DE958073C

DE958073C - Verfahren und Vorrichtung zum Plattieren von Rundprofilen durch Aufpressen von Pulver und Sintern

Info

Publication number: DE958073C
Application number: DEF11027A
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Franssen
Original assignee: HERMANN FRANSSEN DR
Current assignee: HERMANN FRANSSEN DR
Priority date: 1953-02-10
Filing date: 1953-02-10
Publication date: 1957-02-14

Description

AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1957

FII02/ Ib/4pl

Um Rohre oder sonstige Rundprofile zu plattieren, ζ. B. Stahlrohre mit Kupfer oder nichtrostendem Stahl zu belegen, sind verschiedene Verfahren bekanntgeworden. Auf der Grundlage der Pulvermetallurgie hat man beispielsweise vorgeschlagen, aus Pulver gepreßte Ringe auf die zu plattierenden Rohre aufzuziehen oder in sie einzusetzen und dann durch Sintern mit dem Grundwerkstoff />u verbinden. Eine feste Bindung zwischen dem Grundwerkstoff und dem Belagstoff ist hierbei jedoch nicht in jedem Fall gewährleistet. Nach einem anderen bekannten Vorschlag sollen plattierte Hohlkörper, z. B. Rohre, in der Weise hergestellt werden, daß man den Körper in das Pulver einbettet und einem Sinterprozeß unterwirft, um das Pulver auf den Kernkörper aufzusintern, und gegebenenfalls das so hergestellte Gebilde nach einem Lochpressen zu einem Rundprofil verarbeitet. Schließlich ist es auch zur Herstellung von stangenförmigem, plattiertem Material und auch beim ao Plattieren von ebenen Gebilden, wie Platten und Bändern, bekannt, das Pulver durch Walzen auf einen Träger aufzupressen.

Die Erfindung geht zum Unterschied von den bekannten Verfahren davon aus, zum Aufpressen des Pulvers auf ein Rundprofil das an sich bekannte Ziehpressen zu benutzen und besteht darin, daß das vorzugsweise auf der zu plattierenden Fläche auf-

gerauhte Rundprofil in einen ihm entsprechenden Ziehspalt eingeführt, das Pulver an der Eintrittsseite des Ziehspaltes zugeführt und durch Hindurchziehen des Rundprofils durch den Ziehspalt in diesen mit hineingezogen und hierdurch auf das - Rundprofil aufgepreßt wird. Dieses Verfahren kann zum Plattieren von Rohren sowohl auf der Außenwie auch auf der Innenseite und bei Verwendung eines entsprechenden Ziehwerkzeuges auch auf ίο beiden Seiten gleichzeitig verwendet werden. Das Pulver wird hiermit mit dem Grundwerkstoff in einen so festen Verband gebracht, daß die anschließende Sinterung zu einer metallurgischen Verbindung zwischen den beiden Werkstoffen führt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, der zu belegenden Oberfläche eine genügend rauhe Struktur zu verleihen, wodurch das aufzupressende und aufzusinternde Pulver eine ausreichende Halte- und Verklammerungsmöglichkeit findet. Das erfindüngsgemäße Verfahren ist nicht nur für Rohre mit kreisrundem Querschnitt, sondern auch für solche mit beliebigen Querschnitten, also für sogenannte Profilrohre, wie auch für offene Profile, z. B. mit offenem, halbkreisförmigem Querschnitt, und Stangen anwendbar, d. h. für alle solche Gegenstände, denen die Plattierpulverschicht durch einen Ziehvorgang aufgepreßt werden kann. Als Anwendungsgebiete der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Gegenstände seien unter anderem genannt: Vormaterial für Lagerschalen, Lagerbüchsen, Kolbenringe, Bremstrommeln, korrosionsgeschützte Leitungen, Schmuck- und Zierrohre, Freileitungsdrähte mit Stahlseele.

In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι eine Anordnung »um Plattieren eines

Rohres von außen,

Fig. 2 eine Anordnung zum Plattieren eines Rohres von innen,

Fig. 3 eine Anordnung zum gleichzeitigen Plattieren eines Rohres von außen und innen.

Das Rohr 1 mit der aufgerauhten Oberfläche 2 ist in einem Ziehring 3 eingeführt und wird durch einen Ziehdorn 4 mittels der Stange 5 gehalten. Ein Vorratsgefätß 6 bzw. 6' enthält das aufzubringende Pulver 7 bzw. f. Der Zufluß des Pulvers zu dem , Spalt zwischen dem Rohr und dem Ziehring bzw. dem Ziehdorn kann durch eine einstellbare Hülse 8 bzw. 8' eingestellt und verändert · werden, indem sich bei deren Verschieben in axialer Richtung der Zuflußquerschnitt 9 vergrößert oder verkleinert oder ganz verschließt, wie es die jeweiligen Betriebsverhältnisse erfordern. Wird nun das Rohr 1 mit den rauhen Oberflächen 2 nach unten gezogen, so wird durch die Rauhigkeit das am Zuflußquerschnitt 9 anstehende Pulver mitgerissen und in den Spalt zwischen Rohr und Ziehring bzw. Ziehdorn hineingezogen und an das Rohr angedrückt. Um ein sicheres Nachfließen des Pulvers durch den Zuflußquerschnitt 9 zu erreichen, ist es empfehlenswert, das Pulver zu erschüttern, was z. B. durch mechanische Schwingungen, die auf die Hülse 8 oder auf den Vorratsbehälter 6 ausgeübt werden, geschehen kann.

Als Grundwerkstoff des zu plattierenden Rundprofils wird im allgemeinen Metall in Betracht kommen. Die Plattierwerkstoffe können ebenfalls Metalle, Legierungen, Metallgemische wie auch Gemische aus Metallen und Nichtmetallen sein, wenn sie sich nur nach dem Verfahren gemäß der Erfindung verarbeiten lassen.

Claims

Patentansprüche·.
i. Verfahren zum Plattieren von Rund-

profilen, insbesondere von Rohren, durch Aufpressen von Pulver auf das Rundprofil und anschließendes Sintern, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise auf der zu plattierenden Fläche aufgerauhte Rundprofil in einen ihm entsprechenden Ziehspalt eingeführt, das Pulver an der Eintrittsseite des Ziehspaltes zugeführt und durch Hindurchziehen des Rundprofils durch den Ziehspalt in diesen mit hineingezogen und hierdurch auf das Rundprofil aufgepreßt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Ziehspaltes eine verschiebbare, den Zuflußquerschnitt für das Pulver verändernde Hülse vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 598 766;
USA.-Patentschrift Nr. 2 337 588.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Θ 609 579/296 8.56 (609 797 2. 57)