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Matrizenträger für Strangpressen Bekanntlich wird beim .Strangpressen
ein Metallblock in einen Aufnehmer eingebracht, dessen eine `Seite von einer Matrize
begrenzt ist, und dann von der "anderen Seite das Metall von einem Stempel durch
die Matrize gedrückt. Hierbei bleibt ein -gewisser Preßrest des zu verformenden
Metallblocks im Aufnehmer übrig.
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Um den gepreBten Strang aus der Matrize entfernen zu können, muß der
Preßrest vom Strang abgetrennt werden. Hierfür sind mehrere Verfahren bekannt. So
wird z. B. die Matrize mit dem Strang und PreBrest vom Aufnehmer entfernt und darauf
der Strang vom Preßrest abgetrennt: Dieses Verfahren wird bei Strängen aus Nichteisenmetallen
mit einfachem Querschnitt angewandt.
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Bei einem anderen .Verfahren wird Matrize, Strang und PreBrest vom
Aufnehmer entfernt, dann der PreBrest z. B. in einen Schraubstock gespannt, ein
Stück weit von der Matrize zurückgezogen und das freigewordene Strangstück durchschnitten.
Dieses Verfahren führt nicht zü .befriedigeriden Ergebnissen, insbesondere wenn
es sich um kleine PreBreste handelt oder wenn die Schmierung mangelhaft ist.
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Bei einem weiteren Verfahren wird der ausgepreßte Strang hinter der
Presse abgeschnitten; darauf
werden Preßrest und Matrize vom Aufnehmer
entfernt und durch beliebige Mittel voneinander getrennt. Hiernach muß der Strangrest
nach rückwärts aus der Matrize gezogen werden. Dieser Vorgang ist einigermaßen umständlich
und verursacht außerdem, -da sich das Schmiermittel inzwischen abgekühlt hat, einen
schnelleü Verschleiß der Matrize.
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Bei einem weiteren Verfahren wird der Preßrest im Aufnehmer festgehalten
und dann die Matrize vom Aufnehmer abgezogen. Hierdurch wird ein Strangstück frei
und kann durchgeschnitten werden.
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Schließlich kann auch in der Weise verfahren werden, daß ein mit geeignetem
Kopf versehener Dorn durch den Preßrest in die Düse eindringt und dadurch den Strang
abtrennt.
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Alle diese Verfahren haben zur Folge, daß zwischen den einzelnen Preßvorgängen
größere Pausen eintreten. Meistens müssen die beschriebenen Arbeitsvorgänge an der
Presse selbst vorgenommen werden, sie müssen beendet sein, bevor wieder gepreßt
werden kann. Größere Pausen ergeben sich z. B., wenn der Strang oder Preßrest sich
an der Matrize festgefressen haben.
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Den Nachteilen, die bei den erwähnten Verfahren ' zur Trennung von
Strang und Preßrest sowie bei der Entfernung des letzteren auftreten, hilft die.
Erfindung durch eine neuartige Ausbildung des Matrizenträgers ab, d. h. des Teils,
der die Matrize hält und das Ende des Aufnehmers abschließt.
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Die Erfindung geht aus von einem auf einem Widerlager abgestützten
Matrizenträger, der eine axiale, zum Aufnehmer hin konvergierende Kegelbohrung hat,
deren Steigungswinkel größer als der Reibungswinkel ist und die den Sitz einer entsprechend
geformten Matrize bildet. Erfindungsgemäß ist der Matrizenträger in Achsrichtung
geteilt und besteht aus zwei ineinandergesteckten Ringen, deren Innenflächen gemeinsam
den kege-. ligen Matrizensitz bilden.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung mit zwei
bevorzugten Arbeitsweisen. Fig. i ist ein Schnitt durch die aus dem zweiteiligen
Matrizenträger, der Matrize und dem Widerlager bestehende Einheit; Fig. 2 ist ein
der Fig. i entsprechender Schnitt, der den Strang mit Preßrest am Ende des Preßvorgangs
erkennen läßt; die beiden Teile des Matrizenträgers sind. voneinander getrennt;
Fig. 3 zeigt die aus Matrizenträger, Matrize und Widerlager bestehende Einheit am
Ende des Preßvorgangs; die Einheit ist als Ganzes vom Aufnehmet abgenommen.
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Der Matrizenträger A ist an dem einen Ende des Aufnehmers C angeordnet
und besteht aus den aus Stahl gefertigten Teilers. i und 2, welche konisch ineinandergreifen.
Der Teil i des Matrizenträgers A schließt sich an den Aufnehmer C an und begrenzt
dessen unteres Ende. Der zusammengesetzte Ma trizenträgerA weist eine kegelstumpfförmige
Bohrung 3 auf, deren Mantellinien zum Aufnehmer hin konvergieren; sie bilden mit
der Achse der Bohrung 3 einen Steigungswinkel von etwas mehr als 91'. Der Winkel
von g° ist der sogenannte Reibungswinkel für Stahlteile, d. h. der Winkel, bei welchem
sich die Teile verkeilen und ohne weiteres nicht voneinander getrennt werden können.
-Die Matrize 4 hat eine der Bohrung 3 entsprechende Außenfläche, so daß sie
in diese eingefügt werden kann. Während des Pressens wird die Matrize 4 von einem
Widerlager 5 in der Bohrung' 3 gehalten. Das Widerlager 5 weist einen Durchbruch
6 zum Durchgang des verformten Materials auf.
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Bei einer Strangpresse, die mit einem derartigen Matrizenträgex ausgerüstet
ist, kann man am Ende des Preßvorgangs auf zweierlei Weise vorgehen, um das ausgepreßte
Material vom Preßrest zu trennen.
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Man kann, wie in Fig. 2 gezeigt ist, den Teil i des Matrizenträgers
am Aufnehmer festhalten und den Teil 2 in axialer Richtung abziehen, welcher dann
die Matrize 4 und das Widerlager 5 mit sich nimmt. Der Preßrest 7 ist von Teil i
festgehalten, und man kann den Strang 8 in `der Ebene S durchschneiden. Dann wird
der Teil i mit dem Preßrest 7 vom Aufnehmer abgenommen. Der Preßrest 7 kann ohne
Schwierigkeit von Teil i entfernt werden. Schließlich wird noch der Strang 8 aus
der Matrize 4 entfernt, was außerhalb der Presse #erfolgen kann.
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Anstatt den Teil 2 vorn Teil i am ortsfesten Aufnehmer abzuziehen,
kann man auch den Teil 2 festlegen und von diesem den Teil i mit dem Aufnehmer in
axialer Richtung abziehen.
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Bei der zweiten Arbeitsweise, die in Fig. 3 dargestellt ist, wird
der Strang 8 außerhalb. des Widerlagers 5 in der Ebene S durchschnitten. Hierauf
werden Teil i, Teil 2, Matrize 4 und Preßrest 7 zusammen von der Presse abgenommen,
der Teil i mit einem Hilfsgerät vom Teil 2 getrennt und der Preßrest 7 vom Teil
i entfernt. Falls die Matrize ausgewechselt werden soll, kann dieselbe von dem Teil
:2 entfernt werden.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann man stets den Preßrest
und das Preßerzeugnis leicht von Matrize und Matrizenträger trennen, und zwar selbst
dann, wenn dies sonst mit Schwierigkeiten verbunden ist, wie z. B. bei schmalem
Preßrest oder wenn der Preßrest am Matrizenträger oder der Matrize bzw. der gepreßte
Strang an der Matrize festgefressen sind.
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Ein mit der Erfindung erreichter Vorteil ist die Herabsetzung der
Stillstandszeiten zwischen den Preßvörgängen insbesondere dadurch, daß die Entfernung
des Preßrestes vom Matrizenträger dem jeweiligen Betriebsfall angepaßt und gegebenenfalls
außerhalb der Presse vorgenommen werden kann. Es ist auch nicht nötig, den ausgepreßten
Strang durch die Matrize zurückzuziehen, was besonders schwierig ist, wenn es sich
um Profile handelt, die bei hoher Temperatur unter Verwendung von Glas als Schmiermittel
gepreßt werden.