DE3218100C2 - - Google Patents
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- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Rohrkokille mit rechteckigem oder quadratischem
Querschnitt zum Stranggießen hochschmelzender Metalle,
insbesondere Stahl, bestehend aus einem Kokillenkörper
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung sowie einer ver
schleißfesten Beschichtung an der der Schmelze zuge
kehrten Oberfläche.
Bekanntlich müssen Stranggießkokillen zum Stranggießen
von hochschmelzenden Metallen wie Eisen und Stahl aus
einem Werkstoff mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit be
stehen, deren Wandstärke in allen Fällen mindestens so
groß gewählt werden muß, daß sie in ausreichender Weise
den zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen genügt.
Wegen seiner hohen thermischen Leitfähigkeit hat sich
Kupfer als Werkstoff für Kokillen durchgesetzt. Da die
mechanischen Eigenschaften von Kupfer vielfach nicht aus
reichend waren, haben sich in letzter Zeit Stranggieß
kokillen aus einer niedriglegierten Kupferlegierung als
vorteilhafter erwiesen, wobei man bewußt den etwas niedrigeren
thermischen Leitwert in Kauf nahm.
Nachteilig bei Stranggießkokillen aus Kupfer oder Kupfer
legierungen beim Stranggießen von Stahl ist, daß bestimmte
Stahlsorten Kupfer aufnehmen, was zu einer Korngrenzen
diffusion und somit zur gefürchteten Rotbrüchigkeit des
Stahles führt.
Man hat deshalb schon vorgeschlagen, verschleißfeste
Überzüge auf der mit der Schmelze in Berührung stehenden
Oberfläche aufzubringen. Diese Überzüge sollen einmal die
Abriebfestigkeit der Kokille und somit die Standzeit er
höhen und weiterhin durch Verringerung der Reibung zwischen
dem Gußstrang und der Kokille höhere Gießgeschwindigkeiten
ermöglichen.
So ist bereits vorgeschlagen worden, Kokillen auf der mit
der Schmelze in Berührung stehenden Oberfläche elektro
lytisch mit einer Chrom- oder Nickelschicht zu versehen.
Diese Schichten zeichnen sich durch eine gute Verschleiß
festigkeit sowie durch gute Gleiteigenschaften aus (DE 26 34 633 C2). Bei
der Herstellung von Rohrkokillen mit rechteckigem oder
quadratischem Querschnitt treten jedoch Schwierigkeiten
auf, da bedingt durch die schlechte Streufähigkeit des
Elektrolytbades eine gleichmäßige Beschichtung insbesondere
in den Radien bzw. den Ecken nicht möglich ist. Dieses hat
zur Folge, daß sich bei Schichtdicken über 150 µm die
Innenkontur einer Rohrkokille in der Weise ändert, daß
die Kokillen nicht mehr zum Gießen geeignet sind (Keyhole-
Effekt).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, Rohr
kokillen mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt
herzustellen, die an der der Schmelze zugekehrten Ober
fläche eine elektrolytisch aufgebrachte verschleißfeste
Schicht mit einer Wanddicke von mindestens 150 µm trägt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein durch Pressen
und/oder Walzen und/oder Ziehen hergestelltes Rundrohr
auf elektrolytischem Wege mit der Beschichtung versehen,
und anschließend das Verbundrohr zu einem Rohr mit recht
eckigem oder quadratischem Querschnitt umgeformt wird.
Völlig überraschend hat sich gezeigt, daß bei der an
schließenden Umformung des Verbundrohres zu einem Recht
eckrohr oder zu einem Rohr mit quadratischem Querschnitt
die elektrolytisch erzeugte Schicht sich in gleicher Weise
verhält wie das Kupferrohr, und eine Rohrkokille erhalten
wird, bei welcher die Wanddicke der Beschichtung auch nach
der Umformung völlig gleichmäßig, insbesondere auch im
Bereich der Radien war.
Vorteilhafterweise wird das Verbundrohr nach dem Beschichten
bei 500-1000°C geglüht, um eine Diffusionsschicht
zwischen der Beschichtung und dem Grundkörper zu erhalten.
Ein unter Umständen beim Glühen auftretendes Verziehen
der Rohrkokille kann durch die nachträgliche Kaltverfor
mung wieder aufgehoben werden.
Zweckmäßigerweise wird das Rohr mit einer Nickelschicht
versehen, deren Wanddicke mindestens 150 µm beträgt.
Gegenüber Chrom wird dem Werkstoff Nickel der Vorrang
eingeräumt, da eine elektrolytisch erzeugte Chromschicht
praktisch nicht kalt umgeformt werden kann. Die gegen
über Chrom geringere Härte des Nickels, die mit maßgeb
lich für die Abriebfestigkeit der Schicht ist, kann bei
dem Werkstoff Nickel dadurch ausgeglichen werden, daß
man dem Elektrolyten Feststoffpartikel, beispielsweise
in Form von Siliziumcarbid, zufügt. Die Feststoffpar
tikel werden bei der Elektrolyse im Kristallgitter des
Nickels eingelagert und führen somit zu einer wesentlichen
Steigerung der Festigkeit, wobei die thermische
Leitfähigkeit nur geringfügig abnimmt. Die Wanddicke
der abgeschiedenen Schicht sollte mindestens 150 µm
und kann bis zu 4 mm betragen. Damit ist es entsprechend
den unterschiedlichen Verschleißbeanspruchungen möglich,
die Standzeiten der Kokillen den praktischen Bedürfnissen
anzupassen. Gegebenenfalls lassen sich auch mechanische
Nacharbeiten durchführen.
Die Umformung des Verbundrohres wird zweckmäßigerweise
durch Ziehen mittels Dorn und Matrize durchgeführt. Dadurch
erreicht man, daß die Wanddicke sowohl der Kupfer
schicht als auch der Verschleißschicht gleichmäßig ab
nehmen, und eine Rohrkokille mit den gewünschten Abmessungen
erhalten wird. Werden Rohrkokillen mit höchsten
Anforderungen an die Maßgenauigkeit gefordert, ist es
zweckmäßig, nach dem Ziehen die Rohrkokille durch
Explosionsumformung nachzukalibrieren. Bei diesem Verfahren
wird in den Innenraum der Rohrkokille ein Dorn
mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt einge
führt und die Rohrkokille auf den Dorn durch Explosions
wirkung aufgeformt. Setzt man bei diesem Verfahren einen
gekrümmten Dorn ein, erhält man danach eine sogenannte gekrümmte
Kokille. Zur Herstellung von gekrümmten Rohrkokillen kann
es jedoch auch günstig sein, in die gezogenen Rohre einen
gekrümmten Dorn mit rechteckigem oder quadratischem Quer
schnitt einzuführen, und Rohr und Dorn gemeinsam durch
eine Matrize zu drücken.
Zu einer besonders wirtschaftlichen Fertigung gelangt
man, wenn man ein Rohr mit wesentlich größerer Wanddicke
und/oder Länge als die fertige Rohrkokille elektrolytisch
mit einer Beschichtung versieht, das beschichtete Rohr
zum Rohr mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt
umformt, und abschließend von dem Rohr die Kokillenrohre
in der gewünschten Länge abtrennt. Der zeitaufwendige
elektrolytische Prozeß wird durch die Verwendung eines
beispielsweise langen Rohres für eine Vielzahl von Rohr
kokillen nur einmal durchgeführt. Wesentlich ist dabei,
daß die Wanddicke der elektrolytisch abgeschiedenen
Schicht größer wird als bei der fertigen Kokille
gefordert, da durch die nachfolgenden Ziehprozesse, wie
bekannt, die Wanddicke verringert wird. Das Gleiche gilt,
wenn man ein Rohr mit wesentlich größerer Wanddicke bei
der Elektrolyse einsetzt. Durch die nachfolgenden Zieh
prozesse erhält man infolge der Querschnittsabnahme eben
falls ein Rohr großer Länge, von dem dann die fertigen
Kokillen in der gewünschten Länge abgetrennt werden
können.
Das elektrolytisch beschichtete Rohr wird zweckmäßiger
weise zunächst auf ein rundes Rohr mit geringeren Quer
schnittsabmessungen heruntergezogen, und zwar in einem
oder mehreren Arbeitsgängen und erst abschließend zum
Vierkant- oder Rechteckrohr umgeformt. Die oben beschriebene
Diffusionsglühung kann dann beim Mehrfachziehen als
Zwischenglühung durchgeführt werden. Auch ein Glühen un
mittelbar vor der Umformung zum Rechteck oder Quadrat ist
möglich.
Die Erfindung ist anhand einiger Beispiele näher erläutert.
Ein Kupferrohrstück mit einer Länge von 850 mm und einer
Wanddicke von 10,5 mm und einem Außendurchmesser von
189 mm wird in einem Elektrolysebad mit einer Nickel
schicht von 950 µm beschichtet. Dabei ist das Kupferrohr
stück als Kathode geschaltet, während im Innern mit gleichem
Abstand zur inneren Oberfläche des Kupferrohrstücks
eine Anode angeordnet ist. Die nicht zu beschichtende
äußere Oberfläche sowie die Stirnflächen des Kupferrohr
stücks sind mit einem nichtleitenden Lack beschichtet.
Nach Erreichen der gewünschten Wanddicke wird das Rohr
stück aus dem Bad entfernt. Mittels einer geeigneten
Umformmaschine, beispielsweise einer Backendrückmaschine,
wird das kreisrunde Rohrstück in ein Rohr mit Vierkant-
oder Quadrat-Querschnitt umgeformt. In dieses vor
geformte Rohrstück wird ein gekrümmter konischer Dorn mit
einem entsprechenden Rechteck- oder Quadrat-Quer
schnitt eingetrieben, und Dorn und Rohrstück gemeinsam
durch eine Matrize hindurchgedrückt. Das fertige Kokillen
rohr hat folgende Abmessungen:
122,6×138 mm
Wanddicke: 7,7 mm,
Länge: 801 mm,
Biegeradius: 4939 mm,
Ni-Schicht: 700 µm.
Wanddicke: 7,7 mm,
Länge: 801 mm,
Biegeradius: 4939 mm,
Ni-Schicht: 700 µm.
Auf der inneren Oberfläche eines Kupferrohres von 2,1 m
Länge, einem Außendurchmesser von 300 mm und einer Wand
dicke von 24 mm wird in einem Elektrolyseprozeß innen
eine Nickelschicht von 1300 µm Wanddicke abgeschieden.
Dieses Rohr wird mittels eines Dornes und einer
Matrize zunächst in mehreren Zügen auf ein rundes Rohr
mit einem Außendurchmesser von 277,8 mm und einer Wand
dicke von 22 mm heruntergezogen. Das Rohr wird dann bei
650°C mehrere Stunden geglüht, wobei sich eine Diffusions
schicht zwischen der Nickel- und der Kupferschicht bildet.
In das geglühte Rohr wird ein Dorn mit rechteckigem Quer
schnitt eingeführt und das Rohr durch eine Matrize mit
ebenfalls rechteckiger Öffnung hindurchgezogen. Dieses
Rohr hat folgende Abmessungen
außen 214,4 × 150,4 mm
innen 194,2 × 130,2 mm
innen 194,2 × 130,2 mm
Die Dicke der Nickelschicht beträgt dabei ca. 1028 µm.
Von dem Rohr werden nun entsprechend der Kokillenlänge
Rohrstücke abgetrennt, in diese Rohrstücke ein gekrümmter
konischer Dorn mit rechteckigem Querschnitt eingedrückt
und die Kokillenwandung durch Explosionsumformung auf den
Dorn aufgeformt. Dorn und Kokillenrohr können, wie oben
beschrieben, auch durch eine Matrize hindurchgedrückt
werden.
Sowohl in der Ausführungsform nach Beispiel 1 als auch
in der nach Beispiel 2 kann statt der Reinnickelschicht
eine andere elektrolytisch aufgebrachte Schicht verwendet
werden (u. a. Nickellegierung). So kann beispielsweise
dem Elektrolyten Siliziumcarbid-Staub zugegeben werden,
der im Nickelgitter eingebaut wird.
Werden Rohrkokillen mit Flansch benötigt, so können die
Flansche im Anschluß an die Umformung zum Rechteck- oder
Quadrat-Profil vorzugsweise mittels Elektronenstrahlschweißen
an dem Kokillenrohr befestigt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Rohrkokille mit recht
eckigem oder quadratischem Querschnitt zum Strang
gießen hochschmelzender Metalle, insbesondere Stahl,
bestehend aus einem Kokillenkörper aus Kupfer oder
einer Kupferlegierung sowie einer verschleißfesten
Beschichtung an der der Schmelze zugekehrten Ober
fläche, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Pressen
und/oder Walzen und/oder Ziehen hergestelltes
Rundrohr auf elektrolytischem Wege mit der Beschichtung
versehen, und anschließend das Verbundrohr zu
einem Rohr mit rechteckigem oder quadratischem Quer
schnitt umgeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr mit einer Nickelschicht versehen wird,
deren Wanddicke mindestens 150 µm beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformung durch Ziehen mittels Dorn und
Matrize durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Umformung durch Ziehen die Rohrkokille
durch Explosionsumformung nachkalibriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 zur Herstellung gekrümmter
Rohrkokillen, dadurch gekennzeichnet, daß in die ge
zogenen Rohre ein gekrümmter Dorn mit rechteckigem
oder quadratischem Querschnitt eingeführt, und Rohr
und Dorn gemeinsam durch eine Matrize gedrückt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohr mit wesentlich
größerer Wanddicke und/oder Länge als die fertige
Rohrkokille elektrolytisch mit einer Beschichtung
versehen wird, daß das beschichtete Rohr zum Rohr
mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt umge
formt, und abschließend von dem Rohr die Kokillen
rohre in der gewünschten Länge abgetrennt werden.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=6163530
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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AT (1) | AT390907B (de) |
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CA (1) | CA1220607A (de) |
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GB (1) | GB2121707B (de) |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KM-KABELMETAL AG, 4500 OSNABRUECK, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: KM EUROPA METAL AG, 49074 OSNABRUECK, DE |