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Bautafel aus emailliertem Stahlblech zum Verkleiden von Wänden Es
ist bekannt, zur Verkleidung von Räumen mit feuchtem Betrieb, z. B. Küchen und Bädern,
an Stelle der üblichen keramischen Wandfliesen Plattem aus Asbestzement, Kunststoffen
sowie ähnlichen organischen und anorganischen Bestandteilen zu verwenden. Es ist
ferner üblich, die bei keramischen Wandfliesen notwendige Anbringung mit Zement,
Gips oder ähnlichen Bindemitteln, die wegen der kleinen Formate umständlich. ist
und Schmutz verursacht, durch eine trockene Montage von Wandplatten mit großen Formaten
zu ersetzen. Diese meist aus mineralischen Stoffen (z. B. auf Zementbasis) oder
Holz und Kunststoffen hergestellten Platten, haben jedoch neben ihrem Vorteil der
trockenen Montage den Nachteil, daß sie nicht die gleiche Widerstandsfähigkeit gegenüber
Wasser und nicht das gleiche, auf die Dauer gute Aussehen wie die abwaschbaren keramischen
Fliesen besitzen.
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Man ist daher bereits dazu übergegangen, die Vorte?le einer abwaschbaren
Oberfläche mit einer keramikähnlichen Beschaffenheit und die Möglichkeit der trockenen
Montage von Platten mit großem Format dadurch zu verbinden, daß man ebene oder geformte
Platten aus Stahlblech weiß oder farbig emailliert und als Verkleidung für Apparate
benutzt. Die praktische Anwendung emaillierter Stahlplatten als Wandbekleidung in
einer wirtschaftlich
tragbaren Serienfertigung war jedoch bisher
unmöglich, da die Anfertigung großer Platten aus emailliertem Stahlblech nur mit
Hilfe entsprechender Werkzeuge erfolgen kann und andererseits bei emaillierten Stahlblechplatten
eine nachträgliche Formänderung nach dem Emaillieren -beispielsweise zwecks Anpassung
an verschiedene Raummaße - nicht möglich ist. Wollte man aber für jeden in der Praxis
vorkommenden Fall immer wieder eine Anfertigung großer Elemente nach Maß vornehmen,
so würde dieses praktisch untragbare Werkzeugkosten verursachen. Damit scheiterte
bisher jede praktische Auswertung von großformatigen emaillierten Stahlblechplatten
für Zwecke des Bauwesens im allgemeinen und 'für die Verkleidung von Installationsanlagen
im besonderen.
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Erfindungsgemäß wird nun die hier vorliegende Aufgabe dadurch gelöst,
daß kleine Einzelplatten aus Stahlblech serienmäßig mit typisierter Form hergestellt
und zu größeren Bautafeln in besonderer Weise zusammengefügt werden. Dabei kann
das Emaillieren der Einzelplatten vor oder nach dem Zusammenfügen erfolgen.
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Die besondere Eigenart der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin,
daß mit einem verhältnismäßig kleinen Werkzeug Stahlblechplatten von rechteckiger
Grundform derart gepreßt werden, daß sie auf allen vier Seiten einen zusammenhängenden
umgebördelten Rand erhalten. Durch Anwendung verstellbarer Teile am Preßwerkzeug
können die Einzelabmessungen der Platten verändert werden. Hierdurch besteht die
Möglichkeit, die Ränder zweier Platten, die nebeneinander gelagert werden, miteinander
zu verschweißen, wobei zweckmäßig die Widerstandsschweißung in Form dt#,r Punkt-
oder Nahtschweißung Verwendung findet.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung durch die Darstellung
von Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
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Bild z zeigt eine Einzelplatte mit ihrem umgebördelten Rand a und
der später sichtbar bleibenden Fläche b, Bild 2 eine aus vier Einzelplatten zusammengesetzte
Bautafel und Bild 3 schematisch die Ausführung der Schweißverbindung c zwischen
zwei Plattenrändern mit Hilfe von zwei Rollenelektroden d, wobei jede Elektrode
kreissegmentförmig sein muß, wenn die Schweißnähte auch bis in die Ecken durchgeführt
werden sollen.
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Wie in Bild q. dargestellt, kann man zur Vereinfachung auch eine Punktschweißung
anwenden und ferner die Ecken zwischen zwei bzw. vier Platten an der Oberfläche
(mit elektrischer Lichtbogenschweißung) verschweißen.
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Nach Bild 5 kann aber auch an Stelle der Schweißverbindung der rohen
Stahlplatten vor dem Emaillieren eine Vernietung der fertig emaillierten Platten
durch' Niete f (möglichst in zwei Reihen) am besten mit einer abdichtenden Zwischen-
lage e in Form einer Kunsstoffolie erfolgen.
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Wichtig ist die Tatsache, daß die umgebördelten Ränder nicht nur eine
einfache Verbindung der einzelnen Platten untereinander ermöglichen, sondern außerdem
der fertigen Bautafel eine große Stabilität verleihen, da sie als versteifende Querrippen
wirken.
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Auf diese Weise wird ein Verziehen der Tafel schon beim Emaillieren
verhindert und ferner auch eine Formänderung beim Gebrauch erschwert und eine außerordentlich
große Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung auch bei Anwendung kleiner Blechstärken
erzielt. Dies iGt aber wieder von grundlegender Bedeutung, weil auf diese Weise
mit verhältnismäßig kleinen Blechstärken auch sehr große Flächen, z. B. zur Verkleidung
von Badewannen oder Installationszellen, ausgeführt werden können und dabei also
an Stahl und Gewicht gespart werden kann. Die Gewichtsersparnis verbilligt den Transport
und erleichtert die Montage.
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Unter Anwendung der vorstehend umrissenen Grundsätze können nun Bautafeln,
die aus einzelnen Platten zusammengesetzt sind, mit besonderem Vorteil für einige
Sonderaufgaben der Haustechnik eingesetzt werden.
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Beispielsweise zeigt Bild 6 eine Verkleidung für Badewannen oder Installationszellen.
Hier bietet die Erfindung den besonderen Vorteil, daß mit wenigen Schrauben g eine
Verkleidungstafel lt von z bis 2 m Länge oder noch mehr mühelos montiert werden
kann, daß aber sinngemäß auch nach Lösen der wenigen Schraubverbindungen g die Verkleidungstafel
h jederzeit entweder im ganzen oder auch teilweise (z. B. zur Bildung einer Reinigungsöffnung
i) wieder abgenommen werden kann.
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Es ist somit auch die Möglichkeit gegeben, hinter einer solchen Wandverkleidung
die Rohrleitungen zu verlegen und doch diese Rohrleitungen zugänglich zu erhalten
und dabei die gleiche innenarchitektonische Wirkung und den gleichen Gebrauchswert
(in bezug auf Reinigung und Sauberhaltung) zu erzielen wie bei einer keramischen
Fliesenverkleidung, die aber im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Konstruktion zerstört
weiden muß, wenn die unter ihr liegenden Rohrleitungen wieder freigelegt werden
sollen.
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Die Räume zwischen den Rippen (also den umgebördelten Rändern der
Einzelplatten) können nach Bedarf mit einem Isolierstoff zur Erhöhung der Wärme-
und Schalldämmung oder mit einer feuerfesten Masse ausgefüllt werden.
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Ganz besonders vorteilhaft wirkt sich die Erfindung bei Verkleidungstafeln
in Verbindung mit Armaturen aus. Bisher war es bei Bauten mit höheren Ansprüchen
üblich, »Unterputzarmaturen« zu verwenden, -wobei Rohrleitungen und Armaturen unter
den keramischen Fliesen liegen und lediglich die Ventilspindeln und Oberteile der
Armaturen sowie die Wasserausläufe u. dgl. aus dem Fliesenbelag herausragen. Der
Nachteil dieser besonders hochwertigen Ausführung besteht darin, daß Armaturen und
Rohrleitungen nur zugänglich sind, wenn man den ganzen Fliesenbelag entfernt.
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Die in Bild 7 dargestellte Ausführung einer erfindungsgemäßen Bautafel
zur Verkleidung der Wandfläche über einem Spülbecken hat eine ebenso
hochwertige
Gebrauchswirkung, ermöglicht aber zugleich die dauernde Zugänglichkeit der Rohrlei
tungen und der Armaturen. In diesem Bild bedeuten k die rohe Wand, z. B. aus Ziegelsteinen
oder Beton, L die Verkleidung in Form einer Bautafel gemäß der Erfindung, in die
Rohrleitung, 7a eine Leiste aus Holz oder anderem Baustoff, die zu gleich als Konstruktionselement
und als Abstellbord dient, o das Oberteil der unsichtbar angeordneten Armatur, p
eine Abdeckscheibe mit Schraube zur Befestigung, zugleich als Haken oder Halter
für Gebrauchsgegenstände dienend, und q den Hohlraum zur Dämmung gegen Schall- und
Wärmeübergang mit einem losen Dämmstoff r ausgefüllt. Die Verkleidungstafel L ist
unten mit einem das Spülbecken aufnehmenden und eine Abstellfläche bildenden Schränkchen
verbunden.
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In Bild 8 sind zwei für eine Bautafel nach der Erfindung bestimmte
Einzelplatten dargestellt, die mit Öffnungen s in den Rändern versehen sind, um
entweder Befestigungsmittel durch diese Löcher parallel zur Sichtfläche und unsichtbar
(wie z. B. die '-Kiete nach Bild 5) hindurchzuführen, oder aber, um die Möglichkeit
einer Luftzirkulation zu schaffen. Eine solche ist vor allem dann am Platze, wenn
der Übergang von Wärme vermindert werden soll, also beispielsweise bei der Verkleidung
einer nicht feuersicheren Wand hinter einer Feuerstätte (Ofen oder Herd) oder wenn
Wärme transportiert werden soll, wie z. B. bei Verwendung der Bautafel als Bauelement
für Heizeinrichtungen selbst. Gegebenenfalls können die Zu- und Abgänge auch regelbar
sein.
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Bild 9 veranschaulicht ein Beispiel für die Anbringung einer angeschweißten
Blechleiste t mit umgebördelten Rändern, die als Ablagefläche für Gebrauchsgegenstände
(z. B. Geschirrteile, Putzmittel u. dgl.) dient. In ähnlicher Weise können auch
Eckverkleidungen gebildet werden.
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Neben Abstellbrettern können an einer Bautafel nach'der Erfindung
auch Wandmöbel, sanitäre Einrichtungsgegenstände u. dgl. angebracht werden. Die
Bautafel kann auch Griffelemente aufweisen, die ebenso wie Haken, Halter, Armaturen
u. dgl. zweckmäßig zugleich zur lösbaren Befestigung der Tafel an der Wand dienen.