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Haus aus Fertigteilen Die Erfindung betrifft Häuser, z. B. Baracken,
Wohnhäuser, Industrie- und Behördenbauten für schnell zu errichtende Gebäude in
holzsparender, feuerhemmender und- normengemäßer Bauweise, deren Einzelteile fabrikmäßig
hergestellt werden können und an Ort und Stelle nur zusammengesetzt zu werden brauchen.
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Die bisher bekannten Bauten aus Bretterwänden oder Wänden und Decken
aus nagelbaren Platten haben den Nachteil einer ungünstigen Wärmedämmung und sind
infolge der vielen Fugen schlecht winddicht zu halten. Die Einfügung wärmedämmender
Matten oder Folien verteuert die Herstellung. Auch sind die Bauten, wenn Wände und
Decken aus Brettern bestehen, leicht brennbar, und der Bedarf an gutem Schnittholz
ist recht erheblich. Verbindungselemente, wie Schrauben, Haken, Ösen usw., sind
in erheblicher Zahl erforderlich. Alle diese Nachteile werden durch die vorliegende
Erfindung behoben.
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Erfindungsgemäß werden einzelne Rahmen, die vorzugsweise aus Holz
bestehen, mit Drahtgewebe oder anderem passenden Gewebe versehen, zwischen denen
sich ein bämmstoff befindet, z. B. Holzwolle, Stroh oder ein sonstiges wärmedichtendes
Material, das im Bedarfsfalle gegen Fäulnis imprägniert werden kann. Bei Wohnhäusern
wird das äußere Gewebe mit Zementmörtel, dem ein
wasserabweisender
Zusatz beigegeben ist, überzogen und in üblicher Weiese verputzt, während die innere
Seite mit Gipsmörtel überzogen ist.
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Platten, die für öfter zu zerlegende Barackenbauten Verwendung finden
sollen, werden vorzugsweise an beiden Flächen mit Gips überzogen, der nach der nach
außen gekehrten Seite so abgedichtet ist, daß kein Regenwasser aufgenommen werden
kann.
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In den Figuren ist der Erfindungsgedanke beispielsweise an einer Ausführungsform
dargestellt. Fig. i zeigt die teilweise Ansicht eines Hauses gemäß der Erfindung,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Hausteil gemäß Fig. i; Fig. 2, ¢ und 5 veranschaulichen
einzelne Konstruktionselemente, und Fig. 6 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt
durch mehrere der Einzelplatten, aus denen das Haus erfindungsgemäß zusammengefügt
ist.
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In Fig. 6 bedeutet a den Holzrahmen der Einzelplatte, c das auf beiden
Seiten des Holzrahmens aufgespannte Drahtgewebe, rl die Dämmstoffüllung und b bzw.
b' die durch das Drahtgewebe hindurchgreifende Mörtelschicht.
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Wie in Fig. 3 dargestellt ist, können insbesondere die Platten, die
zum Barackenbau verwendet werden, an den Stoßfugen mit Doppelnut und Federn m versehen
werden. In diesem Fall bleiben die Stoßfugen unverkleidet, wie in Fig.6 dargestellt.
Die Stoßfugen der nicht mehr zur Zerlegung kommenden Häuser werden dagegen vorteilhaft
mit Gewebestreifen überdeckt und verputzt.
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Erfindungsgemäß werden ferner die einzelnen Wand-, Decken-, Dach-
und Fußbodenrahmen mit durchgehenden Ankern e (s. Fig. i) zusammengehalten. Hierzu
sind in den Rahmen leichte Blechrohre, ähnlich wie der Mantel von Isolierrohren,
eingezogen. Diese Blechrohre ermäglichen ein müheloses Einführen der Anker beim
Aufstellen der Gebäude. Die Anker können * in jeder beliebigen Länge, entsprechend
der Gebäudeabmessung, hergestellt werden. Die Anker können je nach Bedarf entweder
starr oder biegbar ausgeführt sein.
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Ein biegsamer Drahtseilanker ist beispielsweise in Fig. q. dargestellt.
Er besteht aus einem Gewindeteil h mit Nut, einem Drahtseil i der
gewünschten Länge und einem Kopfteil j. Gewindeteil und Kopfteil sind mit dem Drahtseil
verlötet oder in anderer passender Weise verbunden.
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Längen unter 5 m werden zweckmäßig aus Rundstahl hergestellt, es ist
aber auch möglich, Rundstahlanker in jeder gewünschten Länge zu verwenden. Ein solcher
Anker ist beispielsweise in Fig. 2 dargestellt. Hier werden Einzelabschnitte mit
Gewindemuffen n, ähnlich den bekannten Rohrmuffen, in beliebiger Anzahl zusammengeschraubt.
Diese Anker haben vorzugsweise beiderseits Gewinde mit Mutter und Unterlagplatte.
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An Stelle der sonst üblichen Kopfbänder werden erfindungsgemäß vorzugsweise
Spannschrauben verwendet, die in Fig. i beispielsweise bei g angedeutet sind. Sie
werden in der notwendigen Anzahl beim Aufstellen des Hauses auf die Anker zwischen
jeweils zwei Platten an den Stellen f gezogen. Durch die Spannschrauben werden gleichzeitig
die Dachfelderrahmen fest mit den Wänden verbunden, so daß sich jede weitere Befestigung
zwischen Wand und Dach erübrigt. Durch diese Anordnung ist das gesamte Gebäude fest
verankert und dennoch mit wenigen Handgriffen leicht aufzubauen und wieder auseinanderzunehmen.
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Die Ausführung der Wand- und Dachfelder in bezug auf die Verwendung
von Maschendraht und Gips ist nicht identisch mit den bekannten Rabitzwänden. Bei
der vorliegenden Erfindung wird nicht wie bei der Rabitzwand allein der Maschendraht
als Putzträger verwendet, sondern der Putz wird gemeinsam durch den Dämmstoff und
das Drahtgewebe getragen, wie aus der beispielsweisen Darstellung in Fig. 6 deutlich
hervorgeht. Dadurch erübrigt sich auch der sonst übliche Zusatz von Tierharen oder
Fasern beim Aufzug auf das Drahtgewebe.
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Durch diese Anordnung, bei der Putz, Gewebe und Dämmstoff eine Einheit
bilden, hat die Wand die günstige Eigenschaft der bekannten Holzwolleplattenwand.
Dieser gegenüber ist jedoch der Arbeitsaufwand für die Herstellung eines Hauses
erfindungsgemäß erheblich verringert, und überdies ist der Bedarf an qualifizierten
Arbeitskräften beträchtlich gesenkt.
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Nachdem der Konstruktionsrahmen an einer Seite mit dem Gewebe versehen
ist, wird- der Dämmstoff eingebracht und das zweite Gewebe darüber gezogen. Um das
Ausweichen der beiden Drahtgewebe durch die Pressung des Dämmstoffes zu verhindern,
werden je nach Bedarf Drahthaken zwischen beiden Gewebeflächen eingebogen. Dann
wird verdünnter Gips oder Zement nach Bedarf über die Gewebeflächen gestrichen und
mit Wasser in das Dämmaterial geschwemmt. Dadurch dringt der Mörtel in der in Fig.
6 dargestellten Art in den Dämmstoff ein. Danach erfolgt der Putzüberzug, und das
Wand- oder Deckenfeld ist fertig. Da Dämmaterial, Gewebe und Putzeine Einheit bilden,
kann ein Zusammenfallen des Dämmstoffes nicht eintreten.
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Die Platten können in der beschriebenen Weise fabrikmäßig hergestellt
und fertig an den Aufstellungsort geliefert werden. Es ist jedoch selbstverständlich
auch möglich, die Platten an Ort und Stelle herzustellen oder ein Fachwerk zu errichten,
dessen einzelne Fächer in der beschriebenen Weise behandelt werden. Um die Standfestigkeit
der Gebäude zu erhöhen, können noch diagonal verspannte Drähte in den Wandfeldern
angebracht werden. Die Außenwände erhalten einen wasserabweisenden Anstrich oder
Zusatz, der gleichzeitig, wenn erforderlich, mit Tarnungsfarbe versehen werden kann.