DE957131C - Verfahren zur Aufhellung von verfaerbtem, metallsalzhaltigem Ammoniumsulfat aus Kokereien und Gasanstalten, das besonders als Duengemittel verwendet wird - Google Patents

Verfahren zur Aufhellung von verfaerbtem, metallsalzhaltigem Ammoniumsulfat aus Kokereien und Gasanstalten, das besonders als Duengemittel verwendet wird

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DE957131C
DE957131C DER14589A DER0014589A DE957131C DE 957131 C DE957131 C DE 957131C DE R14589 A DER14589 A DE R14589A DE R0014589 A DER0014589 A DE R0014589A DE 957131 C DE957131 C DE 957131C
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DE
Germany
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ammonium sulphate
fertilizer
metal salts
discolored
gas stations
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Expired
Application number
DER14589A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Emil Sichelschmidt
Dr Phil Gustav Wessing
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Ruhr Stickstoff AG
Original Assignee
Ruhr Stickstoff AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/248Preventing coalescing or controlling form or size of the crystals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • C05C3/005Post-treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufhellung von verfärbtem, metallsalzhaltigem Ammoniumsulfat aus Kokereien und Gasanstalten, das besonders als Düngemittel verwendet wird Das in Kokereien und Gasanstalten anfallende Ammonsulfat ist in vielen Fällen mißfarben und verliert damit zwar nicht an Düngewirkung, jedoch an Wert, da mißfarbenes Ammonsulfat ungern ausgestreut wird, in der Annahme, daß die Verfärbung eine Verringerung der Düngequalität anzeige, zumal synthetisches Ammonsulfat rein weiß anfällt.
  • Die unerwünschten Verfärbungen des z. B. in Kokereien anfallenden Ammonsulfats beruhen auf einem mengenmäßig außerordentlich geringen Gehalt an Fremdstoffen, insbesondere Metallsalzen. Infolge der sehr geringen, Miemge dieser -verfärbenden Stoffe ist ihre Entfernung schwierig und meist viel. zu kostspielig, verglichen mit dem verhältnismäßig geringen Preis, den ein Düngemittel haben darf. Hiervon abgesehen -ist auch von der Düngewirkung her gesehen die Entfernung dieser in sehr geringer Menge vorliegenden Metallsalze in dem in Kokereien und Gasanstalten anfallenden Ammonsulfat nicht zu befürworten, da durch diese Metallsalze dem Boden fehlende Spurenelemente in gerade den geringen Mengen und den Verdünnungen zugeführt werden, die der Boden benötigt.
  • Es ist beobachtet worden, daß die unerwünschte Verfärbung um so stärker ist, je weniger freie Säure in dem Ammonsudat vorliegt. Es läge also die Möglichkeit vor, die Spurenelemente im Ammonsulfat zu belassen, ohne daß sie sich durch eine unangenehme Verfärbung bemerkbar machen, dadurch,,daß der Säuregehalt des Ammonsulfats so hoch gehalten wird, daß die Verfärbung verschwindet bzw. geringfügig wird. Dieser Weg aber ist nicht gangbar, einerseits weil aus düngetechnischen Gründen der Säuregehalt möglichst niedrig sein soll, um z. B. einen an sich sauren Boden nicht unnötig zu versäuren, und andererseits weil gerade im Falle von Ammonsulfat ein höherer Säuregehalt ein Zusammenbacken herbeiführt und die Streufähigkeit des Düngers in Gefahr bringt, so daß also auch zur Erhaltung der Streufähigkeit und zur Vermeidung des Zusammenbackens der Gehalt an freier Säure möglichst gering gehalten werden muß, und also dabei die Verfärbung stark hervortritt.
  • Es wurde nun gefunden, daß ein streufähiges, metallsalzhaltiges Ammonsulfat ohne Mißfärbung durch Zusetzen einer solchen Menge eines basischen Farbstoffes von Komplementärfarbe erzeugt wird, daß die Verfärbung ausgegliehen ist, wobei dieser lxasische komplementäre Farbstoff im Sinne der weiteren Verringerung etwa vorhandener freier Säure durch Neutralisieren wirkt und Neutralisierungsmittel zugesetzt werden können, ohne daß dadurch die farbaufhellende Wirkung und die Vermeidung der Mißfärbung verlorengeht.
  • Im Einzelfalle ist die Erfindung ohne weiteres und leicht durchführbar, da die Färbung des aus einer Ammoniakfabrik stammenden Salzes in der Regel gleichartig ist, so daß in der Regel mit einem einzigen Farbstoff oder Farbstoffgemisch gearbeitet werden kann. Da die Tönung der Verfärbung grau und/odergelb ist, @so kommen blaue und rote basische Farbstoffe in Frage, wobei die roten Farbstoffe dann den Vorzug haben, wenn die Verfärbung blau oder grün getönt ist.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung geschieht der Zusatz des basischen Farbstoffes im Sättigerbad, wobei ein wasserlöslicher Farbstoff bzw, ein Gemisch von wasserlöslichen basischen Farbstoffen verwendet wird. Wird einem Sättigerbad, das verfärbtes Ammonsulfat erzeugt, ein basischer Komplementärfarbstoff in außerordentlich geringer Konzentration, z. B. in einer Konzentration von o,i g pro Tonne erzeugten Salzes; zugegeben, so fällt von dem Augenblick des Zusatzes an das Ammonsulfat weiß an.
  • Die haasischen Kornplern@entärfarbstoffe können zusammen mit Neutraliisierungsmitüeln anderer Art dem Ammonsalz einverleibt und insbesondere beim Waschen des Salzes in der Zentrifuge zugefügt werden. Die farbaufhellende Wirkung geht damit - wie Versuche gezeigt haben - nicht verloren und wird auch nicht geschwächt.
  • Es sind sogenannte optische Bleichmittel bekannt, die Waschmitteln für Textilien. Zugegeben werden können, die den Weißeindruck von Textilien erhöhen sollen. Diese Stoffe sind keine eigentlichen Farbstoffe, sondern besitzen neben einer Affinität zu Textilfasern eine Fluoreszenz von Blaucharakter. Solche Stoffe kommen für die Aufhellung von Ammonsulfat nicht in Betracht. Es ist ferner seit alters her bekannt, den Gelbstich von Wäsche auszugleichen durch Blauen beim Waschen. Hierbei handelt es sich um einen auf das Textilgut aufziehenden blauen Farbstoff. Die Anwendung eines solchen Vorgehens zur Verhinderung der Mißfärbung von in Kokereien und Gasanstalten hergestelltem, besonders als Düngemittel verwendetem Ammonsulfat lag nicht nahe, da Ammonsulfat mit seinen glatten Kristallflächen eine durchaus andere Natur gerade bezüglich Farbstoffen besitzt als Textilfasern mit ihrer porigen Struktur. Gerade dieser fundamentalen Verschiedenheit wegen lag die Anwendung von Farbstoffen zum Unwirksammachen der Verfärbungen des Ammonsulfats nicht nahe, und es ist in der Tat überraschend, daß basische Farbstoffe im sauren Medium die Kristallflächen - wohl durch Eindiffundieren in die Amrnonsulfatkristalle - derart zu färben vermögen, daß ein ausgesprochener Weißeindruck bereits bei Verwendung von außerordentlich geringen Mengen eines basischen Farbstoffs erreicht wird.
  • Auch sind Verfahren bekannt, chemische Düngemittel anzufärben, um ihnen besonders intensive Farben verschiedener Art zu geben zwecks Vermeidung von Verwechslungen, z. B. wenn eine Etikettierung der das Düngemittel enthaltenden Originalsäcke verlorengegangen oder die Beschriftung unleserlich geworden ist. Dabei kommt es auf die intensive Färbung von sonst ungefärbten Düngemitteln an. Nach der Erfindung jedoch wird ein verfärbtes Ammonsulfat durch die Komplementäreigenschaft des zugegebenen Farbstoffs in ein weißes Düngemittel zurückverwandelt bzw. werden die Verfärbungen, die durch Metallsalze entstehen; verhindert. Beispiele i. Einem Sättigerbad, das grau- oder gelbgetöntes Ammonsülfat erzeugt, werden 0,003 bis o, i g eines blauen basischen Farbstoffs (berechnet auf i t erzeugten Salzes), z. B. Methylenblau, zugegeben. Das Ammonsulfat wird sofort weiß.
  • 2. Einem Sättigerbad; das blau- oder grüngetöntes Ammonsulfat erzeugt, werden o,o2 bis o,2 g eines roten basischen Farbstoffs (berechnet auf i t erzeugten Salzes), z. B". Methylrot (p-Dimethylam-inoa:zobenzol-o-carbons-aures Natrium), zugegeben. Das Ammonsulfat wird sofort weiß.
  • 3. Ein grau- oder gelb- bzw.,ein blau- oder grüngetöntes Ammonsulfat wird nach dem Abschleudern von der Mutterlauge mit einer o,oo2o/oigen wäßrigen Lösung eines blauen bzw. eines roten Farbstoffs gespült, das Salz wird sofort weiß.
  • Es genügen io bis 2o1 Lösung je 5ookg Ammonsulfat.
  • 4. Ein grau-, gelb- bzw. blaugrüngetöntes Ammonsulfat wird nach dem Abschleudern der Mutterlauge in der Zentrifuge mit einer schwachen ammoniakalischen o,oo2o/oigen Lösung eines blauen bzw. roten basischen Farbstoffs gespült,. das Salz wird bis auf einen Restgehalt von höchstens o,oo2% von der freien Schwefelsäure befreit. Das Salz bleibt weiß und rieselfähig. Es genügen io bis 2o 1 zum Nachwaschen. @ Die Konzentration des Ammoniaks bzw. Ammonbicarbonats in der Lösung richtet sich nach dem Gehalt an freier Säure, den das trockene Salz ohne den Zusatz von Neutralisierungsmitteln (etwa o,o2 bis 0,03% H2 S O4) haben würde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verhinderung der Mißfärbung von in Kokereien und Gasanstalten hergestelltem metallsalzhaltigem Ammoniumsulfat, das besonders als Düngemittel verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ammoniumsulfat ein basischer Farbstoff von Komplementärfarbe oder ein Gemisch von Farbstoffen in die verfärbenden Stoffe unwirksam machender, sehr geringer Menge (etwa 0,003 bis o,2 g/t) einverleibt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ammonsulfat außer den Farbstoffen noch Neutralisierungsmittel einverleibt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlöslicher basischer komplementärer Farbstoff bzw. eine Mischung von Farbstoffen und gegebenenfalls Neutralisierungsmittel dem Sättiger bzw. beim Waschen des Ammonsulfats in der Zentrifuge zugefügt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 224613, 253 876, 272 256; französische Patentschrift Nr. 67q.217.
DER14589A 1954-07-10 1954-07-10 Verfahren zur Aufhellung von verfaerbtem, metallsalzhaltigem Ammoniumsulfat aus Kokereien und Gasanstalten, das besonders als Duengemittel verwendet wird Expired DE957131C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR674217A (fr) * 1928-06-16 1930-01-24 Ig Farbenindustrie Ag Engrais chimique
CH224613A (de) * 1940-08-31 1942-12-15 Ig Farbenindustrie Ag Waschmittel für Textilien.
CH253876A (de) * 1944-09-29 1948-03-31 Ciba Geigy Optisches Bleichmittel.
CH272256A (de) * 1946-06-14 1950-12-15 Ciba Geigy Waschmittel für Textilien.

Patent Citations (4)

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