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Ortsbeweglicher Dachziegelaufzug
Die Erfindung betrifft einen Aufzug
für Dachziegel und bezweckt die Schaffung eines Aufzuges nach Art eines umlaufenden
Becherwerkes, das in einfacher Weise ortsveränderlich ist, so daß der Aufzug entsprechend
dem Baufortschritt in höchst einfacher Weise seinen Platz wechseln kann. Bei einem
ortsbeweglichen Dachziegelaufzug, bei welchem sich bekannterweise von einem Antriebsaggregat
am Boden und einem Stützarm an der Dachkante mit Umlenkeinrichtung für die Förderkette
mit einer Anzahl Tragmittel für die Dachziegel Gebrauch gemacht wird, besteht die
Erfindung darin, daß die Förderkette für die Tragmittel der Dachziegel außer am
Bodenaggregat und an einem Ausleger nächst der Dachkante noch an einem weiteren
Ausleger nächst dem Dachfirst unter Ausschluß sonstiger Hilfsgefäte so abgestützt
ist, daß die ganze Dachschräge im kontinuierlichen Betrieb vom Boden aus beiderseits
des Aufzuges mit Dachziegeln beschickt werden kann. Weiterhin können im Bereiche
der Dachschräge neben der Förderkette Stützseile für das Fördergut angeordnet sein.
Ferner ist zweckmäßig an dem dem Dachfirst zunächst liegenden Ausleger eine Spanneinrichtung
für die Förderkette vorgesehen, und an dem der Dachkante zunächst liegenden Ausleger
eine Sperreinrichtung zum Verhindern eines Rüdlaufes der Förderkette angeordnet.
An dem dem Dachfirst zunächst liegenden Ausleger für die Förderkette kann eine Spannvorrichtung
für die Stützseile vorgesehen sein. Die Tragmittel für die Aufnahme der Dachziegel
bestehen aus U-förmigen
Bügeln. Der erfindungsgemäße Dachziegelaufzug
ist sehr einfach in Ausführung und Handhabung und kann in kurzer Zeit entsprechend
dem Baufortschritt seitlich versetzt werden.
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Es ist bereits bekannt, Dachziegel mit Hilfe eines Seilaufzuges,
bei welchem zwei Tragkörbe die Dachziegel im Pendelverkehr auf das Dach fördern.
Dieses bekannte Gerät ist für größere Bauhöhen ungeeignet und gestattet nicht ein
bequemes Beschicken der gesamten schrägen Dachfläche, wie dies für Dachziegelaufzüge
erwünscht ist. Mangels entsprechender Ausleger und Stützmittel für die Tragseile
muß das Fördergut schon an der Dachkante abgeladen und dann über die ganze Dachschräge
hinaufbefördert werden. Es ist ferner zum Beladen von Fahrzeugen u. dgl. ein an
einem Tragseil verfahrbares und um eine horizontale Achse verschwenkbares kleines
Becherwerk bekannt, das mit Hilfe von mehreren umlaufenden Bechern das Bestreichen
von Ladeböden und Beladen von Fahrzeugen ermöglicht. Der Dachziegelaufzug nach der
Erfindung ermöglicht es, daß Dachziegel im kontinuierlichen Betrieb über meist bedeutende
Bauhöhen gehoben und sodann über die Dachkante in die Dachschräge und über die ganze
Höhe des Daches bis zum Dachfirst angehoben, ferner die Einrichtung entsprechend
dem Baufortschritt rasch und einfach seitlich versetzt werden kann.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
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Fig. I zeigt die Anlage von von gesehen, an einem Neubau, dessen
Dachstuhl mit Dachziegeln eingedeckt werden soll; Fig. 2 zeigt die Anlage in Seitenansicht;
Fig. 3 zeigt die Vorderansicht des nächst dem Dachfirst anzubringenden Auslegers;
Fig. 4 zeigt diesen Ausleger in Seitenansicht; Fig. 5 zeigt den am unteren Dachrand
anzubringenden Ausleger in Vorderansicht; Fig. 6 zeigt diesen Ausleger in Seitenansicht;
Fig. 7 zeigt die an der Zugkette des Aufzuges angeordnete Trageinrichtung für die
Dachziegel in Vorderansicht, in Fig. 8 in Seitenansicht.
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Das Dach 1 des Hauses II soll mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung
mit Dachziegel beschickt werden. Das Haus soll eine Anzahl von Stockwerken aufweisen.
Der Aufzug wird zunächst so angeordnet, daß der Dachstuhl beiderseits des Aufzuges
auf entsprechende Breite ohne erhebliche Materialbewegung eingedeckt werden kann.
- Sodann wird der Aufzug am Dachstuhl um ein entsprechendes Stück seitlich versetzt,
so daß ein weiterer Teil des Dachstulhls beiderseits des Aufzuges gedeckt werden
kann und so fort.
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Der Dachziegelaufzug besteht aus einem tragbaren Antriebsaggregat
I, der Förderkette 2 samt den Trageinrichtungen 3 sowie aus einem im Bereich des
Dachfirstes anzubringenden Auslegers 4 mit Umlenkrolle 5 für die Förderkette und
einem in nächster Nähe der unteren Dachkante anzubringenden A4lsleger 6 samt Umlenkrollen
7, 8 für die Förderkette. Das Antriebaggregat I besteht aus der Antriebsmaschine
9, einem Zweiganggetriebe 10 und einem vofgelege II sowie dem Kettenrad 12 für den
Antrieb der Förderkette 2.
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Der nahe dem Dachfirst angebrachte Ausleger 4 besteht aus einem V-förmigen
Gestänge, das an den Dachsparren abgestützt wird. Hieran ist mittels des weiteren
Gestänges I3 die Umlenkrolle 5 für die Förderkette 2 angeordnet. Die Spanneinrichtung
I4 (Fig. 2) hält den Ausleger 4 in der richtigen Lage und bewerkstelligt das Spannen
der-Förderkette. Die Verankerung erfolgt nahe dem Dachfirst am Balken I5. Zur Sicherung
des Transportes der Dachziegel im Bereich der Dachschräge ist noch folgende Anordnung
getroffen: Beiderseits der Förderkette verläuft je ein Drahtseil I6, auf die sich
das Fördergut aufstützen kann. Diese Drahtseile I6 sind an kurzen Stützen I7 zur
Auflage gebracht und verlaufen-von dort zu je einer Halte- und Spanneinrichtung
I8, die nachstellbar sind, so daß die Seile entsprechend den jeweiligen Abständen
straffgespannt werden können. Zwischen dem Antriebsaggregat I und dem Ausleger 4
ist im Bereich der Dachkante der Ausleger 6 vorgesehen, der sich mittels eines U-förmigen
Gestänges auf die Dachsparren stützt und mittels eines Verankerungsgliedes 19 gesichert
und in richtiger Lage gehalten wird. Der Ausleger trägt die beiden Umlenkrollen
7, 8 für die Förderkette. Das Gestänge ist einseitig ausgebildet, so daß die Kette
bequem auf die Rollen 7, 8 gelegt werden kann. Im oberen Teil trägt der Ausleger
wieder kurze Stützen I7 für die Stützseile I6. Die Stützseile verlaufen von diesen
Stützen I7 ZU den Befestigungshaken 20. Das Spannen der Stützseile erfolgt, wie
erwähnt, am Ausleger 4. 2I, 22 ist eine federbelastete Sperrklinke, die in einer
Richtung das Vorbeilaufen der belasteten Förderkette 2 zuläßt, ein Rücklaufen der
Förderkette, bei Bruch od. dgl. verhindert. Die an der Förderkette angeordneten
Fördermittel 3 bestehen aus je zwei U-förmigen Bauteilen, so daß ein aus zwei Bügeln
bestehender Korb entsteht, der der Form und Länge der Dachziegel gut angepaßt ist.
Der Auf-und der Abbau des Aufzuges gestalten sich zufolge der Anordnung und Ausbildung
äußerst einfach.
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Die Ausleger werden nach Belieferung der Dachfläche einfach ausgehoben
und in einiger Entfernung neuerlich montiert. Das Antriebsaggregat wird am Boden
nachgetragen und die Kette wieder gespannt.