DE956676C - Verfahren zur Herstellung von Gasgemischen, die zur Erzeugung von Synthesegasen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar sind, in Verbindung mit einem Calcinierverfahren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gasgemischen, die zur Erzeugung von Synthesegasen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar sind, in Verbindung mit einem Calcinierverfahren

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DE956676C
DE956676C DE1955B0034561 DEB0034561A DE956676C DE 956676 C DE956676 C DE 956676C DE 1955B0034561 DE1955B0034561 DE 1955B0034561 DE B0034561 A DEB0034561 A DE B0034561A DE 956676 C DE956676 C DE 956676C
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Dr Friedrich Baumann
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FRIEDRICH BAUMANN DR
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FRIEDRICH BAUMANN DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/12Preparation of carbonates from bicarbonates or bicarbonate-containing product
    • C01D7/123Preparation of carbonates from bicarbonates or bicarbonate-containing product by thermal decomposition of solids in the absence of a liquid medium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gasgemischen, die zur Erzeugung von-Synthesegasen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar sind, in Verbindung mit einem Calcinierverfahren Bei der Calcinierung von Bicarbonaten, beispielsweise Natriumbicarbonat, entstehen als Abgase Wasserdampf und Kohlendioxyd nachder Gleichung a NaHC03-> Na2C03 -h H20 -I- C02.
  • Für diese Abgase, die den Wasserdampf und das Kohlendioxyd etwa zu gleichen Volumteilen enthalten, ist bis heute keine besondere wirtschaftliche Verwendung gefunden worden. E'§ wird zwar in der Literatur auf eine wirtschaftliche Verwertung der Abgase der Solvay-Soda-Erzeugung hingewiesen, und es werden dort Ammoniak, Kohlendioxyd und Wasserdampf als wieder verwendbar bezeichnet. Es ist jedoch kein Weg für die Wiederverwendung angegeben. Inn -allgemeinen werden (N H4)2 C O3- haltiges Kondensat und CO, wiedergewonnen. Diese Wiedergewinnung nutzt zwar zum Teil das C 02 und den Wasserdampf chemisch aus, aber eine energetische Ausnutzung des Wasserdampfes und des Kohlendioxyds ist nicht angegeben. Weiterhin: wurde auch schon. vorgeschlagen, dem entgasten Bicarbonat, also dem bereits zum Teil in Soda verwandelten Bicarbonat, heiße Gase zuzugeben. Diese Gase dienen zur Entfernung des N H3, C 02 sowie des Wasserdampfes aus den Rohstoffen und zur besseren Zersetzung des Biearbonats. Aber auch hier wird nichts Näheres über die Ausnutzung der Abgase, wie Wasserdampf und Kohlendioxyd, gesagt.
  • Es wurde nun. gefunden, da,ß man die bei der Calcinierung von Bicarbonaten, insbesondere Natriumbicarbonaten, entstehenden Wasserdampf und Kohlendioxyd enthaltenden Abgase in wirtschaftlicher Weise und unter weitestgehender Ausnutzung nicht nur hinsichtlich der chemischen Stoffe, sondern auch hinsichtlich ihres Wärmeinhalts weiterverwenden kann, wenn man zur Beschleunigung des Calcinierungsprozesses in bekannter Weise Gase, die zweckmäßigerweise vorgewärmt wurden, über das zu calcinierende Gut leitet und dabei die Zusammensetzung der Gase durch Zusatz von Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxyd oder ähnlichen so einstellt, daß das resultierende Gasgemisch ohne weiteres für die Erzeugung von Synthesegasen zwecks Herstellung vom. Kohlenwassers.toffen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar ist.
  • So kann man über das zu calcinierende Gut Sauerstoff, Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft, die zweckmäßigerweise vorgewärmt werden, leiten, um gemeinsam .mit den Abgasen aus dem Calcinierungsprozeß ohne zusätzliche Energiezufuhr im Winkler-, Abstich- oder Wassergasgenerator wertvolle Synthesegase zu erzeugen. Es können aber auch Stickstoff oder CO, als Zusatzgase verwendet und der Sauerstoff erst bei der Vergasung zugesetzt werden. In diesen Fällen ist es ohne weiteres möglich, Gase mit hohem CO-Gehalt zu erhalten, wie sie z. B. für die Synolsynthese benötigt werden.
  • Ist beabsichtigt, beispielsweise Kohlenwasserstoffe zu spalten, so können die zu spaltenden Kohlenwasserstoffe als Zusatzgase zur Abkürzung der Calcinierungszeit benutzt und diese dann gemeinsam mit dann entstehenden Wasserdampf und Kohlendioxyd ohne Aufwand weiterer Rohstoffe einem Spaltprozeß unterworfen. werden.
  • Die Vorwärmung der Zusatzgase kann durch fremde Wärme oder durch die bei der Calcinierung des NaH C 0s (z. B. durch Kohlenfeuerung) entstehenden Gase im Wärmeaustauschverfahren erfolgen.
  • Das Verfahren kann je nach dem beabsichtigten Endzweck in verschiedenster Weise variiert werden, da die Menge der Zusatzgase vom. deren Temperatur abhängt und somit die prozentuale Zusammensetzung der den Calcinierungsofen: verlassenden Gase wahlweise beeinflußt werden kann.
  • Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise entstehen die nachfolgendem. Vorteile: 1. Der Calcinierungsprozeß wird bedeutend abgekürzt; 2. die Abgase des Calcinierungsprozesses werden bei der anschließenden Synthesegaserzeugung als energiereiche Rohstoffquelle benutzt, so daß nicht nur die chemischen Stoffe, sondern auch der Wärmeinhalt der Abgase vollständig ausgenutzt werden; 3. durch den CO2-Gehalt der Abgase der Calcinierung wird das erzeugte Wassergas reicher an C O als das gewöhnliche Wassergas, was es für gewisse Synthesen besonders geeignet macht.
  • Im folgenden einige Versuchsbeispiele, aus denen Menge und Zusammensetzung der über das zu calcinierende Bicarbonat geleiteten Gase hervorgeht: r. In einem elektrischen Versuchsofen, 40 cm lang und 4o *mm Durchmesser, in dem ein Glasrohr von 6o cm Länge und 26 mm Durchmesser eingelassen wat, wurden Zoo g Natriumbicarbonat eingebracht. Durch das Bicarbonat wurden bei einer Ofentemperatur von i23 bis 12q.° 821 02 von 98%iger Reinheit (also 80,3 10, und 1,71 N2) einer Temperatur von 175 bis 18q:°' geleitet. Nach 6 Stunden war das Natriumbicarbonät zu looo/o calciniert, d. h. in Soda übergeführt. Die Abgase enthielten 821 02 (981/oig) 25,6 g C02 =13,041 C 02 und 10,2g = 12,70 1 Wasserdampf, so daß ein Abgas. folgender Zusammensetzung erhalten wurde:
    13,04 1 C 02 = 12,10/0C 02
    1:2,701 H20-Dampf = 11,7% H20
    80,31 02 = 74,80/0 02
    1,71 N2 = 440/0 N2
    1o0,0 0/0
    Das erhaltene Gas eignet- sich bei Zugabe von C 02 für die Herstellung von stark kohlenoxydhaltigen Synthesegasen. Bei Zugabe von, weiteren Mengen H20-Dampf können dann die normalen Wassergase hergestellt werden. Auch durch Veränderung der Temperatur und der Menge der Zusatzgase ist eine Veränderung der Zusammensetzung der Abgase zu erhalten.
  • Im gleichen Versuchsofen wurden bei gleicher Ofentemperatur Zoo g Natriumbicarbonat Ohne Zusatz vorgewärmter Gase calciniert. Die Calcinierungsdauer betrug bis zur vollständigen Calcin.ierung 6o Stunden, also die lofache Zeit gegenüber dem obigen Verfahren. Es wurde nur das C 02 wiedergewonnen, der Dampf der Abgase ging verloren.
  • 2. Im gleichen. Versuchsofen wie bei Beispiel 1 wurden 18o 1 C H4 einer Temperatur von 340 bis 348° und einer Ofentemperatur von 123 bis. 125`°' durch Zoo g Natriumbicarbonat geleitet. Es wurden erhalten:
    12,31 C02 = 6,o 0/0C 02
    12,91 H20-Dampf = 6,3% H20
    180,01 C H4 = 87,7 % C H4
    100,00/0
    Dieses Abgas kann nach Zusatz weiterer Dampf-oder C02-Mengen zur Spaltung des Methans dienen.
  • Die Calcinierungszeit betrug bei diesem Versuch nur 41/2 Stunden. Es wurde also die Calcinierungszeit durch die Erhöhung der Temperatur und. der Menge der Zusatzgase noch weiter erheblich gesenkt.
  • Durch Änderung der Temperatur, der Mengen und der Art der Zusatzgase kann die Zusammensetzung der Abgase in jeder gewünschten Richtung beeinflußt werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Versuchen werden auf Zoo t Na H C Os rund 1o t Dampf neben 25 t C 02 gewonnen. Beides sind Rohstoffe, die für Synthese- und Spaltprozesse eingesetzt werden; bei ihrer Wiederverwendung gehen sie der Volkswirtschaft nicht verloren. Sie brauchen also nicht extra erzeugt zu werden. Bei dem heute bereits bedeutenden und weiterhin ständig wachsenden Bedarf an Soda ist die Erfindung besonders wertvoll, da sie es ermöglicht, die großen. in den Abgasen der Calcinierung vorhandenen, Energiemengen unter Zugabe von 02, C02, H20 USW. in wirtschaftlicher Weise für die Synthesegaserzeugung nutzbar zu machen. Das Verfahren. ist besonders geeignet, die Synthesegasfabrikationen für Ammoniak, Methanol, Syntol und sonstiger Alkohole mit der Erzeugung von Na H C 03 bzw. Soda zu koppeln, wodurch ein besonders wirtschaftliches Arbeiten gewährleistet wird. Es werden also der Wirtschaft durch die Erfindung Energien, zugeführt, die bisher bei der Calcinierung nutzlos verlorengingen (H20-Dampf aus C 02 gekühlt) und im Gegenteil sogar neue Energien kosteten (Kühlwasser). Außerdem ist damit die Möglichkeit gegeben, die einzelnen, Gase in der verschiedensten Zusammensetzung zu erhalten oder nachher entsprechend zu mischen. Ein anderer wesentlicher Punkt der Erfindung ist die Möglichkeit, den Calcinierungsprozeß durch die Änderung der Menge und der Temperatur der Zusatzgase gleichzeitig zu beschleunigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Gasgemischen, die zur Erzeugung von Synthesegasen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar sind, in Verbindung mit einem Calcinierungsverfahren, insbesondere dem des Natriumbicarbonats, dadurch gekennzeichnet, daß man über das zu calcinierende Gut in bekannter Weise Gase; zweckmäßigerweise vorgewärmte Gase, überleitet, deren Zusammensetzung durch Zusatz von Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxyd oder ähnliche so eingestellt wird, daß das resultierende Gasgemisch ohne weiteres für die Erzeugung von Synthesegasen zwecks Herstellung von, Kohlenwasserstoffen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffgin verwendbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. ro 96o; O s t- R a s. s o w : Lehrbuch der chem. Technologie, 24. Auflage (19ä2), S. 287.
DE1955B0034561 1955-02-19 1955-02-19 Verfahren zur Herstellung von Gasgemischen, die zur Erzeugung von Synthesegasen oder zur Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendbar sind, in Verbindung mit einem Calcinierverfahren Expired DE956676C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT10960B (de) * 1900-09-24 1903-02-25 Paul Dr Naef

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AT10960B (de) * 1900-09-24 1903-02-25 Paul Dr Naef

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