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Dampfeinlaßregler für Einzelheizkörper Die zentrale Regelung von ortsfesten
Niederdruckdampfheizungsanlagen machte von jeher Schwierigkeiten dadurch, daß bei
geringem Wärmebedarf die entfernteren Heizkörper nicht genügend Dampf erhalten,
wenn die näher gelegenen mäßig belastet werden sollen. Man war daher hauptsächlich
auf die Regelventile der einzelnen Heizkörper angewiesen, die aber einer genauen
Voreinstellung bedürfen und von den mit der Belastung sich stark ändernden Druckverhältnissen
in der Leitung sehr abhängig sind. Eine Einstellung auf mittlere Heizflächentemperaturen
ist meist nicht erreichbar. Auch die Dampfluftgemischheizung (Milddampfheizung),
die in ihren Regeleigenschaften schon mehr der Warmwasserheizung ähnelt, verlangt
ebenfalls gute Voreinstellung der Ventile und genaue Abstimmung aller Verbrauchsstellen.
Erfindungsgemäß wird demgegenüber vorgeschlagen, bei Niederdruckdampfheizungsanlagen
jeden oder mehrere gruppenweise zusammengefaßte Heizkörper mit je einem selbsttätigen
Dampfeinlaßregler zu versehen, dem der Dampf unter Druck, also etwa mit dem jeweils
höchst zulässigen Vordruck, zugeführt wird und dessen Einlaßventil mit einem vom
Restdampfluftgemisch des Heizkörpers beaufschlagten Temperaturfühler gesteuert wird,
dessen Grundeinstellung von Hand erfolgt. Derartige Regler sind an sich bekannt,
haben sich aber bisher bei ortsfesten Heizungsanlagen aus preislichen Gründen und
wegen ihres Platzbedarfs nicht einführen können.
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Die Erfindung betrifft einen Dampfeinlaßregler für Dampfumlaufheizungsanlagen
mit einem Regelventil und einem dem zurückkehrenden Dampfluftgemisch
ausgesetzten
Temperaturfühler, der in an sich bekannter Weise aus zwei ineinanderliegenden Dehnungsrohren
besteht, die mit zwei von ihnen umschlossenen wärmeunempfindlichen und je an einem
Ende des inneren Rohres befestigten Abstandstangen zwischen Ventilteller- und -gehäuse
eine bewegungsschlüssige Kette bilden, in der sich die Längenausdehnung der beiden
Dehnungsrohre zusammen auswirken.
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Durch diese Bauweise eines Dampfeinlaßreglers wird bei geringem Platzbedarf
ein genügend großer Steuerhub erreicht, so daß seine Anwendung auch bei Heizkörpern
u. dgl. in Betracht gezogen werden kann. Hierbei muß das zur Leistungseinstellung
dienende Handrad in die bewegungsschlüssige Kette der Dehnungsrohre und Abstandstangen
einbezogen werden. Das wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß auf dem äußeren
Füllerrohr ein kleiner Winkelhebel derart gelagert ist, daß dessen einer Schenkel
das äußere Fühlerrohr mit dem inneren Fühlerrohr verbindet, während der andere Schenkel
bei Erwärmung des gesamten Fühlers ohne Richtungsänderung an der Einstellschraube
des Handrades vom Einlaßregler entlang gleitet. In der Abb. i ist eine solche Heizungsanlage
dargestellt, während Abb. 2 einen Regler im einzelnen zeigt.
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Vom Kessel i führen die Vorlaufleitungen 2 an den daran angeschlossenen
Heizkörper 3 vorbei und endigen in einem Sammelgefäß 4 für das eigene Kondensat,
das je nach der Höhe des verwendeten Vordrucks in den Kessel zurückfließt oder unter
Entspannung durch ein Schwimmerventil oder einen Stauer einem zweiten Kondensatbehälter
5 zugeleitet wird, der zugleich das Kondensat sämtlicher Heizkörper 3 aufnimmt,
das ihm durch deren Kondensatleitungen 6 zufließt. Letztere sind belüftet, so daß
von dieser Seite her Luft i17 die Heizkörper gelangen kann. Der Dampf gelängt in
die Heizkörper durch die Einlaßregler 7, die man mittels des Handrades 8 auf beliebige
Leistung einstellen kann. Er kann niemals in die Kondensatleitung durchschlagen,
da der Fühler g des Einlaßreglers diesen schließt, sobald er mit reinem Dampf in
Berührung kommt. Die Rückspeisung des Kondensats aus dem Behälter 5 in den Kessel
i kann mittels einer durch Schwimmer gesteuerten Pumpe od. dgl. erfolgen.
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Der in Abb. 2 dargestellte Einlaßregler besteht aus dem Gehäuse to
des Dampfventils i i, das durch die Zuleitung 12 gespeist wird und mit dem Dampfdruck
unter Federdruck schließt. Der Ventilkörper kann Kugelform haben. Der entspannte
Dampf strömt durch die Kammer 13 in die Düse 14 und tritt durch das Verteilerrohr
15 von unten her in den Heizkörper ein. An dessen oberer Nabe befindet sich das
Gehäuse 17 mit dem Handrad 8 und der Stopfbuchse 1g, die eine dichte Verbindung
zu einem auf dem Gehäuse to verschraubten Ausdehnungsrohr g aus Aluminium herstellt,
das zum Saugraum der Düse 14 führt. Am Oberende des Rohres 9 ist ein Winkelhebel
2o gelagert, dessen vertikaler Schenkel an der Schraube 21 des Handrades 8 anliegt,
während der horizontale an zum Einlußventil führenden gekuppelten Stangen 23, 24
angelenkt ist, die bei Temperatursteigerung ihre Länge vermindern. Die Stangen aus
36o/oigem Nikkelstahl oder Porzellan bzw. einem Baustoff mit kleiner Wärmeausdehnungsziffer
sind in einem Aluminiumrohr 22 geführt und wechselweise an den Enden mit ihm verstiftet
oder durch Anschlag derart verbunden, daß eine Stange oben und die andere unten
aus dem Aluminiumrohr herausragt. Diese Stange ist durch die obere Wand der Kammer
13 geführt und dient dazu, bei Erkalten der Aluminiumrohre g und 22 das Ventil vorn
Sitz abzuheben. Durch die Feder 26 wird das System kraftschlüssig gehalten. Am Unterende
des Heizkörpers befindet sich die Entwässerung 27.
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Durch die Hintereinanderschaltung der beiden Aluminiumrohre baut sich
dieser Regler so kurz, daß er auch an Heizkörpern der üblichen Bauweise angesetzt
werden kann, sofern man die Entwässerungsleitung noch im Ventilgehäuse to mit unterbringt.
Günstiger ist jedoch die Verwendung von Heizkörpern nach Art der in Abb. 2 dargestellten
mit vollständiger Entwässerung, in denen keine Kondensatreste stehenbleiben und
Rostschaden anrichten können. Hier ist der Entwässerungsstutzen am tiefsten Punkt
vorgesehen.
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Besonders günstig wirkt sich aus, daß die Heizkörperrippe, die dem
Fühler g am nächsten liegt, infolge einer Saugwirkung des Dampfstrahles an der Öffnung
28 des Verteilerrohres am längsten kalt bleibt, so daß der Fühler in seinerTätigkeit
bei milder Witterung nicht durch Wärmestrahlung gestört wird. Gegen die leitende
Wärme der dem Frischdampf ausgesetzten Metallseite schützt ein Zwischenstück 29
aus schlecht leitendem Baustoff.
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Die Geräuschverhältnisse liegen nicht ungünstiger als bei den üblichen
Niederdruckdampfheizungsanlagen, da die strömenden Dampfmengen die gleichen sind,
die Einlaßventile nur mit kleinem Spalt öffnen und bei richtiger Ausbildung kaum
hörbar arbeiten. Eine Einfriergefahr besteht nicht, da bei geschlossenem Ventil
die einzige Stelle an der durch vorangegangene Reifbildung ein Festhaften stattfinden
könnte, ohne vom Frischdampf sofort aufgetaut zu werden, das Gewinde des Handrades
ist. Dieses läßt sich aber auch in gefrorenem Zustand ohne Anstrengung bewegen.
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Es besteht auch die Möglichkeit, die Heizkörper selbst aus einer Leichtmetallegierung,
z. B. Silumin, herzustellen und deren Ausdehnungseigenschaften für die Regelzwecke
mit zu benutzen. Das Ausdehnungsmaß solcher Legierungen ist jedoch nicht so günstig
wie bei Rohren aus reinem Aluminium.