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Einstellvorrichtung für Abstimm-Mittel von Empfängern oder Sendern
Es ist eine Einstellvorrichtung für Sender und Empfänger bekannt, bei der dasselbe
Seil sowohl das Abstimm-Mittel als auch den Skalenzeiger antreibt (deutsche Patentschrift
705 236). Bei dieser bekannten Einstellvorrichtung ist dieses einzige Antriebsseil
so angeordnet, daß das Abstimm-Mittel sowohl bei Grobeinstellung als auch bei Feineinstellung
über das Antriebsseil angetrieben wird. Daraus ergibt sich der Nachteil, daß bei
den Endanschlägen des Abstimm-Mittels im Falle einer weiteren Drehung des Bedienungsknopfes
ein starker Zug auf das Antriebsseil ausgeübt wird, wodurch die Lebensdauer des
Antriebsseiles herabgesetzt wird. Die Lebensdauer des Seiles wird weiterhin dadurch
verringert, daß die dünne Achse für den Feineinstellknopf, die normalerweise feingeschliffen
ist, damit das Seil bei Erreichung des Endanschlages des Abstimm-Mittels auf der
Achse rutschen kann, durch Korrosion nach längerer Zeit eine rauhe Oberfläche erhalten
wird, so daß das Seil nicht mehr auf der Achse rutschen und infolgedessen unzulässig
beansprucht werden kann.
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Die Erfindung zeigt eine Möglichkeit zur Konstruktion einer Einstellvorrichtung
mit Grob- und Feinantriebswelle, bei der eine vergrößerte Zugkrk.ft auf das Antriebsseil
in den Endstellungen des Abstimm-Mittels und dadurch eine Beschädigung des Antriebsseiles
vermieden wird.
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Erfindungsgemäß ist der Grobeinstellknopf mit dem Abstimm-Mittel -ohne
Benutzung eines Seiles
insbesondere über ein Zahnradübersetzungsgetriebe
gekuppelt, während der Feineinstellknopf über ein Reibraduntersetzungsgetriebe auf
eine Seilscheibe wirkt, die mit der auf der Grobeinstellachse sitzenden Seilscheibe
über gekreuzte Trums des Seiles verbunden ist.
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Durch die Verwendung des Reibraduntersetzungsgetriebes für die Feineinstellung
wird erreicht, daß bei erhöhter Beanspruchung des- Antriebsseiles, z. B. bei den
Endanschlägen des Abstimm-Mittels, die Räder aufeinander rutschen und keine erhöhte
Kraft auf das Seil übertragen. Die gekreuzten Trums des Antriebsseiles sind vorgesehen,
um den Zeiger bei gleicher Drehrichtung der Bedienungsknöpfe in gleichem Sinne zu
verschieben.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
die Spannfeder für das vorzugsweise aus Draht bestehende Antriebsseil in dem dem
Zeiger gegenüberliegenden Trum angeordnet ist. Ferner ist es zweckmäßig, beide zum
Antrieb des Zeigers dienende Trums mehrmals um diejenige der beiden, insbesondere
gleich großen Seilscheiben zu legen, die dem Zeiger benachbart ist. Dadurch wird
erreicht, daß ein Schlupf des Zeigers gegen das Abstimm-Mittel sowie eine unzulässige
Beanspruchung des Seiles vermieden wird.
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Zur Erklärung der Erfindung sollen im folgenden Ausführungsbeispiele
der Erfindung an Hand der Abbildungen näher erläutert werden.
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In Abb. i ist eine Einstellvorrichtung mit zwei Seilscheiben i und
2 sowie einer Führungsrolle 3 dargestellt, um die ein einziges Antriebsseil 4 so
gelegt ist, daß ein zur Anzeige dienender und auf dem Antriebsseil befestigter Zeiger
5 zwischen der Seilscheibe i und der Führungsrolle 3 gleichmäßig bewegbar ist. Die
Seilscheibe i ist in dieser Abbildung mit einem Bedienungsknopf G für die Grobeinstellung
und mit einem Drehkondensator D für die Abstimmung direkt ohne Benutzung eines Seiles
verbunden. Für die Feineinstellung dient ein Bedienungsknopf F, an dem ein Reibrad
6 befestigt ist, das auf dem Umfang eines großen Reibrades 7 abrollt. Dieses Reibradgetriebe
ist durch Abstandsänderung mittels eines nicht gezeigten Einstellmittels auf ein
maximal zulässiges Drehmoment einstellbar, damit die auf das Seil übertragene Kraft
mit Sicherheit nach oben begrenzt ist und nicht zu einer Beschädigung des Antriebsseiles
führen kann. Das große Reibrad 7 ist gemeinsam mit der Seilscheibe 2 auf einer Achse
8 befestigt, so daß die Drehung des. Feineinstellknopfes F auf das Antriebsseil
übertragen wird. Zur Erzielung einer gleichsinnigen Bewegung des Zeigers 5 bei gleicher
Drehrichtung der Bedienungsknöpfe G und F ist das Antriebsseil hinter der Seilscheibe
2 gekreuzt. Das Antriebsseil verläuft also von der Führungsrolle 3 über die Seilscheibe
i zum unteren Ende der Seilscheibe2 und vom oberen Ende der Seilscheibe 2 wieder
zur Führungsrolle 3 und ist um jede Seilscheibe zur Erreichung ausreichender Reibung
mehrmals gewickelt. Durch geeignete Wahl des Übersetzungsverhältnisses der Reibräder
sowie durch die Wahl der Größe der Seilscheiben ist es möglich, das Einstellen eines
gewünschten, auf der Skala entfernt liegenden Senders durch die Grobeinstellung
beliebig schnell und dann durch Feineinstellung beliebig genau vorzunehmen.
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Zur Erreichung einer genügenden Spannung des Antriebsseiles ist es
üblich, an irgendeiner Stelle des Seiles eine Spannfeder vorzusehen. Diese Spannfeder
wurde bisher im allgemeinen an einer der Seilscheiben angeordnet, die bei den bekannten
Ausführungen relativ groß waren'. Bei den modernen Empfängern jedoch, bei denen
im allgemeinen wenig Raum für die Anzeigevorrichtung vorgesehen ist und bei denen
daher die Seilscheiben sehr klein ausgeführt sind, kann die Spannfeder nicht mehr
auf der Seilscheibe angeordnet werden, sondern muß in den Zug des Seiles eingefügt
werden. Dadurch würde jedoch bei der Anordnung nach Abb. i für die Feineinstellung
ein unerwünschter Schlupf auftreten.
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In Abb. 2 ist daher eine Einstellvorrichtung gezeigt, bei der auch
bei der Feineinstellung keine erhöhte Kraft, wie sie zur Bewegung des Drehkondensators
D nötig.ist, über das Seil auf die im Seilzug 4 angeordnete Spannfeder 9 ausgeübt
wird. Bei dieser. Einstellvorrichtung ist das Abstimm-Mittel bei der Grobeinstellung
wie in Abb. i durch direkte Kupplung mit der Seilscheibe i und dem Bedienungsknopf
G drehbar. Dagegen erfolgt bei der Feineinstellung die Kraftübertragung für die
Bewegung des Abstimm-Mittels durch den Feineinstellknopf F über die Reibräder 6
und 7 nur zwischen den Seilscheiben i und 2. Die Spannfeder 9, die zwischen der
Seilscheibe i und der Führungsrolle 3 liegt, kann also nicht durch die für die Drehung
des Abstimm-Mittels erforderliche Kraft gedehnt werden.
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Der Seilzug 4 bei dieser Anordnung verläuft vom linken Ende der Spannfeder
9 über die Führungsrolle 3 und den Zeiger 5 zur Seilscheibe i, um die es mehrmals
gewickelt ist. Von dort führt das Seil zur Seilscheibe 2, um die es wieder mehrmals
gewickelt ist, und dann nach Kreuzung zur Seilscheibe i, die es wieder mehrmals
umschlingt, und zum rechten Ende der Feder 9 zurück. Die Kreuzung des Seilzuges
liegt jetzt also zwischen den Seilscheiben i und 2. Die einzelnen, dem oberen und
unteren Trum zugehörigen Windungen des Seiles auf der Seilscheibe i müssen sauber
'nebeneinanderliegen, um ein reibungsloses Ab- bzw. Aufwickeln zu gestatten. Die
Anzahl der Windungen hängt ab von der erforderlichen Reibung zwischen Seil und Seilscheibe.
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In Abb. 3 ist eine ähnliche Einstellvorrichtung wie in Abb. 2 dargestellt,
bei der die Anordnung der Seilscheiben i und 2 umgetauscht ist. Bei dieser Abbildung
werden die Windungen beider Trums des Seilzuges nur um die in der Mitte der Vorrichtung
angeordnete Seilscheibe 2 gewickelt, während die Seilscheibe i mit dem Abstimm-Mittel
D und dem Grobeinstellknopf G außen angeordnet ist.
Abb. 4. zeigt
eine in der Praxis. bewährte Einstellvorrichtung, beider die Grob- und Feinantriebsachsen
koaxial angeordnet sind. Diese Anordnung entspricht im wesentlichen der in Abb.
2 beschriebenen Ausführungsform. In der Praxis hat sich ferner eine Ausführung bewährt,
bei der die Seilscheiben einen Durchmesser von etwa 2o mm haben und das vorzugsweise
aus Draht bestehende Antriebsseil mit je vier Windungen um die gleich großen Seilscheiben
gelegt ist.