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Einstellvorrichtung für Nachrichtengeräte, insbesondere Rundfunkgeräte
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstellvorrichtung für Nachrichtengeräte, insbesondere
Rundfunkgeräte, bei der die Kraftübertragung von einer Antriebsachse auf eine Scheibe
oder Welle, insbesondere der Abstimmeinrich.tung, mittels Seil oder Band vorgenommen
wird. Der Antrieb erfolgt gewöhnlich durch Bedienungsknöpfe, die an der Frontplatte
oder auch seitlich angebracht sind oder durch einen Abstimmotor. Bisher erfolgte
der Antrieb meist so, daß das Antriebsseil ein oder mehrmals um die Antriebsachse
herumgeschlungen wurde, von der es durch Reibung mitgenommen wurde. Die; Schnur
trieb ein Rad oder eine Scheibe, die den Abstimmorganen zugeordnet waren. Da diese
Abstimmorgane fast stets nur- einen begrenzten Drehbereich besitzen., sind sie mit
En.d'anschlägen versehen, die ein weiteres Verdrehen verhindern. Beim Weiterdrehen
des Antriebs kann die Schnur auf der Achse gleiten. Hierbei tritt jedoch die Gefahr
eines Schn.urreißens auf, dia, diese das Bestreben hat, auf derAchse seitlich auszuwandern.
Das Auswandern führt auch zum Abspringen der Schnur von der Rille der angetriebenen.
Scheibe. Um dies zu vermeiden, wurde versucht, die eingediehte Schnurlauffläche
auf der Bedienungsachse beidseitig ansteigen zu lassen, damit die Antriebsschnur
in ihre, Lauffläche zurückrutscht, wenn sie seitlich auswandern will. Leider neigt
die Schnur
bei solchen Achsen dazu, an den Seiten hochzuklettern,
und; verwickelt sich beim Zurückrutschen oft derart, daß ein Weiterdrehen dies Antriebs
unmöglich ist. In besonderem Mäße ist diese Erscheinung zu befürchten, wenn die
antreibende und getriebene Achse oder Scheibe nicht parallel zueinander angeordnet
sind, da das Seil dann mit großem Stoigungswinkel auf die Triebachse aufläuft und
entsprechend stark auswandert.
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Durch vorliegende Erfindung werden alle vorerwähnten Nachteile verhindert
und eine Vorrichtung geschaffen, die sowohl eine einwandfreie Mitnahme als auch
d.ie erforderliche Sicherheit gewährleistet gegen Reißen, axiales Auswandern der
Schnur und Abspringen vom angetriebenen Rad nach Erreichen des Endanschlages.
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Erfindungsgemäß ist zwischen Schnur und Bedienungsachse oder Knopf
ein. Mitnahmegliedi vorgesehen, das mit dem Antrieb durch eine Reibungs-oder durch
eine magnetische Kupplung verbunden ist, durch welches die Mitnahmewirkung an. den
Grenzpunkten der Auswanderung herabgesetzt wird.
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Das Mitnahmemoment gegenüber der Schnur ist größer als gegenüber dem
Bedienungsglied, und die Mitnahmewirkung in axialer Richtung an den Grenzpunkten
der Auswanderung ist herabgesetzt. Dies, kann, mit verschiedenen. Mitteln erfolgen.;
so kann die Antriebsachse von einer durch Reibung mitgenommenen Gewindehülse umfaßt
sein, deren Gewindegänge ein oder mehrmals von der Schnur umschlungen sind. Diese
Gewindehülse braucht nicht unbedingt aus einem Rohr zu bestehen, vielmehr können
bei einer besonders einfachen Ausbildung der Erfindung die Gewindegänge durch eine
die Bedienungsachse umfassende federnde Drahtspirale, gebildet sein. Durch das Einlegen
der Schnur in, das Gewinde wird der Winkel, unter denn die Schnur auf die Bedienungsachse
aufläuft, nunmehr durch die Steigung des Gewindes festgelegt, da die Schnur gezwungen
ist, sich diesem anzuschmiegen. Auf diese Weise ist die Neigung der Schnur zum Auswandern
erheblich verringert, außerdem sind die in der Schnur auftretenden Kräfte durch
die axiale Reibungskraft der Gewindehülse begrenzt. So, konnte bei praktischen.
Ausführungen festgestellt werden, daß ein Auswandern über die Anschlagstellung hinaus
praktisch völlig vermieden wurde.
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Es kann aber auch die Bedienungsachse statt einer Gewindehülse eine
durch Reibung mitgenommene Schnurrolle tragen, die beim Erreichen des Abstimm,anschlages
auf der Bedienungsachse gleiten kann. Schließlich ist es auch noch möglich, dieGewindegänge:
oder eineFührungsrille unmittelbar in die Bedienungsachse einzuschneiden und dafür
den Bedienungsgriff durch gleitende Reibung mit der Achse zu verbinden. In. diesem
Fall ist ein axiales Auswandern über den Endanschlag hinaus überhaupt nicht mehr
möglich.
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Die Bedienungsachse: kann in allen. Fällen in an sich bekannter Weise
als Hohlachse ausgebildet sein, so. daß eine zweite Bedienungsachse, z.'B. für ein
anderes Abstimmorgan oder für eine Schalteinrichtung, hindurchgeführt wenden kann.
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Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin,
daß die Parallelität der Bedienungsachse zurAchse des Abstimmitrtels nicht mehr
aufrechterhalten zu werden braucht, wie es bei den bisher bekannten. Übertragungseinrichtungen
der Fall sein rußte, falls nicht noch Zwischenrollen verwendet wurden. Die beiden
Achsen können vielmehr unter einem beträchtlichen Winkel, gegebenenfalls von 9o°,
zueinander angeordnet sein.
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Um einen guten Einlauf der Schnur zu gewährleisten, wird nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung die Länge der Wendel auf der Bedienungsachse so gewählt,
daß die Mittelstellung der Wendelenden mit den Projektionspunkten der Schnuraustritte
der Scheibe auf die Antriebsachse zusammenfällt. Auf diese Weise wird die durch
den Drehbereich des Abstimmittels bedingte und grundsätzlich unvermeidbare Auswanderung
der Schnur nach beiden Richtungen hin, auf den, Mindestwert herabgesetzt bzw. gleichmäßig
verteilt.
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In den Figuren ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt Fig. i die perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Anordnung, Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. i, Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig.
i und Fig. q. bis 7 andere Ausführungsformen des Erfindungsgedankens.
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In den Figuren ist i eine Bedienungsachse, die in dem Beispiel nach
den Fig. i bis 3 als Hohlachse ausgebildet und gemäß der Erfindung von einer als
Zwischenglied dienenden Drahtspirale 2 federnd umfaßt ist. In die von der Drahtspirale
gebildeten Windungen ist die Schnur 3 eingeschlungen, die über die Schnurscheibe
q. geführt und an ihr in nicht näher dargestellter, an sich bekannter Weise unter
Zwischenschaltung einer Spannfeder befestigt ist. Die Achse 5 der Schnurscheibe
ist an ihrem freien Ende von einer zweiten: Schnur 6 umschlungen. Letztere ist mit
einem Abstimmittel, z. B. dem Massekern einer Selbstinduktionsspule 7,
fest
verbunden, und über zwei weitere Schnurrollen 8 und 9 geführt, so daß die drehende
Be: wegung der Schnurrolle4 in eine hin und her gehende Bewegung des Massekerns
der Spule 7 umgewandelt wird.
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Durch die Hohlachse i ist eine weitere Einstellachse io für die Betätigung
eines zweitenAbsbimmorgans oder einer Schalteinrichtung, die nicht näher dargestellt
ist, hindurchgeführt. Die Achse i ist in einem kasteinartigen Gestell i i in Lagerböcken
1q. waagerecht gelagert. Dagegen ist die in einem angewinkelten Blech 12, gelagerte
Achse 5 der Schnurscheibe des Abstimmittels unter einem Winkel zur Waagerechten
derart angeordnet, daß diese Achse senkrecht auf der schrägen Frontebene
13 des Gerätes steht, wie dies aus Gründen der Abstimmanzeige erwünscht bzw.
erforderlich ist.
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Die Spiralfeder :2 bildet beii diesem Beispiel gemäß der Erfindung
das Zwischenglied zwischen der
Bedienungsachse i und der Schnur
3. Durch die seitliche Berührung der Drahtwindungen und der Schnur entsteht eine
Führung der Schnur und, ein Auf- und Abwickeln mit der Steigung der Drahtwindungen.
Erreicht das Abstimmorgan seine Endstellung, so dreht sich die Bedienungsachse i
mit gleitender Reibung innerhalb der Spirale 2, ohne daß letztere mitgenommen wird.
Bei Rückwärtsdrehung erfolgt sofort wieder Mitnahme.
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In der Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, bei der
ein Stelle einer Drahtspirale eine Gewindehülse 15 mit Reibung auf der Bedienungsachse
i sitzt und bei Drehung mitgenommen wird. Beim Anhalten der Schnur 3 durch den bekannten
am Abstimmittel vorgesehenen Anschlag kann bei dieser Ausführungsform die Bedienungsachse
i innerhalb der Hülse 15 weitergedreht werden, während letztere. stehenbleibt.
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In Fig. 5 ist statt einer Gewindehülse eine einfache Schnurrolle i8
vorgesehen, die ebenfalls mit Reibung auf der Bedienungsachse i sitzt. Diese Einrichtung
wirkt ähnlich wie die nach Fig. 4.
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Fig.6 zeigt eine Ausführung, bei der in die Bedienungsachse i die
Gewindegänge 2o unmittelbar eingeschnitten sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Bedienungsknopf 22 durch die in der Ringnut 17 der Achse i geführte Madenschraube
2i gegen Abgleiten von der Achse i gesichert, auf der er mit Reibung sitzt, so daß
auch in diesem Falle zwischen der Schnur 3 und; dem Bediein.ungsknopf eine Reibungskupplung
zwischengeschaltet ist, so daß beim Erreichen des Anschlages der Abstimmeinrichtung
ein Gleiten des Knopfes auf "der Achse i eintritt. In gleicher Weise wäre natürlich
eine elektromagnetische Mitnahme möglich.
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In Fig. 7 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die Schnurscheibe
4 eine Schrägstellung zur Antriebsachse i einnimmt. In diesem Fall ist es von Vorteil,
wenn in der Mittelstellung des Abstimmorgans sowohl die auflaufende wie die ablaufende
Seite der Schnur 3 senkrecht bzw. in der Projektionsrichtung zur Bedienungsachse
i verlaufen.
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Dementsprechend ist auch die Länge der Wendel 8 gleich der Projektionslänge
der Scheibe auf die Bedienungsachse i. Wird die Bedienungsachse bewegt, so wandern
die Wendelenden auf der Bedienungsachse i um die in. der Fig. 7 dargestellte Mittellage
hin und her. Unter diesen Verhältnissen ist das durch Drehen der Scheibe unvermeidliche
Auswandern der Wendelenden nach dien beiden Seiten hin. ein Minimum und, dementsprechend
auch die Beanspruchung der Triebschnur am geringsten.
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Mit den Mitteln der Erfindung .ist es somit möglich, die Beanspruchung
der Schnur bei Abstimmübertragungen gering zu halten, das übermäßige Auswandern
zu verhindern und die gleitende Reibung beim Erreichen des Anschlags an eine Stelle
zu verlegen, an der sie sicher beherrscht werden kann.