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Vorrichtung zum Aufhaspeln von Stahl- und Metallbändern Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufhaspeln von Stahl- und Metallbändern, Drähten
o-dgl. vermittels sogenannter Klapphäspel. Ein solcher Klapphaspel wird aus einem
der Breite des aufzuhaspelnden Bandes etwa entsprechenden Ring gebildet, .der aus
zwei auf der einen Seite durch ein Gelenk, auf der anderen beispielsweise durch
einen Keilverschluß lösbar verbundenen Hälften besteht. Auf diese Weise kann man
durch Lösen des Keilverschlusses nach Aufhaspeln eines Bandringes den Durchmesser
des Haspels derart verringern, daß der aufgehaspelte Ring mühelos in seitlicher
Richtung abgezogen werden kann.
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Der Antrieb eines. oder vorzugsweise mehrerer nebeneinander angeordneter
Klapphaspel dieser Art erfolgt in der Weise, daß diese Haspel auf in gewissen Abständen
voneinander angeordneten Stützrollen aufgelegt werden, von denen mindestens eine
angetrieben ist. Auf diese Weise entsteht ein Reibungsantrieb, durch ,den der Klapphaspel
in Drehung versetzt werden kann. Die Berührungsfläche bzw. die Reibfläche zwischen
Stützrollen und Haspel wird bei dieser Vorrichtung .durch das aufzuhaspelnde Metallband
selbst gebildet.
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Diese unmittelbare Berührung des Metallbandes mit den Stützrollen
hat den Nachteil, daß sich die nicht zu vermeidenden Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen dem zulaufenden Metallband und den Stützrollen durch Rutschen der angetriebenen
Stützrollen auf dein Metallband ausgleichen, wodurch aber ein Verkratzen oder Beschädigen
der Bandoberfläche eintritt, was besonders dann unerwünscht ist, wenn es sich um
Bänder aus empfindlichem Werkstoff mit bereits vorbehandelter Oberfläche handelt.
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Man hat daher zum selbsttätigen Ausgleich dieser nachteiligen Geschwindigkeitsunterschiede
die angetriebenen Stützrollen mit einer Rutschkupplung versehen. Ganz abgesehen
davon, daß hierdurch diese einfache Vorrichtung in ihrem Aufbau verwickelter und
teuerer wurde, hat man ein Verkratzen der Bandoberfläche dadurch nicht vermeiden
können, da bei Vorrichtungen, bei welchen eine größere Zahl von Bändern auf nebeneinarider
angeordneten
Haspeln gleichzeitig aufgewickelt werden, eine einheitliche Regelung der Geschwindigkeit
für alle Haspel nicht möglich ist. Außerdem ist die Aufhaspelgeschwindigheit solcher
Vorrichtungen sehr gering und kann in der Regel nicht über 3 mlmin hinaus gesteigert
werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß man mindestens
drei Stützrollen vorsehen muß, um eine Anpassung an den sich beim Aufhaspeln vergrößernden
Durchmesser des Klapphaspels zu erreichen.
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Bei einer weiteren Vorrichtungsart ist es bekannt, einen auf einer
Seite mit einer zylindrischen Scheibe versehenen Haspel auf einem zentralen Dorn
zu lagern und den Antrieb durch Andrücken der Scheibe gegen eine über dem Haspel
angeordnete, angetriebene Walze zu bewirken. Für jeden Haspel ist hierbei ein besonderer,
in einem verschiebbaren Wagen angeordneter, zentraler Lagerzapfen erforderlich,
wodurch die Vorrichtung verhältnismäßig kompliziert wird. Das Hochdrücken des Haspels
gegen die Antriebswalze durch federnde Mittel hat den weiteren Nachteil, daß mit
zunehmendem Gewicht sich der Haspele von der Antriiebsro.lle. :entfernt, wodurch
auch die Betriebssicherheit erlieblIch gestört wird.
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Die Erfindung benutzt für den Antrieb beim Aufhaspeln ebenfalls einen
Reibungsantrieb in Form von angetriebenen Stützrollen oder -walzen. Die Nachteile
der bisherigen Einrichtungen dieser Art werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt,
daß die Klapphaspel auf beiden Seiten mit im Durchmesser größeren zylindrischen
Antriebsscheiben versehen sind, die sich mit ihren Umfangsflächen auf mindestens
zwei angetriebenen Rollen abstützen. Diese Gesamtvorrichtung ist im Aufbau und im
Betrieb einfach und vereinigt in sich verschiedene Vorteile. Die Metallbänder kommen
mit den Stützrollen nicht mehr in Berührung, so daß dieselben nicht mehr verkratzt
oder sonstwie beschädigt «-erden können. Die Berührungsflächen von Rollen und Haspel
werden vielmehr von der Umfangsfläche der Antriebsscheiben gebildet, wobei sich
die Geschwindigkeitsunterschiede durch Rutschen dieser seitlichen Scheiben auf den
angetriebenen Stützrollen ausgleichen. Die Haspelscheiben können unabhängig von
ihrer Baubreite jeweils dicht nebeneinander auf die angetriebenen Stützrollen aufgestellt
werden und liegen unter dein Eigengewicht auf den Stützrollen fest auf. Auch die
Bedienung ist einfach und ebenso wie der Antrieb durchaus sicher.
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Die seitlichen Antriebsscheiben können beide mit dein Klapphaspel
lösbar verbunden sein. Man kann aber auch nur eine der auf beiden Seiten des Klapphaspels
angeordneten Antriebsscheiben lösbar finit dem Klapphaspel verbinden. Diese Ausbildung
ermöglicht nach Ablösen der einen Scheibe ein schnelles Abziehen des aufgehaspelten
Bandes bzw. Drahtes, so daß der Haspel selbst in kürzester Zeit wieder zum Aufhaspeln
eines weiteren Bandes betriebsfertig ist.
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Die Haspel werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie in der Breite
dem jeweilig zu haspelnden Band entsprechend eingestellt werden können. Eine für
die Erfindung besonders zweckmäßige Lösung besteht hierbei darin. daß jeder der
beiden Antriebsscheiben auf der Innenseite ein schmaler Klappliaspelring zugeordnet
ist, welche durch einen auswechselbaren, entsprechend den Haspelringen axial geteilten
Abstandsreifen miteinander verbunden sind. Bei dieser Bauart wird mit der Verringerung
des Abstands der Antriebsscheiben in gleichem ITaße auch die Gesamtbreite des Haspels
verringert. Die Haspelscheiben können daher dicht nebeneinander arbeiten, ohne sich
gegenseitig zu stören. Auch wird die Standfestigkeit jedes Haspels nicht durch einseitig
angeordnete Verstellmittel beeinträchtigt.
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Die Haspelbreite verstellbar zu machen, ist grundsätzlich bekannt.
Bei einer dieser bekannten Bauarten hat man die Verstellvorrichtung auf einem seitlichen
Ansatz des Haspels vorgesehen. Neben der hierdurch bedingten uriausgenutzten Baubreite
des Haspels würde bei der Anwendung dieser Verstellinittel bei der erfindungsgemäßen
Bauart infolge der einseitigen Gewichtswirkung ein seitliches Wandern der Haspel
auf den Antriebsrollen eintreten: andererseits würden die auf den vorspringenden
Naben bzw. Ansätzen vorgesehenen Verstellinittel die Arbeitsweise der nebeneinander
angeordneten Haspelscheiben erheblich stören.
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Eine weitere Verbesserung der Erfindung besteht darin, daß der Abstand
zwischen den angetriebenen Stützrollen des Reibungsgetriebes, auf welchen sich die
Haspelscheiben mit den Antriebsscheiben abstützen, veränderbar ist. Auf diese Weise
ist es möglich, durch Veränderung des Abstandes der Stützrollen die jeweils günstigsten
Reibungsverhältnisse zum Antrieb der Haspel einzustellen.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Aufhaspelgeschwindigkeit
gegenüber den Verhältnissen bei den vorbekannten Einrichtungen auf ein Vielfaches,
z. B. auf 20 in/min und mehr, gesteigert werden kann.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht.
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Fig. z ist eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A der Fig. i.
Fig.
3 und 4 zeigen einen besonderen Klapphaspel in größerem Maßstab.
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In dem Ständer i sind die beiden Stützrollen 2 und 3 drehbar gelagert.
Der Antrieb der Stützrollen erfolgt von einem Motor 4 über ein Zahnradvorgelege
5. Die auf den Wellen der Stützrollen :2 .und 3 angeordneten, gleich großen Zahnräder
6 und 7 sind durch ein Zahnrad 8 miteinander verbunden, so daß die beiden Stützrollen
im gleichen Sinne in Drehung versetzt werden. Auf die beiden Stützrollen wird von
der Seite her (in Richtung des Pfeiles A) der Klapphaspel 9 aufgesetzt, an welchem
das Metallband io angeklemmt ist. Die Zuführung des Metallbandes erfolgt in bekannter
Weise mit gleichbleibender Geschwindigkeit über die Rollen iiundi2.
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Auf beiden Seiten des Klapphaspels 9 sind Antriebsscheiben 13 lösbar
befestigt. Diese Scheiben 13 stützen sich mit ihren Umfangsflächen auf die Stützrollen
2 und 3 auf und werden von diesen durch Reibung in Drehung versetzt, so daß sich
.das Metallband auf dem Haspel 9 aufwickelt.
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Die Geschwindigkeitsunterschiede, die sich während des Aufhaspelns
infolge des allmählich größer werdenden Bandrollendurchmessers einstellen, gleichen
sich durch Rutschen der Stützrollen an .der Umfangsfläche der Scheiben 13 aus, ohne
dabei jedoch die Oberfläche des Bandes io zu beschädigen.
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Um nun die Reibung entsprechend den gewünschten Verhältnissen verändern
zu- können, ist die Rolle 3 auf einem Schlitten 14 gelagert, welcher mit Hilfe der
Spindel 15 verschoben werden kann, so daß sich der Abstand zwischen den Rollen z
und 3 verändert.
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Das Abnehmen der Bandrolle von dem Klapphaspel 9 erfolgt nach Lösen
einer seitlichen Scheibe 13 durch Abziehen der Bandrolle von dem Klapphaspel.
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Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung besteht aus den beiden
klappbaren Haspelringen 16, welche mit je- einer Antriebsscheibe 13 leicht
lösbar verbunden sind. Die beiden Haspelringe 16 sind auf ihrem Umfang durch einen
entsprechend den Ringen 16 axial geteilten Reifen 17 abgedeckt und über die Schrauben
18 leicht lösbar miteinander verbunden. Durch- Auswechseln dieses Reifens 17 gegen
einen anderer Breite kann der Abstand zwischen den Antriebsscheiben jeweils der
Breite des zu haspelnden Gutes (Metallband) angepaßt werden. i9 ist ein Iseil, durch
welchen die klappbaren Teile des Ringes 16 in gespanntem Zustand gehalten werden,
2o ist ein Spalt zum Befestigen des zu haspelnden Gutes auf dem Haspelreifen.
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Wie aus Fig.2 zu erkennen ist, werden eine größere Anzahl von Bändern
auf derselben Vorrichtung auf nebeneinander angeordneten Klapphaspeln gleichzeitig
aufgehaspelt, an Stelle der dargestellten Bänder können auch selbstverständlich
Drähte gehaspelt werden.
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Auch können bei dieser Vorrichtung ebenso wie bei den bekannten dieser
Art zum selbsttätigen Geschwindigkeitsausgleich zwischen Haspel und Antriebsrollen
die Antriebsrollen mit Rutschkupplungen versehen sein.