-
Spinnregler Das Hauptpatent bezieht sich auf einen Spinnregler, der
je eine Kurve für die Grund- und für die Lagendrehzahlregelung sowie mit in ihren
Hebellängen zwecks Veränderung der Regelgrößen verstellbare Übertragungshebel besitzt.
Gegenstand des Hauptpatents ist ein Spinnregler solcher Bauart, bei dem an veränderbaren
Hebellängen der unter dem Einfluß der Grundkurve und der Lagenkurve stellenden Abtasthebel
Kuppelstangen angelenkt sind, die die nach Maßgabe der jeweils zugeordneten Kurve
erfolgenden Hebelschwingungen auf ein gemeinsames, den Motorregler steuerndes Glied
übertragen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die einzelnen Regelgrößen beim
Verstellen sich gegenseitig nicht beeinflussen, wodurch ein besonders einfaches
Einstellen des Reglers ermöglicht wird.
-
Die Erfindung besteht in einer Verallgemeinerung dieses Grundgedankens,-
indem statt der Kuppelstangen allgemein Verbindungsglieder verwendet werden, un:d
bezweckt, neben einer gedrängten Bauart eine möglichst leichte und übersichtliche
Anordnung der einzeInen Teile des Reglers.
-
Dies soll nach der Erfindung insbesondere dadurch erreicht werden,
daß zum Übertragen der Grund- und der Lagenbewegung von den Abtasthebeln auf das
gemeinsame, den Motorregler steuernde Glied ein an veränderbaren Längen der Abtasthebel
angreifendes Zugglied dient, das um eine an einem Hebel drehbar gelagerte Seilrolle
herumgeführt ist.
-
An sich ist es im Spinnreglerbau zwar bereits bekannt, ein von den
verschiedenen Regelgrößen gesteuertes Seil über eine Rolle laufen. zu lassen, an
der der Motorregler am greift. Bei dieser bekannten Anordnung ist jedoch -eine gleich
vorteilhafte Wirkung wie beim Erfindungsgegenstand nicht zu erreichen, da besondere
Kurven für die Grund- und die Lagendrehzahlregelung fehlen.
-
Die Zeichnung gibt zwei Ausführungsbeispiele- der Erfindung.
-
In der Fig. i sind die Grundscheibe i und die Lagenscheibe 2 gleichachsig
angeordnet, die in bekannter und daher nicht näher gezeigter Weise angetrieben werden.
Der Grundhebel 3 und der Lagenhebel q. sind als einarmige Hebel ausgeführt und in
den Punkten 23 und 24 gelagert. Dadurch werden die Auflagedrücke der beiden Abtastrollen
25 und 26 klein gehalten. Vom Grundhebel 3 läuft über eine Rolle 27, die an einem
Zwischenhebel 28 drehbar gelagert ist, ein Seil 29 zum
Lagenhebel
4.. Die beiden Angriffspunkte des Seiles an den Hebeln 3 und 4 können je nach der
gewünschten Lagen- und Grunddrehzahlform durch Verschieben der Führungen 30 und
31 verändert werden. Vom Zwischenliebel 28 führt ein Seil 32 zur Bürstenverstellvorrichtung
33.
-
Die Hebel 3 und 4 sind mit Anschlägen 34 und 35 versehen, die einen
gegenseitigen Anschlag für die beiden Hebel bilden. Diese Anschläge können aber
auch am Seil 29 selbst sitzen.
-
Der Regler arbeitet folgendermaßen: Es sei angenommen, daß sich die
Maschine bei der Ansatzbildung befindet. Der Grundhebel 3 liegt dann auf dem größten
Durchmesser der Grundscheibe i, und der mit ihm verbundene Anschlag 34 verhindert
ein volles Einschwingen des Lagenhebels 4, wenn sich die Lagenscheibe 2 dreht.-
Die Lagenregelung wird dadurch klein gehalten. Mit fortschreitendem Abzug sinkt
der Grundhebel 3 immer tiefer ab, so daß die Motorgeschwindigkeit steigt. Gleichzeitig
gibt aber auch der Anschlag 34 dem Anschlag 35 des Lagenhebels 4 eine größere Freiheit,
so daß damit auch die Amplituden der Lagendrehzahlregelung wachsen. Beim Abspinnen
wird die Grunddrehzahl wieder herabgesetzt, und gleichzeitig werden auch die Amplituden
der Lagendrehzahlregelung entsprechend vermindert, so daß das übliche Spinndiagramm
entsteht.
-
Will man jedoch am Ende des Abzuges die Lagendrehzahlregelung in unveränderter
', Höhe beibehalten, so kann die Anordnung entsprechend der Fig. 2 getroffen werden.
Die gleichen Teile sind darin mit den gleichen Bezugszeichen wie bei der Fig. i
versehen. Als Grundscheibe i ist eine solche mit verstellbaren An- und Abspinnteilen
37 und 38 verwendet, wie solche bei bekannten Spinnreglern zum Verändern der Grunddrehzahlkurve
dienen. Beim Spinnregler nach der Erfindung liegen diese verstellbaren An- und Abspinnteile
jedoch in verschiedenen Ebenen, beispielsweise beiderseits der eigentlichen Grundscheibe
i. Die Rolle 25 ist so breit, daß sie je nach der Einstellung der Kurvenstücke 37
und 38 auch mit diesen in Berührung kommt.
-
Von den beiden Teilen 37 und 38 werden ferner die Hebel
39 und 4o angehoben, die auf einer gemeinsamen Achse 41 sitzen. Die Hebel
können wahlweise mit dieser Achse fest verbunden werden. An der Achse 41 sitzt ein
weiterer Hebel 42, der unter dem Anschlag 35 des Lagenhebels 4 liegt.
-
Der Regler nach Fig. 2 arbeitet folgendermaßen Beim Anspinnen wird
der Hebel 39 vom Kurvenstück 37 angehoben; die Welle 41 und damit der auf dieser
Welle befestigte Hebel 42 werden verdreht, so daß der Anschlag 35 des Lagenhebels
4 ganz oder teilweise von der Lagenscheibe 2 abgehoben wird. Mit fortschreitendem
Spinnen folgt der Hebel 39
dem abfallenden Kurvenstück 37, so daß auch der
Hebel 42 dem Lagenhebel 4 immer größer werdende Schwingungen erlaubt. Beim Abspinnen
tritt dagegen das Kurvenstück 38 unter den Hebel 40, hebt diesen und damit den Hebel
42 an und verkleinert die Amplituden des Lagenhebels 4.
-
Will man diese Verkleinerung ausschalten, so genügt es, den Hebel
4o von seiner Welle 41 zu lösen. Andererseits kann man durch eine entsprechende
Winkelverstellung des Hebels 39 in bezug auf den Hebel. 42 die Amplitudengröße zu
Beginn des Diagramms ändern.
-
In allen. Fällen kann der Anschlag35 agstatt am Lagenhebei 4 auch
am Zugglied 29 angeordnet werden. Dieses Zug g4ed kann wie bei den Ausführungsbeispielen,
ein Seil sein, läßt sich aber auch durch ein anderes Zugmittel, wie insbesondere
ein Stahlband, ersetzen.
-
Zum Verändern der absoluten Drehzahlhöhe kann entweder das Zugglied
29 verkürzt oder verlängert werden, man kann aber auch das Zugglied 32 in seiner
Länge verändern oder auch die Rolle 33 relativ auf ihrer Welle verstellen (Feinstelldose).
-
Außer den bereits erwähnten Vorzügen hat die Erfindung den weiteren
Vorteil, daß die Reibung an allen Punkten durch Verwendung von Kugellagern o. dgl.
weitgehend herabgesetzt werden kann.