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Kupplung für Doppelzylinderschloß In Doppelzylinderschlössern mit
einer gemeinsam benutzten Schließnase wird zwischen den beiden einander zugekehrten
Stirnseiten der Zylinder eine Kupplung angeordnet, die von dem eingeführten Schlüssel
in der Weise betätigt wird, daß der jeweilig benutzte Zylinder an die Schließnase
drehsicher angekuppelt, der unbenutzteZylinder dagegen von ihr getrieblich getrennt
wird. In Schlössern, welche z. B. nach der deutschen Patentschrift 643 045 ausgeführt
sind, ist die Kupplung, ein durch den Schlüssel axial verschiebliches schalenförmiges
Bauteil, an dessen Enden Mitnehmer angebracht sind, die je nach der Stellung der
Kupplung zwischen den Zylindern in entsprechende Ausnehmungen des einen Zylinders
eingreifen und ihn dadurch ankuppeln, während die entgegengesetzt liegenden in eine
Ringnut des anderen Zylinders gelangen, so daß eine Drehmitnahme nicht möglich ist.
In den durch den eingeführten Schlüssel bewirkten Endstellungen des Kupplungsgliedes
ist also stets ein Zylinder von der Schließvorrichtung unabhängig, während der andere
mit ihr drehsicher verbunden ist. Wenn der Schlüssel herausgezogen wird; bleibt
die Kupplung in der zuvor erreichten Stellung liegen.
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Entsprechend der Erfindung wird nun eine weitere Erhöhung der Abtastsicherheit
von Doppelzylinderschlössern mit zwei Schließzylindern und
gemeinsamer
Schließnase sowie axial veerschieplichem Kupplungsorgan erreicht, welches bei eingestecktem
Schlüssel den entsperrten Zylinder an die Schließnase kuppelt, den gesperrten dagegen
von ihr getriebdich trennt, indem die Kupplung in ihrer Mittenlage zwischen den
beiden Zylindern elastisch gefesselt wird. Gemäß leer Erfindung sind Mitteil vorgesehen,
die eine eindeutige Ruhelage des Kupplungsgliedes im Einsgriff mit beiden Zylindern
herbeiführen.. Eine solche Kupplung folgt dem hinausgehenden Schlüssel bis in ihre
nun genau definierte Ruhelage und kuppelt bei geeigneter Abmessung die Schließnase
an beide Zylinder. Ein von Hand mit Hilfswerkzeugen vorgenommener Abtastversuch
würde, selbst wenn er bezüglich des Einordnens der Zuhaltu.ngsstifte geglückt ist,
noch nicht zum Erfolg führen, weil durch zusätzliche axiale Verschiebung der Kupplung
der entgegengesetzte Zylinder noch aus seiner getrieblichen Verbindung mit der Schließnase
befreit werden m,uß.
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Die selbsttätige Einordnung des Kupplungsgliedes in seine Mittellage,
in der es mit beiden Zylindern im Eingriff steht und in dieser Lage die Drehung
eines einzelnen Zylinders unmöglich macht, erhöht aber nicht nur die Sicherheit
gegen abtastendes Einordnen der Stifte, sondern sichert auch gegen die Benutzung
von Schlüsseln mit eng benachbarter Kerbenfolge unter Anwendung dies sogenannten
»Schlüsselziehens«.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Schließnase
und dem Kupplungsgliede eine Feder gespannt. Dabei ist die Feder mit dem Kupplungsgliede
verbunden., ohne in ihrer Wirkungsrichtung behindert zu sein.
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In den Abb. i bis 4 ist ein Doppelzylinderschloß mit einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch ein Doppelzylinde.rschloß in
der Ruhelage; Abb. 2 zeigt die Ansicht auf einen Querschnitt längs der Schnittlinie
A-B der Abb. i ; Abb. 3 zeigt dasselbe Schloß im Längsschnitt mit einem eingeführtem
Schlüssel; Abb.4 ist eine teilweise geschnittene Aufsicht eines Doppelzylinderschlosses
mit den Erfindungsmerkmalen.
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Das in der Abb. i dargestellte Schloß besteht in bekannter Weise aus
dem Doppelmantel i, in welchen von beeiden Stirnseiten her die Sicherungszylinider
2 und 3 eingeschoben sind. Sie werden durch schalenförmige Kupplungseinsatzteile
4 und 5 klammerartig umfaßt, die ihrerseits mit derSchließvorrichtung 6 durch dien
Stift 7 fest verbunden sind. Auf diese Weise sind die Zylinder gegen Herausziehen
gesichert, sind aber, Einordnung der Sicherungsstifte vorausgesetzt, jeder für sich
unabhängig von der Schließnase 6 drehbar. Die Drehkupplung der Zylinder an die Schließvorrichtung
besorgt in üblicher Weise ein Kupplungsglied 8, welches, wie in Abb. 3 dargestellt
ist, durch die Spitze des eingeführtem Schlüssels axial verschoben wird, so da:ß
seine Mitnehmernase 8, in die Drehnut 2Q des unbenutzten Zylinders 2 gelangt, während
die Nase 8b in eine Ausnehmung des Zylinderflansches 3Q greift. Das Kupplungsglied
8 würde bei einer Drehung des Zylinders 3 mitgenommen, durch den anderen, gesperrt
gebliebenen Zylinder aber an der Drehung nicht behindert werden.. Da das Kupplungsglied,
wie aus -Abb. 2 ersichtlich, in die mit der Schließnase 6 fest verbundenen Schalen
.4 und 5 eingebettet ist, wird mit ihm zusammen auch die Schließnase gedreht.
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Entsprechend der Erfindung ist beispielsweise das Kupplungsglied 8
durch eine Feder 9, die in entsprechenden Aus.nvhmungen in ihm und im Sch.ließnasenkörper
eingelegt ist, in seiner Mittellage innerhalb des Schließnasenkörpers gefesselt.
Die Feder wird beim Einführen dies Schlüssels durch die axiale Verschiebung des
Kupplungsgliedes gespannt und drückt es beim Entfernen des Schlüssels in die Ruhelage
zurück. Das Kupplungsglied 8 bleibt also nicht wie bei den bekannten Schlössern
in der vom Schlüssel erzeugten Ends.teillung liegen. In der Mittelstellung sind
aber die Mitnehmernasem des Kupplungsgliedes auf beiden Seiten im Eingriff mit den
zugeordneten Ausnehmungen der Zylinder, so da.ß beide Zylinder an die Schließnase
angekuppelt sind. Wenn bei einem Abtastveersu:ch durch Einordnen. der Zu.haltungsstifte
der Zylinder drehbar gemacht ist, kann also trotzdem noch nicht geschlossen werden.
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Wird ein Schlüssel eingeführt, der normale Länge zwischen der Schlüsselspitze
12 -und den Anschlagnasen 13, i3' am Schlüsselgriff hat, dessen Kerbenstufen auch
genau dem richtige Schlüssel entsprechend, bei dem aber die ganze Kerbengruppe um
einige Zebnteilmillimeter zu tief gefräst isst, so schließt dieser Schlüssel zunächst
nicht, er hat aber das Kupplungsglied 8 in die Lage gebracht, in der seine Nase
8" (Abb. 3) in der Nut 2" des gegenüberliegenden Zylinders frei umlaufen kann; die
Nase 8b ist mit dem Zylinderflansch 3q im Kupplungseingriff. Der Schlüssel dreht
den Zylinder 3 nicht, weil die Stift; nicht genau eingeordnet sind, die Außenstifte
greifen alle um einige Zehntelmillimeter in den Schließzylinder ein. Zieht man jetzt
aber den Schlüssel etwas zurück, dann sind die Stifte mit ihrer Trennfuge in die
Mantelfläche des Zylinders eingeordnet, und, da das Kupplungsglied durch die Schlüsselspitze
schon vorher eingeordnet war, so konnte dieser falsche Schlüssel mit Hilfe des »Ziehenis«
schließen, solange ein ungefedertes Kupplungsglied 8 nicht durch eine Feder 9 in
die Mittellage zurückgeführt wurde. Wird das Kupplungsglied 8 aber nach vorliegender
Erfindung selbsttätig in die Mittellage zurückgeführt, dann ist dies fehlerhafte
Schließen nicht möglich, weil der zweite Zylinder feststeht und beide gekuppelt
sind.
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Der bequemeren Montage in der Serienfertigung wegen kann es vorteilhaft
sein, der erfindungsgemäßen Feder auf dem Kupplungsglied einen besonderen Halt zu
geben, ohne sie in ihrer Wirksamkeit zu behindern. Das wird im vorliegenden Beispiel
dadurch erreicht, daß ein Stift io durch die Feder 9 geschoben wird, der in eine
schmale Nut i i des Kupplungsgliedes 8 eingelegt und verstemmt
wird.
Durch diese Maßnahme ist die Feder in, ihrer Lage im Kupplungsglied 8 gehalten,
in ihrer Wirkungsrichtung aber nicht behindert.