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Richtvorrichtung für mit Flüssigkeit gefüllte Großbehälter, insbesondere
für Wasserbeckengasbehälter Bei mit Flüssigkeit gefüllten Großbehältern und Wasserbeckenbehältern,
die in Bergbaugebieten errichtet werden, muß damit gerechnet werden, daß der Baugrund
-infolge bergbaulicher Einflüsse Bewegungen ausführt. In solchen Fällen ist es erforderlich,
daß die Behälter wieder gerichtet werden. Die Durchführung des Richtens begegnet
nicht besonders großen Schwierigkeiten, wenn der Betrieb des Wasserbeckengasbehälters
unterbrochen werden kann. In diesem Fall wird das Becken entleert oder zum größten
Teil entleert, so daß der Boden des Behälters von der Wasserauflast praktisch frei
wird. Es werden dann in der bekannten Weise Hebevorrichtungen eingesetzt und der
Boden des Behälters unterstopft, so daß wieder eine waagerechte Lage des Bodens
und damit korrekte Lage des Wasserbeckens erreicht wird.
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In den Fällen, in denen aus betrieblichen oder Sicherheitsgründen
das Wasser nicht aus dem Becken entfernt werden darf, begegnet das Richten des Behälters
wesentlich größeren Schwierigkeiten. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, sind
besondere Maßnahmen erforderlich. Bei Scheibengasbehältern ist ein Anheben des ausgesteiften
Behälterbodens bekannt, wobei das Anheben über einen unterhalb der ganzen Bodenfläche
angeordneten
Rost erfolgt. Das für das Ausrichten des ganzen Behälters erforderliche Anheben
der Behälterwände erfolgt hierbei unabhängig vom Anheben des ausgesteiften Bodens
durch bekannte Hubmittel.
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Bei Gebäuden ist es bekannt, nur die tragenden Wände oder Pfeiler
höhenverstellbar zu lagern. Ferner ist es bei im wesentlichen starren Behälterkonstruktionen
bekannt, Hubvorrichtungen in Nischen der Fundamente anzuordnen.
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Erfindungsgemäß erhalten die Mantelwände des Großbehälters, insbesondere
bei Wasserbeckengasbehältern die Wände des Beckens, der Teleskope und der Glocke
einen elastischen Tragrost, der an einer Anzahl von Stellen in radial oder tangential
gerichteten senkrechten Ebenen höhenverstellbar angeordnet und derart aufgelagert
ist, daß an sich bekannte Hubmittel an den Tragrost angesetzt werden können. Die
infolge von Bodenbewegungen in eine Schrägstellung geratenen Wände können vermittels
eines derartigen Tragrostes bei durchlaufendem Betrieb des Behälters wieder in eine
senkrechte oder annähernd senkrechte Stellung gebracht werden, während der innere
Teil des mit den Behälterwänden verbundenen Behälterbodens unmittelbar auf dem Baugrund
aufliegt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht der Tragrost aus radial
angeordneten Trägern, die im Bereich der zu richtenden Wände oder Wand auf einem
Fundament oder mehreren Fundamenten derart gelagert werden, daß durch Hubmittel,
die zwischen den Trägern des Tragrostes und dem Fundament untergebracht werden können,
ein Heben oder Senken an einzelnen Punkten der Träger erfolgen kann, die sich den
neuen Auflagerpunkten angleichen.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Tragrost-auch
aus konzentrisch angeordneten Ringträgern bestehen, die ähnlich wie bei dem erstgenannten
Ausführungsbeispiel derart aufgelagert werden können, daß durch Hubmittel ein Heben
oder Senken an einzelnen Punkten der Ringträger erfolgen kann.
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Bei dem erstbeschriebenen Beispiel, das eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt, werden beispielsweise die einzelnen Träger des Tragrostes
auf besonders ausgebildeten Fundamenten angeordnet. Diese Fundamente weisen an mehreren,
jedoch vorzugsweise an zwei Punkten Ausnehmungen für Pressen auf. Außerdem können
die Fundamentkronen, auf denen die Träger aufliegen, abtragbar angeordnet sein,
derart, daß nach Ansetzen der Hubmittel der Träger an beliebigen Punkten gehoben
oder nach Abtragen der Fundamentkrone auch gesenkt werden kann.
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Bei der Entwicklung der vorliegenden Erfindung wurde davon ausgegangen,
daß der dünnwandige Boden von Großbehältern wegen der Größe seiner Fläche als eine
nachgiebige Membran angesehen werden kann, die Formänderungen bis zu einer bestimmten
Größenordnung ohne Gefahr unterworfen werden kann. Die Erfindung ermöglicht es,
bei Bodenbewegungen es bei einer einmal eingetretenen Formänderung des Bodenbleches
zu belassen und den Richtvorgang nur auf denjenigen Außenring der Bodenfläche zu
beschränken, in dessen Bereich sich die zu richtenden Blechwände befinden. Die Höhenverschiebung
der elastischen Träger wird dann in der Weise vorgenommen, daß diese sich der Schräglage
der inneren Bodenfläche an ihrem inneren Ende in einer sanften Kurve anpassen und
im Bereich der Wände mehr oder weniger in eine waagerechte Ebene auslaufen.
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Die beschriebene Richtvorrichtung nach der Erfindung gestattet es,
das Richten eines Behälters auch bei Durchführung des Betriebes einwandfrei auszuführen.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß das Richten mit geringen Kosten durchgeführt
werden kann, während bei den bekannten Fundierungen hierfür erhebliche Kosten aufgewendet
werden mußten.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Schnittansicht des Fundamentes, das die Wände des
Beckens, der Teleskope und der Glocke trägt; Ab@b. 2 zeigt eine Teilaufsicht auf
die Anordnung der Rostträger mit schematischer Darstellung der Wände des Behälters;
Abb.3 zeigt eine weitere Schnittansicht gemäß Abb. i, in der die durchgeführte Hebung
eines Trägerrostes schematisch dargestellt wurde; Abb. ,4 zeigt eine Schnittansicht
entsprechend Abb. 3, jedoch von einer etwas abgeänderten Form eines Trägers und
des Fundamentes; Abb. 5 und 6 zeigen in verzerrtem Maßstab und schematisch angedeutet
die Lage eines Behälters vor und nach dem Richten, wobei Abb. 5 dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 3 und Abb. 6 dem Ausführungsbeispiel nach Abb. q. entspricht.
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Die Abb. i zeigt im Schnitt den Glockenmantel i, die Teleskopwände
I, II, III und den Beckenmantel 2. Diese Wände sind auf elastischen Trägern 3 gelagert,
deren radiale Anordnung sich aus der Abb. 2 ergibt. Der Rostträger 3 liegt auf den
Fundamentkronen 6, die abtragbar angeordnet sind, des Fundamentes 7 auf. Das Fundament
7 besitzt zwei Ausnehmungen 9 und 9'. Die Ausnehmung 9 ist derart bemessen,
daß innerhalb dieser Ausnehmung ein Profilträger q. angeordnet werden kann. Die
Höhe der Ausnehmungen 9 und 9' ist so beschaffen, daß zwischen dem Träger 3 und
der Fundamentoberkante im Bereich der Ausnehmungen Hubmittel, insbesondere Pressen
5, angeordnet werden können, die in der Zeichnung gestrichelt dargestellt sind.
Außerdem besitzt das Fundament 7 eine größere Ausnehmung 8, damit das Fundament
für die Durchführung des Richtvorganges betreten werden kann. Infolge der Anordnung
von abnehmbaren Fundamentkronen 6 und der Möglichkeit, in den Ausnehmungen 9 und
9' Hubmittel anzuordnen, kann der Rostträger 3 in der Höhe derart verschoben werden,
daß die Wände des Behälters, die nach Auftreten von Bodenbewegungen eine Schräglage
eingenommen haben, wieder gerichtet werden können. Die Formänderung des Trägers
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unterliegt in solchen Fällen einerseits der Hubwirkung der Pressen
5 und andererseits dem Eigengewicht der Wände des Behälters einschließlich der Wasserauflast.
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Die Abb. 3 zeigt schematisch die Anordnung gemäß Abb. 1. Zur Verdeutlichung
der Erfindung wurde der Rostträger 3 in seiner abgesunkenen Stellung und nach Vornahme
eines Hebevorganges in der neuen Lage 3' dargestellt, wobei die neue waagerechte
Lage durch ein auf dem Kopf stehendes Dreieck angedeutet wurde. Schematisch wurde
ebenfalls die Stellung der Wände des Behälters in den zwei Lagen dargestellt, die
sie in der abgesunkenen und in der neuen Lage des Trägers 3 einnehmen. Die Schräglage
der Wände wurde dabei in vollen Strichen und die neue senkrechte Lage gestrichelt
dargestellt. Es ergibt sich bei der Ausführungsform des Trägerrostes nach Abb. 3,
daß der Rostträger im Bereich der inneren Wandung i nicht vollständig eine waagerechte
Lage erreicht. Eine geringe Abweichung an dieser Stelle von der Waagerechten ist
jedoch in vielen Fällen nicht von Belang, da es im wesentlichen darauf ankommt,
für den eigentlichen Beckenmantel z wieder die waagerechte Auflagerung herzustellen.
Die Abb. 4 zeigt jedoch, daß bei Verwendung eines noch längeren Rostträgers 3 und
einer entsprechend größeren Breite des Fundamentes auch eine Ausführungsform möglich
ist, bei der der Rostträger 3 in seiner neuen Lage 3" auch innerhalb des Bereiches
der innersten Wandung bereits eine waagerechte Stellung einnehmen kann. Im übrigen
gleicht die Darstellung in Abb. 4 der in Abb. 3. Die angesetzten Hubkräfte sind
in beiden Abbildungen lediglich schematisch durch Pfeile dargestellt.
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Die Abb. 5 und 6 zeigen in Anlehnung an die Abb. 3 und 4 die alte
Lage eines Gasbehälters und auch die neue nach vorgenommenem Richten, und zwar für
den Fall, daß der Behälter eine einfache Schrägstellung eingenommen hat. Aufgabe
dieser Abbildungen ist es lediglich, zu zeigen, daß sich der Rostträger in einer
sanften Kurve der verbleibenden Schrägstellung des inneren Teiles des Bodenbleches
angleicht und der rechte Winkel zwischen Mantel und Boden wiederhergestellt wird.