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Verfahren zur Herstellung von Tür- oder Fensteröffnungen mit Gewändeteilen
aus Fertigbeton od. dgl. Bei der Errichtung von Hochbauten ist es üblich, erst nach
Herstellung der Mauern die Fenster- und Türstöcke einzufügen oder einzupassen, wodurch
nicht nur wertvolle Zeit verlorengeht, sondern auch die Stöcke leicht beschädigt
werden können.
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Bei neueren Bauweisen, z. B. der Schüttbauweise, kann ein sofortiges
Versetzen von hölzernen Tür-oder Fensterstöcken überhaupt nicht durchgeführt werden,
weil die im Schüttgut enthaltene Feuchtigkeit auf das Holz nachteilige Wirkungen
zeitigt. Es ist deshalb notwendig, zwischen Holz und Schüttbeton isolierende Schichten
einzufügen, die aber wieder die ordnungsgemäße, zuverlässige Verbindung der beiden
Bauteile stören.
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Bei Fensterstürzen aus Beton ist eine komplizierte Schalung erforderlich,
oder bei Stürzen aus Betonfertigteilen müssen Versetzlehren, - Ankerschrauben, Dichtungen
usw. oder eigene Geräte Verwendung finden.
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Erfindungsgemäß werden alle diese Nachteile der bisher üblichen Methoden
dadurch vermieden, daß die mit Nuten versehenen Tür- oder Fensterstöcke vor Erstellung
der Wand in ausgemittelter Lage eingestellt und festgelegt sind, worauf an ihnen
die
mit entsprechenden Gegennuten versehenen Gewändeteile, insbesondere
die vertikalen Rahmenteile; durch in die Nuten eingeschobene Dübelleisten oder durch
Ausgießen der Nuten mit erhärtendem Material verbunden werden, so daß das Gewände
zwangsweise der Größe des Tür- oder Fensterstockes entspricht und insbesondere bei
Schüttbauweise zugleich die Leibungsschalung für die anschließende Wand bildet.
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Die obenerwähnte Dübelleiste weist nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
auf ihre ganze Länge gleichen Querschnitt auf oder nimmt konisch oder keilförmig
gleichmäßig ab oder zu.
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Beim erfindungsgemäß vereinfachten Verfahren zur Herstellung von Tür-
oder Fensteröffnungen wird nur die einfachste Schalung benötigt, und die Fenster-
und Türstöcke stellen selbst einen Teil dieser Schalung dar. Auch erübrigen sich
besondere Hilfsmittel zum Einbau - der Fenster- und Türstöcke, wobei die erfindungsgemäße
Nutverbindung einen festen, luftdichten Anschluß an das umgebende Mauerwerk ergibt.
Während, wie bisher üblich, das Fenster- oder Türgewände an der Schalung festgelegt
worden ist, erfolgt die erfindungsgemäße Arbeitsweise umgekehrt, d. h. die Schalung
wird am Gewände festgelegt, wobei die Tür- oder Fensterstöcke das Richtmaß zum Aufstellen
des Bauwerkes bilden. Es werden nunmehr einfachste Schalungswände benötigt, welche
an den Fenster-und Türstöcken in richtiger Lage gehalten werden. Die Anordnung hölzerner
Tür- und Fensterstöcke ist nunmehr auch bei der Schüttbauweise unter Gewährleistung
eines absolut dichten Anschlusses der Fenster- und Türstöcke an das Gewände möglich.
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Die Zeichnungen zeigen in den Fig. i bis 4 beispielsweise Ausführungsvarianten
des erfindungsgemäßen Gewändes.
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Zur Verbindung des in der Zeichnung dargestellten Fensterstockes i
mit der anliegenden Platte 2 des Kunststeingewändes oder mit anschließendem Mauerwerk
oder Schüttbeton werden im Fensterstock i, vorzugsweise in seinen lotrechten Teilen,
eine oder mehrere Nuten eingefräst oder auf andere Weise ausgenommen, welchen im
anstoßenden Teil des Gewändes gleichartige Nuten zugeordnet sind, so daß sich jeweils
zwei solcher Nuten zu einer gewählten, geschlossenen Querschnittsform, wie z. B.
mit Doppelschwalbenschwanz-, Rechteck-, Kreis-, Sechseck- od. dgl. -querschnitt
ergänzen. In diese Nuten werden genau passende Füllstäbe 3, 4, 5 oder 6 eingeführt,
um Stockrahmen und Gewände mitsammen zu kuppeln und eine einwandfreie Abdichtung
der zwischen beiden Teilen vorhandenen Fuge sicherzustellen.
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An Stelle von Füllstäben kann auch eine Betonfüllung der korrespondierenden
Nuten den gleichen Zweck erfüllen.
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Die Leisten, Stäbe oder Gußkörper können in ihrer Längsausdehnung
an Stärke gleichbleiben oder konisch, keilförmig, beispielsweise in bezug auf den
im Profil einspringenden Winkel, zu- bzw. abnehmen. Durch diese Kupplung von Stockrahmen
und Gewände wird nicht nur eine luftdichte, sondern auch eine zuverlässig feste
Verbindung geschaffen, so daß bei Errichtung des Mauerwerkes sowohl der Fensterstock-als
auch das anschließende Mauerwerk genau gegeneinander fixiert werden und keiner weiteren
Einrichtung für das Versetzen bedürfen. Insbesondere konisch ausgebildeteLeisten
pressen die beiden durch sie verbundenen Teile fest aneinander. Durch die erfindungs.gemäße,
die Nuten ausfüllende Leiste kann beispielsweise der Stock mit einer Gewändeplatte
verbunden werden, ohne den Stock hierbei mit feuchter Betonmasse in Verbindung kommen
zu lassen.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Fenster-
oder Türstöcke, in welchen die Nuten bereits, vorgesehen sind, in genau ausgemittelter
Lage, eingestellt und festgelegt, wobei sie als Richtmaß für die Fenster- oder Türöffnungen
dienen. Unter Zuhilfenahme obenbeschriebener Nutverbindungen werden dann beispielsweise
weitere Bauelemente, insbesondere Formkörper des Gewändes aus Kunststein, angebaut
und befestigt. Beispielsweise: werden die mit der Gegennut versehenen Gewändeformsteine
ohne Mörtel an den Stockrahmen angelegt, worauf die Verbindungsleiste in die Nut
eingeschoben wird. Beim eingezogenen, beispielsweise Schwalbenschwanzförmig profilierten
Stab tritt die Fixierung zwischen Stab und anliegenden Formstein sofort ein, und
es kann an letzterem bei monolithischer Ausführung die Schalung unmittelbar angelegt
werden, wobei der Formstein od. dgl. selbst als Distanzhalter für die Schalung dient
und insofern der Bau in bedeutend vereinfachter und verbilligter Weise hergestellt
werden kann.
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Die Erfindung ist irr den Zeichnungen beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen Horizontalschnitt eines Doppelfensters mit der Mauerleibung
und einer schwalbenschwanzförmigen Nut, Fig. 2 einen Leibungsanschluß mit rechteckiger
Nut, Fig. 3 einen Leibungsanschluß mit kreisrunder Nut und Fig. 4 einen Leibungsanschluß
mit rautenförmiger Nut.
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Die Gewändeplatten 2 sind mit 2, die Nuten, ihre Füllstäbe oder Füllungen
mit 3, 4, 5 und 6, die Wandschalung mit i bezeichnet.