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Verfahren zum Herstellen von Haardauerwellen, insbesondere Kaltwellen
Haardauerwellen werden durch Behandlung der Haare mit Dauerwellflüssigkeiten mit
oder ohne Wärmeanwendung und Neutralisationsmittel hergestellt.
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Nach einem bekannten Verfahren werden die mit Dauerwellflüssigkeit
befeuchteten Haare von der Haarspitze beginnend auf Wickelstäbe aufgewickelt, die,
sich von den Enden nach der Mitte zu verjüngen. Dabei wird die Haarsträhne in Gestalt
eines spitzen Dreiecks ausgekämmt, wobei sich beim Aufwickeln dieser Haarsträhne
die einzelnen Haare schräg übereinanderlegen und ungleichmäßige Aufwickelradien
für die einzelnen Haare ergeben. Des weiteren ist es schwierig, beim Beginn der
Aufwicklung der Haarsträhne die spitz zusammenlaufenden Haarenden zuverlässig aufzuwickeln,
zumal wenn die Haare ungleich lang geschnitten sind. Nachteilig ist weiterhin, daß
die Dauerwellflüssigkeit, mit der die Haarsträhne vor dem Aufwickeln befeuchtet
ist, ungleich lang auf die aufzuwickelnde Haarsträhne einwirkt, und daß während
des Aufwickelns der Haarsträhne auch noch ein Absinken des pH-Wertes der Dauerwellflüssigkeit
durch Lufteinwirkung in Kauf genommen werden muß. Bei dem bekannten Verfahren ist
eine Spitzenüberkrausung der Haare infolge der längeren Einwirkung der Dauerwellflüssigkeit
auf die Haarspitzen unvermeidlich. Bei dem bekannten
Verfahren,
bei dem die Haare teilweise in Schräglage zueinander aufgewickelt werden, ergibt
sich schließlich auch eine ungleiche Spannung, die ebenfalls eine wesentlich stärkere
Spitzen- als Ansatzkrause zur Folge hat.
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Nachteilig ist schließlich bei dem bekannten Verfahren, daß der Friseur
beim Aufwickeln der mit Dauerwellflüssigkeit getränkten Haare mit den Händen mit
der Dauerwellflüssigkeit in Berührung kommt, was insbesondere beim Arbeiten mit
Kaltwellflüssigkeiten schädliche Folgen hat. Diese Berührung mit den Dauerwellflüssigkeiten
kann nur durch Verwendung von Gummihandschuhen behoben werden, die jedoch das schnelle
Arbeiten des Friseurs beeinträchtigen.
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Die gleichen Nachteile weist ein weiteres bekanntes Verfahren auf,
bei dem die parallel ausgekämmte Haarsträhne auf einen zylindrischen Wickler aufgewickelt
wird, der mit einem als Auflage für die ausgekämmte Haarsträhne dienenden, biegsamen
und flüssigkeitsdurchlässigen Bandstreifen, etwa in der Länge der Haarsträhne, versehen
ist. Die Haarsträhne wird hier ebenfalls 'zunächst angefeuchtet, indem der Kamm
in eine Dauerwellösung getaucht und anschließend die auf dem Bandstreifen liegende
Strähne mit dem so befeuchteten Kamm ausgekämmt wird. Auch hier sind also die Hände
des Friseurs der Einwirkung der Dauerwellflüssigkeit ausgesetzt, sofern er dieselbe
nicht durch Gummihandschuhe schützt, was wiederum ein rasches und genaues Arbeiten
nicht zuläßt, andererseits die Qualität der Dauerwelle stark herabsetzt. Nachteilig
wirkt weiterhin bei diesem Verfahren,abgesehen davon, daß der Friseur längere Zeit
die schädigenden Dämpfe der Dauerwellflüssigkeit einatmen muß, daß beim Aufwickeln
des mit Kaltwellflüssigkeit benetzten Haares die Luft ungleich lang auf die feuchten
Haare einwirkt. Dadurch ist ein Absinken des p11-Wertes der Flüssigkeit bzw. eine
verschieden starke Einwirkung des Kaltwellpräparates auf das Haar bedingt, wodurch
eine überkrausung der Haare eintritt und somit die Qualität der Welle beeinträchtigt
wird.
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Alle angeführten Nachteile treten bei Anwendung des Verfahrens nach
der Erfindung nicht auf, da das erfindungsgemäße Verfahren zweistufig durchgeführt
wird wobei im Verlauf der ersten Stufe die ausgekämmte, mit Wasser behandelte Haarsträhne
auf dem bandförmigen Träger liegend aufgewickelt und dann, beispielsweise unter
-einer Haartrockenhaube, getrocknet wird. Der Friseur kommt also mit seinen Händen
beim Aufwickeln der Haare nicht mit der schädigenden Dauerwellflüssigkeit, sondern
nur mit Wasser in Berührung. Er ist also nicht gezwungen, sich mit Gummihandschuhen
vor Hautschädigungen zu schützen, sondern er kann ungehindert und gefahrlos den
Wickel herstellen. Nunmehr wird in der zweiten Stufe des Verfahrens nach der Erfindung
die trockene, aufgewickelte Haarsträhne mit einer Dauerwellflüssigkeit benetzt,
und schließlich erfolgt die Neutralisation der aufgewickelten und bzw. oder abgewickelten
Haarsträhne mit einem geeigneten Neutralisationsmittel.
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Bei dem neuen Verfahren kommt nicht nur das bisher schwierige Eindrehen
der Haarspitzen in Fortfall, sondern es erfolgt auch ein vollkommen gleichmäßiges
Aufwickeln der parallel ausgekämmten Haarsträhne, wobei ferner durch den mit der
Haarsträhne aufgewickelten Bandstreifen eine gegenseitige Berührung der aufgewickelten
Windungen der Haarsträhne nicht eintreten kann. Auf diese Weise ergibt sich eine
völlig gleichmäßige Dauerw ellung von den Haarspitzen bis zum Haaransatz, und es
wird überdies auch eine völlig gleichmäßige Einwirkung der Dauerwellflüssigkeit
erreicht, da die Dauerwellflüssigkeit erst nach dem Aufwickeln der Haarsträhne auf
den Wickler zur Anwendung gelangt. Bei dem neue- Verfahren ergeben sich ferner keine
ungleichen Spannungen in der aufgewickelten Haarsträhne, und es wird schließlich
wirksam vermieden, daß die Hände des Friseurs mit der Dauerwellflüssigkeit in Berührung
kommen, da diese Flüssigkeit nach dem-Aufwickeln der Haare unter Verwendung einer
Spritze oder eines Schwämmchens auf die Haare aufgebracht werden kann.
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Bei Anwendung des neuen Verfahrens für die Herstellung von Kaltdauerwellen
ist es weiterhin möglich, zur Aufwicklung der Haare eines Kopfes etwa mit der Hälfte
der bei dem bekannten Verfahren notwendigen Wickler auszukommen.
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Abschließend sei noch bemerkt, daß die für die Durchführung des neuen
Verfahrens benötigten Wickler nicht Gegenstand der Erfindung bilden.