DE3541485C2 - Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreitzungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit alkalischen Haarbehandlungsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreitzungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit alkalischen Haarbehandlungsmitteln

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreizungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit einem alkalischen Haarbehandlungsmittel, welche durch das alkalische Haarbehandlungsmittel hervorgerufen werden, wobei an der zu behandelnden Stelle vor und/oder nach der Behandlung mit dem alka­ lischen Haarbehandlungsmittel ein Hautbehandlungsmittel auf die Haut aufgetragen wird, welches DL-Valin und/oder DL-Valinester enthält.
Kosmetische Haarbehandlungen, die im alkalischen Bereich mit Haarbehand­ lungsmitteln, die insbesondere mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 7,5-11 eingestellt sind, erfolgen, können bei den Behandelten, vor allem bei wiederholter Durchführung, eine mehr der weniger starke Hautreizung aus­ lösen. Es können Rötungen oder Schuppungen der Haut und, bei längerer Einwirkungsdauer, sogar Verätzungen der Haut auftreten. Vom Behandelten wird die Hautreizung als Brennen oder Jucken empfunden. Diese Hautreizung tritt auf der Kopfhaut hauptsächlich während oder unmittelbar nach Dauer­ wellbehandlungen, Haarentkräuselungen, Haarfärbungen und Haarbleichungen auf. Sie wird jedoch auch oft während oder unmittelbar nach Körperhaarent­ fernungen, insbesondere Achselhaarentfernungen, und bei Körperhaarbleich­ ungen beobachtet.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Verhinderung oder Abschwächung von Haut­ reizungen, welche durch alkalische Haarbehandlungsmittel hervorgerufen werden, bekannt. So werden zum Beispiel Schutzcremes oder Mittel, die nach der Verdunstung des Lösungsmittels eine Schutzschicht gegenüber alkalischen Haarbehandlungsmitteln ausbilden, verwendet. Die vorstehend genannten Mittel müssen jedoch sehr sorgfältig auf die Kopfhaut aufgetragen werden, damit die nachfolgende Haarbehandlung nicht beeinträchtigt wird. Zudem lassen sich jene Mittel nach der Haarbehandlung oft nur schwer wieder von der Kopfhaut entfernen.
Weiterhin sind Verfahren zur Behandlung der Haut bekannt, worin haut­ pflegende Stoffe, wie zum Beispiel Aminosäuren enthaltende Mittel, ver­ wendet werden. Die Aminosäuren werden vor allem in Form von Aminosäure­ konzentraten, Keratinabbauprodukten, Eiweißstoffen und Mischungen aus mehreren Aminosäuren verwendet. Nach W. Fassbender, Parfümerie und Kosmetik, 39 11(1958) können aus Aminosäurekonzentraten wegen der Schwer­ löslichkeit einiger Aminosäuren keine klaren Lösungen hergestellt werden, sondern es treten kolloidale Lösungen auf. Ferner wird dort berichtet, daß essentielle und nichtessentielle Aminosäuren in den für kosmetische Zwecke verwendeten Aminosäuresolen unerläßlich sind und daß die Verwendung einzelner isolierter Aminosäuren zwecklos, wenn nicht sogar schädlich ist. Die zur Behandlung der Haut verwendeten aminosäurehaltigen Mittel werden zudem meist als wäßrig-alkoholische Lösungen formuliert. Ein Zusatz von Alkohol verstärkt jedoch die Hautreizungen, welche durch die Einwirkung alkalischer Haarbehandlungsmittel entstehen können.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreizungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit einem alkalischen Haarbehandlungsmittel zu finden, das die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
Hierzu wurde nun völlig überraschend gefunden, daß ein Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreizungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit einem alkalischen Haarbehandlungs­ mittel, bei dem man an der zu behandelnden Stelle kurz vor und/oder nach der Behandlung mit dem alkalischen Haarbehandlungsmittel eine für die Be­ netzung der Haut ausreichende Menge eines Hautbehandlungsmittel auf die Haut aufträgt, welches DL-Valin und/oder einen DL-Valinester oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthält, eine hervorragende Lösung der ge­ stellten Aufgabe darstellt.
Als DL-Valinester kommen bevorzugt der Methyl- und der Ethylester in Betracht.
Als physiologisch verträgliches Salz kommen insbesondere das Hydrochlorid, das Sulfat und das Acetat in Betracht.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Hautbehandlungsmittel soll das DL-Valin und/oder den DL-Valinester in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.% enthalten.
Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Hautbehandlungsmittel kann in Form eines Gels, einer Emulsion, einer Creme oder eines Aerosols auf die gefährdete Hautstelle aufgebracht werden. Bevorzugt wird jedoch eine klare Lösung, insbesondere eine klare alkoholfreie wäßrige Lösung, des DL-Valins und/oder des DL-Valinesters verwendet. Lösungen, die Alkohol enthalten, eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren nicht, da sie der Wirkung des DL-Valins oder der des DL-Valinesters entgegenwirken und die Hautreizungen verstärken.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren werden zunächst 10-20 ml eines 0,5-5 Gew.% Dl-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltenden Hautbehandlungsmittels an der Stelle, an der die Haarbehandlung stattfinden soll, auf die Haut aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Sodann wird das Hautbehandlungsmittel etwa eine Minute lang sorgfältig in die Haut einmassiert. Anschließend wird die Behandlung mit dem alkalischen Haarbehandlungsmittel in üblicher Weise durchgeführt. Die alkalische Haarbehandlung kann beispielsweise eine Dauerwellung oder Haarentkräuselung, eine Färbung oder Bleichung der Haare des Kopfes oder des Körpers sowie eine Haarentfernung sein.
In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst die Behandlung mit dem alkalischen Haarbehandlungsmittel in üblicher Weise durchgeführt. Unmittelbar danach werden 10-20 ml eines 0,5-5 Gew.% DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltenden Hautbehandlungsmittels an der Stelle, an der die Haarbehandlung stattgefunden hat, auf die Haut aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Anschließend wird das Hautbehandlungsmittel eine Minute lang sorgfältig in die Haut einmassiert.
Darüber hinaus kann in einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltende Hautbehandlungsmittel sowohl unmittelbar vor als auch zusätzlich unmittelbar nach der Behandlung mit dem alkalischen Haarbehandlungsmittel analog zu den beiden vorstehend genannten Ausführungsformen angewendet werden.
Bei allen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Einmassieren des Hautbehandlungsmittels in die Haut auch durch eine 10-15 Minuten lange Einwirkungsdauer des DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltenden Präparates ersetzt werden.
Die bei der Behandlung von Haaren mit alkalischen Haarbehandlungsmitteln auftretenden Hautreizungen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stark abgeschwächt oder ganz verhindert.
Bemerkenswert ist, daß bei vorheriger Anwendung des DL-Valin oder einen DL- Valin enthaltenden Hautbehandlungsmittels die nachfolgende Dauerwellbehandlung, Haarentkräuselung, Haarfärbung, Haarbleichung oder Körperhaarentfernung in keiner Weise nachteilig beeinflußt wird.
Obwohl das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Hautbehandlungsmittel auch ausschließlich aus der wäßrigen Lösung des DL-Valins und/oder eines DL-Valinesters bestehen kann, enthält es jedoch vorzugsweise übliche kosmetische Zusatzstoffe, beispielsweise Parfümöle, Farbstoffe, Emulgatoren, Treibgase und Konservierungsmittel, wie zum Beispiel p-Hydroxybenzoesäure, Sorbinsäure oder Salicylsäure.
Dabei können die Parfümöle und Farbstoffe in einer Menge von etwa 0,01 bis 1 Gew.%, die Emulgatoren und die Treibgase in einer Menge von etwa 0,1 bis 10 Gew.% und die Konservierungsmittel in einer Menge von etwa 0,1 bis 3 Gew.% enthalten sein.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Hautbehandlungsmittel können zusätzlich zur Neutralisation von auf die Haut gelangten Teilen der alkalischen Haarbehandlungsmittel physiologisch verträgliche schwache Säuren, wie zum Beispiel Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Essigsäure, Glykolsäure und Phosphorsäure, in einer Menge von etwa 0,1 bis 5 Gew.% enthalten.
Der pH-Wert der DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltenden Hautbehandlungsmittel liegt im Bereich von 2 bis 7,5, vorzugsweise bei 4 bis 7,5.
Die Verhinderung beziehungsweise Abschwächung von Hautreizungen, welche durch die Einwirkung von alkalischen Haarbehandlungsmitteln auf die Haut hervorgerufen werden, kann durch den nachstehend beschriebenen Versuch nachgewiesen werden.
Bei einer Gruppe von 10 Testpersonen wird jeweils auf die Innenseiten der beiden Unterarme eine 2,5%-ige wäßrige Ammoniaklösung aufgetragen. Nach 10 Minuten trägt man eine 2 Gew.% DL-Valin oder einen DL-Valinester enthaltende wäßrige Lösung jeweils auf die mit der Ammoniaklösung behandelten Stelle des linken Unterarms auf und massiert die Lösung eine Minute lang ein. In der zweiten Ausführungsform des Testverfahrens wird zunächst bei einer Gruppe von 10 Testpersonen jeweils auf die linke Unterarminnenseite eine 2 Gew.% DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltende wäßrige Lösung aufgetragen und die Lösung eine Minute lang einmassiert. Nach 10 Minuten wird jeweils auf beide Unterarminnenseiten der 10 Testpersonen eine 2,5%-ige wäßrige Ammoniaklösung aufgetragen. Die durch die ammoniakalische Lösung bewirkte Hautreizung ist proportional zu der Temperaturerhöhung der Haut, welche durch die vermehrte Durchblutung hervorgerufen wird. Der Verlauf der Hautreizung wird mit Hilfe der Messung der Hauttemperatur mittels eines Infrarotthermometers verfolgt. Es zeigt sich dabei, daß bei der Anwendung der DL-Valin und/oder einen DL-Valinester enthaltenden Lösung vor oder nach der Behandlung mit der ammoniakalischen Lösung eine deutlich geringere Zunahme der Hauttemperatur der linken Unterarminnenseite der Testpersonen verursacht wird. Die in den beiden Ausführungsformen des Testverfahrens festgestellte Verminderung der Erhöhung der Hauttemperatur liegt zwischen 50 und 100%. Dies beweist eindeutig die Abschwächung der Hautreizung durch die DL-Valin oder einen DL-Valinester enthaltende Lösung.
Diese die Hautreizung hemmende Wirkung ist für DL-Wirkung oder DL-Valinester spezifisch. Eine vergleichbare Wirkung konnte für andere Aminosäuren oder Aminosäuregemische nicht nachgewiesen werden.
Die nachstehenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
BEISPIELE Beispiel 1  Verfahren zur Dauerwellung
Die Kopfhaare werden mit einem Shampoo gewaschen und gründlich mit Wasser gespült.
Nach dem Abtrocknen mit einem Handtuch werden 15 ml eines 2 Gew.% DL- Valin enthaltenden Hautbehandlungsmittels in Form einer wäßrigen Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen, gleichmäßig verteilt und eine Minute lang sorgfältig einmassiert.
Das Haar wird anschließend in Partien aufgeteilt und auf Dauerwellwickler gewickelt. Sodann wird jeder Wickler mit einem Dauerwellmittel der Zusammensetzung
 16,0 g Ammoniumthioglykolat, 50%-ige wäßrige Lösung
  3,2 g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung
  0,5 g Octylphenol, mit 20 Mol Ethylenoxid oxethyliert
  0,4 g Parfümöl
 79,9 g Wasser
100,0 g
gründlich durchfeuchtet. Der pH-Wert des Dauerwellmittels beträgt 9,5. Man deckt das Haar mit einer Plastikhaube ab und läßt das Dauerwellmittel 15 Minuten lang einwirken. Nachdem die erwünschte Krause erreicht ist, wird das Dauerwellmittel gründlich abgespült und danach das gewickelte Haar mit einem Handtuch von überschüssigem Wasser befreit. Anschließend wird jeder Wickler mit einem Fixiermittel der Zusammensetzung
  4,00 g Wasserstoffperoxid, 50%-ige Lösung
  1,00 g Natriumlaurylsulfat
  0,10 g Parfümöl
  0,50 g o-Phosphorsäure, 85%-ige wäßrige Lösung
  0,05 g Hippursäure
  0,20 g Ethylendiamintetraessigsäure
 94,15 g Wasser
100,00 g
das einen pH-Wert von 2,3 aufweist, behandelt. Nach einer Einwirkungszeit von 5 Minuten werden die Haare abgewickelt, das Fixiermittel durch Spülen mit Wasser entfernt und das Haar in üblicher Weise zur Wasserwelle gelegt und getrocknet. Die Hautreizung durch die ammoniakalische Lösung ist deutlich verringert.
Die DL-Valin enthaltende Lösung kann auch zusätzlich oder ausschließlich nach dem Auftragen des Dauerwellmittels oder nach dem Abspülen des Fixiermittels auf die Kopfhaut aufgetragen und einmassiert werden.
Beispiel 2  Verfahren zur Haarentkräuselung
20 ml eines 2 Gew.% DL-Valin enthaltenden Hautbehandlungsmittels in Form einer wäßrigen Lösung werden auf die Kopfhaut aufgetragen, gleichmäßig verteilt und eine Minute lang sorgfältig einmassiert.
Danach trägt man eine Entkräuselungscreme der Zusammensetzung
 11,0 g Ammoniumthioglykolat, 50%-ige wäßrige Lösung
  2,4 g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung
  6,0 g Cetylstearylalkohol
  1,5 g Walrat
  1,0 g Natriumlaurylsulfat
  0,5 g Parfümöl
 77,6 g Wasser
100,0 g
die einen pH-Wert von 9,6 besitzt, am Hinterkopf beginnend, Strähne für Strähne auf das Haar auf. Nach einer Einwirkungszeit von 10 Minuten kämmt man das Haar mit einem grobzinkigen Kamm glatt. Ist die gewünschte Entkräuselung noch nicht erreicht, läßt man das Haarentkräuselungsmittel noch weitere 5-10 Minuten lang einwirken, wobei man das Haar mehrmals durchkämmt.
Nachdem die gewünschte Haarglättung erreicht ist, wird das Haar gründlich mit Wasser gespült, frottiert und anschließend eine Fixierlösung der Zusammensetzung
  7,0 g Natriumbromat
  3,0 g Natriumlaurylethersulfat, mit 20 Mol Ethylenoxid oxethyliert, 28%-ige wäßrige Lösung
  0,1 g Parfümöl
 89,9 g Wasser
100,0 g
die einen pH-Wert von 6,8 besitzt, auf das Haar aufgetragen. Nach einer Einwirkungszeit von 5 bis 10 Minuten wird das Haar gründlich mit Wasser gespült und in üblicher Weise weiterbehandelt. Die Hautreizung durch die ammoniakalische Lösung ist deutlich vermindert.
Die DL-Valin enthaltende Lösung kann auch zusätzlich oder ausschließlich nach dem Abspülen des Entkräuselungsmittels auf die Kopfhaut aufgetragen werden.
Beispiel 3  Verfahren zur oxidativen Haarfärbung
10 ml eines 2-Gew.% DL-Valin enthaltenden Hautbehandlungsmittels in Form einer wäßrigen Lösung werden auf die Kopfhaut aufgetragen, gleichmäßig verteilt und eine Minute lang sorgfältig einmassiert.
Anschließend wird ein Haarfärbemittel auf Oxidationsbasis mit der Zusammensetzung
  1,0 g p-Phenylendiamin
  1,0 g Resorcin
  0,2 g Natriumsulfit
  7,2 g Cetylstearylalkohol
  0,8 g Natriumlaurylsulfat
  0,3 g Parfümöl
  8,0 g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung
 81,5 g Wasser
100,0 g
das einen pH-Wert von 9,7 besitzt, im Verhältnis 1 : 1 mit einer Entwicklerlösung der Zusammensetzung
 18,00 g Wasserstoffperoxid, 50%-ige wäßrige Lösung
  0,10 g o-Phosphorsäure, 85%-ige wäßrige Lösung
  0,05 g Acetanilid
 81,85 g Wasser
100,00 g
die einen pH-Wert von 2,6 besitzt, homogen vermischt und die Mischung Strähne für Strähne auf das trockene Haar aufgetragen. Nach einer Einwirkungszeit von 30 Minuten wird das Haar gründlich mit Wasser gespült. Zur Unterstützung des Spülvorganges kann eine kleine Menge Haarshampoo verwendet werden. Nach dem Spülen des Haares mit Wasser wird das Haar getrocknet und in üblicher Weise weiterbehandelt. Die Hautreizung durch die ammoniakalische Lösung ist deutlich vermindert.
Die DL-Valin enthaltende Lösung kann auch zusätzlich oder ausschließlich nach dem Abspülen der Färbemasse auf die Kopfhaut aufgetragen werden.
Beispiel 4  Verfahren zur Körperhaarbleichung
15 ml eines Hautbehandlungsmittels in Form einer wäßrigen Lösung mit der Zusammensetzung
  2,5 g DL-Valinmethylester-hydrochlorid
  0,5 g p-Hydroxybenzoesäure
  0,3 g Farbstoff
  0,2 g Parfümöl
 96,5 g Wasser
100,0 g
werden auf die zu behandelnde Körperstelle, zum Beispiel auf den Unterarm oder den Unterschenkel, aufgetragen und eine Minute lang sorgfältig einmassiert.
Anschließend wird ein Bleichmittel der Zusammensetzung
  2,8 g Cetylstearylalkohol
  3,4 g Paraffinum liquidum
  2,8 g Stearylalkohol, mit 10 Mol Ethylenoxid oxethyliert
  2,1 g Eiweiß-Fettsäurekondensationsprodukt,
30%-ige wäßrige Lösung
  0,5 g Parfümöl
  8,0 g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung
 80,4 g Wasser
100,0 g
das einen pH-Wert von 9,7 besitzt, mit einer Entwicklerlösung nach Beispiel 3 im Verhältnis 1 : 1 homogen vermischt und die Mischung auf die zu bleichenden Haare aufgetragen. Die Einwirkungsdauer kann je nach Stärke der gewünschten Aufhellung 30 Minuten und mehr betragen. Sodann wird die behandelte Körperstelle gründlich mit Wasser gespült, mit einer milden Seife gewaschen und getrocknet. Die Hautreizung ist deutlich vermindert.
Die DL-Valinmethylester-hydrochlorid enthaltende Lösung kann auch zusätzlich oder ausschließlich nach dem Spülen mit Wasser an der behandelten Körperstelle auf die Haut aufgetragen werden.
Beispiel 5  Verfahren zur Körperhaarentfernung
Die zu behandelnde Körperstelle, zum Beispiel die Achselhöhlen, werden mit einem Hautbehandlungsmittel der Zusammensetzung
  3,0 g DL-Valin
  0,2 g Parfümöl
  0,3 g Farbstoff
  0,5 g Salicylsäure
 96,0 g Wasser
100,0 g
wobei 92 Gew.% der obigen Zusammensetzung zusammen mit 8 Gew.% eines Treibmittelgemisches bestehend aus 50 Gew.% Propan und 50 Gew.% Butan zu einem Aerosol formuliert werden, besprüht, so daß die Hautoberfläche intensiv benetzt wird.
Nach einer Einwirkungsdauer von 15 Minuten wird eine Enthaarungscreme, die aus einem Gewichtsteil eines Enthaarungspulvers folgender Zusammensetzung
 18 g Strontiumsulfid
  8 g wasserfreies Natriumsulfat
  1 g kolloidale Kieselsäure
 73 g Stärke oder stärkehaltige Produkte
100 g
und 1,5 Gewichtsteilen Wasser hergestellt wird, auf die zu behandelnde Körperstelle mit einem Spachtel aufgetragen. Nach einer Einwirkungsdauer von 3 Minuten wird die Enthaarungscreme zusammen mit den zu entfernenden Haaren von der Haut abgestreift und die Haut gründlich mit Wasser nachgespült. Die Hautreizung durch die alkalische Enthaarungscreme ist deutlich vermindert.
Das DL-Valin enthaltende Aerosol kann auch zusätzlich oder ausschließlich nach dem Spülen der Haut mit Wasser angewendet werden.
Alle Prozentangaben dieser Anmeldung stellen, soweit nicht anders beschrieben, Gewichtsprozente dar.

Claims (2)

1. Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreizungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit einem alkalischen Haarbehandlungs­ mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man an der zu behandelnden Stelle kurz vor und/oder nach der Behandlung mit dem alkalischen Haarbehand­ lungsmittel eine für die Benetzung der Haut ausreichende Menge eines Hautbehandlungsmittels auf die Haut aufträgt, welches DL-Valin und/oder einen DL-Valinester oder dessen physiologisch verträgliches Salz enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der DL-Valinester der Methyl- oder Ethylester ist.
DE19853541485 1985-11-23 1985-11-23 Verfahren zur Abschwächung oder Verhinderung von Hautreitzungen bei der Behandlung von menschlichen Haaren mit alkalischen Haarbehandlungsmitteln Expired - Fee Related DE3541485C2 (de)

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