DE3629240C2 - Dauerwellenlösung - Google Patents
DauerwellenlösungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Einstufen-
Dauerwellenlösung.
Von den bekannten Dauerwellenlösungen hat man die Zweikomponenten-
bzw. -stufen-Dauerwellenlösungen während der letzten
40 Jahre verwendet. Eine Zweikomponenten-Dauerwellenlösung
besteht aus einer ersten Lösung, welche im wesentlichen
Ammoniumthioglykolat als Hauptkomponente enthält, zu dem
man kaustisches Alkali oder ein Alkalicarbonat zugegeben
hat, und einer zweiten Lösung, welche praktisch eine wäßrige
Lösung eines Alkalibromats ist. Gemäß der allgemein
angenommenen Dauerwellentheorie erfolgt die Dauerwellenbildung
auf folgende Weise: durch Anwendung der ersten Lösung
auf das Haar wird die Schwefelbindung (-S-S-) von Cystin,
das in Keratin enthalten ist, aus dem das Haar besteht,
durch Hydrierung gespalten (-S-H H-S-), wobei das Haar sich
erweicht und in einen Zustand übergeht, in dem es gewellt
oder geglättet werden kann. Dann wird die zweite Lösung
auf das Haar angewendet, die aufgespaltene Bindung wird
durch Oxidation (-S-H H-S- + O2 → -S-S- + H2O) wiederhergestellt,
so daß die Locken im Haar fixiert werden. Da die
bekannte Dauerwellenlösung eine erste Lösung umfaßt, welche
ein Alkali (Alkalicarbonat, kaustisches Alkali oder Ammoniak)
in solchem Überschuß enthält, daß die erste Lösung
eine Alkalinität (d. h. die Menge, ausgedrückt als ml, von
0,1 N HCl, die zur Neutralisation von 1 ml des entsprechenden
Alkali erforderlich ist) von mehr als 3,5 aufweist,
bildet sich sofort, wenn das Haar mit der ersten Lösung
beschichtet wird, ein Cyanid (beispielsweise Kaliumcyanid).
Das Cyanid wirkt darin, daß es die Schwefelbindungen (-S-S-)
des Cystins spaltet. Insbesondere findet eine Reaktion zwischen
Cystin (R-S-S-R, worin R Keratin bedeutet) und Kaliumcyanid
(KCN) in zwei Stufen statt, wie es aus den folgenden
Gleichungen (i) und (ii) hervorgeht:
R-S-S-R + KCN ⇄ R-S-CN + K-S-R (i)
R-S-CN + K-S-R ⇄ R-S-R + K-S-CN (ii)
Wie oben gezeigt wird, werden bei dieser Reaktion Lanthionin
R-S-R und Kaliumthiocyanid gebildet ("CHEMICAL AND
PHYSICAL BEHAVIOR OF HUMAN HAIR" von C.R. Robbins, S. 56,
veröffentlicht von Fragrance Journal 1982). Dann wird, wie
in der folgenden chemischen Gleichung (iii) gezeigt wird,
Thiocyan (-SCN) mit einem Oxidationsmittel als Hauptkomponente
der zweiten Lösung, nämlich Alkalibromat, wenn die
zweite Lösung verwendet wird, oder durch Preußisch Rot
(Ferricyanid), welches ein Nebenprodukt der Abfallflüssigkeit
der Dauerwellenlösung ist, selbst wenn eine zweite Lösung
nicht gebildet wird, oxidiert. Als Ergebnis der Oxidation
werden Cyanide gebildet.
-SCN + O2 → -CN + SO2 (iii)
In der Zwischenzeit verbleibt das Lanthionin R-S-R im Haar,
und wenn das Lanthionin fixiert wird, ist das Haar dauergewellt.
Nach verschiedenen Untersuchungen hat die Anmelderin gefunden,
daß es bei der bekannten Dauerwellentheorie falsch
ist anzunehmen, daß die Dauerwellenbildung durch Spaltung
der Schwefelbindung des Cystins mittels Hydrierung mit einem
Mercaptan und durch Wiederherstellung der gespaltenen Schwefelbindung
mittels ihrer Oxidation erfolgt. Die Anmelderin
hat statt dessen gefunden, daß es richtig ist, die Dauerwellenbildung
bei der Anwendung der bekannten Zweikomponenten-
Dauerwellenlösung gemäß den Stufen, wie sie durch die obigen
chemischen Formeln (i) bis (iii) angegeben werden, anzusehen,
wobei die Schwefelbindung mit dem Cyanid gespalten
wird und die Schwefelbindung mittels Oxidation wiederhergestellt
wird.
Wie oben angegeben, werden Cyanide gebildet, wenn die erste
Lösung auf das Haar aufgebracht wird, bedingt durch die
Zersetzung von Keratin durch das Mercaptan, welches die
Hauptkomponente der ersten Lösung ist, und das Alkali. Cyanide
sind selbst, wie weit bekannt ist, starke Gifte und weiterhin
reagieren sie mit dem Eisen im Haar unter Bildung von
Hexacyano-Eisen(II)- oder -Eisen(III)-Verbindungen (Preußisch
Gelb oder Rot), welche weiter im Blut Eisenionen
bilden, welche noch giftiger als die Cyanide sind, und somit
nicht nur das Haar beschädigen und einen Haarausfall bewirken
können, sondern ebenfalls Anemie und Krebs hervorrufen
und auf schwangere Frauen oder Embryos einen negativen Einfluß
ausüben. Weiterhin kann das Thiocyan, das in dem
Haar verbleibt, mit Wasser reagieren, wenn das Haar gewaschen
wird und Cyanide bilden, wodurch das Haar zersetzt wird
und eine kurze Haltbarkeit der Dauerwelle während nur 1
oder 2 Monaten bewirkt, wobei das Haar beschädigt wird und
die Locken verschwinden.
In der US-PS 4 192 863 wird eine vollständige Einstufen-
Dauerwellenlösung beschrieben, die für das Haar harmlos und
wirksam ist und geruchfreies, nicht poröses, seidiges und
intrinsisch dauergewelltes Haar ergibt. Sie besteht aus Ammoniumthioglykolat,
organischer Oxysäure, Ethylalkohol, kaustischem Alkali,
Ammoniakwasser, organischen Aminen und Wasser.
Die Lösung wird auf das Haar aufgebracht und macht eine
Oxidationsbehandlung überflüssig.
Die obigen Erkenntnisse der biochemischen Tatsachen durch
die Anmelderin sind die Grundlage für die hier vorgeschlagene
Erfindung, welche eine verbesserte Dauerwellenlösung
betrifft.
Die Einkomponenten-Dauerwellenlösung bzw. Dauerwellenlösung,
die in einer Stufe verwendet werden kann, kann in Friseursalons
wie folgt verwendet werden:
- (1) Das Haar wird auf eine Vielzahl von Stäben oder Lockenwickler aufgewickelt und mit Gummibändern befestigt, während das aufgewickelte Haar mit etwa 50 ml der Dauerwellenlösung in etwa 20 Minuten behandelt wird.
- (2) Der Kopf des Verbrauchers wird mit einer Kappe während etwa 10 bis 20 Minuten bedeckt, und dann wird die Kappe entfernt, und
- (3) das Haar wird aufgewickelt, mit warmem Wasser gespült, und nach einigen Minuten werden die Stäbe oder Lockenwickler aus dem Haar entfernt. Die Dauerwellenbehandlung wird dann beendigt, indem man das Haar unter Verwendung eines Handföns trocknet, während man die restliche Feuchtigkeit im Haar ausnutzt. Gegebenenfalls kann das gesamte Haar oder ein Teil des Haares erneut auf Lockenwickler mit größeren Durchmessern (beispielsweise 1 bis 2 cm) als die Stäbe aufgewickelt werden und dann durch Anwendung von heißer Luft bei etwa 50 bis 60°C während etwa 15 Minuten getrocknet werden, so daß große Locken gebildet werden. Selbst nach dem Waschen verbleiben die großen Locken im wesentlichen so, daß sie den gleichen Durchmesser besitzen wie die Lockenwickler.
Entsprechend den Erkenntnissen der Anmelderin erfolgt unter
Verwendung der obigen Einstufen-Dauerwellenlösung die
Dauerwellenbildung durch eine Kombination der Hydrolyse
der Schwefelbindung von Cystin (-S-S- + H2O -S-OH H-S-)
und der nachfolgenden Wiederherstellung der Schwefelbindung
durch Dehydratisierung.
Bei der Durchführung der Dauerwellenbildung sind eine Verkürzung
der gesamten erforderlichen Zeit und eine Verbesserung
in der Haltbarkeit der Dauerwellenwirkung die Dinge,
die wesentlich sind. Bei der Anwendung der Dauerwellenlösung
ist es weiterhin von großer Wichtigkeit, die giftige
Wirkung der Cyanide und der Hexacyano-Eisen(II)- oder
-Eisen(III)-Verbindungen zu beseitigen.
Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Einkomponenten-Dauerwellenlösung bzw.
eine Dauerwellenlösung, die in einer einzigen Stufe angewendet
werden kann, zur Verfügung zu stellen, mit der die
oben erwähnten Schwierigkeiten auf grundsätzliche chemische
Weise beseitigt werden und mit der die Gesamtzeit, die für
die Dauerwellenherstellung erforderlich ist, verkürzt wird.
Erfindungsgemäß sollen Locken mit wesentlich verbesserter
Beständigkeit hergestellt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einstufen-Dauerwellenlösung,
bestehend aus
2,5 bis 3,5 Gew.-% Thioglykolsäure,
1,0 bis 4,0 Gew.-% 28%igem Ammoniakwasser,
0,045 bis 0,075 Gew.-% kaustischem Soda oder kaustischer Pottasche,
0,03 bis 0,06 Gew.-% Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Weinsäure oder Zitronensäure,
0,6 bis 3,0 Gew.-% Ethylalkohol, und
als Rest destilliertem Wasser,
1,0 bis 4,0 Gew.-% 28%igem Ammoniakwasser,
0,045 bis 0,075 Gew.-% kaustischem Soda oder kaustischer Pottasche,
0,03 bis 0,06 Gew.-% Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Weinsäure oder Zitronensäure,
0,6 bis 3,0 Gew.-% Ethylalkohol, und
als Rest destilliertem Wasser,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Alkalinität
(die Menge, ausgedrückt als ml, von 0,1 N HCl, die zur
Lösung auf nicht über 3,0 eingestellt ist.
Bevorzugt wird der Wert innerhalb eines Bereiches von 1,0 bis
2,5, eingestellt.
Die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung kann beliebige Zusatzstoffe,
ausgewählt unter solchen Zusatzstoffen wie
Parfüms bzw. Duftstoffen, Farbstoffe, enthalten, vorausgesetzt,
daß die Zusatzstoffe die durch die Lösung erreichten
Ziele nicht stören.
Die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung kann gemäß einem
Verfahren verwendet werden, welches im wesentlichen gleich
ist wie das, welches bei der bekannten einstufigen Dauerwellenlösung
verwendet wird.
Im Gegensatz dazu ist jedoch bei der erfindungsgemäßen Dauerwellenlösung
die Zeit, die für die Bedeckung des Haars des
Verbrauchers mit einer Kappe erforderlich ist, so kurz wie
10 Minuten. Die Dauerwellenbildungswirkung kann verbessert
werden, wenn das Haar während der Bedeckungszeit erwärmt
wird, indem man warme Luft von etwa 40°C während 7 bis 8
Minuten außen an der Kappe anwendet, oder indem man ein
Wasserdampferhitzungsgerät oder einen Infrarotstrahler verwendet.
Wenn das auf Stäbe bzw. Wickler gewickelte Haar
gespült wird, können nach dem Verlauf von einigen Minuten
die Stäbe bzw. Wickler aus dem Haar entfernt werden, und
das Haar wird erneut gespült. Durch eine solche Anwendung
der erfindungsgemäßen Dauerwellenlösung kann das Haar von
irgendeinem Verbraucher sicher und ohne Beschädigung dauergewellt
werden.
Die bekannten Dauerwellenlösungen, entweder die Einstufenlösungen
oder die Zweistufenlösungen, enthalten
eine so große Menge an Alkali, daß die Lösungen eine Alkalinität
besitzen, die so hoch ist wie 3,5 bis 7, manchmal
bis zu 6 bis 7. Dies liegt daran, daß es, was jedoch sehr
falsch ist, angenommen wurde, daß das Quellen des Haares
wesentlich ist und wirksam, um eine Spaltung der Schwefelbindung
des Cystins mittels Reduktion und eine Wiederherstellung
dieser Bindung mittels Oxidation zu erreichen.
Die hohe Alkalinitätsbevorzugung aufgrund dieser irrigen
Annahme erscheint ebenfalls in den japanischen Standards
für Dauerwellenlösungen. Beispielsweise erfordert die Notifikation
Nr. 280 des Japanese Ministry of Health and Welfare
vom 10. Juni 1968, daß eine Einkomponenten-Dauerwellenlösung
eine Alkalinität, d. h. die Menge (ausgedrückt als
ml) von 0,1N HCl, die zur Neutralisation von 1 ml der
Lösung erforderlich ist, im Bereich von 3,5 bis 4,6.
Damit diese Forderung erfüllt wird, muß die Einkomponenten-
Dauerwellenlösung beispielsweise kaustisches Alkali bzw.
Alkalihydroxid in einer Menge nicht unter 0,08 Gew.-% und
ebenfalls Ammoniakwasser in entsprechender Menge enthalten.
Die Absicht, die Alkalinität einfach durch Verwendung von
Ammoniakwasser zu erhöhen, kann eine Beschädigung der Spitzen
des Haars bewirken und einen starken Ammoniakgeruch
ergeben, was unpraktisch ist. Wird Alkalicarbonat anstelle
von Ammoniak verwendet, kann dies, wie zuvor beschrieben,
die Bildung von Cyaniden bewirken. Wird der Gehalt an organischem
Amin mit der Absicht erhöht, dieses anstelle von
Ammoniak zu verwenden, ergibt dies eine Verschlechterung
in der Qualität der Wellenbildungswirkung.
Die Anmelderin hat verschiedene Untersuchungen durchgeführt,
um diese Nachteile zu beseitigen und die neue Erkenntnis
gewonnen, daß es für eine Dauerwellenlösung nicht erforderlich
ist, daß sie Alkali in so großer Menge, wie oben erwähnt,
enthält, obgleich die Lösung Alkali in geringerer
Menge von so wenig wie 0,045 bis 0,075 Gew.-%, bevorzugt
0,06 bis 0,07 Gew.-%, enthalten sollte, welches einer
Lösung mit einer Alkalinität nicht über 3,0 entspricht.
Die Anmelderin hat ebenfalls überraschenderweise gefunden,
daß die Dauerwellenbildungswirkung im letzteren Fall wesentlich
verbessert werden kann.
Für die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung wurde daher die
obere Grenze für den Gehalt an kaustischem Alkali bzw.
Alkalihydroxid auf einen Wert von 0,075 Gew.-% festgesetzt,
welcher niedriger ist als der untere Grenzwert des früheren
Bereichs, welcher 0,08% war, und ebenfalls wurde die
Alkalinität der Lösung auf einen Wert auf nicht mehr als
3,0 verringert. Der bevorzugte Bereich für die Alkalinität,
welcher 1,0 bis 2,5 beträgt, wurde von der Anmelderin, wie
oben erläutert, bestimmt, nachdem eine Reihe von Versuchen
durchgeführt wurden. Durch eine Beschränkung der Alkalinität
der Lösung ist es möglich, optimale Ergebnisse hinsichtlich
der Dauerwellenwirkung wie auch eine wesentliche längere
Beständigkeit der dauergewellten Locken zu erhalten,
ohne daß das Cystin des Haares zersetzt wird. Der Gehalt
von jeder der verwendeten Komponenten wurde innerhalb des
oben erwähnten Bereiches festgesetzt, so daß die besten
Ergebnisse hinsichtlich des Gemisches bzw. durch Kombination
der Gehalte erhalten werden.
Thioglykolsäure wurde als Ersatz für das üblicherweise verwendete
Ammoniumthioglykolat ausgewählt, da die erstere
mit hoher Reinheit leichter erhalten werden kann als das
letztere, und daher kann der Gehalt an der ersteren leichter
innerhalb des oben angegebenen engen Bereichs kontrolliert
werden.
Die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung kann leicht gehandhabt
werden. Die Lösung kann daher von irgendjemand gehandhabt
werden, während man auf sichere Weise sehr lange haltende
Locken erzeugen kann. In der Tat ist es eines der
wesentlichsten charakteristischen Merkmale der vorliegenden
Erfindung, daß gefunden wurde, daß die erfindungsgemäße
Dauerwellenlösung die Haltbarkeit der dauergewellten Locken
wesentlich verlängert, wodurch dauergewellte Locken erhalten
werden, die so lange wie sechs Monate halten. Mit den
bekannten Dauerwellenlösungen ist es niemals möglich gewesen,
Locken, die so lange wie 6 Monate halten, herzustellen.
Die vorteilhafte Wirkung der langen Haltbarkeit der Locken
kann noch weiter verbessert werden, wenn man eine gelinde
Erwärmung (bis etwa 40°C) des Haares während etwa 7 bis
8 Minuten während einer Zeit von 10 Minuten durchführt,
wenn der Kopf des Verbrauchers mit einer Kappe bedeckt ist.
Im Gegensatz zu der vorliegenden Erfindung muß man, wenn
man die üblichen Dauerwellenlösungen verwendet, welche eine
hohe Alkalinität besitzen, da die Qualität des Haares und
die Kopfhaut durch Alkali selbst ohne Erwärmen des Haares
beschädigt werden können, ein Erwärmen des Haares vermeiden,
um zusätzliche Schäden zu verhindern. Im Gegensatz dazu
besitzt die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung einen Alkalinitätswert,
der wesentlich unter dem der bekannten Lösungen
liegt, und daher können dauergewellte Locken mit der neuen
Dauerwellentheorie erzeugt werden, ohne daß eine Beschädigung
der Haarqualität und der Kopfhaut erfolgt. Unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Dauerwellenlösung besitzen
die inherent dauergewellten Locken einen Glanz, und eine
Dauerwelle, die mindestens sechs Monate hält, kann mit
Leichtigkeit und Sicherheit hergestellt werden.
Erfindungsgemäß kann eine Dauerwellenerzeugung wirksam erreicht
werden, ohne daß Cyanide gebildet werden, welche,
wie oben erwähnt, starke Gifte sind. Dieses wesentliche
Merkmal der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, daß
die Arbeitsumgebung der Friseure in Friseursalons wesentlich
verbessert werden kann und daß die Gefahr, daß die
Giftstoffe, die den Kunden oder solche, die die Dauerwellenbehandlung
durchführen, beschädigen, vermieden wird. Die Wirkung
der erfindungsgemäßen Dauerwellenbildung ist so ausgeprägt,
daß die gleiche Haarlocke unter Verwendung von
Wicklern mit einem Durchmesser, der 2 mm größer ist als
der der bekannten Stäbe bzw. Wickler, erhalten wird. Da
die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung Alkohol enthält,
ist es möglich, auf geeignete Weise die Thiocyane, welche
aus Resten der bekannten Dauerwellenlösungen gebildet werden
und auf der Oberfläche des Haars verbleiben, durch
den Einfluß des Alkohols zu entfernen, wodurch dauergewelltes
Haar mit erhöhter Glätte und erhöhtem Glanz erhalten
wird.
Die erfindungsgemäße Dauerwellenlösung kann auf geeignete
Weise für die sogenannten "Einbrenn-Dauerwellen" verwendet
werden. Die Dauerwellenlösung wird auf das Haar aufgebracht,
und das Haar wird mit einer Kappe während etwa 10 Minuten
bedeckt und während einiger Minuten erwärmt. Dann wird das
Haar mit Lockenzangen bzw. Einbrennzangen mit einer Temperatur,
die relativ niedriger ist als wie sie üblicherweise
verwendet wird, behandelt, und das Haar wird gespült. Die
Locken des Haars, die man mit den Zangen erhält, sind dauerhaft.
Ein Brennen bzw. Sengen des Haars mit der Dauerwellen-
Brennbehandlung unter Verwendung der bekannten Dauerwellenlösung
verursacht unvermeidbar eine Härtung und Beschädigung
des Haars. Diese Probleme werden beseitigt, wenn die
erfindungsgemäße Dauerwellenlösung verwendet wird.
Als Beweis für die Sicherheit der erfindungsgemäßen Dauerwellenlösung
wurde gefunden, daß als sekundäre Wirkung die
Bildung von Haar aktiviert wird. Dies wurde bei einer Reihe
von Fällen von Verbrauchern beobachtet, deren Haar unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Dauerwellenlösung dauergewellt
wurde. Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße
Dauerwellenlösung einen wesentlichen Beitrag zum Fortschritt
der Schönheitskultur und der Hygiene bewirkt.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Erfindungsgemäße Dauerwellenlösungen A und B werden hergestellt,
indem man die folgenden Komponenten in den folgenden
angegebenen Mengen (ausgedrückt durch Gewichtsteile)
in reines Wasser als Rest gibt und die Komponenten und das
Wasser rührt, bis man Lösungen erhält.
Haarproben, welche noch nie einer Dauerwelle ausgesetzt
waren, werden auf Stäben bzw. Wicklern mit einem Durchmesser
von 2 mm aufgewickelt, während das Haar mit der Dauerwellenlösung
A oder der Dauerwellenlösung B bedeckt bzw. benetzt
wird. Mit Gummibändern wird das Haar befestigt und dann
weiter mit der Lösung A oder der Lösung B benetzt. Nach
20 Minuten vom Beginn des Aufwickelns des Haars werden Haarproben
mit Polyethylenfilmen umwickelt und im umgewickelten
Zustand während 10 Minuten gehalten. Während dieser
Zeit werden einige der Haarproben durch Anwendung von warmer
Luft von 40°C durch die Filme während 7 bis 8 Minuten
erwärmt. Nach Entfernung der Filme werden alle Haarproben
in aufgewickeltem Zustand mit warmem Wasser gespült, und
nach dem Verlauf von etwa 10 Minuten werden die Wickler
von dem Haar entfernt. Das Haar wird dann etwas mit Handtüchern
abgetrocknet. Nach dem natürlichen Trocknen während
24 Stunden werden die Haarproben in warmes Wasser von 40°C
während 1 Minute eingetaucht, um das Verhältnis der Vergrößerung
des Durchmessers der Ringe in den dauergewellten
Locken festzustellen.
Zum Vergleich wird eine Dauerwelle auf gleiche Weise wie
oben beschrieben unter Verwendung einer bekannten Einstufen-
Dauerwellenlösung der folgenden chemischen Zusammensetzung
hergestellt, und die entstehenden Haarproben werden
auf gleiche Weise wie oben beschrieben geprüft.
Ammoniumthioglykolat | |
3,2 (als Thioglykolat) | |
Weinsäure | 0,15 |
Ethylalkohol | 1,0 |
28%iges Ammoniakwasser | 2,0 |
Monoethanolamin | 0,03 |
kaustische Pottasche bzw. Kaliumhydroxid | 0,082 |
reines Wasser | Rest |
Alkalinität | 3,8 |
Die Versuchsergebnisse sind wie folgt:
Der im Beispiel durchgeführte Warmwassereintauchtest ist
ein Testverfahren, das von der Anmelderin entwickelt wurde,
um die Dauerhaftigkeit bzw. Beständigkeit von dauergewellten
Locken leicht festzustellen. Insbesondere wird der Test
nach dem natürlichen Trocknen des Haars während 24 Stunden
durchgeführt, indem man das Ausmaß der Vergrößerung der
Ringe in den dauergewellten Locken nach dem Eintauchen des
Haars in warmes Wasser während 1 Minute und Entnahme aus
dem Wasser prüft. Dadurch wird die Dauerhaftigkeit der dauergewellten
Locken während langer Gebrauchsdauer bewertet.
Weitere Dauerwellenversuche wurden unter Verwendung von
erfindungsgemäßen Dauerwellenlösungen und der Vergleichslösung,
d. h. der bekannten Dauerwellenlösung, durchgeführt.
Jede der Lösungen hatte die oben erwähnte chemische Zusammensetzung.
Die Versuche wurden diesmal auf das Haar durchgeführt,
welches auf den Köpfen von Frauen wuchs. Man arbeitet
auf gleiche Weise wie oben beschrieben. Bei den
erfindungsgemäßen Dauerwellenlösungen erhielt man dauergewellte
Locken unter Verwendung dieser Lösung, welche vier
bis fünf Monate hielten, selbst wenn die Dauerwellenbildung
bei der Bedingung durchgeführt wurde, daß die Köpfe
der Frauen mit Kappen während 10 Minuten bei Raumtemperatur
bedeckt wurden. Die Haltbarkeit betrug sechs Monate,
wenn das Haar auch erwärmt wurde. Andererseits zeigten die
dauergewellten Locken aller Frauen, deren Haar unter Verwendung
der Vergleichs-Dauerwellenlösung dauergewellt wurde,
eine Dauerhaftigkeit von nur etwa drei Monaten.
Claims (3)
1. Einstufen-Dauerwellenlösung, bestehend aus
2,5 bis 3,5 Gew.-% Thioglykolsäure,
1,0 bis 4,0 Gew.-% 28%igem Ammoniakwasser,
0,045 bis 0,075 Gew.-% kaustischem Soda oder kaustischer Pottasche,
0,03 bis 0,06 Gew.-% Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Weinsäure oder Zitronensäure,
0,6 bis 3,0 Gew.-% Ethylalkohol, und
als Rest destilliertem Wasserdadurch gekennzeichnet, daß die Alkalinität (die Menge, ausgedrückt als ml, von 0,1N HCl, die zur Neutralisation von 1 ml der Lösung erforderlich ist) der Lösung auf nicht über 3,0 eingestellt ist.
1,0 bis 4,0 Gew.-% 28%igem Ammoniakwasser,
0,045 bis 0,075 Gew.-% kaustischem Soda oder kaustischer Pottasche,
0,03 bis 0,06 Gew.-% Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Weinsäure oder Zitronensäure,
0,6 bis 3,0 Gew.-% Ethylalkohol, und
als Rest destilliertem Wasserdadurch gekennzeichnet, daß die Alkalinität (die Menge, ausgedrückt als ml, von 0,1N HCl, die zur Neutralisation von 1 ml der Lösung erforderlich ist) der Lösung auf nicht über 3,0 eingestellt ist.
2. Einstufen-Dauerwellenlösung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kaustische Soda oder
die kaustische Pottasche in einer Menge von 0,06 bis 0,07 Gew.-%
in ihr enthalten sind.
3. Einstufen-Dauerwellenlösung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkalinität der Lösung
auf einen Wert innerhalb des Bereiches von 1,0 bis 2,5
eingestellt worden ist.
Applications Claiming Priority (1)
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DE3629240C2 true DE3629240C2 (de) | 1994-03-31 |
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ID=16421022
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