DE953478C - Dreschmaschine mit eingebauter Laufkolbenpresse - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 29. NOVEMBER 1956

F 13630 III 145 e

Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Dreschmaschine mit eingebauter Laufkolbenpresse, bei der das Langstroh und das Kurzstroh mittels eines Stopfers dem Preßkanal zugeführt werden.

In den meisten Fällen wird das Kurzstroh über einen Leistenelevator dem Einfalltrichter der Ballenpresse zugeführt. Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß das Aggregat — nämlich Dreschmaschine mit eingebauter Laufkolbenpresse — eine verhältnismäßig große Länge und auch eine unerwünschte Höhe aufweisen und aus diesem Grunde auf engen Bauernhöfen schlecht oder gar nicht gefahren werden kann.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das aus Dreschmaschine und Ballenpresse bestehende Aggregat so zusammenzufügen, daß eine gedrungene Bauart entsteht.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Kombination folgender Einzelelemente vor: Erstens die Verwendung eines das Langstroh und ao das Kurzstroh aufnehmenden trichterartig zulaufenden Preßkanals; zweitens ein das Langstroh entgegen der Strohaustragsrichtung zuführendes endlos umlaufendes Förderband; drittens einen vom Preßkolben gesteuerten Stopfer, der das zugeführte Langstroh und das über die Kurzstrohrutsche zugeführte Kurzstroh in den Preßkanal drückt, wobei der Stopfer um eine in Ballenaustrittsrichtung vor der Zuführungsöffnung der Presse liegende Achse schwingt.

Die Kurzstrohrutsche wird zwischen den Stopferarmen durchgeführt. Die Stopferarme werden als Doppelhebel ausgebildet und sind in der Drehachse gelagert. Der den Stopfer tragende Teil der Stopferarme ist so verkürzt, daß er unter dem Rücklaufboden hindurchschwingen kann. Das andere freie Ende der Stopferarme steht durch eine Zugstange mit dem Kolben der Ballenpresse in gelenkiger Verbindung.

ίο Nach der Erfindung kann auch der verkürzte Teil der Stopferarme durch eine im Maschineninnern angeordnete hydraulische Presse betätigt werden. Die hydraulische Presse wird in Abhängigkeit von der Bewegung des Kolbens der Ballenpresse gesteuert.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.

In der Zeichnung ist ι die Dreschtrommel einer Dreschmaschine, 2 der Dreschkorb, 3 der Stroh-

ao schüttler und 4 der Nachschüttler. Nach dem Ausdrusch gelangt das Stroh auf den Strohschüttler 3 und von dort auf den Nachschüttler 4 des Rückleitungsbodens 5. 6 ist eine Fördervorrichtung. Aus der Zeichnung ersieht man, daß diese hinter dem

as Strohschüttler 3 und unterhalb dieses angeordnet ist. Der Trichter der Ballenpresse ist mit 7 bezeichnet. Das Stroh, das von dem Strohschüttler 3 kommt, wird über den Nachschüttler 4 auf die Fördervorrichtung, z. B. das Leistenförderband 6 ab-

und von dort rückwärts in den Trichter 7 der Ballenpresse eingeworfen.

Aus der Zeichnung ist weiter ersichtlich, daß der Stopfer 13 an den Stopferarmen 14, die als Doppelhebel ausgebildet sind, sitzt.

Die Doppelhebelstopferarme 14 sind in der Achse 15 drehbar auf dem Gestell der Ballenpresse gelagert. An den Doppelhebeln 14 greift die Zugstange 16 an, die mit dem Kolben der Ballenpresse 17 gelenkig verbunden ist. Sobald sich der Kolben

17 nach vorn bewegt, um den gepreßten Strohballen durch den Preßkanal 9 auszustoßen, bewegt sich der Stopfer 13 in der Pfeilrichtung nach oben. Nunmehr kann wieder das Stroh dem Trichter 7 der Ballenpresse zugeführt werden. Während das Lang-

stroh durch das Leistenförderband 6 in den Trichter 7 von der einen Seite gelangt, gelangt das Kurzstroh von der anderen Seite von dem Kurzstrohsieb 20 über die Rutsche 11, und zwar zwischen den Stopferarmen 14 hindurch, in den Trichter 7 der Ballenpresse. Durch die Verkürzung der Stopferarme 14 ist die Möglichkeit geschaffen worden, daß der Stopfer 13, wie der eingezeichnete Pfeil erkennen läßt, unter dem Rückleitungsboden 5 durchschwingen kann. Der Stopfer 13 arbeitet im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen beim Stopfen des Strohes von hinten oben nach vorn unten.

Es ist nach der Erfindung möglich, die Stopferarme, die um die Drehachse 15 schwingen, dann noch stärker zu verkürzen, wenn man oberhalb der Drehachse 15 einen hydraulischen Antrieb für die Stopfer arme anordnet und der hydraulische Antrieb in Abhängigkeit von dem Weg des Kolbens der Ballenpresse arbeitet.

Der kleine Siebkasten 18 mündet, wie die Zeichnung erkennen läßt, in den Siebrumpf 19 unter das Kurzstrohsieb 20. Durch diese Anordnung wird auch die Höhe des Aggregates verringert.

Unterhalb des Preßkanals 9 befinden sich die Vorderräder 10 der Dreschmaschine.

Claims (4)

70 Patentansprüche:

1. Dreschmaschine mit eingebauter Laufkolbenpresse, bei der das Langstroh und das Kurzstroh mittels eines Stopfers dem Preßkanal zugeführt werden, gekennzeichnet durch -die Kombination folgender Einzelelemente: a) ein das Langstroh und das Kurzstroh aufnehmender trichterartig zulauf ender Beschickungskanal (7),

b) ein das Langstroh entgegen der Strohaustragsrichtung zuführendes endlos umlaufendes Förderband, c) einen das zugeführte Langstroh und das über die Kurzstrohrutsche zugeführte Kurzstroh in den Preßkanal drückenden, um eine in Ballenaustrittsrichtung vor der Zuführungsöffnung der Presse liegende Achse schwingenden, vom Preßkolben gesteuerten Stopfer.

2. Dreschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzstrohrutsche zwischen den Stopferarmen geführt ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stopferarme (14) als Doppelhebel ausgebildet und in der Drehachse (15) gelagert sind, wobei der den Stopfer (13) tragende Teil der Stopferarme (14)

so verkürzt ist, daß er unter dem Rücklaufboden (5) hindurchschwingt und das andere freie Ende der Stopferarme (14) durch ein Zugstange (16) mit dem Kolben (17) der Ballenpresse in gelenkiger Verbindung steht.

4. Dreschmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfer hydraulisch betätigt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 237731, 740496,

854120; französische Patentschriften Nr. 747 987,

74940J, 918828

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 6D9 52W5 5.56 (609 694 U. 56)