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Schaltungsanordnung zur Anzeige der nüttleren Wartezeit von Anrufen
in Fernmeldeanlagen, insbesondere in handbedienten Fernsprechvermittlungen Die Erfindung
betrifft eine Schaltungsanordnung zur Anzeige der mittleren Wartezeit von Anrufen
in handbedienten Fernsprechvermittlungen, wie zurr Beispiel in Fernämtern. Für die
Betriebslenkung in einem Fernamt ist nicht nur die Kenntnis des Verkehrswertes,
d. h. der Leistung des Fernamtes, sondern auch die Kenntnis der mittleren Wartezeit
der einlaufenden Anrufe, d. h. die durchschnittliche Zeit, die vom Aufleuchten der
Anruflampen bis zum Eintritt der Beamtin in die Leitung verstreicht, von Bedeutung.
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Es ist bekannt, die Summe der Wartezeit der jeweilig wartenden Anrufe'
in Fernämtern mit selbsttätiger Anrufverteilung dadurch mit Hilfe eines Strommessers
zur Anzeige zu bringen, daß das Meßinstrument in den Anodenkreis einer Entladungsröhre
geschaltet ist, die den die unerledigten Anrufe speichernden Wählern zugeordnet
und durch die in Abhängigkeit von den Entladespannungen der den einzelnen Wählern
zugeordneten Kondensatoren gesteuert wird.
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Ferner ist es bekannt, zur Feststellung des j eweiligen Belegungsgrades
einer zur Aufnahme und Abgabe von Schaltaufträgen dienenden gemeinsamen Einrichtung,
eine aus Widerständen und Gleichrichtern bestehende Ringschaltung zu benutzen, von
der entsprechend den. hinzukommenden und fortfallenden Belegungen ein Ringabschnitt
abgegriffen wird. Der durch diesen
Ringabschnitt bestimmte Strom
zeigt dann den Belebungsgrad in einem Meßinstrument an. Eine solche Einrichtung
ist jedozh gleichfalls für die Ermittlung der mittleren Wartezeit von Anrufen in
Fernmeldeanlagen nicht geeignet, sondern dient lediglich dazu, die Zahl der jeweils
wartenden Anrufe zu kennzeichnen. Durch die Erfindung soll jedoch die mittlere Wartezeit
von Anrufen zur Anzeige gebracht werden.
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Die Leistung y ergibt sich bekanntlich, wenn die Zahl und Dauer der
Belegungen gemessen werden, so daß y = c - t ist, wobei c die Zahl der Belegungen
und t die Dauer der Belegungen bedeutet.
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Zur Ermittlung des Wertes y dient ein Amperestundenzähler, der zweckmäßig
in Erlang geeicht wird und mit einem Kontaktgeber versehen ist, der einen Verkehrswertschreiber
steuert, um die Schwankungen des Verkehrswertes, d. h. der Leistung in bestimmten
Meßabschnitten, aufzuzeichnen. In gleicher Weise läßt sich auch die »Leistung« der
wartenden Anrufe mit einem solchen Erlangmeter erfassen, denn auch hier gilt die
Beziehung c - t, wenn c die Zahl der stehenden Anruflampen und t ihre Leuchtzeit
bedeutet. Ermittelt man daher den Wert c - t mit Hüfe eines Erlangmeters
für einen bestimmten Zeitabschnitt und dividiert diesen Wert durch die Zahl der
Belegungen, d. h. durch die Zahl der in diesem Zeitabschnitt eingegangenen Anrufe,
so ergibt sich die mittlere Wartezeit tm für diesen Zeitabschnitt. Dieses Meßverfahren
ist bekannt und hat den Nachteil, daß die mittlere Wartezeit erst durch Rechnung
aus den Meßergebnissen bestimmt werden muß.
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Durch die Erfindung soll nun diese rechnerische Auswertung erspart
und durch ein Instrument unmittelbar der Betriebsaufsicht laufend die mittlere Wartezeit
angezeigt werden.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß die mittlere Wartezeit
in vorbestimmten Zeitabschnitten durch ein von zwei Schrittschaltern gesteuerten
Quotientenmesser angezeigt wird, wobei der eine Schrittschalter abhängig von der.
Zahl der im Meßabschnitt eingegangenen Anrufe und der andere Schrittschalter entsprechend
der von einem Erlangmeter mit Kontaktgeber in dem Zeitabschnitt aufgenommenen ;Warteleistung«
fortgeschaltet wird und beide Schrittschalter entsprechend ihrer -Einstellung Widerstände
in den Meßkreis des Quotientenmessers schalten. Für die Zählung der einlangenden
Anrufe muß von dem der Leitung zugeordneten Belegungsrelais ein kurzzeitiger Zählimpuls
ausgelöst werden, durch den der eine Schrittschalter angetrieben wird. Zur Erzeugung
eines derartigen Zählimpulses wäre es an sich denkbar, zwei Hilfsrelais zu verwenden,
die von dem Belegungsrelais gesteuert werden. Eine solche Anordnung hat jedoch den
Nachteil, daß beim gleichzeitigen Eintreffen mehrerer Anrufe auf verschiedenen Leitungen
sich die Zählimpulse überlappen, so daß eine Fehlzählung eintritt. Gemäß weiterer
Ausbildung der Erfindung wird diese Fehlzählung dadurch vermieden, daß die Zählung
der eingehenden Anrufe durch ein Zählrelais erfolgt, daß vom Prüfrelais eines durch
die Anrufe in Gang gesetzten, die rufende Leitung ermittelnden Suchwählers gesteuert
wird, so daß bei gleichzeitig einlangenden Anrufen die Zählung der einzelnen Anrufe
sichergestellt ist.
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Da die Anzeige der mittleren Wartezeit immer nur für einen vorbestimmten
Meßzeitabschnitt angezeigt wird, müssen die Schrittschalter am Ende dieses Meßzeitabschnittes
jeweils in ihre Anfangslage gesteuert werden. Hierzu dient gemäß weiterer Ausbildung
der Erfindung ein Zeitschaltwerk, das am Ende jedes der Messung zugrunde gelegten
Zeitabschnittes die beiden Schrittschalter in ihre steuert.
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Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben: Von
den auf den einzelnen Vermittlungsplätzen endenden Leitungen ist nur eine Leitung
dargestellt, deren Abfrageklinke mit K r und deren Anruflampe mit A z bezeichnet
ist. Da für die Ermittlung der mittleren Wartezeit nur die Schaltvorgänge in der
Prüf-Ader der Leitung von Bedeutung sind, sind nur für die das Verständnis der Erfindung
notwendigen Schalteinrichtungen dargestellt. Von dem jeder Leitung zugeordneten
Belegungsrelais C sind nur die Kontakte dieses Relais gezeigt. Auch das Trennrelais
T, das beim Eintritt der Beamtin in die Leitung wirksam wird, ist nicht dargestellt,
sondern lediglich der Kontakt t gezeigt. Wenn eine Leitung durch einen Anruf belegt
ist, spricht das nicht gezeigte Relais C an und treibt über den Kontakt z c den
Motor des Erlangmeters E an. Dieses Erlangmeter ist ein Amperestundenzähler und
vielfach an die Registrierwiderstände R der einzelnen Leitungen geschaltet. Das
Erlangmeter E erhält daher über den nachstehenden Stromkreis Strom, bis die Beamtin
in die Leitung eintritt und der Kontakt t geöffnet ist. Erde, rc, t, R, E,
Batterie. Da durch die Vielfachschaltung des Erlangmeters E die einzelnen Registrierwiderstände
R für die Leitungen parallel geschaltet sind, wird der Strom im Erlangmeter ansteigen,
je mehr Leitungen belegt sind. Das Erlangmeter ist in bekannter Weise mit einem
Kontaktgeber ausgerüstet, der bei jedesmaligem Erreichen eines bestimmten Erlangwertes
den Kontakt e vorübergehend schließt. Entsprechend der aufgenommenen Warteleistung
werden daher durch den Kontakt e Stromstöße auf den Antriebsmagnet DM2
des
Schrittschalters D?, gegeben. In dem über Erde, e, DM 2, Batterie
verlaufenden Stromkreis ist ein Zeitschalterkontakt 2X angeordnet, der beispielsweise
nach 3 Minuten jeweils kurzzeitig umgelegt wird.
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Bei der Belegung der Leitung wurde gleichzeitig der Kontakt 2 c geschlossen,
über den das in alle Leitungen vielfachgeschaltete Anlaßrelais An in nachstehendem
Stromkreis zum Anziehen kommt: Erde, 2c, Relais A, 2a, Relais An,
Batterie. Über den Kontakt an wird der Drehmagnet SM des Suchwählers in nachstehendem
Stromkreis in Gang gesetzt: Batterie, an, SM, 2p, Relaisunterbrecher RU,
Erde. Sobald der Schaltarm S des Suchwählers den der anrufenden Leitung zugeordneten
Kontaktschritt erreicht
hat, spricht das Prüfrelais P in nachstehendem
Stromkreis an Erde, 2 c, A, i a, S, P, Wicklung I und II, Batterie.
Durch den Kontakt ip wird die hochohmige Wicklung P II kurzgeschlossen, so daß nunmehr
in diesem Stromkreis auch das Relais A zum Anziehen kommt. Das Relais A ist anzugverzögert
und hält sich über dem eigenen Kontakt 2a, so daß das Anlaßrelais
An
stromlos wird. Gleichzeitig wird durch den Kontakt z a .das Prüfrelais
P wieder stromlos. Das Relais P hatte jedoch während seiner Anzugzeit durch seinen
Kontakt 3 P das Zählrelais Z kurzzeitig zum Anziehen gebracht. Durch den Kontakt
2p des Prüfrelais war auch der Antriebsstromkreis für den Drehmagnet SM unterbrochen.
Da das Anlaßrelais An
früher abfällt als das Prüfrelais P, ist sichergestellt,
daß der Suchwähler S nur dann wieder in Lauf gesetzt wird, wenn inzwischen oder
gleichzeitig eine andere Leitung belegt worden ist, so daß beispielsweise der Kontakt
2c' einer anderen Leitung geschlossen ist. Das dieser Leitung zugeordnete Relais
ist mit A' bezeichnet. Ebenso sind die Kontakte dieses Relais mit i a' und 2a' bezeichnet.
Wenn daher über den Kontakt 2a' das Anlaßrelais An noch unter Strom
steht, würde der Suchwähler nach Abfall des Prüfrelais sofort wieder in Gang gesetzt
werden, bis er die mit einem Strich bezeichnete Leitung erreicht hat. Es würde dann
erneut ein kurzzeitiger Zählimpuls durch den Kontakt 3P gegeben werden. Beim jedesmaligen
Anziehen des Zählrelais Z wird der Drehmagnet DM i des Schrittschalters
D i angetrieben, und zwar in nachstehendem Stromkreis Erde, z, Zeitschalterkontakt
i X, DM i, Batterie. Durch die beiden Schrittschalter D i und
D 2 werden je nach ihrer Einstellung die Widerstände Wi bis W io und
W i' bis W io' in dem Meßkreis des Quotientenmessers Q geschaltet. Entsprechend
den sich einstellenden Stromverhältnissen der beiden Kreuzspulen zeigt daher der
Quotientenmesser einen den beiden Einstellungen der Schrittschalter D i und
D 2
entsprechenden Wert an. Am Ende des Meßzeitabschnittes werden durch den
Zeitschalter die Kontakte iX und 2X vorübergehend umgelegt, so daß die beiden Schrittschalter
über ihre Kontaktarme D i II und D 2 1I in die Anfangslage zurückgestellt
werden.