-
Deckel für stapelbare Lagerkästen und Lagersichtkästen
Die Erfindung
bezieht sich auf Lagerkästen, die aus Blech hergestellt sind, d. h. auf Kästen,
wie sie in Fabrikmagazinen, in Werkstätten, Großhandlungen usw. zur Aufbewahrung
von Schrauben, Muttern, Nieten, Splinten, Bolzen, Dichtungen, Armaturzubehör, von
Halbfabrikaten, Fertigteilen, Kugellagern und vielen anderen Eisen- und Metallteilen
gebraucht werden.
-
Lagerkästen bestehen im einfachsten Fall aus einem rechtwinkligen
Blechkasten, der auf die Zwischenböden der Regale abgestellt wird. Seit einiger
Zeit werden diese Kästen, um besondere Regale zu ersparen, als stapelbare Kästen
ausgebildet, d. h. die Kästen können so übereinandergestellt werden, daß sie sidh
gegenseitig führen und halten. Zu diesem Zweck sind an den Kästen unterhalb des
Kastenrandes nach innen vorspringende Auflager für den nachfolgenden Kasten angebracht
und gleichzeitig die Kästen so ausgebildet, daß sie das erhebliche Gewicht der darübergestapelten
Kästen aufnehmen können, also nicht nur das Ge- -weicht der im Kasten selbst untergebrachten
Eisen-oder Metallteile. Die Auflager bestehen entweder aus Winkeleisen oder in die
Seitenwände des Kastens eingedrückten Sticken. Stapelkästen werden zweckmäßig als
sogenannte Sichtlagerkästen ausgebildet, d. h. die vordere Stirnseite ist nur bis
zur halben Höhe des Kastens geführt und
schräg nach vorn geneigt,
so daß eine entgegengesetzt geneigt liegende Entnahmeöffnung entsteht, die gleichzeitig
einen Einblick in den Kasten gewälhrt.
-
Es ist weiter bekannt, stapelbare Lagerkästen der beschriebenen Art
mit Handgriffen zu versehen, die einen Transport der Kästen innerhalb des Betriebes
ermöglichen und auch das Stapeln erleichtern. Man kann also diese Kästen nicht nur
leicht füllen und leeren, sondern sie auch innerhalb des Betriebes als Aufnahmekästen
für die anfallende Produktion verwenden, d. h. sie beispielsweise neben die Maschine
stellen, um sie, wenn sie .gefüllt sind, dann zum Lager bzw. zur - Versandstelle
zu transportieren.
-
Stapelbare Transportkästen der beschriebenen Art bieten infolge ihrer
Festigkeit, der an ihnen angebrachten Sicken oder Winkeleisen für das Stapeln der
Kästen und auch der an ihnen be-. festigten Handgriffe Voraussetzungen, die erfindungsgemäß
dazu benutzt werden, diese Kästen auch für den Transport, beispielsweise für den
Eisenbahntransport, geeignet zu machen. Erfindungsgemäß dient hierzu ein vom Kasten
unabhängiger Deckel von solcher Ausbildung, daß er mit Hilfe der zum Stapeln dienenden
Teile des Kastens und von am Deckel selbst angebrachten Mitteln an dem Kasten befiestigt
werden kann. Der Deckel liegt hierbei auf den genannten Teilen des Kastens auf und
untergreift diese mit den am Deckel befestigten Mitteln. Diese teils festen, teils
beweglichen Mittel können als Riegel eines Schlosses ausgebildet seiEn, das ein
Verschließen des Kastens gestattet. Die Sicherheit des Kastens kann aber auch allein
oder zusätzlich aus Öffnungen am Deckel und in der Kastenwand bestehen, durch die
Plombendrähte gezogen werden können.
-
Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der stapelbaren Lagerkästen
mit Sichtöffnung sind, um das Stapeln zu ermöglichen, in bekannter Weise in die
Seitenwände und in die Rückwand unterhalb des Randes Sicken eingedrückt, die gleichzeitig
diese Wände versteifen. Diese Sicken' laufen bis zu der etwa in halber Höhe des
Kastens endenden Stirnwand des Kastens, d. h. sie sind in ihrem vorderen Teil stumpfwinElig
zu den tragenden Teilen der Sicken geneigt. Um eine höhere Standfestigkeit dieser
Kästen und um gleichzeitig einen besonderen Handgriff an der Vorderwand des Kastens
zu ersparen, sind die Sicken in üblicher Weise in den Seitenwänden im Scheitel des
stumpfen Winkels miteinander durch ein Rundeisen verbunden. Diese Ausführung der
Stapelkästen eignet sich besonders für die Verwendung als Transportkasten, da hier
an dem in Anpassung an die abzudeckende Öffnung stumpfwinklig abgebogenen Deckel,
d. h. an dem abgebcgenen Teil des Deckels, ein Haltegriff angebracht werden kann.
Dies ist möglich, weil die vom Griff auf den Deckel ausgeübten Kräfte sowohl von
den Sicken wie von den erwähnten Rundeisen abgefangen werden können. Der Haltegriff
kann in diesem Fall zugleich als Bedienungsgriff eines Schlosses ausgebildet werden.
-
Soweit stapelbare Lagerkästen beim Transport mittels Eisenbahn oder
Lastwagen zusätzlichen Beanspruchungen ausgesetzt sind, kann diesen durch Anbringen
von Sicken oder Einprägungen in den Seitenteilen oder im Boden in bekannter Weise
begegnet werden. Derartige Einprägungen werden vorzugsweise auch im Deckel angebracht,
um für diesen verhältnismäßig dünnes Blech verwenden zu können.
-
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden an Hand
der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen Abb. I und 2 einen stapelbaren Lagerkasten
mit Deckel gemäß der Erfindung im Längs und Querschnitt, Abb. 3 eine Aufsicht auf
die Unterseite des Deckels, Abb. 4 eine Seitenansicht des Deckels, Abb. 5 einen
stapelbaren Lagersichtkasten mit einem Deckel in perspektivischer Darstellung, Abb.
6 einen Längsschnitt durcih den Kasten nach Abb. 5, Abb. 7 eine Ansicht der Rückseite
des Kastens nach Abb. 5, Abb. 8 eine Aufsicht auf die Innenseite des Deckels und
Abb. 9 und 10 eine andere Ausbildung des Deckels bzw. der am Deckel angebrachten
Schließvorrichtung.
-
Die Abb. 1 und 2 zeigen einen im Grundriß rechteckigen Kasten I aus
dünnem Blech, dessen Längs- und Querwände 2 bzw. 3 unterhalb des Kasten randes stark
nach innen eingewölbt sind. Es entsteht so eine Sicke 4, die als Auflage für den
nächstfolgenden Kasten dient. - Der obere Rand 5 des Kastens ist etwas konisch gestaltet,
um das Einsetzen des folgenden Stapelkastens zu erleichtern.
-
Die Längs- und Querwände des Kastens und ebenso der Boden sind mittels
Sicken und Einprägungen versteift, die in den Abbildungen mit 6 bzw. 8 bzw. 7 bezeichnet
sind.
-
Zum Verschließen des Kastens dient ein Deckel 9 von solchen Abmessungen,
daß er allseitig auf der Sicke 4 aufliegt. An der Unterseite des Deckels sind an
einer Längsseite aus Blech gebogene Haken 10 befestigt, die unter die Sicke 4 greifen.
Außerdem ist an der Unterseite ein Schloß in mit drei Sdhloßriegeln I2, I3 und 14
angebracht. Das Schloß ist im übrigen so ausgebilSdet, daß es mittels eines Vierkantschlüssels
15 bedient werden kann, d. h. mit einem für alle Kästen passenden Schlüssel. Um
ein unbefugtes Öffnen der Kästen beim Transport mittels schlüsselähnkcher Teile
zu verhindern, ist eine Plombe I6 angebracht, deren Draht I7 durch (iffnungen I8,
19 im Deckel bzw. in der Seitenwand des Kastens gezogen ist.
-
Bei der praktischen Verwendung der Kästen, bei der stets nur ein
Bruchteil sich auf dem Transport befinden wird, genügt es, nur für einen Teil der
Kästen derartige Deckel anzuschaffen, so daß der
Aufwand hierfür
nicht ins Gewicht fällt. Die Verwlendung der Lagerkästen als Transportkästen hat
den Vorteil, daß die nur wenige Transporte aushaltenden Hvlzkisten, ebenso der Zeitaufwand
für das Auspacken der Kisten, das Einfüllen der Teile in die Lagerkästen oder für
das Umpaoken der Eisen- oder Metallteile aus dlèn aus der Werkstatt kommenden Kästen
in die Versandkisten erspart werden.
-
Das Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 5 K. zeigt einen Lagersichtkasten
20, dessen Seitenwände 2I, 22 vorn stumpfwinklig geschnitten sind; die Vorderwand
23 ist schräg nach vorn geneigt und etwa bis zur halben Höhe des Kastens geführt.
Die Sicke 24 entsprechend der Sicke 4 in Abb. I verläuft parallel zu dien freien
Rändern der Rückwand 25 und der Seitenwände 2I, 22, d. h. sie ist bis zum oberen
Rand der Vorderwand 23 geführt. An den Stellen 26 ist die Sicke mittels eines hiermit
verschweißten Rundeisens 27 verbunden, das einmal das Auslçnicken der Seitenwände
verhindert und in Verbindung mit einem an der Rückwand 25 angebrachten Handgriff
28 zum Transport der Kästen im Lager oder in der Werkstatt dient.
-
Zum Verschließen des Deckels während des Bahn- oder Autotransportes
dient ein Deckel 29, dessen vorderer Teil 30 stumpfwinklig entsprechend den vorderen
Teilen 3I der Sicke 24 abgebogen ist.
-
An der hinteren Kante, und zwar an der Innenseite des Deckels, ist
ein hakenförmig abgebogenes Blech 32 angeschweißt, das beim Einschieben des Deckels
unter die Sicke 24 greift. An dem Teil 30 ist an der Innenseite des Deckels ein
Schloß 33 angebracht, dessen Schloßriegel 34, 35, 36 unter die Sickenteile 3I bzw.
unter das Rundeisen 27 greifen und so ein Abheben des Deckels verhindern. Zum Verschließen
dient wiederum ein Schlüssel 37, der entsprechendldem Schlüssel 15 ausgebildet ist.
Als zusätzliche Sicherung dient eine Plombe 38, deren Draht durch Öffnungen 40 im
Deckel durchgezogen ist, wobei sich der Draht um das Rundeisen 27 legt.
-
Das vordere Ende 41 des Teiles 30 ist stumpfwinklig umgebogen und
schützt so den oberen Rand der Stirnwand 23 gegen Beschädigung beim Transport.
-
Der Deckel 42 nach den Abb. g und 10 hat die gleiche Formgebung wie
der Deckel 29. Ein hakenförmig abgebogenes Blech 43 untergreift wieder die Sicke
24 an der hinteren Wand 25, außerdem sinsd an dem stumpfwinklig abgebogenen Teil
44 zwei Blechlappen 45 angeschweißt, die unter das Rundeisen 27 greifen. Das Schloß
46 hat einen drehbaren Schloßriegel47, der in Schließstellung mit dem stumpfwinklig
abgebogenen Teil 48 hinter die geneigte Vorderwand 23 des Kastens und mit dem hakenförmig
abgebogenen Teil 49 hinter das Rundeisen 27 greift.
-
Bei dem Lagersichtkasten nach Abb. 5 kann der Schlüssel 37 in Deckel
verbleiben, d. h. mit dem Schloß verbunden sein, so daß wider am Schlüssel angebrachte
Handgriff 50 zusammen mit dem Handgriff 28 an der Rückseite des Kastens zum Tragen
des Kastens verwendet werden kann.