DE952083C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat

Info

Publication number
DE952083C
DE952083C DEC7844A DEC0007844A DE952083C DE 952083 C DE952083 C DE 952083C DE C7844 A DEC7844 A DE C7844A DE C0007844 A DEC0007844 A DE C0007844A DE 952083 C DE952083 C DE 952083C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glyoxal
nitric acid
acetaldehyde
acid
hydrate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC7844A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Franz Broich
Dr Hans Steinbrink
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Huels AG
Original Assignee
Chemische Werke Huels AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Werke Huels AG filed Critical Chemische Werke Huels AG
Priority to DEC7844A priority Critical patent/DE952083C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE952083C publication Critical patent/DE952083C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/27Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
    • C07C45/28Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation of CHx-moieties

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxalhydrat Die technisch durchführbaren Verfahren- zur Herstellung von Glyoxalhydrat beruhen auf einer Oxydation von Acetaldehyd oder Paraldehyd in wäßriger Lösung bei 35 bis 600 mit Salpetersäure in Gegenwart von Stickoxyden, Nitrit oder anderen Katalysatoren. Hierbei wird Acetaldehyd in äquimolaren Mengen oder in nur geringem Überschuß, bezogen auf Salpetersäure, verwendet, wie dies z. B. in der französischen Patentschrift 885 93I beschrieben ist. Bei dieser Arbeitsweise läßt sich nicht verhindern, daß neben etwa gleichen Anteilen Glyoxalhydrat und Essigsäure auch etwa I bis 3 °/o Oxalsäure, bezogen auf 3o0/oiges Glyoxalhydrat, entsteht. Abgesehen davon, daß die Oxalsäure die Ausbeute verschlechtert, stört sie bei der weiteren Verarbeitung des Glyoxalhydrates meist empfindlich und muß dann auf umständliche Weise bis auf zulässige Gehalte von maximal O,I bis 0,20/0 für die etwa 3d/oige technische Glyoxalhydratlösung entfernt werden. Infolge der hohen Wärmetönung der Acetaldehydoxydation mit Salpetersäure ist es beim diskontinuierlichen Arbeiten in größeren Ansätzen kaum möglich, örtliche Überhitzungen zu vermeiden, die zu unerwünschten Farbvertiefungen, Ausbeuteminderungen und vermehrtem Oxalsäureanfall führen. Die bisher vorgeschlagenen kontinuierlichen Verfahren arbeiten entweder mit schlechten Raumzeitausbeuten oder lassen sich schlecht beherrschen. In ungünstigen Fällen kann die Reaktion sogar einen explosionsartigen Verlauf nehmen. Bei allen diesen Verfahren liegt die Glyoxalausbeute, bezogen auf Acetaldehyd, nur wenig über 400/0. Weiter ist zu erwähnen, daß bei diskontinuierlichem Arbeiten mit nur geringem Aldehydüberschuß in der 200/obigen Glyoxallösung etwa o,6 0/0 Salpetersäure verbleiben.
  • Es wurde gefunden, daß man die genannten Nachteile vermeiden und Glyoxalhydrat durch Oxydation von Acetaldehyd mit Salpetersäure in wäß riger Phase vorteilhafter kontinuierlich herstellen kann, wenn man ein Molverhältnis von insgesamt mindestens 2 Mol Acetaldehyd auf I Mol Salpetersäure verwendet und die Reaktionstemperatur zwischen 30 und 600 hält.
  • Die Oxydation des Aldehyds mit Salpetersäure wird zweckmäßig in einem Umlaufsystem durchgeführt, in dem eine Umwälzpumpe für eine laufende innige Durchmischung des Reaktionsgemisches sorgt und in dem so große Kühlflächen angebracht sind, daß die Reaktionswärme schnell abgeführt werden kann. Durch Regelung der Kühlwassermenge soll man die Temperatur in dem ganzen System auf + 0,50 konstant halten können.
  • Die Reaktionstemperatur selbst kann zwischen 30 und 600, vorteilhaft zwischen 40 und 450, liegen..
  • Der bei der Umsetzung gasförmig entweichende Aldehyd wird durch einen Solekühler kondensiert und wieder der Reaktion zugeleitet. Die nicht kondensierbaren Anteile werden in bekannter Weise ausgewaschen und können ebenso wie der im Reaktionsgemisch verbleibende überschüssige Aldehyd erneut verwendet werden. Das das Umlaufsystem verlassende Reaktionsgemisch enthält noch 2 bis 4 0/o nicht umgesetzte Salpetersäure. Um diese weitgehend abzureagieren und dadurch Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung des anfallenden Rohglyoxals zu handelsüblicher etwa 300/obiger Glyoxallösung zu vermeiden, läßt man das noch Salpetersäure enthaltende Reaktionsgemisch mit einer Verweilzeit von 5 bis 10 Stunden von unten nach oben und ohne Durchmischung durch ein relativ hohes Verweilgefäß strömen. Normalerweise hält sich in diesem Gefäß die Reaktionstemperatur ohne zusätzliche Kühlung auf 35 bis 400. Das am oberen Ende dieses VerweilgefäBes ablaufende Rohglyoxal mit I5 bis 20°/e Glyoxal enthält nur noch geringe Mengen Salpetersäure, und zwar in gebundener Form, und kann in bekannter Weise auf eine 300/obige Glyoxallösung verarbeitet werden.
  • Die Ausbeute an Glyoxal läßt sich erheblich verbessern, wenn man die Salpetersäure nicht auf einmal, sondern in zwei oder mehr Stufen zuführt.
  • Zu diesem Zweck verwendet man zweckmäßig eine Anzahl von hintereinandergeschalteten Umlaufsystemen mit Umwälzpumpe und großfiächigem Kühler, in die beispielsweise in der ersten Stufe Aldehyd und wäßrige Salpetersäure im molaren Verhältnis etwa 4: I oder größer eingeführt wird.
  • Ein dem Zulauf entsprechender Teilstrom aus dem ersten Umlaufsystem wird dann zusammen mit weiterer Salpetersäure - der restlichen Menge, wenn'man in zwei Stufen arbeiten will, bzw. einer geringeren Menge, wenn man in weiteren Stufen noch weitere Salpetersäure zugeben will - der Saugseite der Umwälzpumpe des zweiten Umlaufsystems zugeführt. An das letzte Umlaufsystem wird ein Verweilgefäß angeschlossen, in dem die restliche Salpetersäure abreagiert. Man erhält auf diese Weise praktisch oxalsäurefreie Glyoxallösungen in Ausbeuten von mehr als 500/0, bezogen auf umgesetzten Aldehyd.
  • Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens liegen vor allem in dem geringen Oxalsäuregehalt des erhaltenen Glyoxals sowie in den besseren Ausbeuten und der sicheren und guten Beherrschung der Oxydation.
  • Beispiel I In ein etwa 65 1 fassendes Umlaufsystem mit Umwälzpumpe, in welches ein Röhrenkühler von 10 m2 Kühlfläche eingebaut ist, wird ein Gemisch von etwa I50/o Glyoxal, I50/o Acetaldehyd und I5 O/o Essigsäure, Rest Wasser, eingefüllt und eventuell mit Wasser verdünnt. Während das Gemisch mit einer wirksamen Pumpe, die stündlich eine mindestens 20- bis 3ofache Umwälzung ermöglicht, ständig umgepumpt wird, leitet man in die Saugseite der Pumpe stündlich 40 1 = 52 kg 500/oige handelsübliche Salpetersäure und 50 1 = 38,8 kg reinen Acetaldehyd (= 1 : 2,1 Mol). Wenn bei gleichmäßiger Säure- und Aldehydzufuhr die Reaktionstemperatur auf 430 angestiegen ist, wird diese Temperatur unter weiterer regelmäßiger Aldehyd und Säurezufuhr durch automatische Regelung der Kühlwassermenge konstant gehalten.
  • Der mit den Abgasen entweichende Acetaldehyd wird in einem Solekühler kondensiert und in den Kreislauf zurückgeleitet. Die nicht mit Sole kondensierbaren Anteile werden in bekannter Weise aus den Abgasen ausgewaschen. Aus dem oberen Teil des Umlaufsystems wird ein der Zufuhr an Aldehyd und Säure entsprechender Teilstrom entnommen und unten in ein etwa 850 1 fassendes und etwa 4 m hohes Verweilgefäß geleitet. Am oberen Ende dieses Verweilgefäßes, in dem nicht durchgemischt wird, fallen - wenn die Anlage über längere Zeit gleichmäßig in Betrieb ist - stündlich 77,5 kg Rohglyoxal folgender Zusammensetzung an: 2o,8o Acetaldehyd, 16,30/0 Essigsäure, I4,80/o Glyoxal (wasserfrei gerechnet), o,o6 0/o Oxalsäure, 0,15 0/o Salpetersäure (chemisch gebunden) und etwa IO/o Glyoxylsäure. Durch Auswaschen aus den Abgasen können weitere 1,9 kg Acetaldehyd wiedergewonnen werden. Der Acetaldehydumsatz ist 20,8 kg stündlich, die Glyoxalausbeute 11,5 kg = 4t,8°/o, bezogen aurf umgesetzten Aldehyd.
  • Arbeitet man dagegen nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 885 931, so erhält man aus 59,6 1 = 77,5 kg 5o0/oiger handelsüblicher Salpetersäure und 50 1 = 38,8 kg reinem Acetaldehyd (= I,4:2Mol) unter sonst gleichen Bedingungen wie in vorstehendem Beispiel 96 kg Rohglyoxal mit 6Q/o Acetaldehyd, 20e/o Essigsäure, 14,90/0 Glyoxal (wasserfrei gerechnet), 0,40/0 Oxalsäure, 0,60/( Salpetersäure und etwa 1,2 0/o Glyoxylsäure. I,2 kg Acetaldehyd wurden aus den Abgasen wiedergewonnen. Acetaldehydumsatz 3I,8 kg stündlich, Glyoxalausbeute I4,3 kg = 340/0 gegenüber II,5 kg = 41,8°/o des vorstehenden Beispiels, jeweils bezogen auf umgesetzten Acetaldehyd.
  • Beispiel 2 Die Anlage enthält zwei der gleichen Umlaufsysteme wie im Beispiel I, dem zweiten ist das oben beschriebene Verweilgefäß nachgeschaltet. In das erste Umlaufsystem leitet man stündlich 501 = 38,8 kg Acetaldehyd und 26 kg 500/obige Salpetersäure. Aus dem ersten Umlaufsystem wird ein der Zufuhr an Aldehyd und Säure entsprechender Teilstrom des Reaktionsgemisches abgenommen und zusammen mit weiteren 26 kg 5o0/oiger Salpetersäure in die Saugseite der Pumpe des zweiten Umlaufsystems eingeleitet. Von dem Reaktionsgemisch des zweiten Umlaufsystems wird wie im Beispiel I wiederum ein Teilstrom über einen Überlauf von unten in das Verweilgefäß geleitet und das Rohglyoxal am Überlauf des Verweilgefäßes abgezogen. Abgaskühlung und Auswaschung sind analog wie im Beispiel I. Bei dieser Arbeitsweise erhält man stündlich 79,3 kg Rohglyoxal mit 20,SO/o Acetaldehyd, 14,30/0 Essigsäure, I9,6°/o Glyoxal, 0,050/0 Oxalsäure, 0,150/0 Salpetersäure und etwa I °/0 Glyoxylsäure. Aus dem Abgas wer den I,5 kg Acetaldehyd zurückgewonnen. Der Acetaldehydumsatz ist 20,9 kg, die Glyoxalausbeute 15,5kg = 54,!5 0/o, bezogen auf umgesetzten Aldehyd.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxalhydrat durch Oxydation von Acetaldehyd mit Salpetersäure in wäßriger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß ein Molverhältnis von insgesamt mindestens 2 Mol Acetaldehyd auf I Mol Salpetersäure verwendet wird und die Reaktionstemperatur zwischen 30 und 600 liegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation in zwei oder mehr Stufen durchführt, indem man die Salpetersäurezugabe auf diese Stufen verteilt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 885 931.
DEC7844A 1953-07-03 1953-07-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat Expired DE952083C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC7844A DE952083C (de) 1953-07-03 1953-07-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC7844A DE952083C (de) 1953-07-03 1953-07-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE952083C true DE952083C (de) 1956-11-08

Family

ID=7014214

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC7844A Expired DE952083C (de) 1953-07-03 1953-07-03 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE952083C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR885931A (fr) * 1941-10-30 1943-09-29 Ig Farbenindustrie Ag Procédé pour préparer des solutions aqueuses de glyoxal

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR885931A (fr) * 1941-10-30 1943-09-29 Ig Farbenindustrie Ag Procédé pour préparer des solutions aqueuses de glyoxal

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1244151B (de) Verfahren zur Herstellung von gesaettigten alpha-Di- oder Trimethylolfettsaeuren
DE952083C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glyoxlhydrat
DE694661C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von AEthern in die entsprechenden Alkohole
DE1814707C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Phthalsäure
DE765734C (de) Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeureverbindungen
DE1238000B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gesättigten aliphatischen Dicarbonsäuren
DE2400767C3 (de) Verfahren zur herstellung von dlweinsaeure
DE1903584C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Oxalsäure
DE1002309B (de) Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsaeure
DE932369C (de) Verfahren zur Herstellung von waessrigen Glyoxylsaeureloesungen aus Glyoxal oder seinen Polymerisationsprodukten
DE3221239C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Methylformiat
DEC0007844MA (de)
DE329591C (de) Verfahren zur Darstellung von Oxalsaeure aus Kohlenhydraten durch Oxydation mit Salpetersaeure
DE854347C (de) Verfahren zur Herstellung von Dichlorbutan aus einem Butan-Butylen-Gemisch
DE1165009B (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Peressigsaeureloesungen
DE345050C (de) Verfahren zur Gewinnung von Natriumnitrit und Kaliumnitrat aus Gemischen von Natriumnitrit und Natriumnitrat
DE848356C (de) Verfahren zur Herstellung von Dicarbonsaeuren
DE2645172A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-nitroimidazolen
DE965321C (de) Verfahren zur Herstellung von reiner Terephthalsaeure
Ryozo On the Action of Phosphate upon Hexoses. IV. Formation of Lactic Aldehyde side by side with Acetol.
DE722940C (de) Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose
AT220634B (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure durch Abscheidung von Stickoxyden
EP0048476A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gesättigten, aliphatischen Polycarbonsäuren in einem Siedereaktor
AT226208B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Pentaerythrit
DE716960C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxalsaeure durch Oxydation von Lignin, Zellstoffablaugen oder aehnlichen Abfallerzeugnissen mit Salpetersaeure