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Aus Dipolen mit Reflektoren bestehende Richtantenne Richtantennen
der bekannten Art für den Bereich der kurzen Welle bestehen aus Drahtgebilden, die
man isoliert zwischen Tragkonstruktionen aufhängt. Eine sehr verbreitete Form stellt
die Tannenbaurnantenne dar, die in ihrer wirtschaftlichsten Art mit Reflektor arbeitet.
Diese Antennenart findet bevorzugt Verwendung, da sie den Vorteil größeren Wirkungsgrades
und die Möglichkeit beliebiger vertikaler Bündelung gegenüber anderen Systemen,
beispielsweise den Rhombus antennen, bietet. Dies um so mehr, als man neuerdings
Mittel und. Wege gefunden hat, durch Abänderung der Dipole vom Einzeldraht in Reusen
oder ähnlich wirkende Gebilde eine ausreichende Breitbandigkeit zu erzielen. In
vielen Fällen werden aber auch noch in jetziger Zeit trotz der bekannten Nachteile
Rhombusantennen bevorzugt. Der Grund ist darin zu sehen, daß ein breitbandiges Tannenbaumsystem
erheblich höhere Aufwendungen bei dem Bau erfordert. Diese entstehen dadurch, daß
man zur Aufhängung eines Antennensystems z. B. zwei Stahlgittertürme von großer
Höhe benötigt, an denen sich. je Dipolreihe sogenannte Rahen befinden, die eine
Länge von etwa 2/4 haben müssen, wobei an dem einen Ende die Strahlerdipole und
an dem anderen Ende die Reflektordipole befestigt werden. Weiterhin sind Vorkehrungen
mit Rollenanordnungen notwendig,
und zwar für jede Dipolreihenbefestigung,
um das gesamte Antennengebilde bei der Montage und zu Überholungszwecken aufziehen
und ablassen zu können. Sämtliche der vorgenannten Arbeiten lassen sich erklärlicherweise
nur am Boden ausführen, da im montierten Zustand keines der Antennenteile zugänglich
ist.
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Andere Ausführungen benutzen zum Tragen dieser Antennen vier abgespannte
Maste, die paarweise im Abstand .der Strahler- und Reflektorwand angeordnet sind.
Der Stahlaufwand der Tragemaste ist bei dieser Ausführung zwar geringer, wird jedoch
durch den Nachteil wesentlich größeren Raumbedarfs wieder aufgehoben. Einige der
Abspannungen müssen nämlich zwangläufig in dem Raum vor der Antennenebene verlaufen.
Um eine Absorption oder Ablenkung der Strahlung durch diese Metallteile zu vermeiden,
muß man den Abstand der Tragemaste gegenüber der Ausführung mit zwei frei stehenden
Türmen erhöhen.
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Erfindungsgemäß werden die aufgezeigten Nachteile durch eine Anordnung
vermieden, bei der als tragende Teile Scheiben verwendet werden, die in vor- und
rückwärtiger Richtung in Verbindung mit einem Fundament als eingespannt zu betrachten
sind, in den seitlichen Richtungen jedoch durch Seile gehalten werden. Ein wesentlicher
Bestandteil der Erfindung ist außerdem, daß sämtliche Dipole an den vertikal verlaufenden
oder auskragenden verlängerten bzw. angesetzten horizontalen Teilen der Tragscheiiben
angebracht werden, und zwar die Strahlerdipole auf der einen Seite und .die Reflektordi:pole
auf der anderen Seite. Die Dipole bestehen hierbei aus starren, sich selbst tragenden
Metallteilen. Bei einef anderen Ausführung bestehen die Dipole aus tragenden Stahlteilen,
um die sich, leitend verbunden, der eigentliche Strahlungskörper fügt. Die Befestigung
der Dipole erfolgt im Bereich des Spannungsknotens durch einfache metallische Verbindung
an den Erdpotential führenden stählernen Tragescheiben. Zu der kleinsten Einheit
der Antenne gehören zwei Tragscheiben, die mittels zwei gekreuzter, durch Isolatoren
unterteilter Seile miteinander verbunden sind. Sie werden in lotrechter Lage durch
auf beiden Seiten angeordnete Abspannungen gehalten, die im oberen Bereich oder
bis zum Boden gegabelt sind. Sie bilden mit dem zwischen den Scheiben befindlichen
Se:ill<reuzen ein Dreiecksystem, welches ein Verdrehen der Scheiben im oberen
Teil, in ihrer weichen Achse, unmöglich macht.
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Einige Ausführungsarten zeigen die Fig. z, 2 und 3. Hierin stellen
a die Strahlerdipole, b die Reflektordipole dar, die an den vertikal
laufenden Fachwerkteilen der Tragscheiben c befestigt sind. Die die Tragscheiben
verbindenden Kreuzseile sind mit d .und die seitlichen gegabelten Abspannungen mit
e bezeichnet.
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Die Fig. q. zeigt eine Ausführung, wobei die Dipole an auskragenden
bzw. verlängerten waagerechten Teilen :der Tragscheibe befestigt sind.
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Eine weitere Ausführung ist :in Fig. 5 dargestellt. Hier sind an einem
Tragscheibensystem drei selbständige Antennen befestigt, wovon die eine in die entgegengesetzte
Richtung der anderen Antenne strahlt. Die Strahlerdipole a sind hierbei an den gegenüberliegenden
senkrechten Seiten der Trag-, scheibenbefestigt. Die Reflektoren b sind dm Mittelteil
.der Tragscheiben befestigt. Gegebenenfalls wird man an diesen Stellen die Dipole
für die Reflektoren durch eine über die ganze Höhe reichende Ebene von Drähten oder
Maschenwerk ersetzen, wie gestrichelt angedeutet.
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Der bedeutendste Vorteil, den die Erfindung . gegenüber dem Bekannten
bietet, ist der geringe Aufwand an Tragteilen, die :große Stabilität und die Einfachheit
des Aufbaues. Statt wie bisher, Stück auf Stück fügend die Tragmaste aufbauend,
an denen ein am Boden zusammengebautes, verwirrendes und schwieriges Drahtgebilde
dann hochgezogen wurde, kann man nunmehr die. Tragscheiben mit den Dipolen am Boden
zusammenbauen. Danach werden diese in fertigmontiertem Zustand der Reihe nach in
die senkrechte Lage gekippt.
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Die Erfindung -gestattet also auch eine gefahrlose und kontrollierbare
Montage sämtlicher Teile bei wesentlich verringertem wirtschaftlichem Aufwand.
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Auch die Kontrolle und Reparatur der Dipole und Speiseleitungen sowie
die Montage der letzteren im aufgerichteten Zustand der Antennen ist ohne Gefährdung
des Bedienungspersonals möglich. Zu diesem Zweck braucht man nur im Bedarfsfall
die gegenüberliegenden waagerechten Stäbe der Tragscheiben durch eine Laufbrücke
zu verbinden.
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Insbesondere die große Stabilität des elektrischen Systems in bezug
auf seine Abmessungen im Raum bedeutet gegenüber dem bisher bekannten, weichen,
sich im Winde verformenden, aufgehängten Drahtgebilde einen erheblichen technischen
Fortschritt.
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Durch die absolut ebene Lage der Dipole gegenüber den bisherigen Drahtgebilden,
die zwangläufig gebogen in einer ?Seilkurve liegen, werden überdies nicht erwünschte
Verwerfungen der Abstrahlung vermieden.
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Hervorzuheben ist ferner die Tatsache, daß zur Befestigung der Dipole
nicht mehr wie bei den bekannten Ausführungen Isolatoren erforderlich sind. Während
bei Drahtantennen die Erzielung von Breitbandigkei:t Schwierigkeiten bietet und
erhöhten Aufwand. bedeutet, wird diese Forderung infolge der Notwendigkeit, mechanisch
starre Dipole zu schaffen, durch die daraus resultierende Großflächigkeit zwangläufig
erreicht.
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Die Erfindung weist somit einen erheblichen technischen und wirtschaftlichen
Fortschritt auf.