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Schalteinrichtung für die elektrische Beleuchtungsanlage von Fahrzeugen,
insbesondere von Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft elektrische Beleuchtungsanlagen
für Fahrzeuge und besteht insbesondere in einem Schalter nebst zugehörigen Bestandteilen
des Stromkreises, durch welchen die Warnlichter entweder als Fahrtrichtungsanzeiger
oder als Stoppsignal verwendet werden können.
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Personenkraftwagen und Lastzüge sind bekanntlich mit Park- und Stopplampen
versehen, von denen letztere üblicherweise .von einem Schalter gesteuert werden,
der von der Bremse betätigt wird. Ferner wurden, namentlich in den letzten Jahren,
solche Fahrzeuge noch mit besonderen Lampen ausgerüstet, die von einem Umschalter
gesteuert werden, um eine Links- oder Rechtswendung anzuzeigen; häufig sind auch
noch Lampen vorgesehen, mittels deren ein Notstoppsignal gegeben werden kann. Diese
besonderen Lampen und deren Schalteinrichtungen verteuern nicht nur die gesamte
elektrische Beleuchtungsanlage des Fahrzeuges, sondern sie gestalten sie auch überaus
kompliziert.
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In der USA.-Patentschrift a 562 273 ist bereits ein Schalter beschrieben,
der mit einer Blink- oder Flackereinrichtung und mit einer Rückmelde- oder Kontrollampe
derart zusammenwirkt, daß die Parklichter, die Stopplampen oder auch beide wahlweise
zum
Flackern gebracht werden können, um eine Fahrtrichtungsänderung anzuzeigen. Dieser
Schalter enthält Kontaktbrücken, die normaler= weise die Park- und Stopplampen in
ihre entsprechenden Stromkreise legen. Durch eine zusätzliche Kontaktbrücke, die
normalerweise tot liegt, aber durch einen Umschaltgriff betätigt werden kann, können
wahlweise entweder die linken oder die rechten Park- und Stopplampen in einen Stromkreis
gelegt werden, der eine Flackereinrichtung enthält. Auf diese Weise werden entweder
die linken oder die rechten Park- oder Stopplampen periodisch aufleuchten, um die
beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung nach der einen oder anderen Seite aniuzeigen.
Gleichzeitig flackert aber auch eine Anzeige- oder Kontrollampe im Blickfeld des
Fahrers auf, um das richtige Arbeiten des »einseitigen« Stromkreises zu melden.
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Gemäß der Erfindung ist nun in einer solchen Schalteinrichtung eine
weitere Kontaktbrücke vorgesehen, die normalerweise mit einer der beiden anderen
Brücken in-Verbindung steht, während sie mit der anderen außer Eingriff oder ohne
leitende Verbindung ist. - Diese dritte Brücke hat die Funktion eines zusätzlichen
Schalters, der die Verbindung beider Warnlämpen eines Lampenpaares über die Flackereinrichtung
mit der Stromquelle herstellen kann, während der Hauptschalter sich in einer beliebigen
Stellung befindet. Der erfindungsmäßige Zusatzschalter ist mit dem Hauptschalter
vorzugsweise durch Reibung gekuppelt, so daß er normalerweise -von diesem mitgenommen
wird, indem er seine vorbestimmte Beziehung zu den beiden anderen Brücken beibehält.
Dies bedeutet, daß der zusätzliche Schalter bzw. die zusätzliche Brücke gemäß der
Erfindung normalerweise in leitender Verbindung mit jenen Kontaktteilen steht, Welche
die Warnlampen in ihre normale Stromkreise legen, daß sie hingegen von den Schalterteilen
elektrisch getrennt ist, welche die Lampen in jenen Stromkreis legen, in welchem
wahlweise die rechts- oder linksseitigen Lampen zum Zweck der Abgabe dieser oder
jener Signale intermittierend zum Aufleuchten gebracht werden können.
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Muß das Fahrzeug ganz plötzlich anhalten oder z. B. auf einer Hauptverkehrsstraße
parken, so wird die Schalterbrücke gemäß der Erfindung in bezug auf den Schaltergriff
verdreht, wodurch sie eine elektrische Verbindung aller Brücken untereinander herbeiführt.
Über einen zusätzlichen Kontakt auf der Schalterbrücke des »einseitigen« Stromkreises
werden sämtlicheWarnlampengleichzeitig an einen periodischen Unterbrecher gelegt,
so daß sie Blinklicht erzeugen und als Not- oder Gefahrstoppsignal wirken.
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Das Wesen der Erfindung liegt aber nicht nur in der Bildung eines
solchen Notstoppsignals, sondern auch in der Erfüllung der Bedingung, daß hierfür
die in Fahrzeugen üblichen Beleuchtungsinstallationen und Stromkreise sowie die
bekannten Park- und Stopplampen Verwendung finden, daß also deren zusätzliche Wirkung
als besonderes Gefahrensignal ausschließlich durch einen Schalter eigener Bauart
ausgelöst werden kann, wie an Hand der Zeichnung näher erläutert sei, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erkennen läßt.
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Fig. i ist das Schaltbild der den Schalter gemäß der Erfindung enthaltenden
Stromkreise für die Park- und Rücklichtlampen, während Fig. 2 den Schalter in Draufsicht
erkennen läßt, den Fig. 3 in Seitenansicht zeigt; Fig. q ist eine Bodenansicht des
die veränderte Fahrtrichtung zur Anzeige bringenden Schalterteiles und Fig. 5 ein
Längsschnitt nach Linie 5-5 der Fig. d.. Fig. 6 stellt die Bodenansicht der Notstopp=
signalbrücke gemäß der Erfindung dar, welche Fig. 7 im Längsschnitt nach Linie 7-7
der Fig. 2 erkennen läßt.
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Die in Fig. i dargestellte Anlage enthält die bei 14 geerdeten Parklampen
io, io', die sich an der Vorderfront des Wagens befinden können, die bei 21 geerdete
Batterie äo, die bei i9 geerdeten Stopplampen 15, 15', einen Schalter i i für die
Parklampen und einen von der Bremse betätigten Schalter 16 für die Stopplampen.
Die Sehalter i i und 16 liegen parallel und sind an die Batterie 2o angeschlossen.
Sie sind mit den entsprechenden Lampenstromkreisen über den-gesondert zu betätigenden
'Schalter 25 gemäß der Erfindung verbunden.
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Dieser Schalter 25 enthält eine Isolierplatte 26 (Fig.2), auf welcher
sich ein erster Satz von Kontakten 12, 12' und 13 in diametraler Gegenüberstellung
zu den Kontakten 17, 17' und 18 befindet. Ein siebenter Kontakt 27 liegt mitten
zwischen den Kontakten 12' und 17. Alle diese Kontakte besitzen den gleichen Abstand
vom Mittelpunkt der Platte 26, und der Abstand des Kontaktes 27 von den Kontakten
12' oder 17 beträgt das Doppelte der Entfernung jeder der Kontakte 12, 13, 12' oder
17, 18, 17' untereinander.
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Die Kontakte 12, 12' führen zu den bei 14 gemeinsam geerdeten Parklampen
io bzw. iö , während der Kontakt 13 mit dem Schalter i i verbunden ist. Andererseits
stehen die Kontakte 17, 17' mit den Stopplampen 15 bzw. 15' und der Kontakt 18 mit
dem Schalter 16 in leitender Verbindung. Der Kontakt 27 hingegen ist über eine Flackereinrichtung
3o an die Batterie 2o angeschlossen. Diese Einrichtung 30 enthält eine Kontaktzunge
31, welche das Aufleuchten der bei 32 geerdeten Kontrolllampe 35 steuert. Bei Erregung
der Flackereinrichtung 3o wird die Zunge 31 die Lampe 35 intermittierend und synchron
in bezug auf den Rhythmus der Flackereinrichtung zum Aufleuchten bringen.
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Auf der Platte 26 ist eine zweite und kleinere Isolierplatte 36 (Fig.
q.) drehbar angebracht, welche in diametraler Gegenüberstellung die Kontaktbrücken
37 und 38 enthält, deren jede drei Arme aufweist, die in der in Fig. i dargestellten
Lage mit den Kontakten z2, 12', 13 bzw. 17, 17', 18 in Berührung sind. In dieser
Lage befindet sich also der Schalter i i über die Brücke 37 im Kreise beider Lampen
io, io' und der Schalter 16 über die Brücke 38 im Kreise der Lampen 15, 15'. Infolgedessen
werden
beim Schließen eines der Schalter i i oder 16 beide der ihnen zugeordneten Lampen
aufleuchten.
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Die Platte 36 enthält aber noch eine weitere Kontaktbrücke 4o mit
dem einerseits in der Mitte zwischen den Armen 37, 38 liegenden Armpaar 41, 42 und
den auf der anderen Seite befindlichen Armen 39, 43, 44. Der Arm 39 liegt normalerweise
auf dem Kontakt 27. Ferner ist auf der Platte ein von dieser abstehender Hebel oder
Handgriff befestigt, und wenn die Platte schrittweise im Uhrzeigersinn gedreht wird,
so gelangt der Arm 41 auf den Kontakt 12, der Arm 43 auf den Kontakt 27 und der
Arm 44 auf den Kontakt 17.
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Demgemäß wird die Lampe io über folgenden Stromkreis gespeist: Batterie
2o, Flackereinrichtung 30, Kontakt 27, Arm 43, Brücke 40, Arm 41 und Kontakt 12.
Entsprechend wird die Lampe 15 über 30, 44 und 17 an Spannung gelegt. Die Lampen
io und 15 werden daher in der beschriebenen Weise synchron in bezug auf die Flackereinrichtung
intermittierend aufleuchten. Von den Lampen io, 15 wird daher ein »Rechts«-Fahrtsignal
gegeben. Soll hingegen ein »Links«-Zeichen gegeben werden, so braucht man nur den
Hebel 45 einen Schritt entgegen dem Uhrzeigersinne zu schwenken.
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Gemäß der Erfindung ist nun eine zweite drehbare Isolierplatte 55
(Fig. 6) mit diametral gegenüberliegenden Kontaktbrücken 6o, 6ö vorgesehen. In einer
später noch zu erläuternden Weise ist die Platte 55 unter lösbarem Zwang mit dem
Hebel 45 drehbar, doch kann sie auch unabhängig vQn diesem gedreht werden. Die Kontakte
6o, 6o' stehen normalerweise mit den Armen 37 bzw. 38 in Berührung, indem sie unabhängig
von der Bewegung des Hebels 45 und der Platte 36 in Winkelabstand mit Bezug auf
die Arme der Brücke 45 nachgiebig gehalten sind.
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Bei der Abgabe eines Notstoppsignals wird die Platte 55 mit Bezug
auf den Griff 45 nach irgendeiner -Richtung verdreht, wodurch die Brücke 6o die
Kontaktteile 40 und 37 "elektrisch miteinander verbindet, während die Verbindung
zwischen 40 und 38 seitens der Brücke 6o' aufgehoben wird. Da einer der Arme 39,
43, 44 mit dem Kontakt 27 bei jeder der drei Schalterstellungen in Berührung ist,
hat eine solche Drehung der Platte 55 die Verbindung aller Lampen mit der Batterie
über die Flackereinrichtung 30 und über die Kontaktteile 4o, 37, 38 zur.
Folge. Deshalb werden alle Lampen io, 1o', 15, 15' gleichzeitig Blinkzeichen geben
wie auch die Melde- oder Kontrollampe 35.
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Die Fig. 2 bis 7 veranschaulichen eine konstruktive Ausführungsform
des Schalters 25. Die Kontakte 12, 12'-13-i7, 17'-i8-27 dienen als Nieten zur Befestigung
der Platte 26 an einem Isoliersockel 46, dessen bogenförmiger' Rand 47 sich
der Lenkradsäule anpaßt. Der Sockel 46 besitzt eine Kreisöffnung, die als Lager
für das zylindrische Ende einer Achse 48 kantigen Querschnittes dient, welche durch
entsprechende Öffnungen der Platte 36 und des Handgriffes 45 hindurchgeht. Das andere,
gleichfalls zylindrische Ende der Achse 48 ist in einem an dem Sockel 46 befestigten
Arm 52 gelagert. Die Kontakte 37, 38 und 40 sind mit der Platte 36 vernietet, während
die Brücke 4o mittels einer dielektrischen Zwischenlage 51 von den Kontaktteilen
37, 38 getrennt ist.
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Die Platte 55 enthält mit ihr vernietete Kontaktbrücken 6o, 6o' und
eine Kreisöffnung 56, welche die Achse 48 lose umgibt. Ferner weist sie einen abgebogenen
Steg 57 auf, der in den Handgriff 45 einspringt; sie besitzt ferner einen radial
abstehenden und an den Seitenkanten nach oben abgebogenen Ansatz 58, der sich in
Richtung des Handgriffes 45 erstreckt und verhältnismäßig breit ist. Dieser Ansatz
58 weist eine muldenartige Vertiefung 59 auf, in welche der Handgriff 45 paßt und
welche dazu dient, die Platte 55 mit dem Griff 45 lösbar zu kuppeln. Eine gegenseitige
Verdrehung zwischen Platte 55 und Griff 45 -zwecks Abgabe eines Notstoppsignals
erfolgt durch einfachen Druck auf die Kante des Ansatzes 58 in der einen oder anderen
Richtung mit Bezug auf den Griff 45.
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Die Erfindung ist nicht auf Park- und Stopplampen beschränkt und kann
vielmehr auch in Verbindung mit anderen üblichen Lampen, wie z. B. mit Nebellampen,
verwendet werden. Sie zeichnet sich sowohl durch Einfachheit der Schaltung und des
Schalters als auch durch deren geringe Herstellungskosten aus. Im übrigen ist sie
natürlich auch nicht an die dargestellten und beschriebenen Einzelheiten der Konstruktion
gebunden, deren Abänderung im Können und Belieben des. Fächmannes liegt.