DE951533C

DE951533C - Verfahren zur Herstellung in sich gemusterter, thermoplastischer, durch Blockpolymerisation fluessiger monomerer Verbindungen in einer Form entstehender Kunststoffe

Info

Publication number: DE951533C
Application number: DER15965A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Hosch
Original assignee: Roehm and Haas GmbH
Current assignee: Roehm GmbH Darmstadt
Priority date: 1955-02-10
Filing date: 1955-02-10
Publication date: 1956-10-31

Description

Verfahren zur Herstellung in sich gemusterter, thermoplastischer, durch Blockpolymerisation flüssiger monomerer Verbindungen in einer Form entstehender Kunststoffe Es wurde gefunden, daß in, sich gemusterte, aus polymerisierbaren.Verbindungen aufgebaute Kunststoffe auf folgende Weise hergestellt werden können,: Der zu. polymerisierenden Verbindung wird eine Folie einverleibt, die vom Monomeren stark angequollen wird. Die Polymerisation erfolgt dabei in einer Form, z. B. in einer Kammer, gemäß Patentschrift 639 o95. Auch in Rohre aus thermoplastischem Kunststoff, die z. B. nach dem Schfeuderverfah.ren gemäß Patentschrift 673 394 hergestellt werden, lassen sich Folien der genannten Art einbringen. Die Folie erleidet unter dem Einfluß des Mommeren eine erhebliche Volumenzunahme, die, da eine Ausdehnung nur innerhalb der geschlossenen Form erfolgen kann, zu einer mehr oder weniger starken. Fältelung führt.
Die mit Hilfe des vorliegenden Verfahrens erzielbaren Effekte sind mannigfaltiger Art. Beim Einbringen farbloser Folien in eine farblose monomere Verbindung entsteht bei der Podymerisation ein durchsichtiger Kunststoff, der Stellen verschiedener Lichtbrechung aufweist. Durch -die Anwendung getrübter Folien entstehen Effekte; die dem Faltenwurf eins Stoffes ähneln. Durch das Einfärben der monomeren Verbindung oder durch das Einbringen von Trüb:stoffen oder Pigmenten, beispfelsweise von Fischsilber, in das Monomere, können die erzielbaren Effekte in vielfältiger Weise variiert werden. In an sich bekannter Weise kann der monomeren Verbindung entweder ein aus einem gleichen oder einem verwandten Monomeren aufgebautes Polymerisat einverleibt oder das Monomere bis zu einem gewissen Grad aaspolymerisiert werden. Auch bei der Herstellung von Polyesterharzen kann in das aus einem ungesättigten Polyester und einer monomeren polymerisierbaren Verbindung bestehende Gemisch eine Folie der beschriebenen Art eingebracht werden.
Als monomere Verbindungen lassen sich jene polymerisationsfähigen Stoffe verwenden., die die Gruppe CH2=C< aufweisen, vornehmlich Styrol und Acrylsäure sowie deren Derivate und Homologe; beispielsweise Methacrylsäuremethylester.
Dies in den genannten monomeren Verbindungen, gegebenenfalls in. Abschnitten oder Streifen, einzubringenden, stark quellbaren Folien können aus Polyvinylchlorid, Celluloseestern, z. B. Celluloseacetatbutyrat, oder anderen geeigneten, Kunststoffen bestehen. Die jeweilige Eignung läßt sich vom. Fall zu Fall in einfacher Weise feststellen, indem ein Stück der zu prüfenden. Folie mit der monomeren Verbindung übergossen und dabei festgestellt wird, ob die für die Erzielung des angestrebten Effekts erforderliche starke Volumenzunahme eintritt.
Die aus der Technik der genann'te'n. Kunststoffe bekannten Variationsmöglichkeiten, beispielsweise die Erhöhung der Härte durch die Mitverwendung solcher polymerisierbarer Verbindungen, die im Molekül mindestens zwei nichtkonjugierte- polymerisationsfähige Doppelbindungen aufweisen., oder andere Maßnahmen, lassen sich auf das vorliegende Verfahren, übertragen.
Beispiel In eine Glaskammer gemäß Patentschrift 639 095, die die Abmessung' ioo X Zoo X o,4: cm (dichte Weite) aufweist, wird eine rotgefärbte, durchscheinende Podyvinylchloridfolie von, des Größe 8o X i6o cm eingelegt. Die Kammer wird mit Methacrylsäuremethylester, in dein 6% Polymethylmethacrylat gelöst werden, * gefüllt. Nach einiger Zeit (1/2 bis i Stunde) nimmt die im Monomeren quellende Folie die ganze Fläche der Kammer ein. Bei der in an, sich bekannter Weise durchgeführten Polymerisation tritt eine weitere Quellung und somit eine starke Fädtelung der Polyvinylchloridein:lage ein. Die erhaltene Kunststoffscheibe zeigt auch im Schnitt eine zwar gemusterte, stofflich.jedoch homogene Beschaffenheit. In der Auf-und Durchsicht weist die Scheibe eine effektvolle Musterung auf. Die Scheibe läßt sich genau so bearbeiten wie reines Polymethylmethacrylat, sie läßt sich also auch im thermoplastischen. Züstand biegen, blasen und tiefziehen. Bei der thermoplastischen Verformung- kann eine weitere Veränderung der Musterung zu neuen Effekten führen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung in sich gemusterter, thermoplastischer, durch B.lockpolymerisation flüssiger monomerer Verbindungen in einer Form entstehender Kunststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß in die Form eine Folie, gegebenenfalls in Form von Streifen, oder Abschnitten, von, einem solchen Kunststoff eingebracht wird, der im Monomeren stark quellbar ist, und die Palymerisation in an sich bekannter Weise durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch, i, dadurch gekennzeichnet, daß ' als monomere Verbindung Acry1säure, ihre Derivate und/oder Homologen, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Einverleibung von Polymerisaten dieser Verbindungen, verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und, Z, dadurch gekennzeichnet, d.aß Folien aus Polyvinylchlorid zur Anwendung kommen:
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine farbige bzW. getrübte Folie oder Folien verwendet wird bzw. werden.
5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu polymerisierenden Gemisch Farb- oder bzw. und Füllstoffe zugesetzt werden. -