DE2216299C2 - Verwendung einer Polyacrylamid-Fertigpackung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung einer PoIyacrylamid-Fertigpackung und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

Die Verwendung von Polyacrylamidgelen als Trägermedium für die elektrophoretische Trennung von Proteinen, Nucleinsäuren u. ä. ist bekannt Man erhält solche Gele durch Polymerisation von Acryl-

säureamid

CH₂ = CH-CO-NH₂

mit HN'-Methylenbisacrylsäureamid als Vernetzungsmittel in Gegenwart von bestimmten Katalysator-Redoxsystemen, z. B. aus Ammoniumpersulfat und Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyläthylendiamin, die freie Radikale liefern. Durch die Mischpolymerisation entsteht ein Maschenwerk mit etwa der folgenden allgemeinen Struktur:

CH₂
NH
CO
-CH₂-CH-

CH₂ -CH-CO NH,

— CH₂ — CH —

CO
NH
CH₂
NH
CO

— CH₂ -CH-

CH₂ -CH-CO

NH₂ j

CH₂-CH-CO NH

NH

I co

CH₂ -CH-CH₂ — CH
CO

NH₂

CH₂-

CH₂ — CH

CO

NH₂ j

CH,-

CH₂ — CH — CO NH₂

CH₂

dessen Porengröße in Abhängigkeit von der verwen- trophorese, Walter de Gruyter & Co., Berlin 196S). deten Menge an Acrylsäureamid und Vernetzungs- Daraus ergibt sich, daß die voneinander zu trennen* mittel schwankt (vgl. H. R. Maurer, Disk-Elek' deri Moleküle nicht nur auf Grund ihrer Ladung-

unterschiede im elektrischen Feld, sondern auch auf Grund ihrer Molekülgröße im Netzwerk des Gels getrennt werden, das den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden kann.

Die Herstellung der Polyacrylamidgele hat sich jedoch als äußerst umständlich und suiwierig gezeigt, weil man mit 4 bis 5 Lösungen arbeiten muß, die eine Aufbewahrung im Kühlschrank und/oder im Dunkeln erfordern, da sie sich teilweise im Licht zersetzen. Ihre Herstellung dauert aber immer 2 bis 3 Stunden. Die einzelnen Lösungen werden für die Polymerisation in einem bestimmten Verhältnis zusammengegeben. Die Polymerisation soll unter Luftabschluß durchgeführt werden, da molekularer Sauerstoff die Polymerisation verzögert und dann keine einheitlichen Porengrößen erhalten werden. Die Polymerisation erfolgt üblicherweise innerhalb einer Stunde.

Ei wurde bereits festgestellt, daß man die mit der Herstellung und Lagerung der Polyacrylainidgele verbundenen Schwierigkeiten durch Fertiggelpackungen überwinden kann. Nach der deutschen Offenlcgungsschrift 2 059 241 wird eine mit einem üblichen PoIyacrylamidgel gefüllte Fertigpackung vorgeschlagen, in der das Polymere luftdicht in einem Beutel aus einem thermoplastischen Material eingeschlossen ist.

Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Polyacrylamid-Fertigpackung, die aus einem üblichen Polyacrylamid besteht, das luftdicht in einem Beutel aus einem thermoplastischen Materia! eingeschlossen ist, für Elektrophoresesysyteme. Der Beutel besteht vorzugsweise aus Polyvinylchlorid.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Fertigpackungen derart zusammengesetzter und zu verwendender Art, bei dem ein Beute! aus einem thermoplastischen Material mit einer vorbereiteten Polymerisationslösung gefüllt, luftdicht verschlossen und bis zur Beendigung der Polymerisation in einer bestimmten Form gehalten wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Formgebung des Beutels durch Ablegen auf einer ebenen Fläche und Beschwerung mit einem flachen Gegenstand, insbesondere einer Glasplatte, erfolgt.

Die Verwendung des biegsamen Beutels statt eines starren Materials hat den Vorteil, daß man das Gel nach dem Aufschneiden des Beutels ohne Anwendung von FilterpapierOrücken direkt in die Pufferlösung von üblichen Elektrophoresekammern eintauchen lassen kann.

Die Fertigpackungen zeigten nach 3 Monaten Lagerung im Kühlschrank bzw. nach 14 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur noch alle gewünschten Eigenschaften.

Die Herstellung des erfinduxtgsgemäßen Produktes wird wie folgt erreicht. Die Reaktionsteilnehmer werden in den vorbestimmten Anteilen in einem beliebigen Gefäß vermischt, das flicht luftfrei zu sein braucht. Die fertige Polymerisationslösung wird dann in den flachen Beutel gefüllt und dieser durch Abklemmen oder in anderer Weise luftdicht verschlossen, auf eine ebene Fläche gelegt und mit einer Gissplatte ocL dgl beschwert, so daß ein flaches Gel entsteht Eine bevorzugte Polymerisationslösung hat die Zusammensetzung:

26,51 g Acrylsäureamid,

1,35 g Ν,Ν-Methylenbisacrylsäureamid,
„ 0,25 g Ammoniumperoxodisulfat,

0,5 ml Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyläthylendiamin
in 500 ml Puffer.

Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Ansicht einer Fertigpackung und F i g. 2 ihre Anwendung in einer Elektrophoresekammer im Schnitt.

Der in F i g. 1 gezeigte Beutel 1 hat für eine optimale Durchführung der Elektrophorese vorzugsweise eine Breite von etwa 108 und eine Länge von etwa 200 mm. Selbstverständlich sind grundsätzlich beliebige andere Abmessungen möglich. Da für verschiedene Untersuchungen ein Waschen der Gele vorteilhaft ist, um insbesondere 1 bis 2 Tage nach der PoIymerisation etwa zurückgebliebene Monomere mit Wasser auszuspülen, hat der Beutel 1 zwei Öffnungen 2 und 3, die getrennt verschlossen werden können. Beutel mit nur einer Einfüllöffnung genügen aber durchaus. Ein Beutel mit den bevorzugten Maßen wird mit etwa 120 ml Polymerisationslösung gefüllt und ergibt ein etwa 9 mm dickes GeL

Gemäß F i g. 2 der Zeichnung wird der mit dem Gel 4 gefüllte Beutel 1 vor der Benutzung am Rand aufgeschnitten und dann das Gel 4 über eine Glas-

platte 5 in eine Elektrophoresekammer 6 eingelegt, wobei ohne zusätzliche Verwendung von Filterbrükken in Elektrophoresesystemen, wie sie beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 2 201 579 vorgeschlagen sind, das erforderliche Medium gebildet

wird. Beim Aufschneiden des Beutels entstehen zwei Folienflächen 7 und 8. Die Folienfläche 7 wird zur besseren Handhabung unter dem Gel 4 belassen. Die Folienfläche 8 kann nach dem Aufbringen der zu untersuchenden Proben zum Abdecken über das Gel gelegt werden, um insbesondere bei langdauernden Elektrophoresen ein Austrocknen des Gels zu vermeiden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verwendung einer Polyacrylamid-Fertigpackung, bestehend aus einem übliehen Pc';·- acrylamidgel, luftdicht eingeschlossen in einem Beutel aus einem thermoplastischen Material, Sr Elektrophoresesysteme.

2. Verwendung einer Fertigpackuug gemäß Anspruch 1, wobei der Beutel flach ausgebildet ist und aus Polyvinylchlorid besteht, 108 mm breit und 200 mm lang ist und vorzugsweise zwei

IO verschließbare öffnungen hat, für den Zweck nach Anspruch I.

3. Verfahren zur Herstellung von Fertigpakkungen der nach den Ansprüchen 1 und 2 zusammengesetzten und zu verwendenden Art, bei dem ein Beutel aus einem thermoplastischen Material mit einer vorbereiteten Polymerisationslösung gefüllt, luftdicht verschlossen und bis zur Beendigung der Polymerisation in einer bestimmten Form gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung des Beutels durch Ablegen auf einer ebenen Fläche und Beschwerung mit einem flachen .Gegenstand, insbesondere einer Glasplatte, erfolgt.