DE950111C

DE950111C - Einrichtung zum Verringern des Luftwiderstandes von Motorraedern

Info

Publication number: DE950111C
Application number: DEB22015A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Huebner
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1952-09-14
Filing date: 1952-09-14
Publication date: 1956-10-04

Description

Einrichtung zum Verringern des Luftwiderstandes von Motorrädern Bei den hohen Geschwindigkeiten der heutigen Motorräder, insbesondere bei Rennmaschinen, muß der größte Teil der verfügbaren Meterleistung zum Überwinden des Luftwiderstandes aufgewendet werden. Es wurde daher versucht, den Luftwiderstand durch besondere Formgebung einzelner Bauteile bzw. durch Anbringung von Verkleidungen au verringern. Diese Art der Verringerung des Luftwiderstandes hatte jedoch den Nachteil, daß infolge der großflächigen Ausbildung neben der Beschränkung der Bewegungsfreiheit und der Sicht für den Fahrer die Seitenstabilität und damit die Fahrsicherheit in hohem Maße beeinträchtigt wird.
Ferner ist es bereits zum Zweck der Kühlung von Zylindern und Zylinderköpfen für Brennkraftmaschinen bekannt, Luftleitbleche beidseitig an den Zylindern derart anzuordnen, daß eine frühzeitige Ablösung der den Zylinder und den Zylinderkopf umströmenden Kühlluft vermieden wird, wodurch andererseits der Luftdurchsatz erhöht wird. Diese Leitbleche haben jedoch lediglich die Aufgabe, die Kühlung des Motorzylinders zu verbessern und nicht den Luftwiderstand des Fahrzeuges zu verringern.
Weiter ist es bei Kraftfahrzeugen grundsätzlich bekannt, Luftführungsbleche zu verwenden bzw. anzubringen, um durch Anlegen der Strömung Luftwirbel zu vermeiden bzw. eine Ablösung der Strömung möglichst weit nach hinten zu verlegen, hauptsächlich damit .der Luftwiderstand verringert -wird.
Bei unverkleideten Motorrädern entsteht der größte Teil des Luftwiderstandes durch die Ablösung der Luftströmung von den einzelnen Fahrzeugteilen, insbesondere an den Fahrzeugteilen, die gekrümmte, nicht stromlinienförmige Windschattenflächen aufweisen, wodurch eine leistungsverzeh.-rende Verwirbelung auftritt.- Um diesen ungünstigen Umstand möglichst zu vermeiden, wird nach der Erfindung bei unverkleideten Motorrädern vorgeschlagen, an den dem Fahrwind einen großen Widerstand leistenden Bauteilen, die gekrümmte, nicht stromlinienförmige Windschattenflächen aufweisen, zur Verhinderung des Abreißens der Luftströmung beidseitig Luftführungs bleche anzubringen.
Vorzugsweise werden derartige Luftführungsbleche erfindungsgemäß angebracht zu beiden Seiten der Vor.derradgabelhohne, am .rückwärtigen Teil des vorderen. Schutzbleches, am nach unten verlaufenden Teil des Rahmenunterzugs, am Zylinder, an der Hinterradfederung und am rückwärtigen Teil des hinteren Schutzbleches. Bei Zweizylinder-Boxermotoren ist es außerdem angebracht, obrer- und unterhalb der liegenden Zylinder, ober- und unterhalb des Ansaugrohres und zu beiden Seiten des Luftfilters derartige Luftleitbleche anzubringen. Durch die Erfindung wird die Strömung größtenteils zum Anliegen gebracht, so daß der Luftwiderstand verringert wird unter gleichzeitiger Vermeidung des bei großen Seitenflächen auftretenden Nachbeils gefährlicher Kräfte und Momente um die Hochachse bei Seitenwind.
In der Zeichnung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels der Gegenstand der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Draufsicht auf eine Einzylindermaschine mit stehendem Zylinder und Luftführungsblechen, Fig. 2 :eine Seitenansicht einer Zweizylinder-Boxermaschine mit Luftführungsblechen.
Wie aus den Fig. i und 2 ersichtlich, werden vorteilh.afterweise beiderseits der beiden Gabelholme i über die ganze Länge sich erstreckende Leitbleche 2 angeordnet. Außerdem wird die Wirbelbildung an der rückwärtigen. Seite 3 des vorderen Schutzbleches durch Anbringung der Leitbleche 4 vermindert. Sinngemäß können auch die Rahmenunterzugsrohre 5 wie die Gabelholme i mit Luftführungsblechen 6 versehen sein. Nach der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, zu beiden Seiten das Zylinders 7 Bleche 8 anzuordnen, welche die Luftströmung zum Anliegen bringen. Zweckmäßigerweise, sind auch die Hinterradfederungen 9 mit Leitblechen i o versehen, ebenso wie zur Verkleinerung der Wirbelstraße der rückwärtige Teil i i des Hinterradschutzbleches durch beiderseits angeordnete Leitbleche 21 strömungsgünstig zu gestalten ist.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten 'Motorrad mit Zweizylinder-Boxermotor sind außer den bereits obenerwähnten Luftführungsblechen zweckmäßigerweise die Zylinder 12 oben und unten ebenfalls mit Luftführungsblechen 13 ausgerüstet. Ferner ist beiderseits des Luftansaugfilters 14 die Anbringung von Luftführungsblechen 15 vorteilhaft in Anwendung gebracht, da hier außer der Luftwiderstandsverringerung noch zusätzlich eine Verminderung des Unterdrucks in der Ansaugleitung 16 erzielt wird, wodurch sich ein hoher Füllungsgrad ergibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Verringern des Luftwiderstandes von unverkleideten Motorrädern, dadurch gekennzeichnet, .daß an den dem Fahrwind :einen großen Widerstand leistenden Bauteilen, die gekrümmte, nicht stromlinienförmige Windschattenflächen aufweisen, zur Verhinderung .des vorzeitigen Abreißens der Umströmung beidseitig Luftführungsbleche angebracht sind.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß an folgenden Fahrzeugteilen Luftführungsbleche vorgesehen sind: a) über die ganze Länge der Vordergabel (i), b) am rückwärtigen Teil (3) des Vorderradschutzbleches, c) im nach unten verlaufenden Teil des Rahmenunterzugs (5), d) am Zylinder (7) des Motors, e) an der Hinterradfederung (9), f) am -rückwärtigen Teil (i i) des hinteren Schutzbleches, g) ober- und unterhalb der beiden liegenden Zylinder (12) bei Boxermotoren, h) zu beiden Seiten des Luftfilters bei Boxermotoren. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 476o88; deutsche Patentschriften Nr. 640 839, 726 467, 734711; K o e n i .g - F a -e h s, .e n f e 1 d , »Aerodynamik dies Kraftfahrzeugs<<, Umschau-Verlag, Frankfurt/M.