DE949870C - Schlauchloser Luftreifen fuer Fahrzeuge - Google Patents
Schlauchloser Luftreifen fuer FahrzeugeInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 27. SEPTEMBER 1956
G 16296II163 e
Die Erfindung bezieht sich auf Luftreifen für Fahrzeuge und betrifft vor allem einen Luftreifen,
bei dem eine Schichtentrennung der einzelnen Schichten des Reifens infolge Diffusion von Luft
aus der Luftkammer in die Luftreifenschichten verhütet wird. Ein derartiges Problem-ist besonders
bei schlauchlosen Reifen schwierig zu lösen, weil die Anordnung von Hohlräumen oder Rippen um
die Reifenwülste zum Entlüften nicht zulässig ist, da diese Rippen oder Hohlräume ein übermäßiges
Sickern verursachen würden.
Es ist bereits versucht worden, Luftreifen ohne Verwendung von Innenschläuchen und ohne Anbringen
einer luftundurchlässigen Sperrauskleidung in dem Reifen unmittelbar auf die Radfelge aufzusetzen.
Derartige Reifen können den Druck genügend lange halten, wenn die Felgenflansche glatt
sind und wenn die Verdickungen der Reifenwülste so viel Gummi enthalten, daß sie an den Felgenflanschen
dicht anliegen. Im Laufe der Zeit versagen diese Reifen jedoch dadurch, daß sich die einzelnen
Schichten voneinander trennen oder daß sich die Decke von der Reifenkarkasse oder Reifengewebehülle
trennt. Die Ursache für dieses Trennen ist die Diffusion von Aufpumpluft in die Karkasse
oder Gewebehülle. Selbst eine Kautschukauflage auf der Innenseite der innersten Cordlage der Cordgewebehülle
verhütet ein Trennen nicht, sofern
diese Kautschukauskleidung nicht verhältnismäßig dick ist, wodurch wieder das Gewicht des Reifens
zusätzlich erhöht und auch die beim Biegen des Reifens entstehende Wärme steigt. Selbst wenn die
S Auskleidung aus Butylkautschuk besteht, der im Vergleich zu natürlichem Kautschuk für Luft verhältnismäßig
undurchlässig ist, ermöglicht eine derartige Auskleidung im Laufe der Zeit eine nachteilige
Diffusion von Luft, wenn die Auskleidung ίο ziemlich dünn ist oder Fehler in der Auskleidung
vorhanden sind oder sich entwickeln, die ein Eindringen der Aufpumpluft in die Reifengewebehülle
ermöglichen. Butylkautschuk ist verhältnismäßig teuer, so daß es wirtschaftlich erwünscht ist, die
Auskleidung möglichst dünn zu halten, vor allem auch, weil eine Herabsetzung der Dicke des Aufstriches
das Gewicht verringert und die Wärmeübertragung aus der Gewebehülle zur Felge verbessert.
Bei dem erfindungsgemäßen Reifen erfolgt keine Schichtentrennung, -und es ist auch keine Auskleidung
erforderlich, die so undurchlässig gegen Luftdiffusion ist wie die bisher verwendeten Auskleidungen.
Die Art der Erfindung ergibt sich am besten aus der nachstehenden Zusammenfassung
ihrer Kennzeichen.
Bei der üblichen Herstellung von Reifenkarkassen wird eine dünne Kautschukschicht über Cordfäden
kalandriert. Die entstehende Bahn wird dann in schräger Richtung geschnitten. Die Bahnlängen
werden auf die Herstellungstrommel so aufgelegt, daß sich die Cordfäden in gegenseitigen Winkeln
kreuzen. Die Cordfäden sind mit Kautschuk nicht völlig getränkt, so daß in Wirklichkeit jeder Cord-
faden eine lange Zelle bildet, die mit Luft gefüllt werden kann. Der dünne Kautschuküberzug auf
den Cordfäden verhütet nicht das Diffundieren von Luft in die Cordfäden. Außerdem ist der Druck
dieser diffundierten Luft auf der gesamten Länge jedes Cordfadens gleich groß, weil die Luft verhältnismäßig
leicht längs dieser Cordfäden strömen kann.
Befindet sich ein aufgeblasener Luftreifen im sogenannten »Gleichgewichts«-Zustand, dann dringt
Luft in jeden Cordfaden ein und verläßt den Cordfaden mit gleicher Geschwindigkeit. Unter diesen
Betriebsverhältnissen hängt der Luftdruck in einem gegebenen Cordfaden hauptsächlich von folgenden
Faktoren ab:
ι. Von dem innerhalb der Karkasse herrschenden Luftdruck,
2. von der Leichtigkeit, mit der die Luft in die Cordfäden der innersten Lage der Karkasse oder
von einer Cordlage zur anderen Cordlage der anderen Schichten diffundieren kann und
3. von der Leichtigkeit, mit der die Luft aus den Cordfäden zu der auf der Außenseite des Reifens
befindlichen Außenluft diffundieren kann.
Wenn eine innere Cordlage nicht entlüftet wird, weil die verhältnismäßig dünne innere Kautschukdecke
für die Innenschicht einer verhältnismäßig großen Einlaßöffnung entspricht, während die
übrige Karkasse und der Laufdeckenkautschuk einer sehr kleinen Auslaßöffnung entsprechen, ist
das Ergebnis, daß sich ein verhältnismäßig hoher Luftdruck in den Cordfäden entwickelt, wobei der
Luftdruck ungefähr so hoch wie auf der Innenseite der Karkasse ist. Wenn dieser Druck in einem bestimmten
Cordfaden oder einer Gruppe von Cordfäden den Festigkeitswert der Verbindung zwischen
den Schichten oder zwischen der Laufdecke und einer Schicht übersteigt, erfolgt eine Schichtentrennung.
Diese Wirkung ist besonders schwerwiegend unter bestimmten »Außergleichgewichts «-Verhältnissen.
Es sei beispielsweise angenommen, daß die Lufttemperatur eines Reifens, der einen verhältnismäßig
hohen Gleichgewichtsdruck in den Cordfäden aufweist, steigt. Dies kann bei hohen Fahrgeschwindigkeiten
auftreten. Beim Ansteigen der Temperatür erhöht sich entsprechend den Gasgesetzen der
Druck dieser Luft. Dieser zusätzliche Druck, der zu den Betriebsspannungen des Reifens hinzukommt,
kann zu einem Abbröckeln des Kautschuks von den Cordfäden führen, so daß eine Schichtentrennung
beginnt. Nach Beginn einer Trennung kann diese Trennung auch ohne weitere Ursache
allein infolge der an dem Umfang der Trennstelle auftretenden Kraftkonzentrationen weiter vor sich
gehen.
Der Druck kann schließlich in allen Schichten einen unerwünschten Wert erreichen. Selbst wenn
die Außenschicht entlüftet wird, so wird der in den inneren Schichten vorhandene Druck noch wesentlich
oberhalb des Außenluitdruckes liegen.
Der erfindungsgemäße Reifen hat einen solchen Aufbau, daß jeder Cordfaden, der Luft von der
Innenseite der Karkasse unmittelbar aufnimmt, unmittelbar zur Außenseite entlüftet wird oder
diese Luft zur Außenseite abgibt. Dies wird mittels einer Umkehrung des Reifenaufbaues erreicht, bei
der die innerste Schicht des Reifens zur äußersten Schicht wird, indem diese Schicht unter der Wulst
des Reifens hindurchgeführt und auf der Außenseite der Karkasse teilweise nach oben gelegt wird. In
den Kautschuk der Seitenwanddecke ist unmittelbar außerhalb der Felgenflansrhe eine E-ntlüftungsrinne
geformt, so daß im wesentlichen jeder Cordfaden der Innenschicht zur Außenluft auf einem
schmalen Streifen frei, liegt. Bei der bevorzugten Ausführung ist diese Rinne unterschnitten, so daß
sie eine den Wetterverhältnissen ausgesetzte schmale Mündung hat, und abgeschrägte Seitenwände, so
daß das Wasser aus der Rinne besser abgeschleudert werden kann.
Da alle Cordfäden der innersten Schicht mit der Außenluft in Verbindung stehen oder entlüftet werden,
wird die gesamte Luft, die die Auskleidung oder einen in dem Reifen gelegenen Innenschlauch
durchdringt, zur Außenluft abgelassen, ehe sie in die anderen Cordgewebeschichten sickert und ohne
daß die die Hauptbeanspruchungen aufnehmenden Teile der Gewebeschichten den Wetterverhältnissen
ausgesetzt werden. Es erfolgt also keine Laufdecken- oder Schichtentrennung infolge Diffusion.
Infolge der Entlüftung erfolgt auch kein Verrotten
oder Zerstören der Spannungsaufnehmenden Teile der Karkassenschichten.
Das Problem, einen schlauchlosen Luftreifen mittels der innersten Reifengewebeschicht zu entlüften,
wobei der Reifen eine Gummiauskleidung enthält, die fest an der innersten Gewebeschicht
haftet, unterscheidet sich wesentlich von dem Entlüften eines Reifens mit Innenschlauch. Wenn bei
einem schlauchlosen Reifen eine Diffusion von Luft
ίο durch die Auskleidung hindurch an irgendeiner
Stelle erfolgt, so wird — sofern die innerste Schicht nicht an der Diffusionszone zur Außenluft mittels
der innersten Schicht selbst entlüftet wird — die diffundierte Luft, die infolge der Verbindung
zwischen der Auskleidung und der innersten Schicht nicht leicht weitergeleitet wird, durch den Schichtgummi
hindurch in die Cordfäden der anderen Schichten diffundieren, nachdem ein Gleichgewichtszustand
in den in der ersten Schicht enthaltenen Cordfäden erreicht worden ist. Erfindungsgemäß
wird nun die innerste Schicht so entlüftet, daß die an irgendeiner Stelle durch die Auskleidung diffundierende
Luft zur Außenluft unter Benutzung der Innenschicht abgeleitet wird, so daß keine Diffusion
in die anderen Schichten und durch die anderen Schichten erfolgt, trotzdem die Auskleidung
fest mit der Reifengewebehülle vulkanisiert ist. In einigen Fällen kann es erwünscht sein, die Entlüftungswirkung
der Innenschicht mittels besonderer Cordfadeneinlage zwischen der ,eigentlichen
Karkasse und der Auskleidung eines schlauchlosen Reifens zu erhöhen, wobei diese Cardfadeneinlagen
im wesentlichen die gesamte Entlüftungsarbeit oder einen Teil der Entlüftungsarbeit, übernehmen.
Die Entlüftung erfolgt in einer Zone, in der der Reifen von der Reifenfelge gut geschützt wird, so
daß keine Gefahr besteht, daß die Seitenwand der Rinne durch Scheuern an einem Bordstein od. dgl.
beschädigt oder eingerissen wird.
Der erfindungsgemäße Reifen ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar stellt die
Fig. ι die Ansicht eines nicht vulkanisierten Reifens auf der Formtrommel, von der einige Teile
weggebrochen sind, um den Reifenaufbau zu zeigen, Fig. 2 eine Seitenansicht eines auf eine Flachbettfelge
aufgesetzten fertigen -Reifens, wobei ein Teil der Seitenwand weggebrochen ist,
Fig. 3 ein vergrößerter Querschnitt des in Fig. 2 dargestellten Reifens nach Linie 3-3 der Fig. 2,
Fig. 4 ein noch weiter vergrößerter Querschnitt durch einen Wulstabschnitt des Reifens;
Fig. 5 und 6 sind vergrößerte Teilschnitte an der Entlüftungsrinne in zwei Ausführungen, und
Fig. 7 ist ein der Fig. 4 entsprechender Schnitt einer abgeänderten Ausführung.
Der erfindungsgemäße Reifen besteht aus den üblichen Teilen eines Luftreifens, nämlich zwei
seitlich auf Abstand stehenden Wülsten, die auf eine Doppelflanschfelge oder Flachbettfelge aufgesetzt
werden, aus einer biegsamen Karkasse oder einer Reifengewebehülle aus gekreuzten Cordgewebeschichten,
die die Wülste miteinander verbinden, aus einer auf der Außenseite des Reifens befindlichen Lauffläche und aus einer auf der Innenseite
der Gewebehülle befindlichen luftenthaltenden Schicht. Da es sich bei dem dargestellten Reifen um
einen schlauchlosen Reifen handelt, ist die luftenthaltende Schicht kein besonderer Innenschlauch,
sondern bildet eine Innenlage oder eine Innenauskleidung, die auf die Reifenkarkasse vulkani ·
siert ist. Der Reifen kann beliebig hergestellt werden, indem die Einzelteile auf einer zylindrischen
zusammenlegbaren Trommel zusammengelegt werden, wie dies nachstehend beschrieben ist.
Die zum leichteren Abheben des Reifens zusammenklappbare Formtrommel 10 (Fig. 1) hat mit
Vertiefungen versehene Schultern 11 zweckdienlichen Durchmessers zur Aufnahme von nicht ausdehnbaren
Wulststahlseilen. Auf der Trommel 10 werden nacheinander die den fertigen Reifen bil··
denden verschiedenen Schichten aufgebracht, von. denen die innerste Schicht 12 eine Auskleidung
oder ein Aufstrich aus natürlichem Kautschuk, Butylkautschuk oder einem ähnlichen Stoff ist, der
die Aufpumpluft zurückhalten kann und unmittelbar auf die Trommel iö aufgebracht wird.
Die erste verstärkende Cordgewebeschicht 13, deren Fäden aus Baumwolle, Kunstseide, Nylon
oder auch aus Draht bestehen, die fest verzwirnt und in eine Kautschukschicht eingebettet oder go
kalandrierjt, ferner schräg geschnitten und zu einem endlosen Band vereinigt sind, wird auf die Auskleidungsschicht
12 aufgebracht. Die erste Cordschicht 13 ist so breit, daß sie sich über die Wölbung
von Wulst zu Wulst erstreckt, ferner unter dem Fuß der Wülste herumgeführt werden kann
und sich auf der Außenseite der Wulstverdickung um eine so weite Strecke nach oben erstreckt, daß
sie etwas über den Felgenflansch hinausragt, auf den der Reifen aufgesetzt wird (Fig. 4).
Die. Herstellung des Reifens erfolgt dann weiter, indem die zweite Schicht 14, die ungefähr die
gleiche Breite wie die erste Schicht 13 hat, aufgelegt wird, wobei deren Fäden jedoch in entgegengesetzter
Richtung schräg über die Breite des Reifens verlaufen. Dann werden so viele andere
Innenschichten aufgelegt, wie dies für den jeweilig herzustellenden Reifen erforderlich ist.
Bei der Herstellung eines üblichen vierschichtigen Reifens für Personenfahrzeuge beispielsweise werden
endlose mit Kautschuk und Gewebe abgedeckte Stahldrahtringe 16 auf die Schultern 11 der
Trommel 10 aufgelegt, und die Außenschichten, d. h. die dritte und vierte Schicht aus Cordgewebematerial
17 und 18, werden mit ihren Randkanten 11.Ί
unter die Drahtringe 16 gerollt, so daß sie in dem Wulstaufbau verankert sind. Schließlich werden die
Randkahten der ersten beiden Schichten 13 und 14
nach oben über die Randkanten der Außenschichten 17 und 18 gefaltet. Dann wird der Kautschuk für
die Lauffläche 20 und die Seitenwände 21 aufgebracht, um die gesamte Außenfläche des Reifens bis
zu einer Zone abzudecken, die in der Nähe der Wulstverdickung liegt, und zwar dort, wo sich die
Wülste an die radial gerichteten Felgenflanschen anlegen.
Der nichtvulkanisierte Reifen wird dann von der Trommel io abgenommen und durch Ausdehnen
seiner Mittelzone geformt, wobei die Wölbung des Reifens entsteht und der Reifen aus der zylindrischen
Form zu der üblichen toroidalen Form geformt ist. Der Reifen wird dann in einer ein Gleitschutzmuster
aufweisenden Form vulkanisiert. Bei der bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die
Form zwei inUmfangsrichtung verlaufende Rippen, deren Durchmesser etwas größer als der Durchmesser
des Felgenflansches ist, so daß während des Vulkanisierens ein Teil der Seiten wanddecke 21 des
Reifens von den Cordfäden der nach oben gewendeten oder gekehrten Innenschicht 13 weggequetscht
wird, um eine Rinne 22 zu bilden, über deren Boden sich die Cordfäden der Schicht 13 erstrecken. Bei
einer Ausführung war die Mündung der Rinne um 1,01 mm schmaler als der Boden der Rinne
(2,54 mm), um das Eindringen von Wasser in die Rinne zu verhindern. Jede Wand der Rinne erstreckt
sich unter einem spitzen Winkel zur Drehachse des Reifens, so daß bei der Drehung des
Reifens das Wasser aus der Rinne leicht ausgeschleudert wird. Der vulkanisierte fertige Reifen
wird auf eine übliche Felge 23 aufgesetzt, die aus einer einstückigen Metallfelge mit Wulstsitzen 24,
Seitenflanschen 25 und einer Felgenvertiefung 26 besteht. In eine Öffnung der Felge ist ein Aufblasventil
27 luftdicht eingesetzt.
Bei der beschriebenen Ausführung arbeitet jeder innerhalb des Auf blas raumes gelegene Cordfaden
der Innenschicht 13 auf seiner gesamten Länge als ein Luftkanal oder Docht, in dem die an irgendeiner
kleinen Zone durch die Auskleidung 12 diffundierende Luft ihren Weg zur Außenluft finden
kann, indem sie in dem Cordfaden oder in den Cordfäden der Innenschicht um die Wulst in die
nach oben gerichtete Umbiegung sickert und dann aus der Rinne 22 abströmt. Da die Cordschichten
aus Fäden gewebt sind, leiten sie die Luft genügend gut, trotz der Einbettung in Kautschuk. Bei einem
Reifen, bei dem die Auskleidung an die Innenschicht angeklebt ist, ist es also ohne Bedeutung,
an welcher Stelle oder an welcher örtlichen Zone eine Diffusion durch die Auskleidung erfolgt. Die
diffundierte Luft, die den Weg des kleinsten Widerstandes nimmt, diffundiert durch die um die Cordfäden
liegende dünne, verhältnismäßig durchlässige Kautschukschicht und sickert dann längs der Cordfäden
der Innensehicht 13 zur Außenluft, so daß ein Gleichgewichtszustand erreicht wird, bei dem der
Druck innerhalb des in Frage stehenden Cordfadens oder der Cordfäden so gering ist, daß eine Schichtentrennung
nicht erfolgt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß sich kein Druck in den nichtentlüfteten
Schichten bilden kann, weil kein Druck vorhanden ist, der eine Diffusion in diese Schichten
verursacht.
Die Rinne 22 liegt in einer Zone, die von dem Felgenflansch 25 geschützt wird. Die Rinne gibt
nur den nach oben gerichteten Teil der Innensehicht frei, die druckbeaufschlagten und gespannten
Seitenwandzonen der Innensehicht 13 und aller anderen
Schichten werden von dem Flansch völlig abgedeckt.
Die Rinne 22 kann so hergestellt werden, daß sie sich bis zum Kautschukteil der Außenschicht 13
erstreckt, wie Fig. 5 zeigt. In diesem Falle liegt eine dünne Schutzschicht aus Kautschuk über den
Cordfäden der Schicht, jedoch ist diese Schicht nicht so stark, daß sie die Entlüftungswirkung stört,
so daß also die in den Cordfäden der Schicht 13 enthaltene Luft leichter durch die dünne Kautschukschicht
diffundieren kann, als sie aus dem Innenraum des Reifens durch die Auskleidung hindurch
und in die Cordfäden der Schicht 13 diffundiert. Die Rinne kann auch so ausgeführt sein, daß sie
die Cordfäden der Schicht 13 freigibt (Fig. 6). Die Rinne 22 muß nicht mittels einer auf der Form befindlichen
Rippe geformt werden, sondern kann auch durch Wegschneiden eines Streifens der Seitenwand
des Luftreifens hergestellt werden.
Wird ein Luftreifen in der erfindungsgemäßen
Weise entlüftet, dann verursachen Unvollkommenheiten in der Auskleidung keine Schichtentrennung.
Die Butylauskleidung kann dünner gemacht werden, als dies bei nichtentlüfteten Reifen zulässig ist. Es
kann auch eine Auskleidung aus Naturkautschuk verwendet werden.
Versuche mit den erfindungsgemäßen Reifen haben gezeigt, daß viel dünnere Auskleidungen als
die bisher als notwendig angesehenen Auskleidungen verwendet werden können, ohne eine Schichtentrennung
hervorzurufen und ohne eine unerwünschte Steigerung in der Aufpumpzahl zu ver-Ursachen.
Derartige Reifen können öfter neu belegt werden, ohne daß sich Luftzellen zwischen den
Schichten bilden, so daß also der Reifen über eine Zeit benutzt werden kann, bei der mehrere Decken
abgefahren werden. 1O0
Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführung liegen mehrere nicht mit Kautschuk getränkte Cordfäden
28, die entweder aus dem gleichen Material wie die Verstärkungsfäden der-Schicht 13 oder aus einem
lockerer gewebten Material bestehen, zwischen der i°5 Auskleidung 12 und der ersten Cordgewebeschicht
13. Diese Cordfäden 12 können nebeneinanderliegen oder können einen Abstand von beispielsweise
12 mm haben. In jedem Falle bilden sie, wenn in Kautschuk eingebettet, auf ihrer ganzen Länge
Luftkanäle oder Sickerpfade, zum Unterschied von einfädigen Cordfäden. Cordfäden aus Baumwollfasern
oder aus gezwirnten Nylon- oder Kunstseidefäden erfüllen diese Forderungen ebenso wie
gezwirnte dünne Drähte. Das einfachste ist, diese Cordfäden auf diejenige Fläche der inneren Cordschicht
13 aufzubringen, die mit der Auskleidung in Berührung kommt. Hierzu werden die Cordfäden
28 in Abständen auf die Oberfläche von langen Streifen, vorzugsweise während des Kalan- iao
derns der Streifen, aufgelegt, aus denen die mit Kautschuk versehenen Cordgewebeschichten hergestellt
werden. Wenn der Cordgewebestreifen dann schräg geschnitten wird, werden die Cordfäden 28
im gleichen Arbeitsgang auf die gleiche Länge geschnitten und nehmen ihre richtige Stellung im
fertigen Reifen ein, ohne daß irgendwelche Arbeit Von Seiten des Betriebsmannes aufgewendet werden
muß.
Beim Umschlagen der Innenschichten 13 und 14
um die Reifenwülste werden die Cordfäden 28 mitgenommen und erstrecken sich völlig um die Innenfläche
des Reifens zu einer außerhalb der Wülste gelegenen Stellung.
Bei dieser Ausführung der Erfindung bilden die nicht mit Kautschuk getränkten Cordfäden 28 Luftkanäle,
weil, wie in der bereits beschriebenen Form, kleine Durchlässe in den Zwischenräumen zwischen
den Fasern der einzelnen Cordfäden vorhanden sind. Mit anderen Worten: Die durch die Auskleidung
diffundierende Luft nimmt den Weg des kleinsten Widerstandes, der entweder von der Auskleidung
zu benachbarten Cordfäden 28 oder längs der Cordfäden der Innenschicht 13 zu den benachbarten
Cordfäden 28 verläuft. Beim Formen der Rinne wird der Kautschuk der Seitendecke entweder
bis zur Stärke eines mikroskopischen Films, der die Cordfäden 28 gerade bedeckt, weggequetscht
oder die Cordfäden werden von der Rinne freigegeben. Ein Vorteil dieser Ausführungsform ist
darin zu sehen, daß selbst die nach oben gewendete Innenschicht 13 den Wetterverhältnissen nicht ausgesetzt
ist.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Schlauchloser Luftreifen mit zwei Wulstdrahtrinigen, mit mehreren Schichten aus Verstärkungsmateriial, z. B. mit Kautschuk überzogenen Cordfäden, die sich von den Wulstdirafatringen radial· nach außen erstrecken, um eine gewölbte kreisförmige Cordgewebehülle mit einer Gumniidecke zu bilden, und mit einer verhältnismäßig dünnen luftenthalitenden Schicht aus Kautschuk, die mit der Cordgewebehülle aus einem Stück besteht und die die Innenfläche der Hülle bedeckt, gekennzeichnet durch mehrere luftführende Kanäle (22), die sich von dem Scheitel, des Reifens längs der Seitenwände in Richtung zu den Wulstdrahtringen bis zur äußeren Gewebeschicht erstrecken und an der Außenfläche des Reifens in mit der Außenluft verbundenen Zonen, die eich radial auswärts der an den Fellgenflansch anliegenden Reifenbereiche befinden, enden.
- 2. Vorrichtung nadh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innerste Schicht (13) des Co^dgewebes einen nach oben gerichteten Umschlag hat, der sich um die Wulstabschnitte und längs der Außenseite der Gewebehülle bis in eine Zone des Wulstabschniittes erstreckt, die -radial auswärts der Felgenflanseihe liegt, wobei in der Reifendecke, die sich über der Zone des nachi oben gerichteten Umschlages befindet, eine Rinne (22) vorhanden ist, die ilen Umschlag der innersten Schicht mit der Außenluft verbindet.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung der Rinne (22) schmaler ist als der Rinnenboden.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis> 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Bodenwand der Rinne (22) befindliche Gummidecke mehrere kleine Öffnungen hat, die kleine Cordgewebeflächen der Außenluft freigeben.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ,gekennzeichnet, daß dar Rinnenboden eine kurze Strecke vor dem Umschlag der innersten Lage (13) endet und einen dünnen Gummifilm über diesem Umschlag hat, der den Umschlag schützt, ohne daß dadurch die Entlüftungswirkung wesentlich beeinträchtigt wird.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis· 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rinne (22) in einem Abschnitt der Reifendecke befindet, der nahe und radial auswärts der Zone liegt, an der die Felgenflansdhe (25) anliegen, so daß die Felgenflansche die Reifendecke an der Rinne (22) gegen Berührung mit einem Bordstein od. dgl. schützen.
- 7. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die luftführenden Kanäle aus kautschukfreien Cordflächen bestehen, die zwischen der Karkasse und der luftihaltigen Kautschuksohicht liegen.Hierzu r Blatt Zeichnungen© 509 700/80 3. (609625 9.56)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1142918XA | 1954-01-22 | 1954-01-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE949870C true DE949870C (de) | 1956-09-27 |
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ID=22354361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEG16296A Expired DE949870C (de) | 1954-01-22 | 1955-01-22 | Schlauchloser Luftreifen fuer Fahrzeuge |
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DE (1) | DE949870C (de) |
FR (1) | FR1142918A (de) |
GB (1) | GB770569A (de) |
LU (1) | LU33322A1 (de) |
NL (1) | NL96542C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1048172B (de) * | 1956-02-22 | 1958-12-31 | Dunlop Rubber Co | Schlauchloser Reifen mit einer druckdichten Zone zwischen den Reifenwuelsten und der Felge |
DE1095694B (de) * | 1958-02-10 | 1960-12-22 | Seiberling Rubber Company | Schlauchloser Reifen |
-
0
- LU LU33322D patent/LU33322A1/xx unknown
- NL NL96542D patent/NL96542C/xx active
-
1955
- 1955-01-06 GB GB394/55A patent/GB770569A/en not_active Expired
- 1955-01-22 FR FR1142918D patent/FR1142918A/fr not_active Expired
- 1955-01-22 DE DEG16296A patent/DE949870C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1048172B (de) * | 1956-02-22 | 1958-12-31 | Dunlop Rubber Co | Schlauchloser Reifen mit einer druckdichten Zone zwischen den Reifenwuelsten und der Felge |
DE1095694B (de) * | 1958-02-10 | 1960-12-22 | Seiberling Rubber Company | Schlauchloser Reifen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB770569A (en) | 1957-03-20 |
NL96542C (de) | |
LU33322A1 (de) | |
FR1142918A (fr) | 1957-09-24 |
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