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Vorrichtung zur Montage der Radführungsglieder an Rahmen von Kraftfahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Montage der Radführungsglieder
an Rahmen von Kraftfahrzeugen mit vom Rahmen getrennten Wagenkasten mittels am Anfang
einer Montagestraße für die Serienfertigung fest angeordneter, aus der Montagestraße
durch Druckmittel herausfahrbarer Hubvorrichtungen und ist gekennzeichnet durch
die Verwendung an sich bekannter heb- und senkbarer Bodenplatten zum Anheben der
Fahrzeugräder und von heb- und senkbaren, vorzugsweise mit Gabelköpfen versehenen
Montageböcken zur Auflagerung des Fahrzeugrahmens an dessen Quer- bzw. Längsträgern.
Bei einem bekannten Montageverfahren für den Bau von Kraftfahrzeugen, wird der Fahrzeugrahmen
mit der Oberseite nach unten auf Gestelle gelegt, damit die Federn und die Vorder-
und Hinterräder auf der nunmehr oberliegenden Unterseite montiert werden können..
Anschließend daran wird der Fahrzeugrahmen umgedreht und das zuvor zu einer Einheit
zusammengesetzte Antriebsaggregat, bestehend aus Motor, Kupplung und Getriebe, wird
eingesetzt. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß ein solches Montageverfahren für
den Großserienbau nur unvorteilhaft anzuwenden ist, insbesondere dann, wenn es sich
um Rahmen für
schwere Fahrzeuge mit entsprechend schweren Achsen
und Triebwerksteilen handelt. Ein anderes bekanntes Verfahren bezieht sich auf die
Montage von Kraftfahrzeugen, bei denen der Fahrgestellrahmen einen Bestandteil des
Wagenkastens bildet. Mit Hilfe von heb- und senkbaren Montagetischen werden die
Laufräder und Triebwerksteile an über dem Montageband in gleichbleibender Höhe an
einem Transportband hängenden selbsttragenden Wagenkasten montiert. Eine weitgehende
Vormontage des Fahr- und Triebwerkes ist hierzu erforderlich, damit unmittelbar
nach dessen Befestigung, also nach Beendigung der in diesem Fall von unten auszuführenden
Montagearbeiten der Wagenkasten auf seine eigenen Laufräder gestellt werden kann.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist den bekannten Montageverfahren
gegenüber den Vorteil auf, daß der Rahmen nicht umgedreht zu werden braucht und
daß trotzdem gute Zugänglichkeit zu den einzelnen Montagestellen je nach den Erfordernissen
sowohl von unten als auch von oben gewährleistet ist. Beim Heben und Einpassen der
zu befestigenden Einzelaggregate sind keine zeitraubenden und kräfteverzehrenden
Handarbeiten notwendig. Der Rahmen und die zu befestigenden Aggregate können mittels
der Montageböcke in den Montageablauf zweckmäßig unterstützende Einstellungen gebracht
werden, so daß jeweils günstige Griffhöhen für die Montierenden und günstige Angriffspunkte
für die Montagewerkzeuge eingestellt werden können.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt schematisch Abb. i das zu montierende Fahrgestell, von oben gesehen,
Abb. 2 eine Seitenansicht des Fahrgestelles nach Abb. i über einen Längsschnitt
der zugehörigen heb- und senkbaren Fahrgestellmontagevorrichtung am Anfang der Montagestrecke,
Abb. 3 eine Draufsicht auf die Montagev o@rrichtung nach Abb. 2, in welcher der
Fahrgestellrahmen nur strichpunktiert angedeutet ist, Abb.4 eine Stirnansicht mit
teilweisem Querschnitt durch die heb- und senkbare Montagevorrichtung nach Abb.
3 ohne Fahrgestellrahmen mit gesenkten Teleskopsäulen und Bodenplatten, Abb. 5 und
6 die Anordnung nach Abb.4 mit aufgelegtem Fahrgestellrahmen und angehobenen Teleskopsäulen
bzw. angehobener Bodenplatte für ein Laufrad.
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Angenommen, es soll ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrgestell montiert
werden, wie ein solches z. B. Abb. i zeigt. Dieses besteht aus einem aus Längs-
und Querträgern 1,:2 zusammengesetzten Kastenträgerrahmen, an dem unterhalb von
vorderen und hinteren Aufkröpfungen Blattfederpakete 3 und an diesen die Laufräder
4, 5 mit der Lenkung 6 und. dem Ausgleichgetriebe 7 angeordnet sind.
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Um dieses Fahrgestell montieren zu können, sind z. B. im Fußboden.
einer Werkhalle vier gleich hohe Teleskopsäulen 8 (Abb. 2) angenähert in einem Viereck
angeordnet, die durch im Boden eingelassene Druckmittelzylinder 9 gehoben und gesenkt
werden können.. Die Teleskopsäulen 8 weisen an ihrem oberen Ende drehbar gelagerte
Gabelköpfe io auf, die sich in. Richtung der später durch sie hindurchlaufenden
Rahmenlängsträger einstellen können.
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Weiterhin sind in der Nähe der Teleskopsäulen 8 bzw. Druckmittelzylinder
9 heb- und senkbare Bodenplatten i i angeordnet, die ebenfalls mit Hilfe von Druckmittelzylindern
12 gesteuerten Teleskopsäulen 13 gehoben und gesenkt werden können (Abb. 4, 5 und
6).
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Jn der Symmetrieebene längs. der geschilderten Montageeinrichtung
ist eine Bodenrinne 14 vorgesehen, und in dieser gleitet eine endlose Transportkette
15, die z. B. durch einen in einem Schacht 16 untergebrachten beliebigen Antrieb
in Umlauf gesetzt werden kann.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der geschilderten. Einrichtung ist
folgende: Zunächst werden die Teleskopsäulen 8, wie Abb. 5 zeigt, in eine handbequem
angehobene Stellung gebracht und in die Gabelköpfe i o der fertiggestellte Kastenträgerrahmen
i, 2 eingelegt. Hierauf werden an den Rahmenlängsträgern die Federhalteglieder,
wie Feder, Bolzen., Schwenkaugen, Laschen usw. vorgesehen und an. diesen die Blattfederpakete
3 befestigt. An, den Blattfedern werden hierauf die Achsen. der Lenkräder und das
aus Achse und Ausgleichgetri.ebe bestehende Hinterachsaggregat anmontiert. Ist dies
geschehen, so werden. die Laufräder 4, 5 zweckmäßig fahrbereit, d. h-. mit aufgepumpter
Bereifung versehen, auf die Bodenplatten i i gerollt und durch Betätigen der Druckzylinder
12 so weit angehoben, daß sie bequem und mit wenig Kraftaufwand auf die zugehörigen
Radzapfen aufgehoben und an diesen befestigt werden. können. Sobald dies geschehen
ist, wird das so geschaffene Fahrgestell durch Senken der Teleskopsäulen 8 und Bodenplatten,
i i auf den Fußbodenherabgesenkt, bis es schließlich auf den.Laufrädern. aufruht
und die Gabelköpfe io den Fahrgestellrahmen völlig freigeben (Abb.2). Nunmehr wird
das Fahrgestell mittels eines beliebigen Zuggliedes, zweckmäßig mittels eines Hakens
16 (Abb. i und 2, links) mit der Transportkette 15 gekuppelt und von dieser in Pfeilrichtung
(Abb. 3) weitergezogen, worauf die übrige Montage, wie Einbau des Motors, Einbau
von Bremsen, Lenkung und Auspuff, Einbau von Brennstofftank, Verlegen der Öl- und
Brennstoffleitungen, Befestigung der Kotflügel, Aufsetzen. von Wagenkasten und Motorhaube,
Befestigung der Scheinwerfer, Einbau der elektrischen Einrichtungen usw., vorgenommen
werden kann.
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Dieser Zughaken ist zweckmäßig als Dreiecklenker ausgebildet und in
die Spurstange der Lenkvorrichtung eingehängt, so, daß er wie eine Lenkdeichsel
wirkt.
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Die Steuerung des Druckmittels für die Teleskopsäulen 8 erfolgt zweckmäßig
so, daß diese sich gleichzeitig heben und senken, während die Bodenplatten i i zweckmäßig
einzeln gehoben. und gesenkt
werden können. Die hierfür notwendigen
Schalter oder Umstellhähne für das Druckmittel sind zweckmäßig in der Nähe der heb-
und senkbaren Montagevorrichtung angeordnet.
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Die einzelnen. Teleskopsäulen für das Anheben des Rahmens können auch
durch eine zentrale Teleskopsäule mit einer Hebebühne für den Fahrgestellrahmen
ersetzt werden, wie solche ähnliche z. B. zum Reinigen und Abschmieren von Kraftfahrzeugen
an den Tankstellen, verwendet werden. Außerdem kann man an Stelle der Transportkette
auch ein über dem Boden. laufendes Transportseil oder über der Montagestrecke eine
geeignete Transportvorrichtung anordnen. Dadurch wird die Bodenrinne 1q. entbehrlich..
Das Fahrzeug kann auch über die Montagestrecke geschoben werdet. Als Druckmittel
wird zweckmäßig Druckluft verwendet, doch kann die Drucklufteinrichtung auch, durch
eine hydraulische oder elektrische Hebe- und Senkvorrichtung ersetzt werden. Eine
besondere Transportvorrichtung ist überhaupt entbehrlich, wenn man für das Fahrgestell
eine geneigte Fahrbahn anordnet und das auf dieser hinunterrollende Fahrzeug an
den jeweiligen Montagestellen anhält.