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Di Erfindung betrifft ein Rangierrad für einen Kraftwagen und ein Verfahren zu seiner Benutzung.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Hebebühne für andere Kraftwagen frei zu bekommen, wenn Autoräder eines Kraftwagens für beispielsweise Instandsetzungsarbeiten an den Autorädern von dem mit der Hebebühne angehobenen Kraftwagen abgenommen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Rangierrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Das Rangierrad ist ein Autorad, das anstelle eines für einen normalen Fahrbetrieb mit Motorantrieb des Kraftwagens an einer Nabe für eine Autorad des Kraftwagens anbringbar ist. Allerdings ist das Rangierrad nicht für einen normalen Fahrbetrieb mit Motorantrieb des Kraftwagens geeignet. Insbesondere ist das Rangierrad bauartbedingt ungeeignet für den normalen Fahrbetrieb und/oder es weist keine Zulassung für einen öffentlichen Straßenverkehr auf und ist insbesondere auch nicht zulassungsfähig für den öffentlichen Straßenverkehr. Beispielsweise ist das Rangierrad nicht ausreichend mechanisch stabil um Belastungen, die bei normalem Fahrbetrieb mit Geschwindigkeiten schneller als Schrittgeschwindigkeit und bis zu einer Höchstgeschwindigkeit des Kraftwagens, beim Beschleunigen mit einem Motor des Kraftwagens, Bremsen des Kraftwagens und Kurvenfahrt mit hoher Geschwindigkeit und großer Querkraft auf das Autorad einwirken, Stand zu halten.
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Ein Vorteil der Erfindung ist, dass das Rangierrad wesentlich günstiger herstellbar ist als ein Autorad, das für einen normalen Fahrbetrieb mit Motorantrieb eines Kraftwagens geeignet und/oder zugelassen ist, weil das erfindungsgemäße Rangierrad den bei einem normalen Fahrbetrieb auftretenden Belastungen nicht standhalten muss. Rangierrräder, die in der Herstellung teurer als für einen normalen Fahrbetrieb geeignete und/oder für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene Autoräder sind, sind nicht von der Erfindung ausgeschlossen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Rangierrad so auszubilden, dass es ausschließlich für ein manuelles Schieben des Kraftwagens durch eine oder mehrere Personen und/oder ein Bewegen des Kraftwagens mit Eigenkraft des Kraftwagens, also mit Motorantrieb, oder mit Fremdkraft, allerdings nur mit Schritttempo geeignet ist. Mit Fremdkraft lässt sich der Kraftwagen beispielsweise mit einem Gabelstapler schieben oder ziehen. Schritttempo bedeutet eine Geschwindigkeit bis ungefähr 6 km/h und jedenfalls nicht schneller als 8, 10, 12, 15 oder 20 km/h. Bei diesen Geschwindigkeiten sind die Belastungen der Autoräder niedrig, die Autoräder müssen im wesentlichen nur ein Gewicht des Kraftwagens tragen und werden allenfalls vernachlässigbar mit Querkraft durch Kurvenfahrt und/oder Momente durch Beschleunigen oder Bremsen belastet.
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Um das Rangierrad für verschiedene Kraftwagen benutzen zu können, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ein Universalrad als Rangierrad vor. Das Universalrad weist einen Lochkreis mit Schraubenlöchern für Radschrauben oder Radbolzen in Abständen für unterschiedliche Lochzahlen und/oder mit Lochkreisen mit unterschiedlichen Durchmessern auf. Die Schraubenlöcher sind normalerweise gewindelos, sie dienen zum Durchstecken von Radschrauben oder zum Aufsetzen auf Radbolzen an Naben des Kraftwagens zu einer Befestigung des Rads an der Nabe des Kraftwagens mit den Radschrauben oder mit auf die Radbolzen geschraubten Radmuttern. Für unterschiedliche Lochzahlen sind Schraubenlöcher in Abständen in Umfangsrichtung auf dem bzw. einem Lochkreis einer Radnabe des Rangierrads vorgesehen, die eine Befestigung an einer Nabe des Kraftwagens mit einer unterschiedlichen Anzahl von Radschrauben oder Radbolzen in normalerweise gleichen Abständen in Umfangsrichtung ermöglichen. Beispielsweise weist das erfindungsgemäße Rangierrad Schraubenlöcher zur Befestigung mit an der Nabe des Kraftwagens wahlweise vier oder fünf Radschrauben oder Radbolzen auf. Für vier Radschrauben oder Radbolzen weisen die Schraubenlöcher in der Radnabe des Rangierrads einen Versatz in Umfangsrichtung von insbesondere 90° und für fünf Radschrauben oder Radbolzen einen Versatz in Umfangsrichtung von insbesondere 72° auf. Für drei oder sechs Radschrauben oder Radbolzen wäre der Versatz der Schraubenlöche insbesondere 120° bzw. 60°. Ein oder mehrere Schraubenlöcher des Rangierrads können für die Befestigung mit vier oder mit fünf Radschrauben oder Radbolzen dienen.
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Zur Ausbildung als Universalrad kann das erfindungsgemäße Rangierrad wie oben geschrieben auch Schraubenlöcher auf Lochkreisen mit unterschiedlichen Durchmessern aufweisen. Ein oder mehrere der Lochkreise können unterschiedliche Lochzahlen aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, das Rangierrad an einer Nabe für ein Autorad eines Kraftwagens, der mit einem Hebezeug, insbesondere einer Hebebühne angehoben ist, so zu befestigen, dass der Kraftwagen auf dem Rangierrad rollbar und eventuell mit Eigenkraft oder Fremdkraft in langsamem Tempo fahrbar ist. Langsames Tempo bedeutet insbesondere nicht schneller als Schritttempo. Selbstverständlich können auch mehrere Rangierräder an Naben für Autoräder des Kraftwagens und auch an allen Naben für Autoräder des Kraftwagens befestigt werden. Nach dem Befestigen des oder der Rangierräder wird der Kraftwagen mit dem Hebezeug abgelassen, so dass seine Räder auf einem Boden oder einem anderen Untergrund stehen und der Kraftwagen wird von dem Hebezeug weg geschoben oder gezogen oder in langsamem Tempo weg gefahren, so dass das Hebezeug frei ist zum Anheben eines anderen Kraftwagens. Der Kraftwagen mit dem oder den Rangierrädern wird beispielsweise auf einen Abstellplatz geschoben oder langsam gefahren, der sich vorzugsweise auf einem Betriebsgelände oder einem Privatgrundstück befindet, auf dem sich auch das Hebezeug befindet. So lange das oder die Rangierräder an dem Kraftwagen befestigt sind, verlässt der Kraftwagen das Betriebsgelände oder Privatgrundstück nicht und wird insbesondere nicht auf eine öffentliche Straße gebracht. Beim Schieben oder langsamen Fahren rollt der Kraftwagen auf dem oder den Rangierrädern und ggf. auf anderen Autorädern, die nicht von einem Rangierrad ersetzt worden sind. Das Hebezeug ist frei für andere Kraftwagen während die Autoräder des mit dem oder den Rangierädern versehenen Kraftwagens beispielsweise instand gesetzt werden. Das oder die Rangierräder, die an der oder den Naben für ein Autorad/Autoräder befestigt werden, ist oder sind insbesondere gemäß einem der Sachansprüche ausgebildet. Ein Befestigen von Autorädern, die für den normalen Fahrbetrieb geeignet und/oder für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind, erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Das gilt insbesondere für ein Wiederbefestigen der instand gesetzten Autoräder oder allgemeiner für die vorrübergehend durch erfindungsmäße Rangierräder ersetzten Autoräder.
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Die in der vorstehenden allgemeinen Beschreibung, der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale können jeweils einzeln, zu mehreren in beliebiger Kombination oder alle in Ausführungen der Erfindung vorhanden sein. Möglich ist auch eine Ausführung der Erfindung, die nicht alle Merkmale des Anspruchs 1 umfasst. Die vorstehend erläuterten Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung können beliebig kombiniert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine vereinfachte und schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Rangierrads.
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Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Rangierrad 1 ist zu einem Schieben eines nicht dargestellten Kraftwagens durch eine oder mehrere Personen von Hand auf einem Betriebsgelände oder Privatgrundstück von einer Hebebühne oder einem anderen Hebezeug zu einem Abstellplatz und/oder umgekehrt vorgesehen, um die Hebebühne für andere Kraftwagen beispielsweise während einer Instandsetzung der normalerweise benutzten Autoräder des Kraftwagens frei zu haben. Wahlweise kann der Kraftwagen mit dem Rangierrad 1 in langsamem Tempo auch mit Eigenkraft, das heißt mit seinem Motor, gefahren oder mit Fremdkraft bewegt, beispielsweise mit einem Gabelstapler gezogen oder geschoben werden. In langsamem Tempo bedeutet nicht schneller als Schritttempo.
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Das erfindungsgemäße Rangierrad 1 ist für einen öffentlichen Straßenverkehr weder zugelassen noch zulassungsfähig, sondern es ist bedingt durch seine Bauart für einen normalen Fahrbetrieb mit Motorantrieb des Kraftwagens ungeeignet. Eine mechanische Stabilität des erfindungsgemäßen Rangierrads 1 reicht nicht aus um Belastungen, die bei einer Kraftfahrt mit höherem Tempo von ungefähr 50 km/h und mehr bis zu einem mittleren Tempo des jeweiligen Kraftwagens und bis zu dessen Höchstgeschwindigkeit, Stand zu halten. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Rangierrad 1 nicht ausreichend stabil um den Belastungen, die bei einem starken Beschleunigen, starkem Bremsen, bei schneller Kurvenfahrt und auf schlechter, beispielsweise Schlaglöcher aufweisender Straße auf ein Autorad einwirken, stand zu halten.
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Das Rangierrad 1 ist ein Autorad, das anstelle eines normalen Autorads an Naben eines Kraftwagens befestigt werden kann, um wie oben geschrieben den Kraftwagen von einer Hebebühne zu einem Abstellplatz und umgekehrt zu schieben oder langsam zu fahren. Das Rangierrad 1 ist ein Universalrad mit Schraubenlöchern 2, die auf mehreren (im Ausführungsbeispiel sind es drei) Lochkreisen 3 mit verschiedenen Lochkreisdurchmessern angeordnet sind. Die Lochkreise 3 sind in der Zeichnung mit Strichlinien dargestellte, gedachte und zum Rangierrad 1 konzentrische Kreise innerhalb einer Radnabe 4 des Rangierrad 1.
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Auf den Lochkreisen 3 sind die Schraubenlöcher 2 mit Abständen in Umfangsrichtung für unterschiedliche Lochzahlen passend angebracht. Im Ausführungsbeispiel sind Schraubenlöcher 2 für vier und für fünf Löcher auf den Lochkreisen 3 vorhanden. Die Lochzahl gibt die Anzahl der Schraubenlöcher 2 auf einem Lochkreis 3 an, wobei die Abstände der Schraubenlöcher 2 voneinander in Umfangsrichtung für eine Lochzahl normalerweise gleich ist. Weil das erfindungsgemäße Rangierrad 1 zu seiner Ausbildung als Universalrad Schraubenlöcher 2 für verschiedene Lochzahlen auf einem Lochkreis 3 aufweist, haben die Schraubenlöcher 2 teilweise verschiedene Abstände in Umfangsrichtung voneinander. Jeweils ein Schraubenloch 2 wird gemeinsam für verschiedene Lochzahlen benutzt. Die Schraubenlöcher 2 sind gewindelos, sie dienen zum Durchstecken von nicht dargestellten Radschrauben oder zum Aufsetzen des Rangierrads 1 auf Radbolzen einer Nabe für ein Autorad eines Kraftwagens zur Befestigung des Rangierrads 1 an der Nabe für das Autorad des Kraftwagens mit den Radschrauben oder auf die Radbolzen geschraubten Radmuttern. Das erfindungsgemäße Rangierrad 1 ist dadurch an Naben von Kraftwagen, die unterschiedliche Lochkreisdurchmesser und verschieden viele Radschrauben oder Radbolzen aufweisen, befestigbar.
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Um beispielsweise die Autoräder eines Kraftwagens instand zu setzen, wird der Kraftwagen mit einem Hebezeug, insbesondere einer Hebebühne angehoben, und die Autoräder werden abgenommen. Anstelle der beispielsweise instand zu setzenden Autoräder werden erfindungsgemäß Rangierräder 1 an den Naben für die Autoräder befestigt. Anschließend wird der Kraftwagen abgelassen und auf einem Betriebsgelände oder Privatgrundstück, auf dem sich das Hebezeug, insbesondere die Hebebühne, und ein Abstellplatz für den Kraftwagen befinden, von Hand zu dem Abstellplatz geschoben oder nicht schneller als mit Schritttempo mit seinem Motor gefahren oder mit beispielsweise einem Gabelstapler gezogen oder geschoben. Bei diesem langsamen Bewegen rollt der Kraftwagen auf den Rangierrädern 1. Das Hebezeug, insbesondere die Hebebühne ist dadurch frei zum Anheben anderer Kraftwagen während die Autoräder des auf den Abstellplatz geschobenen Kraftwagens beispielsweise instand gesetzt werden.
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Nachdem die normalen Autoräder des abgestellten Kraftwagens beispielsweise instand gesetzt worden sind, wird der Kraftwagen vom Abstellplatz auf dem Betriebsgelände oder dem Privatgrundstück wieder zurück zum Hebezeug, insbesondere der Hebebühne von Hand geschoben, langsam mit seinem Motor gefahren oder mit beispielsweise einem Gabelstapler geschoben oder gezogen, wobei der Kraftwagen auf den Rangierrädern 1 rollt. Mit dem Hebezeug, insbesondere der Hebebühne wird der Kraftwagen und die Rangierräder 1 werden von den Naben des Kraftwagens entfernt. Anstelle der Rangierräder 1 werden die beispielsweise instand gesetzten normalen Autoräder wieder an den Naben des Kraftwagens befestigt.