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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens.
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Üblicherweise werden Räder an einer Radnabe eines Kraftwagens mittels Ein- oder Mehrfachschraubeinheiten verschraubt. Derartige Schraubeinheiten werden entweder handgeführt oder beispielsweise auch durch Industrieroboter betätigt, wobei die Schraubeinheit als solche dann an einer Decke oder an einem Maschinenbett geführt wird.
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Eine durch einen Industrieroboter geführte Schraubeinheit zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens ist beispielsweise in der
DE 324 62 20 C2 gezeigt.
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Handgeführte Schraubeinheiten sind relativ arbeitsaufwendig und mit relativ hohen Montagezeiten verbunden. Insbesondere ist es bei handgeführten Schraubeinheiten normalerweise notwendig, die Verschraubung ein zweites Mal vorzunehmen, um die Schrauben nachzuziehen. Nicht von Hand geführte Schraubeinheiten hingegen machen häufig einen teuren Stahlbau notwendig und sind somit mit hohen Investitionskosten verbunden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schnelle und einfache Verschraubung eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens bei verringerten Investitionskosten zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens umfasst eine Schraubeinheit, mittels welcher jeweilige Schrauben am Rad verschraubbar sind, sowie einen Wagen, auf welchem die Schraubeinheit höhenverstellbar angeordnet ist.
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Um bei einer schnellen Montage von Rädern an jeweiligen Radnaben eines Kraftwagens dennoch möglichst geringe Investitionskosten zu erreichen ist es also erfindungsgemäß vorgesehen, einen Mehrfachschrauber auf einem einfachen bodengeführten Wagen mit einem integrierten Höhenausgleich anzubringen. Auf diese Weise ist keine aufwendige Führungstechnik notwendig. Darüber hinaus werden durch die erfindungsgemäße Lösung noch weitaus geringere Montagezeiten im Vergleich zu handgeführten Einfachschraubern erzielt. Des Weiteren wird ein besonders prozesssicheres Verschrauben ohne ein erneutes Anziehen der Schrauben wie bei handgeführten Einfachschraubern ermöglicht.
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Eine aufwendige Führungstechnik, wie zum Beispiel durch ein Maschinenbett, durch eine Stahlbauanordnung oder durch Schienenkonstruktionen können durch die erfindungsgemäße Lösung ebenfalls entfallen. Des Weiteren ist die erfindungsgemäße Lösung im Vergleich zu bekannten Konzepten mit deutlich geringeren Investitionen verbunden und ist bei Bedarf, wie zum Beispiel im Fall von Veränderungen im Bandablauf bei der Fahrzeugmontage, innerhalb kurzer Zeit flexibel verlagerbar. Darüber hinaus ist keine komplexe Elektronik oder Mechanik erforderlich.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Höhenverstelleinrichtung, insbesondere einen Seilbalancer, umfasst, mittels welcher die Schraubeinheit höhenverstellbar ist. Beispielsweise ist ein einfacher Seilbalancer im Wagen integriert, so dass die Schraubeinheit an jeweils gegebene Randbedingungen bezüglich der Höhe der jeweiligen Räder und der Radnaben angepasst werden kann. Durch den Einsatz eines Balancers muss ein Werker die Schraubeinheit nach der Höhenverstellung nicht selbst halten, da diese Aufgabe durch den Balancer erfüllt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schraubeinheit in ihrer Längsachse verdrehbar angeordnet ist. Denn üblicherweise sind die Verschraubungspunkte an dem Rad und an der Radnabe nicht immer an derselben Position angeordnet, so dass die Schraubeinheit durch Verstellung beziehungsweise Verdrehung um ihre Längsachse auf einfache Weise an die Gegebenheiten angepasst werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schraubeinheit je nach Anzahl der Radschrauben mehrere Schraubspindeln, beispielsweise 5, umfasst, mittels welchen die jeweiligen Schrauben gleichzeitig an dem Rad verschraubbar sind. Dadurch können besonders kurze Taktzeiten erzielt werden, da sämtliche an dem Rad und an der Radnabe anzubringende Schrauben in einem Arbeitsschritt angezogen werden können.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Vorrichtung zumindest einen Kleinladungsträger umfasst. Beispielsweise können im Kleinladungsträger Radzierdeckel verstaut werden, welche dann direkt griffbereit sind, nachdem das Rad an der Radnabe angebracht und verschraubt worden ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Seitenansicht auf eine Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens, wobei die Vorrichtung eine Schraubeinheit aufweist, welche höhenverstellbar auf einem Wagen angeordnet ist; und in
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2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens.
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Eine insgesamt mit 10 bezeichnete Vorrichtung zum Verschrauben eines Rads an einer Radnabe eines Kraftwagens ist in einer Seitenansicht in 1 gezeigt. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Schraubeinheit 12, welche als Mehrfachschrauber ausgebildet ist. Um fünf Schrauben gleichzeitig verschrauben zu können, weist die Schraubeinheit 12 fünf Schraubspindeln 14 auf, mittels welchen jeweilige Schrauben gleichzeitig an dem Rad und an der Nabe verschraubbar sind. Sind mehr oder weniger Schrauben am Rad vorhanden, ändert sich entsprechend die Anzahl der verwendeten Schraubspinden 14.
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Des Weiteren ist die Schraubeinheit 12 um ihre Längsachse 16 verdrehbar angeordnet, was durch den Doppelpfeil 18 gekennzeichnete Richtung angedeutet ist. Somit kann die Schraubeinheit 12 derart um ihre Längsachse 16 verdreht werden, dass die einzelnen Schraubspindeln 14 passgenau entsprechend einer Ausrichtung eines Rads, einer korrespondierenden Radnabe und entsprechend bereits angeordneten Schrauben ausgerichtet werden können.
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Die Schraubeinheit 12 ist auf einem Wagen 20 angeordnet, der mehrere Rollen 22 aufweist, so dass der Wagen 20 mitsamt der Schraubeinheit 12 auf einfache und bequeme Weise von einem Werker verschoben werden kann. Des Weiteren weist die Vorrichtung 10 einen als Höhenverstelleinrichtung dienenden Seilbalancer 24 auf, mittels welchem die Schraubeinheit 12 entsprechend der mit dem Doppelpfeil 26 gekennzeichneten Richtungen höhenverstellbar ist. Der Seilbalancer 24 weist eine konische Seiltrommel auf. Diese bewirkt eine über den gesamten Seilzug nahezu gleichbleibende Rückzugskraft. Die Folge ist, dass nach dem Einsatz, also einer entsprechenden Höhenverstellung der Schraubeinheit 12, die Position beibehalten wird. Ein Werker kann somit auf besonders einfache und exakte Weise eine Höheneinstellung der Schraubeinheit 12 vornehmen.
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Des Weiteren sind an dem Wagen 20 noch zwei Kleinladungsträger 30 angeordnet, in welchen beispielsweise Radzierdeckel aufgenommen werden können, welche nach dem Anbringen der Schrauben an dem Rad und an der Radnabe zur Abdeckung der Radnabe angebracht werden können.
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In 2 ist die Vorrichtung 10 in einer Draufsicht gezeigt. Wie zu erkennen, weist der Wagen 20 vier der Räder 22 auf, auf welchen der Wagen 20 und somit auch die Schraubeinheit 12 auf einfache Weise verschoben werden können. In der vorliegenden Darstellung ist noch eine zur Vorrichtung 10 gehörende Steuereinrichtung 32 gezeigt, mittels welcher die Schraubeinheit 12 und somit auch die Schraubspindeln 14 gesteuert werden können.
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Mittels einer hier nicht gezeigten Shooter-Vorrichtung können zunächst entsprechende Räder für einen Kraftwagen bereitgestellt werden. Anschließend kann mittels einer Hebevorrichtung das betreffende Rad an der entsprechenden Radnabe des Kraftwagens angebracht werden. Ein Werker schraubt dann die Schrauben leicht an, so dass das Rad an der Radnabe verbleibt.
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Anschließend kann ein Werker die Schraubeinrichtung 12 passgenau positionieren, indem er den Wagen 20 entsprechend gegenüber dem Kraftwagen positioniert, die Schraubeinheit 12 gegebenenfalls noch um ihre Längsachse 18 verdreht und mittels des Seilbalancers 24 höhenverstellt. Anschließend drückt der Werker die Schraubeinheit 12 mitsamt den Schraubeinheiten 14 an die zuvor leicht vorgedrehten Schrauben an und schraubt diese fest.
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Ferner kann an der Vorrichtung 10 noch eine hier nicht dargestellte Anzeige vorgesehen sein, welche anzeigt, ob die Verschraubung wie vorgesehen erfolgt ist. Nach dem Verschrauben der Schrauben kann der Werker den Wagen 20 wieder auf einfache Weise von dem Kraftwagen wegrollen und gegebenenfalls einen der in den Kleinladungsträgern 30 aufgenommenen Radzierdeckel entnehmen und an dem betreffenden Rad anbringen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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