DE94882A - - Google Patents

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DE94882A
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Behandlung von Faserstoffen oder Fasergebilden unter Ausschlufs von Luft. Der Zweck derselben besteht darin, nicht nur die Behandlung des Fasermaterials in luftdicht geschlossenem entlüfteten Raum zu bewirken, sondern auch die Flotte in einem an das Färbgefä'fs angeschlossenen lufdicht verschliefsbaren Gefäfs bei vollständiger Abwesenheit von Sauerstoff herzustellen.
Das Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ist also, dafs alle Operationen des Färbens von der Herstellung der Flotte unter Ausschlufs von Luft in der Weise vorgenommen werden, dafs jedes angewendete Gefäfs nebst Rohrleitung mittelst Pumpe entlüftet und dann nach Bedarf mit einem chemisch unwirksamen Gas gefüllt werden kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Einrichtung in einer Ausführungsform dargestellt, welche den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet.
Derselbe besteht der Hauptsache nach aus drei Gefäfsen, die unter einander wie auch mit einer Pumpe in Verbindung stehen, und zwar aus einem Füllgefäfs G, einem Flottenbehälter K und einem Färbgefä'fs A.
In dem grofsen Behälter K wird aus dem Füllgefäfs G durch das Rohr R7 eine bestimmte Menge Wasser eingeführt, welches durch den mit Dampf heizbaren oder mit Eiswasser abkühlbaren Doppelboden H des Behälters auf die gewünschte Temperatur gebracht wird. Hierauf wird die in der Röhre R7 befindliche Luft durch Einströmenlassen von Gas mitfeist des Stutzens S4 verdrängt und durch eine Luftpumpe, welche an den Stutzen Ss des Behälters K angeschlossen ist, der nicht mit Wasser gefüllte obere Raum des Behälters evacuirt, wobei Gas nachströmt. Danach wird in dem Füllgefäfs G die Imprägnir- bezw. Färbflüssigkeit in vorher bestimmtem Mafse zusammengesetzt; das Gefäfs G wird dann durch den Deckel D3 luftdicht geschlossen und die in demselben enthaltene Luft aus dem Gefäfs dadurch verdrängt, dafs man bei geöffnetem Lufthahn L durch den Rohrstutzen S5 Gas aus einem mit diesem Stutzen verbundenen Gasometer eintreten läfst. Hierauf öffnet man den Hahn 7 und läfst die präparirte Imprägnirbezw. Färbflüssigkeit durch das Rohr JR7 in den Behälter K gehen, wobei die Flüssigkeit noch in dem Gefäfs G durch das Filter F2 gereinigt wird.
In dem Behälter K wird die Färbflüssigkeit mit. dem angewärmten oder abgekühlten Wasser durch das Rührwerk W auf das Innigste gemischt. Durch Probenentnahme aus den drei an die Stutzen a1 a2 a3 angeschlossenen Probirhä'hnen überzeugt man sich von der richtigen Zusammensetzung der Arbeitsflotte, die nöthigenfalls durch geeignetes Nachfüllen aus dem Gefäfs G auf den verlangten Sättigungsgrad gebracht wird. Ist die Arbeitsflotte fertig, so läfst man durch den Stutzen S4 aus einem an denselben angeschlossenen Gasometer mehr Gas in den Behälter K eintreten, um den nöthigen Druck in dem Behälter zu erzeugen. Man schliefst danach den Hahn 7 des Gefäfses G.
Der Flottenbehälter K steht nun durch mehrere Rohre mit dem Färbgefäfs A in Ver-
bindung. In letzteres sind die Materialbehälter M eingebaut, in die zwischen den siebartigen Böden b und Deckeln d das zu behandelnde Material eingesetzt wird. Nach Einbringung desselben wird das Färbgefäfs A durch den Deckel D1 luftdicht geschlossen und dasselbe, sowie das Material durch eine mit dem Stutzen S1 in Verbindung stehende Luftpumpe evacuirt und danach durch den Stutzen S2 mit Gas gefüllt, wodurch dasselbe vollständig von Sauerstoff befreit wird.
Diese Evacuirung, sowie Gasfüllung erstreckt sich auch auf die Rohrleitung J?2, ferner auf die Rohrleitungen R\ R* und i?5, sowie auf die Pumpe P, wobei also nur die Ventile ia, 4a, 3 und Hahn 6 geschlossen sind. Da die übrigen Rohrverbindungen bei Evacuirung des Behälters K gleichfalls von Luft entleert und mit Gas gefüllt worden sind, so befindet sich nunmehr in der ganzen Einrichtung und im Material keine atmosphärische Luft mehr, welche oxydirend auf die Farbflotte einwirken könnte, um so weniger, als durch das Nachströmenlassen von Gas auch die beim Evacuiren zurückgebliebenen letzten Spuren von Sauerstoff getilgt wurden. Der nöthige Druck wird durch das eingeführte Gas erzeugt.
Jetzt öffnet man noch die Ventile ia und 3, schliefst die anderen aufser 1 und 2 und läfst die Pumpe P angehen; dieselbe treibt die Flotte durch die Rohre JR1 und R'2. Zwischen den Rohren R1 und R2 ist noch ein Filter F1 eingeschaltet, welches dazu dient, die letzten Spuren von Verunreinigungen aus der Farbflotte auszuscheiden. Man kann jedoch auch ohne dieses Filter arbeiten. Die Flotte durchläuft die Materialbehälter M und tritt durch das geöffnete Ventil 3 in die mit Steigung O versehene Rohrleitung R3, durch welche sie wieder in den Behälter K zurückgelangt. Die Steigung O ist nur deshalb eingelegt, damit die Flotte nicht eher aus dem Färbgefäfs A abfliefsen kann, als letzteres vollständig mit der Flüssigkeit angefüllt ist. ■
Die Flotte beschreibt also einen beständigen Kreislauf durch den Apparat, wobei sie das zu färbende Material von unten nach oben durchläuft; will man die Richtung des Kreislaufes umkehren, so steuert man die Pumpe P um, schliefst die Ventile 4a, 6 und 2 und öffnet die Ventile 4 und 5.
Dann ist der Kreislauf der Flotte folgender:
Aus dem Behälter K durch die Rohrleitung R3 in das Färbgefäfs A, durch die Behälter M (von oben nach unten), durch das geöffnete Ventil 4 in die Rohrleitung i?4, durch das Ventil 5 in das Rohr i?5, das Rohr R1, in die Pumpe P und durch Ventil ia wieder in den Behälter K zurück, um von da aufs Neue den Kreislauf durch das Material anzutreten.
Ist das Material von beiden Seiten aus genügende Zeit behandelt worden, so wird die Pumpe P abgestellt, das Ventil 5 geschlossen und das Ventil 6 geöffnet;- darauf wird das Gefäfs K evacuirt, wonach man in das Färbgefäfs A durch den an einen Gasometer angeschlossenen Stutzen Sa Gas eintreten läfst.
Es ist also jetzt im Färbgefäfs A ein Druck, in dem Behälter K ein Vacuum vorhanden; durch diesen Druckunterschied wird die im Färbgefäfs A bezw. im Material enthaltene Farbflotte äufserst kräftig durch das Ventil 4, Rohrleitung R% Ventil 6 und Rohr Re in den Behälter K zurückgedrückt. Man öffnet noch das Ventil 4", .um die in den Röhren R* und R6 etwa zurückgebliebene Farbflotte in den Behälter K zu bringen. Danach werden die Ventile zwischen den beiden Gefäfsen A und K wieder geschlossen; das Gefä'fs A wird geöffnet, um das fertige Material herauszunehmen und neues hineinzubringen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Zum Färben oder Tränken von Faserstoff unter Ausschlufs von Luft die Einrichtung, dafs jedes hierbei angewendete Gefäfs nebst Rohrleituug mittelst einer Pumpe entlüftet und sodann nach Bedarf mit einem chemisch unwirksamen Gase gefüllt werden kann.
2. Eine Einrichtung der unter 1. festgesetzten Art mit wechselnd kreisender Flotte, bei welcher sowohl das Füllgefäfs (G), als auch der Flottenbehälter (K), als auch der Waarenbehälter (A) mittelst einer Pumpe entlüftet und von einer Gasglocke aus mit chemisch unwirksamen Gasen gefüllt werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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