DE947101C - Trockenstoffe fuer trocknende bzw. halbtrocknende OEle - Google Patents

Description

• Trockenstoffe für trocknende bzw. halbtrocknende Öle Trockenstoffe sind solche Metallseifen, welche bewirken, daß eine ein trocknendes Öl enthaltende Komposition von einem feuchten, leichtflüssigen Film schnell in einen harten trockenen Schutzbelag übergeht. Die Tätigkeit der Metallseifen hängt beinahe vollständig von dem anwesenden Metall und dessen Konzentration ab. Der organische Anteil des Moleküls wirkt als Träger für die Metallkomponente und steuert die als Vorbedingung erforderliche Löslichkeit in den Ölen und Lösungsmitteln und die katalytische Wirkung des Metalls während des Trocknungsvorganges im Film, wo Oxydations- und Polymerisationsvorgänge nebeneinander herlaufen. Es ist bekannt, daß Kobalt, Blei und Mangan aktive Metalle in den Trockenstoffen darstellen, während Calcium- und Zinkseifen Hilfstrockner sind, die die katalytische Wirkung der aktiven Metalle verstärken.
• Es gibt heute eine große Zahl verschiedener Metallseifen auf dem Markt, je nach Art der verwendeten Säure. Das Haupterfordernis für eine Säure besteht darin, daß sie eine hohe Säurezahl besitzt, um eine Seife mit hohem Metallgehalt zu erzeugen, und daß diese Metallseife sich leicht in einem Lösungsmittel löst und dann beständige Lösungen bildet.
• Früher verwendete man ausschließlich als Metallseifen für Trockenstoffe Resinate, Linolenate und Oleate, später verdrängten die Naphthenate einen großen Teil dieser Metallseifen, bis neuerdings die Hexanate mit sehr hohem Metallgehalt entwickelt wurden. Es handelt sich um die Metallsalze der a-Äthylhexansäure, die als charakteristische wohl definierte Säure reine Verbindungen liefert, die beachtliche Wirkungen beim Trocknen von Filmen aufweisen.
• Es wurde nun gefunden, daß die Metallsalze der . a-Äthylhexensäure gegenüber Oleaten, Resinaten, Naphthenaten und Hexanaten ausgezeichneteTrockenergebnisse bei gleicher Metallkonzentration zeigen. Diese Erkenntnis ist überraschend, da bekannt ist, daß Metallkomponenten mit Doppelbindungen allgemein in ihrer Trockenwirkung schwächer sind, weil die Komponenten, wie Ölsäure oder Leinölfettsäure, teilweise selbst polymerisieren. Dieses beruht auf der Stellung im Molekül. Im Falle der Ölsäure und Leinölfettsäure liegt die Doppelbindung so im Molekül, daß die Trockner durch Auftreten von konjugierten Doppelbindungen polymerisieren. Auch die a-Äthylhexensäure besitzt endständig vor der Carboxylgruppe eine Doppelbindung, die aber nicht imstande ist, eine Umlagerung, wie vorstehend beschrieben, einzugehen. Diese Doppelbindung übt als endständige Bindung auf die Carboxylgruppe einen derart stärkenden Einfluß aus, daß die homöopolare Bindung des Metalls wesentlich geschwächt und die aktive Wirkung des Metalls beim Trocknungsvorgange bedeutend verstärkt wird. Dadurch gewinnen die Metallseifen der a-Äthylhexensäure eine verstärkte Trockenwirkung gegenüber den Metallseifen der a-Äthylhexansäure und der Naphthensäure.
• Die überraschende Wirkung der a-Äthylhexensäurereste kann bei den verschiedenen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen und unter dem Einfluß von Licht und Luft nur durch die bestimmte Endstellung der Doppelbindung vor der Carboxylgruppe erklärt werden. Diese überragende Wirkung bezüglich des katalytischen Einflusses war nach den bisherigen Erfahrungen mit Linolenaten, Oleaten und Resinaten, deren Säurereste Doppelbindungen aufweisen, nicht zu erwarten.
• Die Metallsalze der a-Äthylhexensäure weisen nicht nur einen hohen Metallgehalt, sondern sie weisen auch hohe Transparenz auf. Sie haben eine hohe Löslichkeit in Lösungsmitteln und Ölen, wobei der Zusatz der Hexenattrockner deren Färbung in keiner Weise beeinträchtigt. Wegen des hohen Metallgehaltes der a-Äthylhexenate und deren hoher Löslichkeit lassen sich diese so mit Lösungsmitteln verdünnen, daß diese Lösungen einen konstanten Metallgehalt und überhaupt eine größere Gleichförmigkeit der Zusammensetzung aufweisen, da die Hexenate aus einer Säure von bestimmter chemischer Zusammensetzung hergestellt werden. -Bei hohen und niedrigen Temperaturen sind die Lösungen homogen und von niedriger Viskosität.
• Beispiel i ioo Teile Leinöl werden mit 0,03 bis i,2 Teilen Kobalt-a-äthylhexenat - entsprechend 0,005 bis o,2 Teilen Co - versetzt. Das Kobaltäthylhexenat löst sich schnell in Leinöl auf und aktiviert die Oberfläche eines Leinölfilms so stark, daß der Trockenzustand nach wenigen Stunden erreicht wird.
• Beispiel 2 Das Bleisalz der a-Äthylhexensäure mit einem Bleigehalt von 36,60/, und das Kobaltsalz derselben Säure mit 16"6"/, Kobalt werden in Xylol gelöst. Die Mengen aller drei Bestandteile werden so gewählt, daß in ioo cm3 Xylollösung 2o g Pb und 2,5 g Co gelöst sind. Man erhält eine noch fließende klare homogene Lösung, die sich in Ölen leicht und schnell löst.
• Beispiel 3 iooo g Leinöl werden mit io cm3 einer Lösung nach Beispiele versetzt. Die Lösung löst sich klar und schnell im Öl, dessen Metallgehalt o,2 g Pb und 0,025 0% Co beträgt.
• Beispiel q.
• Eine Xylollösung von a-äthylhexensaurem Blei und a-äthylhexensaurem Mangan wird so eingestellt, daß sie in ioo cm3 2o g Pb und 2 g Mn enthält. iooo g Leinöl werden mit io cm3 dieser Lösung versetzt, so daß der Metallgehalt im Öl o,20% Pb und o,o20/0 Mn beträgt.
• Beispiel 5 In iooo cm3 Leinöl werden io g Bleinaphthenat mit einem Bleigehalt von -.o0/, und 1,5.9 Kobalta-äthylhexenat mit einem Co-Gehalt von 16,5()/" die vorher in wenig Testbenzin gelöst wurden, versetzt. Der Metallgehalt im Öl betrug o,2 % Pb und 0,025 0/0 Co. Das Öl trocknete schnell zu einem haltbaren Film.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Trockenstoffe -für trocknende bzw. halbtrocknende Öle, Firnisse, Lacke und Ölfarben, dadurch gekennzeichnet, daß sie Schwer- und Erdalkalimetallsalze der a-Äthylhexensäure allein oder auch in Mischung mit den bisher üblichen Trocknern, wie Naphthenaten, Resinaten und Oleaten, enthalten.