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-Gummikiss,en-Ziehpresse Die bekannten Ziehpressen, vorzugsweise zum
Ziehen von Blechen, bei denen nur ein festes Gesenk benutzt wird, während das Gegengesenk
aus einem in ein kräftiges Gehäuse eingebetteten Gummiblock besteht, werden im folgenden
Gummikissen-Ziehpressen genannt. Hierbei wird das feste Gesenk mit dem daraufliegenden
zu verformenden Blech in den Gummiblock hineingedrückt. Letzterer ist hierbei vollkommen
in seinem Gehäuse eingeschlossen, wobei der Preßtisch als Abschlußdeckel fungiert
und in das Gehäuse hineindrückt. Der spezifische Druck auf den Gummiblock beträgt
bei modernen Pressen zwischen 25o und 35o kg/qcm. Durch die Elastizität des Gummiblockes
wird dieser spezifische Druck fast in voller Höhe auch auf die Seitenwände des Gummiblockgehäuses
übertragen. Bei den bekannten Pressen dieser Art ist demzufolge das Gummiblockgehäuse
so kräftig ausgeführt, daß es als selbständiges Aggregat die Seitenkräfte aufnehmen
kann. Da die Innenform dieses Gehäuses quadratisch oder rechteckig ist, sind die
Seitenwände biegungssteif ausgebildet worden, wodurch die Gehäuse riesige Ausmaße
erhalten. Die Unterbringung dieser großen- Gummikissengehäuse führte zu unverhältnismäßig
großen Pressen-Ausmaßen.
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Die Erfindung geht neue Wege im Aufbau solcher Pressen und erreicht
eine wesentliche EinspCLc_e an Pressengewicht sowie an Platzbedarf.
Die
Erfindung betrifft eine Gummikissen-Zieh-. presse und besteht darin, ein Pressengestell
aus ein oder mehreren geschlossenen Pressenrahmen herzustellen und in letztere ein
Gummikissengehäuse so .einzusetzen, daß die durch den Pressendruck auf das Gummikissen
ausgeübten Kräfte im wesentlichen von den Pressenrahmen aufgenommen werden. Dadurch
wird erreicht, einmal, daß das Gummikissengehäuse in seinen Längswänden nicht mehr
auf Biegung, sondern nur noch, auf Zug beansprucht wird, zum anderen, daß dadurch
die Gummikissengehäuse wesentlich kleiner gehalten sowie auch die Pressen an Gewicht
ganz außerordentlich leichter gestaltet werden können.
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Es ist zweckmäßig, in einem Pressengestell aus ein oder mehreren in
Richtung des Pressendrucks verlaufenden Pressenrahmen den Gummikissenbehälter quer
zu letzteren anzuordnen, weil dabei die Gehäuseseitenwände nur so stark ausgebildet
werden müssen, daß sie die Zugkräfte der Presse auf die Vorderwände des Gehäuses
übertragen können.
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1 Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer nur ein Ausführungsbeispiel
wiedergebenden schematischen Zeichnung einer hydraulisch betriebenen Gummikissen-Ziehpresse
erläutert,- bei der das Gummikissengehäuse im oberen Teil des Pressenrahmens befestigt
ist und der Preßtisch von unten nach oben arbeitet. Es zeigt ' Fig. r einen Querschnitt
durch .eine solche Presse, Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie A-A der
Fig. i, .
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Fig. 3 die halbe Darstellung des Pressenrahmens in Ansicht mit Lage
der auf den Rahmen wirkenden Hauptkräfte sowie den Verlauf der elastischen Linie
unter dem Pressendruck.
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Nach den Figuren ist in dem oder den Pressenrahmen a (s. Fig.
2) das obere Widerlager b für den Gummiblock d angeordnet. Der Gummiblock
liegt in dem rechteckigen Gehäuse c mit den Seitenwänden cl und c2 sowie den Randwänden
c3 und c4. Der Preßtisch e dient zur Aufnahme der Gelenke und wird durch den Zylinder
f des Kolbens g auf den Gummiblock d im Gehäuse c gepreßt: Mit
h ist das Kolbenwiderlager in den Pressenrahmen und mit i in Fig.3 die elastische
Linie des Prellrahmens unter der Einwirkung der Preßkräfte P1 und P2 durch den Pressenzylinder
bezeichnet worden. Die Kräfte P1 und P2 der Presse wirken durch den geschlossenen
Rahmen a der Presse und durch die Anordnung des Gummikissenbehälters e im Rahmen
durch das Gummikissen auf die Vorderwände c. und c4 des Gummikissengehäuses c, die
von den Seitenwänden cl und c2 des Gehäuses als Zugkräfte aufzunehmen sind. Biegebeanspruchungen
der Seitenwände cl und c2 können nicht auftreten, weil die Pressenkräfte P1 und
P2 den Rahmen ca nach der elastischen Linie i (Fig.3) zu verbiegen versuchen, aber.
die Gummikissenkräfte P3 diesen entgegenwirken. Durch diese Ausbildung der Presse
ist es möglich, die Breite des Gummikissengehäuses sowie der ganzen Presse gegenüber
den bisher bekannten Piessen wesentlich herabzusetzen.
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Fig. 3 soll den günstigen Kräfteverlauf bei dieser Konstruktion zeigen.
Ein Pressehrahmen einer normalen Presse ist mit den Kräften p1 und p2 beaufschlagt.
Unter einer solchen Beanspruchung erhält die elastische Linie (welche im unbelasteten
Zustand selbstverständlich gerade verläuft) den in Fig. 3 strichpunktiert gezeichneten
Verlauf. In derselben Figur bedeutet P3 die aus dem Gummikissengehäuse kommende
Seitenkraft, welche der Tendenz der elastischen Linie, sich nach innen zu verbiegen,
entgegenwirkt, so daß sich diese beiden Kräfte mehr oder weniger aufheben. Dieser
Umstand wirkt sich günstig auf die Dimensionierung und das Gewicht des Pressenrahmens.
aus.
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Diese Anordnung des Gummikissengehäuses im Pressenrahmen kann bei
Pressen aller Art, z. B. hydraulisch oder mechanisch betriebenen Pressen, angewandt
werden.