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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Absicherung von Ladegut, welches hintereinander angereiht ist.
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Stand der Technik
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Es gibt eine unendliche Vielzahl von Ladegütern, die gespeichert oder zwischengespeichert werden müssen und bevorzugt einer Absicherung unterliegen sollen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich vor allem auf Karosserieteile für die Automobilindustrie, die beispielsweise aus einer Presse kommen und für eine Weiterverarbeitung gestapelt und weiteren Arbeitsstationen zugeführt werden müssen. Das Stapeln geschieht in der Regel in sogenannten Stapelsäulen, wie diese grundlegend in der
DE 38 11 310 A1 beschrieben sind. Eine derartige Stapelsäule weist übereinander angeordnete, jeweils aus Trag- und Steuerarm bestehende, schwenkbare Klinkenhebel auf, wobei am Steuerarm jedes Klinkenhebels alternierend ein Vorsprung nach der einen oder anderen Seite, im wesentlichen parallel zur Drehachse des Klinkenhebels gerichtet, absteht, an dem eine Steuerfläche eines jeweils darunter liegenden Klinkenhebels angreift, um den darüber liegenden Klinkenhebel von einer Ruhein eine Bereitschaftsstellung zu überführen, wenn der darunter liegende Klinkenhebel in seine Arbeitsstellung gelangt. Derartige Stapelsäulen haben sich über Jahrzehnte hinweg in der Praxis bewährt.
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In der Vergangenheit hat sich allerdings herausgestellt, dass das Lagergut oftmals infolge von Vibrationen, Stössen od. dgl. verschoben wird, was in vielen Fällen nicht gewünscht ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der o.g. Art zu schaffen, mittels der eine Absicherung des Lagerguts bei dessen Lagerung erfolgt.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ladegütern ein Fingerhebel eingreift, der sowohl in Be- als auch in Entladerichtung entgegen der Kraft von Kraftspeichern aus seiner Position zwischen den beiden Ladegütern bewegbar ist.
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Das bedeutet, dass dieser Fingerhebel eine zusätzliche Abstützung des Ladeguts bewirkt, so dass es zu keiner oder einer wesentlich geringeren Verlagerung dieses Ladeguts kommt. Dabei ist erfindungsgemäss dieser Fingerhebel durch die Kraftspeicher so gelagert, dass er zwar einer Verlagerung des Ladeguts erhebliche entgegenwirkt, aber keinen grösseren Störungen beim Be- oder Entladen der Rutschsicherung bzw. ggf. benachbarter Stapelsäulen unterliegt.
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Bevorzugt wird der Fingerhebel zwischen zwei Seitenwangen einer Schiene angeordnet, wobei die Seitenwangen noch über eine Rückwand miteinander verbunden sind. Hierdurch entsteht eine U-förmige Schiene, die leicht auf einem Hallenboden festgelegt werden kann.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll der Fingerhebel drehbar auf einer Freiachse aufsitzen. Gleichfalls auf der Freiachse sitzt neben dem Fingerhebel eine Schenkelfeder auf, die einends mit einem Hakenstreifen den Fingerhebel so übergreift, dass sie den Fingerhebel in einer gewünschten Position hält. Andernends ist deshalb diese Schenkelfeder ortsfest festgelegt. Wird das Ladegut gegen den Fingerhebel gedrückt, so dreht der Fingerhebel um diese Freiachse und verschwindet zwischen den beiden Seitenwangen der Schiene. Nach dem Überfahren des Fingerhebels durch das Ladegut schnellt dann dieser Fingerhebel wieder aus seiner Position zwischen den beiden Seitenwangen heraus und bildet in Gegenrichtung des Ladeguts ein Hindernis.
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Bevorzugtermassen ist ferner die Freiachse über zumindest eine Schwinge (bevorzugt werden zwei Schwingen) mit einer Drehachse verbunden, die sich ortsfest zwischen den beiden Seitenwangen erstreckt. Das bedeutet, dass die Freiachse an den Schwingen in einem gewissen Umfang um die Drehachse herumschwingen kann, wobei sie bevorzugt mit einem Achsbolzen in einer Kulisse in einer der Seitenwangen geführt ist. Dabei stützt sie sich aber gegen eine schenkelfederartige Stützfeder ab, die wiederum der Drehachse aufsitzt.
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Diese schenkelfederartige Stützfeder stützt sich mit ihrem einen Ende gegen die Rückwand und mit ihrem anderen Ende gegen die Freiachse ab, was bewirkt, dass die Freiachse unter einem Druck steht, der sie in der Kulisse so führt, dass der Fingerhebel aus den beiden Seitenwangen herausragt. Zum Abfangen des Angriffs dieses freien Schenkels der Stützfeder ist auf der Freiachse noch eine Distanzhülse neben dem Fingerhebel vorgesehen, die beispielsweise aus Kunststoff bestehen kann.
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Von der Erfindung soll auch eine gesamte Anlage aus Stapelsäulen beliebiger Art und der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Absicherung von Ladegut umfasst sein.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Absicherung von Ladegut;
- 2 eine Draufsicht auf einen Teilausschnitt der Vorrichtung gemäss 1 ohne Seitenwangen;
- 3 eine Frontansicht der Vorrichtung gemäss 1;
- 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss 3 ohne eine Seitenwange.
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Ausführungsbeispiel
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Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur Absicherung von nicht näher dargestelltem Ladegut weist gemäss 1 eine U-förmige Schiene 1 aus zwei Seitenwangen 2.1 und 2.2 sowie einer Rückwand 3 auf. Vorne an der Schiene 1 ist noch ein Sicherungswinkel 4 sowie seitlich ein Deckstreifen 5 zu erkennen, die aber für die Erfindung keine Rollen spielen.
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Gemäss den 2 und 3 befinden sich zwischen den Seitenwangen 2.1 und 2.2 hintereinandergeschaltet Fingerhebel 6.1 bis 6.4, wobei zukünftig immer nur ein Fingerhebel 6 beschrieben wird. Dies gilt auch für sämtliche, diesem Fingerhebel 6 zugeordnete Betätigungselemente.
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Der Fingerhebel sitzt auf einer Freiachse 7, die zwischen den beiden Seitenwangen 2.1 und 2.2 angeordnet und über zwei Schwingen 8.1 und 8.2 mit einer Drehachse 9 verbunden ist. Während die Drehachse 9 mit zwei Achsstummel 10.1 und 10.2 in entsprechenden Bohrungen in den Seitenwangen 2.1 und 2.2 festsitzt, bewegt sich die Freiachse 7 an den Schwingen 8.1 und 8.2 frei zwischen den Seitenwangen 2.1 und 2.2, wird aber in einer Seitenwange 2.2 durch einen Achsbolzen 11 geführt, der sich entlang einer bogenförmigen Kulisse 12 (siehe 4) bewegen kann. Diese bogenförmige Kulisse 12 ist als Langloch ausgebildet, welche sich über einen Bogenabschnitt eines Radius um die Drehachse 9 erstreckt. Auf der Drehachse 9 sitzt eine Stützfeder 13 auf, deren einer Schenkel 14 sich gegen die Rückwand 3 abstützt, während der andere freie Schenkel 15 die Freiachse 7 gegen ein Ende der Kulisse 12 drückt.
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Der Fingerhebel 6 sitzt auf der Freiachse 7 zwischen einer Distanzhülse 16 und einer Schenkelfeder 17, die mit einem freien Ende fest mit der Freiachse 7 verbunden ist, während das andere freie Ende als Hakenschenkel 18 ausgebildet ist, welches den Fingerhebel 6 übergreift.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
- In Gebrauchslage kann die Schiene 1 waagerecht auf einem Produktionshallenboden angeordnet werden, wobei sie beispielsweise beidseits von entsprechenden Stapelsäulen flankiert werden kann (nicht muss!), wie diese beispielsweise in der DE 100 53 268 A1 beschrieben sind. Das entsprechende Lagergut, welches beispielsweise aus tiefgezogenen, bauchigen Flächen für die Automobilindustrie besteht, wird senkrecht stehend von einer Seite her über die Stapelsäule bzw. erfindungsgemäss auch über die als Rutschsicherungen zur Absicherung dieses Ladeguts bezeichnete Schienen geschoben. Dabei wird der Fingerhebel 6, welcher, wie in den 3 und 4 gezeigt, zwischen den beiden Seitenwangen 2.1 und 2.2 herausschaut, gegen die Kraft der Schenkelfeder 17 gedrückt, so dass der Fingerhebel 6 gegen diese Kraft zwischen den beiden Seitenwangen 2.1 und 2.2 verschwindet und von dem Ladegut ohne weiteres überfahren werden kann.
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Nach dem Überfahren schnellt allerdings der Fingerhebel 6 wieder aus seiner versteckten Position zwischen den beiden Seitenwangen 2.1 und 2.2 heraus und bildet durch einen etwa senkrechten Anschlag 19 ein Widerlager. Hierdurch ist durch diesen Fingerhebel 6 das Lagergut auch bei auftretenden Vibrationen, Stössen od. dgl. gegen ein Verrutschen entlang der Schiene 1 und auch der benachbarten Stapelsäulen gesichert.
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Zum Entnehmen des Ladeguts wird nun über dieses ein Druck auf den Anschlag 19 ausgeübt, wobei der Fingerhebel 6 diesen Druck an die Freiachse 7 weitergibt, die geführt durch die Schwingen 8.1 gegen die Kraft der Stützfeder 13 entlang der Kulisse 12 wandert, wobei der Anschlag 19 bzw. dieser Teil des Fingerhebels 6 wieder zwischen den beiden Seitenwangen 2.1 und 2.2 verschwindet, so dass das Ladegut die Position dieses Fingerhebels 6 ohne Schwierigkeiten überfahren kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiene
- 2
- Seitenwange
- 3
- Rückwand
- 4
- Sicherungswinkel
- 5
- Deckstreifen
- 6
- Fingerhebel
- 7
- Freiachse
- 8
- Schwinge
- 9
- Drehachse
- 10
- Achsstummel
- 11
- Achsbolzen
- 12
- Kulisse
- 13
- Stützfeder
- 14
- Schenkel
- 15
- freier Schenkel
- 16
- Distanzhülse
- 17
- Schenkelfeder
- 18
- Hakenschenkel
- 19
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3811310 A1 [0002]
- DE 10053268 A1 [0017]