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Einer Ziehbank vorgeordnete Einstoßvorrichtung für das zu ziehende
Gut, z. B. Rohre Die Erfindung bezieht sich auf eine einer Ziehbank vorgeordnete
Einstoßvorrichtung für das zu ziehende Gut, z. B. Rohre.
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Bei der Herstellung von Rohren ist es häufig notwendig, den Durchmesser
eines Vorrohres zu reduzieren und das Vorrohr durch Ziehen durch eine -Ziehmatrize
zu verlängern. Dabei wird innerhalb des Vorrohres ein Dorn vorgesehen, durch den
die Wandstärke bestimmt wird. Dabei muß aber zunächst das Rohrende im Durchmesser
reduziert oder angespitzt werden, damit es durch die Ziehmatrize hindurchgeführt
und von dem Greifer der Ziehvorrichtung erfaßt und gezogen werden kann.
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Es sind bereits einer Zie$vorrichtung unmittelbar vorgeschaltete,
das Ziehgut zentrisch umschließende, hydraulische Einstoßvorrichtungen für Rohre
od. dgl. mit einer zum Festspannen des Rohres bestimmten _Konuszange und einem die
Zange spannenden Konusring bekannt, mit denen das Rohrende unter gleichzeitiger
Verjüngung durch die Ziehmatrize gestoßen wird, so daß sich das Rohr vom Greifer
der Ziehvorrichtung erfassen läßt und gezogen werden kann. Bei den bekannten Vorrichtungen
dienen zur Ausführung der Stoßbewegung hydraulisch beaufschlagte Kolben, die jeweils
in einem doppelt wirkenden Zylinder gleiten, wobei das Diuckmittel beim Stoßvorgang
auf der einen Seite des Zylinders, der Vorschubkammer, und beim, Rückzug auf der
anderen Seite, der Rückzugkammer, eintritt. Bei den bekannten Vorrichtungen ist
jedoch der 'Ziehring mit den
Kolben verbunden und damit beweglich,
so daß bei ungleichmäßigem Arbeiten der Kolben Kippkräfte auftreten. Darüber hinaus
ist der Betrieb mehrerer zentrisch um das zu. bearbeitende Werkstück herum angeordneter
Kolben sowohl bautechnisch als auch im Betrieb umständlich.
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Bei einer anderen Einstoßvorrichtung dieser Art ist ein in einem Zylinder
gleitender, zweiseitig hydraulisch beaufschlagter sowie den zentrischen Durchtritt
des Ziehgutes, z. B. von-Rohren, gestattender Hohlkolben zum Spannen des Gutes mittels
einer in einem Konusring geführten Konüszange und mit einem Antrieb zum Vorschieben
der Spanneinrichtung bzw. zum Einstoßen des von ihr erfaßten Gutes in die ortsfeste
Matrize vorgesehen. Bei dieser Anordnung werden in einer ersten Stufe die einzustoßenden
Rohre mit Hilfe des hydraulisch betätigten Hohlkolbens festgeklemmt, worauf die
gesamte Vorrichtung in beliebiger Weise zum Einstoßen der Rohrenden auf die Matrize
zu bewegt wird.
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Durch die, Erfindung wird eine Konstruktion geschaffen, die in ihrem
Aufbau wesentlich einfacher und räumlich gedrängter ist und darüber hinaus die Möglichkeit
bietet, in einfachster Weise den Griff der Konuszange auf die Einstoßkraft abzustimmen.
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Gemäß der Erfindung wird das Einstoßen des Gutes in die Matrize und
das Zurückführen der Spanneinrichtung in. die Ausgangsstellung in an sich bekannter
Weise durch ein auf seinen beiden Stirnseiten je eine dem Druckmittelzufluß öffenbare
Vorschub- bzw. Rückzugskammer bildendes Kolbensystem bewirkt, wobei ein zu dem mit
der Spannzange verbundenen Kolben koaxialer, auf diesem verschieblich geführter
sowie mit dem Konusring verbundener zweiter Kolben vorgesehen ist, der mit dem ersten
eine dem Druckmittelzufluß öffenbare Spannkammer bildet, und schließlich die Vorschub-
bzw. Rückzugskammer jeweils. an den von der Spannkammer abgekehrten Stirnseiten
der beiden Kolben liegt.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ,besteht darin,
daß die Vorrichtung leicht verstellt und demnach Werkstücken von verschiedenen Abmessungen
angepaßt werden kann. Sie ist so betriebssicher, daß sogar eine halbautomatische
Arbeitsweise möglich ist. Die Vorrichtung gemäß der- Erfindung wird vorzugsweise
mit einem die Spann-, Vorschub- und Rückzugskammer an die Druckmittelquelle anschließenden,
an sich bekannten Steuerventil ausgerüstet, das die Druckmittelquelle beire Stoßvorgang
an die Spann-- und Vorschubkammer und die Rückzugskammer an den Druckmittelsumpf
anschließt, während beim Rückzug die Rückzugskammer an die Druckmittelquelle und
die Spann- und Vorschubkammer am Druckmittelsumpf liegen.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung - des Erfindungsgegens(tandes wird
diesem Hauptsteuerventil ein Druckregelventil zugeordnet, das zwischen Spann- und
Vorschubkammer und dem Hauptsteuerventil sitzt und beim Stoßvorgang die Druckmittelquelle
zuerst an die Spannkammer und nach Ausbildung eines bestimmten Druckes in der Spannkammer
an die Vorschubkammer anschließt, während beim Rückzug ein größerer Druck in der
Vorschubkammer als in der Spannkammer aufrechterhalten wird. Schließlich wird in
weiterer Ausbildung des Erfindungsgegenstandes der Vorschlag gemacht, dieses Regelventil
so auszubilden, daß in der Rückzugsstellung des Hauptsteuerventils die Spannkammer
zuerst an den Druckmittelsumpf gelegt wird, während die Vorschubkammer unter Druck
verbleibt, worauf erst bei Ausbildung eines bestimmten Überdruckes in der Vorschubkammer
das Druckmittel aus der Vorschubkammer austreten kann.
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Selbstverständlich sind sowohl Hauptsteuerventil als auch Drückregelventil
in Verbindung mit dem Anmeldungsgegenstand ähnlichen Einrichtungen im Prinzip bereits
bekannt, ebenso wie auswechselbare Führungsbuchsen, so daß diese Teile für sich
keine Erfindung darstellen.
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Die Zeichnungen zeigen einAusführungsbeispiel gemäß der Erfindung,
und zwar in Fig. i bis 3 schematische Längsschnitte durch die erfindungsgemäße Einstoßvorrichtung
während verschiedener Arbeitsvorgänge und in Fig.4 ein Schema des hydraulischen
Leitungssystems der erfindungsgemäßen Einstoßvorrichtung. Die in den Fig. i bis
3 im einzelnen dargestellte Einstoßvorrichtung weist einen Zylinder io auf, der
den hydraulischen Spann-und Druckmechanismus aufnimmt sowie einen Halter i i für
den Ziehring 13. Diese Teile sind miteinander durch den Verbindungskörper 12 zu
einer Einheit verbunden. Der Verbindungskörper 12 ist oben offen, so daß Zugang
zum Ziehringhalter und dem Spann- und Druckmechanismus vorhanden ist.
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Durch den Spann- und Druckmechanismus im Zylinder io wird das Einspannen
und der Vorschub eines Rohres T durch den Ziehring 13 bewirkt, wobei der Verbindungskörper
12 als Widerlager dient. Der Ziehring 13 ist in einer Aussparung 16 des Ziehringhalters
i i gelagert und stützt sich sowohl- während des Anspitz- wie des Ziehvorganges
gegen einen Schultervorsprung 17 an diesem ab. Er wird gegen ;Rückwärtsbewegung
durch die Platte i8 gesichert, die in einer Rille in der Innenseite -des Verbindungsteils
12 gleitet. Dem Ziehring bzw. -trichter kann ein Kühlmittel zugeführt werden. Das
von dem Außenumfang des Rohres T abfließende Kühlmittel wird in dem Verbindungsteil
12 gesammelt und fließt durch die Öffnung-22 in die Rückführleibung 23 ab.
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Der Ziehring bzw. -trichter weist, wie üblich, eine sich erweiternde
Öffnung 25 auf, durch welche hindurch das Rohr T zwecks Verringerung seines Durchmessers
und Verlängerung gezogen wird. Um das Rohr zu Beginn durch den Ziehring hindurchzudrücken
und es derart mit der Verjüngung P (vgl. Fig. 2) zu versehen, die sich durch den
Ziehring erstreckt, und an der die Greifbacken oder -zangen einer Ziehbank oder
eines Ziehklobens angreifen können, wird der innerhalb des
Zylinders
io untergebrachte hydraulische Mechanismus verwendet. Der Zylinder io weist eine
zentrale Bohrung auf, in welcher ein Betätigungskolben 31 und ein Spannkolben 32
untergebracht sind. Die Enden des Zylinders werden durch einen Zylinderkopf 33 abgeschlossen,
durch den sich die rohrförmige, hülsenartige Verlängerung 35 des Spannkolbens erstreckt.
Um einen Durchtritt von Leckflüssigkeit Jüngs des Hülsenansatzes zu verhindern,
kann eine Packung vorgesehen werden. An seinem anderen Ende ist der Zylinder durch
einen ringförmigen Zylinderkopf 37 abgeschlossen, der in seiner Lage durch einen
Federring 38 gehalten wird. In dem Zylinderkopf 37 ist eine Pakkung 39 vorgesehen,
durch die sich der Hülsenansatz 4o des Betätigungskolbens 31 erstreckt.
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Zur Führung und zum Einspannen des Rohres T, welches durch den Hülsenansatz
4o des Kolbens 31 hindurchgeführt ist, ist in dem Hülsenansatz ein von diesem abnehmbares,
besonderes Führungsglied angeordnet, das aus einem sich erweiternden Eintrittsteil
42, einem im Abstand von dem Rohr verlaufenden zylindrischen Teil 43 und einem Führungsteil
besteht, der so dimensioniert ist, daß er das zu ziehende Rohr mit einem Spiel von
etwa 1,6 mm umfaßt. Das Führungsstück kann in einfacher Weise durch ein anderes
ersetzt werden, wenn von einer Abmessung des zu ziehenden Rohres zu einer anderen
übergegangen werden soll.
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An dem anderen Ende der Hülse ist eine Greifzwinge 5o für das Rohr
vorgesehen. Das Ende dieser Greifzwinge wird in der Hülse durch die an beiden Teilen
vorgesehenen, miteinander zusammenwirkenden Gewindegänge 51 gehalten. Die konischen
Greifbacken der Greifzwinge tragen Greifkissen 54 für das Rohr, die durch Stellschrauben
55 gehalten werden. Es ist deshalb, wenn Rohre von verschiedenen Abmessungen gezogen
werden sollen, lediglich notwendig, die Kissen 54 auszutauschen, um so die Greifzwinge
den Abmessungen des jeweils zu ziehenden Rohres anzupassen.
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Um die Backen der Greifzwinge nach innen und damit in verspannenden
Eingriff mit einem innerhalb derselben angeordneten Rohr zu pressen, ist in die
Hülse 35 des Spannkolbens 32 ein konischer Nocken- bzw. Spannring 57 eingepreßt.
Sobald sich der Spannkolben 32 von dem Vorschubkolben 31 weg bewegt, greift der
Spannring auf die konischen Flächen der Greifbacken, wodurch sich die Kissen 54
auf den Außenumfang des Rohres pressend anlegen. Die Kolben 3i und 32 bilden zwischen
sich eine Spannkammer 6o, der durch die Leitung 61 Druckflüssigkeit zugeführt wird,
wodurch beide Kolben auseinander bewegt ,werden und dabei die Zwinge auf den Außenumfang
des Rohres aufgespannt wird. Durch einen durch Reduzierung des Kolbendurchmessers
entstandenen Spalt wird der Eintritt der Druckflüssigkeit in die Kammer 6o ermöglicht.
Die Stirnfläche des Kolbens 31 weist Rillen 63 auf, über welche die Druckflüssigkeit
in den Raum zwischen den beiden Kolben auch dann eintreten kann, wenn die gegenüberliegende
Stirnfläche des Kolbens 32 an der benachbarten Fläche des Kolbens 31 anliegt.
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Es ist ersichtlich, daß, wenn die Kolben 31 und 32 durch eine nicht
zusammendrückbare Flüssigkeit voneinander weg bewegt werden und hierdurch die Zwinge
auf das Rohr aufgespannt wird, wobei die Druckflüssigkeit in der Spannkammer 6o
verbleibt, der Kolben 31 bei der in den Abbildungen gezeigten Anordnung nach rechts
bewegt und derart das Rohr zunächst in den Ziehtrichter hinein vorbewegt werden
kann. Hierbei wird der Einspanndruck auf das Rohr aufrechterhalten, weil die nicht
zusammendrückbare Druckflüssigkeit in der Spannkammer bewirkt, daß sich der Kolben
32 gleichzeitig mit dem Kolben 31 bewegt. Um den Kolben 31 vorwärts zu bewegen,
wird über die Leitung 65 Druckflüssigkeit in die Vorschubkammer 7o eingeleitet.
Der Zylinderkopf 37 ist so abgedreht, daß ein den Durchtritt der Druckflüssigkeit
ermöglichender Spalt gebildet wird. Auch die Stirnfläche des Kolbens 31 weist Rillen
auf, die den Durchtritt der Druckflüssigkeit zwischen dem Kolben 3i und dem Zylinderkopf
37 ermöglichen.
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Sobald die Kolben 3i und 32 durch die in der Kammer 6o enthaltene
Druckflüssigkeit gewissermaßen gegeneinander verblockt worden sind, kann ihre Gesamtheit
durch Einleiten von Druckflüssigkeit in -die Vorschubkammer 70 vorwärts bewegt
werden, bis der Schulteransatz 68 des Kolbens 32 zur Anlage an den durch das innere
Ende 69 des Zylinderkopfes 33 gebildeten Anschlag kommt. Darauf kann die Zwinge
von dem Rohr gelöst und anschließend können die Kolben zurückgezogen werden, indem
die Druckflüssigkeit in der VorschubkamMer 70 verbleibt, jedoch die Druckflüssigkeit
aus der Kammer 6o abgelassen und Druckflüssigkeit über die Leitung 73 in die Rückzugskammer
72 zwischen dem Kolben 32 und dem Zylinderkopf 33 eingeleitet wird. Diese Anordnung
ermöglicht es, daß sich nunmehr der Spannkolben 32 in eine Stellung näher dem Kolben
31 bewegt. Hierdurch wird die Zwinge von dem Rohr gelöst. Während dieses Vorganges
wird eine Bewegung des Vorschubkolbens 31 durch die in der Vorsc@hubkammer 7o befindliche
Druckflüssigkeit verhindert. Nachdem die Zwinge von dem Rohr gelöst worden ist,
bewirkt die weitere Einleitung von Druckflüssigkeit durch die Leitung 73 schließlich,
daß der Kolben 32 zur Anlage an die gerillte Stirnfläche 63 des Kolbens 31 gelangt,
der hierauf entweder durch Druckentlastung der Vorschubkammer 70 unter Aufrechterhaltung
des Druckes in der Rückzugskammer 72 oder durch Aufbauen .eines Druckes in der Rückzugskammer,
der den Druck in der Vorschubkammer ausreichend übersteigt, um den auf die Stirnfläche
67 des Kolbens 3i wirkenden hydraulischen Druck zu überwinden, nach links in die
zurückgezogene Stellung bewegt werden kann.
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Es ist hiernach ersichtlich, daß durch geeignete Steuerung der Zuführung
der Druckflüssigkeit, z. B. von Drucköl, nach den Kammern 6o, 70 und
72
über die zugeordneten Leitungen 61, 65 und 73 das Einspannen eines in der Zwinge
liegenden Rohres, der Vorschub des eingespannten Rohres nach dem Ziehring, die Freigabe
des Rohres, die Zurückführung des Mechanismus in die Ausgangsstellung, das erneute
Einspannen des Rohres, sein Vorschub um eine weitere -Stufe usw. bewirkt werden
kann, und zwar so lange, bis ein Abschnitt des Vorrohres durch den Ziehring hindurehgepreßt
worden ist, der ausreicht, uni jenseits des Ziehringes einen verjüngten Teil P von
solcher Länge zu bilden, daß dessen Erfassen durch die Ziehvorrichtungen bei dem
folgenden Ziehvorgang möglich ist. Sobald das erfolgt ist, wird lediglich die Zwinge
von dem Rohr gelöst, die Vorrichtung in die zurückgezogene Stellung bewegt und der
Rohrabschnitt durch den Ziehring gezogen.
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Zur Durchführung dieser Aufeinanderfolge von Arbeitsvorgängen wird
vorzugsweise das in Fig. 4 schematisch dargestellte hydraulische Leitungssystem
verwendet. Bei diesem System wird hydraulische Druckflüssigkeit, beispielsweise
mit einem Druck von 0,3 bis o,5 kg/mm2, durch eine in der Figur nicht dargestellte
Pumpe von beliebiger, üblicher Bauart über die Leitung 76 einem Vierwegs-Hauptsteuerventil
75 zugeführt. Durch ein Überdruckventrl 77, welches überschüssige Flüssigkeitsmengen
nach dem Pumpensumpf ableitet, wird das Auftreten von unzulässigen Drücken verhindert.
Das Hauptsteuerveritil75 weist ebenfalls eine nach dem Pumpensumpf führende Leitung
78, ferner eine Verbindungsleitung 79, die . zu dem Ventil So für die Steuerung
der Aufeinanderfolge von Arbeitsvorgängen führt, und einen weiteren Auslaß, der
an die Leitung 73 angeschlossen ist, auf. Das Hauptsteuerventil 75 ist gemäß. der
dargestellten Ausführungsform reit einem spulenförmigen Ventilkörper 81 ausgerüstet,
der in der in der Figur gezeichneten Stellung durch Federn 82 und 83 gehalten und
durch nicht gezeichnete Solenoide oder andere geeignete Steuervorrichtungen gesteuert
wird. Der Spulenkörper 8i weist eine zentrale Bohrung 84 auf, mit der in Abstand
voneinander angeordnete, sich in radialer -Richtung erstreckende Öffnungen 84a derart
in Verbindung stehen, daß sich innerhalb des Spulenkörpers ein Durchtrittskanal
für die Flüssigkeit von und nach den verschiedenen Außenanschlüssen ergibt. In der
mittleren oder ausgeschalteten Stellung des Ventils ist die von der Pumpe. kommende
Leitung 76 unmittelbar mit der nach dem Sumpf führenden Leitung 78 verbunden, so
daß die von .der Pumpe gelieferte Druckflüssigkeit ohne Belastung der Pumpe, abgesehen
von der Reibung in den Leitungen, im Kreislauf umläuft. Die Leitungen 73 und 79
sind dann von der Pumpe und der nach dem Sumpf zurückführenden Leitung 78 abgeschaltet.
Wenn der Spulerikörper 81 aus der in der Figur dargestellten Lage nach links bewegt
wird, so wird die von der Pumpe gelieferte Druckflüssigkeit'der Leitung 79 zugeführt,.
während die Leitung 73. mit der Rückführleitung 78 verbunden ist. Wenn der Spulenkörper
81 nach rechtsbewegt wird, so werden die Anschlüsse umgekehrt, d.. 'h. die von der
Pumpe gelieferte Druckflüssigkeit der Leitung 73 zugeführt, während die Leitung
79 mit der nach dem Behälter führenden Leitung 78 verbunden ist.
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Die Reihenfolge der Arbeitsvorgänge des Einspaniens und Vorschubs
wird bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung durch die Ventilkombination 8o, welche
aus einem Rücksehlagventil85 und einem Druckregulierventil86, die in dem gleichen
Gehäuse untergebracht sind, besteht, gesteuert. Das Ventil 8o weist einen Kanal
87 auf, der unmittelbar durch das Ventil hindurchgeführt und mit einer Leitung 61
verbunden ist,. über welche Druckflüssigkeit in die Kammer 6o des Zylinders io eingeleitet
werden kann, um den Spannkolben 32 zu betätigen: In dem Ventilgehäuse ist ferner
ein Kanal 88 vorgesehen, der mit dem Rücksch'lagventil 85 und dem Druckregelventil
86 verbunden ist und nach der Leitung 65 führt, die mit der Kammer 70 verbunden
ist und dieser Druckflüssigkeit für die Betätigung des Vorschubkolbens 31 zuführt..
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Wenn der Spulenkörper 81 zur Einleitung der Arbeit des Druckmechanismus
nach links bewegt wird, so fließt die'Druckflüssigkeit von der Pumpe über die- Leitung
79, den Kanal 87 und die Leitung 61 -unbehindert -nach der Spannkammer 6o. Das Rückschlagventil
85 sperrt den Durchfluß der Druckflüssigkeit zwischen den Kanälen 87 und 88 ab,
und das. Druckregelventil 86 seinerseits verhindert das Fließen der Druckflüssigkeit
zwischen den Kanälen 87 und 88, bis sich in der-Kammer 6o ein rückwärts wirkender
Gegendruck aufgebaut hat, 'der ausreicht; um das Ventil 86 gegen die Kraft der Feder
97 zu bewegen.
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In diesem Zeitpunkt wird die Verbindung zwischen den Kammern 87 und
88 hergestellt, und die Druckflüssigkeit kann durch die Leitung 65 nach der Vorschubkammer
70 fließen. Es wird . also, sobald der Spulenkörper 81 nach links bewegt wird, zunächst
in die Spannkammer 6o Druck gegeben, um die Backen der Zwinge 50 gegen das
Rohr zu verspannen, und dann nach der Vorschubkammer 70, um die Zwinge und das durch
diese eingespannte Rohr in Richtung auf den Ziehring 13. vorwärts zu bewegen. Da
durch :die Wirkung der Feder 97 auf das Ventil 8o eine konstante Differenz zwischen
den Flüssigkeitsdrücken in den Kanälen 87 und 88 und dem Druck in dem Kanal 87,
der demgemäß immer höher ist als der Druck in dem Kanal 88, aufrechterhalten wird,
und da die Kolbenflächen auf beiden Seiten des Kolbens 31 einander gleich sind,
kann, wie ohne weiteres Verständlich, der Flüssigkeitsdruck -in der Vorschubkammer
7o niemals den Flüssigkeitsdruck in der Spannkammer 6o übersteigen. Deshalb muß
die Bewegung des Kolbens nach rechts demzufolge .der Vorschub des Rohres gleichzeitig
mit der Bewegung des Kolbens 32 erfolgen, wobei der durch die Zwinge ausgeübte Einspanndruck
ständig durch die Einwirkung des in der Spannkammer 6o herrschenden: Druckes a_
uf die Kolben 31 und 32 aufrechterhalten wird..
Während der Vorwärtsbewegung
der Kolben 31
und 32 wird die Flüssigkeit aus der Kammer 72 vorwärts des Kolbens
32 durch die Leitung 73 über das Ventil 75 und die Leitung 78 nach dem Vorratsbehälter
abgeführt.
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Wenn der Spulenkörper 81 sich in der entgegengesetzten Stellung, d.
h. gemäß der Figur rechts befindet, so ist die Leitung 79 mit dem Sumpf `verbunden,
und- die von der Pumpe kommende Druckflüssigkeit tritt über die Leitung 73 in die
Rückzugskammer 72 ein. Der Flüssigkeitsdruck in der Kammer 72 wirkt in den Kolben
32 zurück und auf den Kolben 3 1 zu bewegendem Sinne. Die Flüssigkeit aus
der Kammer 6o kann über die Leitung 61 und den Kanal 87 indem Ventil 88 nach der
Leitung 79 und von dort ohne nennenswerten Gegendruck in den Vorratsbehälter zurückfließen.
Deshalb begegnet die Bewegung des Spannkolbens 32 in Richtung auf den Vorschubkolben
31 keinem nennenswerten Widerstand. Sobald der Spulenkörper 81 nach rechts bewegt
wird, bewegt sich der Kolben 32 nach links und löst die Zwingenbacken von dem Rohr.
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Das ordnungsgemäße Lösen .der Backen erfolgt nur dann, wenn die Zwingenbacken
30 gegen Bewegung in der zurückziehenden Richtung (gemäß den Figuren nach
links) zusammen mit dem Spannkolben 32 gesichert sind. Eine weitere Aufgabe des
Ventils 85 besteht darin, eine Bewegung des Kolbens 3i in der zurückziehenden Richtung
zu verhindern, bis die - Zwingenbacken durch Bewegung des Kolbens 32 gelöst «-orden
sind. Zu diesem Zweck wird die Anordnung so getroffen, daß durch das Rückschlagventil
ein Rückfluß der Flüssigkeit aus der Vorschubkammer so lange verhindert wird, bis
sich in der Kammer 7o und der Leitung 65 ein Druck aufgebaut hat, der ausreicht,
um die Energie der Feder 98 zu überwinden, demzufolge das Ventil 85 öffnet, und
den Rückfluß der Flüssigkeit aus der Kammer 70 über die Leitung 65 in den
Kanal 88, über das Rückschlagventil85, und von dort in den Kanal 87, die
Leitung 79 und damit zu dem Speisebehälter ermöglicht. Dieser Druck wird auf einen
Wert eingestellt, der so ausreichend Bemessen ist, daß eine Bewegung des Kolbens
31 verhindert wird, bis die Zwinge gelöst ist.
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Im einzelnen arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung wie folgt:
Zunächst wird das Rohr T in die Anspitzvorrichtung in zurückgezogener Stellung der
Kolben 31 und 32 eingeführt und, das Rohr nach vorwärts gestoßen,
bis die Rohrspitze zur Anlage an den Ziehring gelangt, wobei der Dorn hinreichend
weit von dem Ende des Rohres angeordnet wird, um zu sichern, daß er sich während
des Anspitzvorganges nicht in die Ziehstellung bewegt. Darauf wird das Hauptsteuerventil
so betätigt, daß durch Bewegung des Spulenkörpers nach links der Leitung 79 Druckflüssigkeit
zugeführt wird. Nunmehr wird zuerst Druck auf die Leitung 6 1 gegeben, derart
das Rohr sicher in der Zwinge verspannt, und dann Druck auf die Leitung 65 gegeben,
worauf der Vorschub des Rohres durch den Ziehring bewirkt wird. Die Stellung, die
die Teile nach Beendigung des Vorschubhubes einnehmen, ist in Fig. 2 dargestellt.
Wie aus dieser ersichtlich, ist die Zwinge noch auf das Rohr aufgespannt, und der
Kolben 32 ist am Ende seines Hubes angelangt, d. h. zur Anlage an das ringförmige
Zylinderkopfglied 33 gelangt.
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Nach Beendigung des Vorschubhubes, der nur eine sehr kurze Zeitspanne
in Anspruch nimmt, wird durch den Bedienungsmann das Hauptsteuerventil 75 betätigt,
um den Spulenkörper nach rechts zu bewegen und die Anschlüsse über das Ventil umzutauschen.
Der zuerst eingeleitete Arbeitsvorgang besteht darin, daß der Rückzugskammer 72
über die Leitung 73 Druckflüssigkeit zugeführt und hierdurch der Spannkolben in
die rückwärtige Stellung bewegt wird, bis er zur Anlage an den Kolben 31 gelangt,
wobei die Flüssigkeit aus der Spannkammer 6o durch die Leitung 61 nach dem Vorratsbehälter
zurückfließt. In dieser Stellung zueinander sind die Teile in Fig. 3 dargestellt.
Hierauf strömt, sobald sich in der Vorschubkammer 70 ein Druck von vorbestimmtem
Wert aufgebaut hat und das Ventil 85 geöffnet worden ist (dieses Ventil ist so eingestellt,
daß es sich bei einem Druck öffnet, der wesentlich niedriger ist als der Druck der
über die Leitung 73 von der Pumpe aus der Kammer 72 zugeführten Druckflüssigkeit,
jedoch ausreichend, um den Kolben 31
an seiner Bewegung zu hindern, bis der
Kolben 32 durch seine Rückwärtsbewegung die Zwinge freigegeben hat), die Flüssigkeit
aus der Kammer 70 über die Leitung 65, das Ventil 8o, die Leitung 79 und das Hauptsteuerventil
75 nach der zu dem Vorratsbehälter führenden Leitung 78 mit dem Ergebnis, daß der
Kolben 3 1 durch den Kolben 32 in die in Fig. i dargestellte zurückgezogene
Stellung bewegt wird. Auch dieser Arbeitsvorgang nimmt nur sehr wenig Zeit in Anspruch.
Der Bedienungsmann betätigt das Ventil 75 in die Anspitzvorrichtung vorschiebendem
und zurückziehendem Sinne eine hinreichende Anzahl von Malen, um stufenweise einen
Abschnitt des Vorrohres von solcher Länge durch den Ziehring hindurchzudrücken,
daß die Länge der Spitze P ausreicht, um den Angriff der Greifbacken der Ziehvorrichtung
an dieser zu ermöglichen. Gewöhnlich sind nur zwei oder drei Hübe der Einstoßvorrichtung
notwendig, um die gewünschte Länge der Spitze zu erzielen. Darauf kann unmittelbar
das Ziehen beginnen. In dieser Weise kann also der Einstoßvorgang in einer sehr
kurzen Zeit durchgeführt werden, und es ergibt sich im Vergleich zu den bisher für
den gleichen Zweck angewendeten Arbeitsmethoden eine erhebliche Ersparnis an Zeit
und dementsprechend höhere Leistung.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, d@aß, weil der Dorn sich während des
Einstoßvorganges nicht in der Nähe des Ziehtrichters oder innerhalb desselben befindet,
dieser Vorgang in sowohl den Durchmessers des Rohres verringerndem wie seine Wandstärke
vergrößerndem Sinne wirkt. Dies stellt einen weiteren Vorteil dar, weil sich so
eine
starke Spitze - ergibt, die in erwünschter Weise widerstandsfähig
gegenüber dem Angriff der Greifbacken ist. Nachdem der Einstoßvorgang beendet ist
und der Ziehvorgang begonnen hat, wird der Dorn in seine richtige Lage verbracht.
Vorzugsweise verwendet man einen »fliegenden« Dorn, der sich in seine Arbeitsstellung
dadurch bewegt, daß er durch Reibungseingriff mit dem Innern des Rohres mitgenommen
wird. Selbstverständlich kann erwünschtenfalls der Dorn aber auch auf einer Stange
abgestützt und durch diese in die Arbeitsstellung verbracht werden. Ein »fliegender«
Dorn wird üblicherweise verwendet, wenn Rohrschlangen bzw. zu einer Spule gewickelte
Rohre gezogen werden, z. B. unter Verwendung eines Ziehklobens, während im Falle
der Verwendung von Ziehbänken, d. h. wenn gerade Rohrabschnitte gezogen werden,
der Dorn gewöhnlich von einer Dornstange getragen wird, die sich bis nach dem von
dem Ziehring abgewendeten Ende des Vorrohres erstreckt.