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Selbsttätig ausschaltende Treppenhausbeleuchtung Zur Steuerung von
Treppenhausbeleuchtungen verwendet man vielfach sogenannte Treppenhausautomaten,
die durch Druckknopfbetätigung in Gang gesetzt werden und für eine gewisse Zeit
die gesamte Treppenhausbeleuchtung einschalten. An vielen Stellen des Treppenhauses,
in den einzelnen Stockwerken, an der Haustür usw. sind die Druckknöpfe angebracht.
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Bei diesen Anlagen besteht ein großer Nachteil darin, daß die Beleuchtung
oft im ungeeigneten Augenblick erlischt, z. B. dann, wenn sich jemand auf der Treppe
zwischen zwei Stockwerken befindet, wo üblicherweise kein Druckknopf vorgesehen
ist. Ein anderer Nachteil liegt darin, daß viel elektrische Arbeit vergeudet wird,
wenn auch die Teile eines hohen Treppenhauses beleuchtet werden, die gerade nicht
begangen werden sollen. Will jemand z. B. von der Haustür aus in das erste Stockwerk
gehen, so braucht er in den darüberliegenden Stockwerken keine Beleuchtung. Elektrische
Arbeit wird auch dadurch vergeudet, daß die Beleuchtung bisher allgemein zu lange
eingeschaltet wird. Die Einschaltdauer ist nach dem längsten zurückzulegenden Weg,
etwa von der Haustür bis zum obersten Stockwerk, bemessen und fest eingestellt,
so daß auch für den kürzesten Benutzungsfall des Treppenhauses die Beleuchtung für
die ganze festgelegte Dauer eingeschaltet ist. Diese Energieverluste hat man mitunter
dadurch eingeschränkt, daß man die Einschaltdauer der-gesamten Beleuchtung verhältnismäßig
kurz wählte, so daß sie nur zum Erreichen der unteren Stockwerke genügte und man
beim Gehen in eines der oberen unterwegs die Beleuchtung erneut einschalten mußte.
Das ist jedoch unbefriedigend, weil der Benutzer dann leicht auf dem Wege zwischen
zwei Stockwerken vom Erlöschen der Beleuchtung überrascht wird, und es ist sehr
unangenehm, wenn
er beim Tragen irgendwelcher Gegenstände diese
im Dunkeln absetzen muß, um einen Druckknopf für das Wiedereinschalten der Beleuchtung
zu suchen. Man hat ferner in den einzelnen Stockwerken eigene Automaten mit zwar
unterschied= lidher, aber fest eingestellter Schaltdauer angeordnet, so daß z. B.
der im. vierten Stock die gesamte Beleuchtung länger einschaltet als der .im ersten
Stock. Das behebt den Nachteil jedoch nur für die eine Wegrichtung, im Beispielsfall
für die abwärts, für die andere wird er noch `vergrößert.
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'Erfindungsgemäß werden alle Nachteile oder, falls' lediglich. nötig,
einzelne von ihnen dadurch .vermieden, daß zur Steuerung der Treppenhausbeleuchtung
eine Wählerschaltung angeordnet wird, welche die Auswahl der Lampenkreise oder/und
deren Einschaltdauer zuläßt. Dabei können erfindungsgemäß die Wähler so eingerichtet
sein, daß der einzelne sowohl zur Auswahl der Lampenkreise als auch-zu der'der Einschaltdauer
und schließlich auch zur kombinierten Wahl verwendet werden kann, und das gegebenenfalls
noch abwechselnd.
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Aus der Vielzahl der Ausführungsmöglichkeiten werden im folgenden
zwei Beispiele beschrieben. Im ersten sind Wähler mit Drehwählerscheiben benutzt,
im zweiten Kettenrelais mit Druckknopf-@schadtung. Beide Schaltungen können für
die folgenden Wahlvorgänge ausgestaltet sein. Für welche Ausgestaltung der Benutzer
sich entscheidet, hängt davon ab; db es in. seinem Fall mehr auf Stromersparnisse-
im laufenden Betrieb oder auf Vereinfachung der ursprünglichen Anlage, d: h. auf
Herabsetzung der Investitionskosten ankommt.
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i. Es wählt jemand in irgendeinem Stockwerk ein anderes Stockwerk.
Dadurch werden alle diejenigen Lampen des Treppenhauses eingeschaltet, die in seinem
Stockwerk, dem gewählten Stockwerk und zwischen beiden angebracht sind. Gleichzeitig
wird die Einsdha;ltdauerdieser Lampen bestimmt, die sich nach der Länge des Weges
richtet.
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2. Es werden Lampen ausgewählt wie beim Vorgang i. Die Einschaltdauer
der Beleuchtung ist jedoch stets gleich und ist somit unabhängig von der beabsichtigten
Weglänge. - -3. Es wird die Einschaltdauer gewählt. Aber dabei werden stets alle
Lampen des ganzen Treppenhauses eingeschaltet. ' Die beiden .Ausführungsbeispiele
werden an Hand von Zeichnungen beschrieben. Von diesen zeigt Fig. i die Wählerschaltung
zur Auswahl der Lampenkreise oder/und deren Einschaltdauer unter Verwendung von
Wählern mit Wählscheibe. Fig.2Einzelheiten derWählerschaltungnach Fig. i für zwei
Wähler in verschiedenen Stockwerken, Fig. 3 einen Teil der Wählerschaltung zur Auswahl
der Lampenkreise unter Verwendung -von Wählern mit Wählscheibe und ' einem mehreren
Wählern gemeinsam zugeordneten Zeitwerk, Fig. 4 ein Zeitwerk für die Wählerschaltung
nach Fig. 3, Fg. 5 den Relaiskettenwähler als. Zeitwerk, Fig. 6 eine Ergänzungs.scha'ltung
mit Hilfsrelais zur Verwendung des Relaiskettenwählers nach Fig. 5 zur Schaltung
-bestimmter Lampenkreise und zur Auswahl von deren Einschaltdauer und Fig. 7 eine
Wähl- und Anzeigetarfel für Lampenkreise und deren Einschaltdauer: "Beisp.iel1 In
jedem Stockwerk sind, 'wie Fig. i zeigt, Wähler mit Drehwählscheiben W und Lampen
L
angeordnet. Die Netzleitungen o und p führen von Stockwerk zu Stockwerk,
und die einzelnen Stockwerke sind mit den Schleifenleitungen e, i, 2, 3 untereinander
verbunden. Die Lampen im Treppenhaus sind einerseits mit der Netzleitung o. und
andererseits je nach Stockwerk mit einer der Sehleifenleitungen e bis 3 verbunden.
Die Netzleitung p führt zu -den Wählern W, bis Ws.
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Fig. 2 zeigt die Wähler des Erdgeschosses und des zweiten Stockwerkes.
Mit der Wahlscheibe Wz des zweiten Stockwerkes sind mechanisch die gegeneinander
isolierten Kontaktarme 5, 6, 7, 8 verbunden, die je einer Kontaktbahn, z. B. 13,
14, 15, 16, 17; zugeordnet sind. Die Kontaktarme können über Durchschaltkontakte
9, io, 11, 12. mit den Schleifenleitungen e bis .3 verbunden werden. Wählt
jemand mit der Scheibe W2 das Erdgeschoß, so hat er mnit dem Fingerloch E die Wählscheibe
in Pfeilrichtung bis zum Fing=eranschlag 4 zu drehen, wobei die Kontaktarme 5 bis
8 je einen Schaltschritt ausführen. Die Wählscheibe und die Kontaktarme werdeln
durch den Fingeranschlag 4, der beim Wählen ein kurzes Stück. mitgenommen wird,
in der "gewählten Stellung festgehalten (nicht dargestellt). Der Kontaktarm 5 steht
üun auf dem Kontakt 13, der nicht beschaltet ist. Die Kontaktarme 6,'7 bzw. 8 stehen
auf den Kontakten 18, 23 bzw: 28, an denen die Leitung p liegt. Mit dem Fingeranschlag
4 wird über das* Winkelstück 33 der Kontaktschließer 34 betätigt, der über die Durchsahaltkontakte
io, 11, 12 die Netzleitung p mit den Schleifenleitungen e, 1, 2 verbindet.
Dadurch werden die Lampen vom zweiten Stockwerk bis zum Erdgeschoß eingeschaltet.
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Würde man das erste Stockwerk gewählt haben, so hätten die Kontaktarme
zwei Schaltschritte zu machen gehabt. In dieser Stellung ist der Kontakt 29 uribeschaltet.
Die Schleifenleitung e würde also nicht mit dem Netz verbunden und demnach L, auch
nicht eingeschaltet sein.
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Auf der Welle der Wählseheibe sitzt eine nierenförmige Zeitscheibe
35, an der der Taster 36 schleift und über das Gestänge 37, 38 das Uhrwerk 39 einstellt.
Die unterschiedlichen Längen der Radien dieser Scheibe sind durch in Klammern angegebene
Ziffern (3), (2), (1), (2) bezeichnet. Ihnen entsprechen die Einstellungen des Uhrwerks
auf drei, zwei, eine oder zwei Zeiteinheiten. Am Schluß des Wählvorganges wird durch
den Fingeranschlag 4 über die Stoßstange 4o das Gestänge 37, 38 durch Ausschwenken
des Stangenteils 37 unterbrochen und gleichzeitig über die Schaltstange 41 das Uhrwerk
in Gang gesetzt. Mit der Einstellurig des Uhrwerks wird selbsttätig die Stange 42
freigegeben, so daß. der Halter 43 dem Druck
der ihn belastenden
Feder 43 folgen kann, den Fingeranschlag 4 einschnappen läßt und in seiner Endstellung
festhält. Da im Beispielsfall nur ein Schaltschritt durchgeführt ist, wird das Uhrwerk
entsprechend dem Radius (3) der Zeitscheibe 35 auf drei Zeiteinheiten eingestellt.
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Sobald das Uhrwerk abgelaufen ist, wird über die Stange 42 der Halter
43 ausgeschwenkt und der Fingeransdhläg-4 ausgeklinkt, der Kontaktschließer öffnet
die Durdhschaltkontakte 9, 12, und die Lampen werden ausgeschaltet, die Wählscheibe
mit den Kontaktarmen und der Zeitscheibe gehen in Grundstellung, und der Stangenteil
37 kommt wieder mit dem Taster 36 in Eingriff.
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Die Wähler der anderen Stockwerke sind anders beschaltet und haben
anders geformte Zeitscheiben. Wählt man z. B. im Erdgeschoß dieses selbst an, so
soll ja nur dessen Lampe L, eingeschaltet werden, und zwar nur für die Dauer einer
einzigen Zeiteinheit. Für den ersten Schaltschritt ist daher nur der Kontakt 51
beschaltet, und die spiralige Zeitscheibe 52 stellt entsprechend dem Radius (i)
das Uhrwerk auf eine Zeiteinheit ein. Wählt man das zweite Stockwerk, so werden
über die beschalteten Kontakte 53, 54. 55 die LampenLe, L1, L@ für die Dauer von
drei Zeiteinheiten (3) eingeschaltet, da der Wähler auf den dritten Schaltschritt
gebracht ist.
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Zur Ausgestaltung der Einrichtung für den Wähilvorgang 2, bei dem
zwar, die Lampen ausgewählt werden, die Einschaltdauer jedoch stets die gleiche
ist, setzt man auf die Zeitscheiben Nocken, die bei jedem Schaltschritt das Uhrwerk
auf die gleiche Anzahl Zeiteinheiten einstellen.
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Zur Ausgestaltung der Einrichtung für den Wählvorgang 3, bei dem stets
alle Lampen eingeschaltet, die Einschaltdauer aber gewählt wird, beschaltet man
sämtliche Kontakte der Kontaktbahnen, ausgenommen die Grundstellungskontakte 17,
22, 27,.32, da ja in Grundstellung die Beleuchtung ausgeschaltet sein muß.
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Durch geringfügige Änderungen ist es also möglich, den gleichen Wähler
nach Belieben für jeden der drei Wählvorgänge einzurichten. Für die Zusammenschaltung
der Wähler ist es dabei gleichgültig, ob in einem einzigen Treppenhaus alle Wähler
für den gleichen oder für verschiedene Wählvorgänge ausgeschaltet sind.
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Die Kontaktarme der Wähler mit ihren Kontaktbahnen oder die Durchschaltkontakte
oder beide können auch durch entsprechende Noakenanordnungen weitgehend ersetzt
werden, was grundsätzlich keinen Unterschied bedeutet, wohl aber Vereinfachungen
bringen kann.
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Zur Durchführung des Wählvorganges 2 kann aus Gründender Materialeinsparung
allenWählern des Treppenhauses, die stets für die gleiche Dauer die gewählten Lampenkreise
einschalten, ein gemeinsames Zeitwerk zugeordnet werden. Wie das. geschieht, zeigt
Fig. 3. - Es wird der Wähler im Erdgeschoß beschrieben. Gegenüber dem in Fig. 2
ist das Uhrwerk fortgelassen. An seine Stelle ist ein Hilfsmagnet 6o getreten, der
unmittelbar an den Leitungen o und p liegt. Ferner ist ein Impulskontakt i angeordnet,
der einerseits am Pol p, andererseits an der Hilfs- oder Steuerleitung p' liegt.
Die Leitung o ist im Zeitwerk 39' im Ruhezustand unterbrochen. Nach Auswahl der
Lampenkreise und- erfolgter Dtirchschaltung schließt der Fingeranschlag 4 in seiner
Endstellung den Kontakt _ i, über den und p' das Zeitwerk in Gang gesetzt wird.
Dieses schließt den Kontakt in der Leitung o, und die Beleuchtung wird eingeschaltet.
Ferner werden die Hilfsmägnete 6o aller Wähler erregt. Sie ziehen die als Anker
ausgebildeten Halter 61 an. Diese halten die Fingeranschläge 4 fest, und zwar nach
Herausziehen des Fingers. aus der Wählscheibe, so weit von "der Endstellung entfernt,
daß Kontakt i wieder geöffnet ist. Nach Ablauf des Zeitwerks wird die Leitung o
wieder untere brochen, die Beleuchtung wird ausgeschaltet, die Hilfsmagnete lassen
die Halter los, die Halter 61 fallen ab und geben die Fingeranschläge 4 und damit
die Wählscheiben frei, die unter Auftrennung der Durchschaltkontakte in Grundstellung
gehen. Die Wähler sind zu einer neuen Wahl bereit.
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Das Zeitwerk kann `hierbei ein Treppenhausautomat nach dem Stand der
Technik sein. Das ist aber nicht angängig, wenn sich mehrere Wählvorgänge überlappen
sollen, da die bekannten Automaten die Beleuchtung nach Ablauf ' der Schaltzeit
immer erst ausschalten, bevor sie erneut in Gang gesetzt werden können. Erfindungsgemäß
wird daher ein Wähler verwendet, bei dem die Einschaltdauer wählbar und ohne Unterbrechung
der Beleuchtung belielbig verlängert werden kann. Durch Bewegen des Fingeranschlages
in seine EndsteIllung schließt man wiederholt den i-Kontakt und verlängert damit
die Einschaltdauer. Es ist zweckmäßig, dem i-Köritakt einen Parallelkontakt i zu
geben, der für die Verlängerung der Einschaltdauer zur Impulserzeugung verwendet
wird und beispielsweise durch kurzzeitiges Hineindrücken der gewissermaßen als großer
Druckknopf ausgebildeten ganzen Wählscheibe geschlossen wird.
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Ein entsprechendes Zeitwerk zeigt Fig. q.. Durch Schließen eines
i- oder i -Kontaktes wird der Magnet 7o erregt, der bei jedem Stromimpuls
das Sperrad 71 um einen Zahn weiterschaltet. Die Erregung erfolgt einerseits über
die Steuerleitung p' und andererseits über ,die Leitung o (Zuleitung von unten),
die Schleiffeder 79, die Metallscheibe 73, die Kontaktfedes"74,die an dem Isolierstück
75 angebracht ist, über eine gegen die Scheibe 73 isolierte Verbindungeleitung 8o,
die ebenfalls gegen die Scheibe isolierte Kontaktfläche 81 und die daran schleifende
Fader 76. An der Welle des Sperrades befindet sich, von dieser isoliert, eine Scheibe
77 mit einem Schleifer 72, der in Ruhe Stellung an dem Isolierstück 75 liegt und
beim Weiterschalten des.' 71 auf d'ie leitenden Teile der Scheibe 73 in Pfeilrichtung
verschoben' wird. Hierdurch wird die.Leitung o über 79; 73, 72, 77 und die
Schleiffeder 78 mit den gewählten Lampenkreisen (nach Fig.3) verbunden. Die Beleuchtung
ist also ,eingeschaltet. . Gleichzeitig wird
der Motor 82 eingeschalte
und setzt über das Übersetzungsgetriebe 83 die Scheibe 73 - ebenfalls in Pfeilrichtung
- in Drehung: Sie läuft dem Schleifer 72 so lange nach, bis er wieder auf dem Isolierstück
75 steht. Hierdurch wird die- Leitung o unterbrochen. Der Motor kommt zum Stillstand,
und die Treppenhausbeleuchtung ist ausgeschaltet. Da bei kontinuierlicher Drehung
die Scheibe 73 sehr langsam umlaufen und die, Leitungsunterbrechung sehr langsam
vor sich gehen würde, empfiehlt es sich, denn bei größeren SchaltleisWiigen z. B.
dadurch abzuhelfen, daß der Antrieb der Scheibe 73 schrittweise erfolgt.
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Man kann mit .diesem Zeitwerk eine ganze Reihe von Zeiteinheiten speichern.
Hier sind es acht. Sobaldeinige.abgelaufen sind, kann man während des Betriebes
ohne jede Störung wieder weitere zuschalten. Wenn durch achtfache Speicherung der
Schleifet 7:2 der Scheibe 73. eine ganze Drehung voraus ist, würde die Speicherung
bei der nächsten Kontaktgabe automagisch, zu Null werden. Um dies zu: verhindern,
trägt der Schleifer 72 eine Isoliernase 72', die kurz vor der Überrundung unter
die Kontaktfeder 74 faßt, diese abhebt und damit .die Verbindung von o über die
Teile 79, 74, 8o, 81 und 76 zum Magneten 70 unterbricht. Sobald also acht-
Zeiteinheiten gespeichert sind, ist keine weitere Speicherung mehr möglich. Die
Anwendung eines Differentialgetriebes 84 gestattet, die Verstellung des Schleifers
72 gegen die Scheibe 73 auf einen Kontaktarm 85 zu übertragen, an dessen Kontaktbahn
Signalmittei; z. B. Lampen, zur Anzeige der gespeicherten Zeiteinheiten. angeschlossen
werden- können.
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Will man, entsprechend dem Wählvorgang 3, nur die Einschaltdauer für
alle Lampen dzs Treppenhauses wählen, so läßt sich das Zeitwerk nach Fig. 4 allein
verwenden. Es wird an Stelle der bekannten Treppenhausautomaten eingebaut. Sämtliche
Lampen des Treppenhauses sind an o und p, sämtliche i-Kontakte an p' und
p. der Ausgangsseite des Zeitwerkes anzuschließen. Da man die Möglichkeit
hat, in jedem Stockwerk einen Druckknopf und damit einen i-Kontakt zu betätigen,
wird vielfach . eine wesentlich geringere Speicherungamöglichkeit von Zeiteinheiten
ausreichend sein.
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Beispiel II Ein anderes Zeitwerk,- das interessante und praktische
Möglichkeiten bietet, ist in Fig. 5 dargestellt. Durch die Zusammenschaltung von
Relais ist ein Relaiskettenwähler gebildet, der durch die Hinzufügung weiterer Relais
beliebig erweitert .werden kann. Seine Anwendung ermöglicht ohne weiteres dem Wählvorgang
3, bei dem die Einschaltdauer wählbar ist, aber jeweils die gesamte Treppenhausbeleuchtung
eingeschaltet wird.
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Auch hier wird durch Schließen eines i- oder i'-Kontaktes ein Magnet
erregt,. und zwar der des S-Relais. Dieses liegt einerseits an der Zuleitung von
o und andererseits an der Steuerleitung p', über die es also impulsmäßig erregt
wird. Dm geschieht durch Bildung eines Stromkreises von p über i. oder
i' und die Steuerleitung p' nach S und von da nach o.- Vor S findet
eine Verzweigung statt über den. Ruhekontakt s des S-Relais, die Ruhekontakte a3,-
a2 des ersten Kettenrelais A, das A-Relais selbst, .Leitung 86, Zeitscheibe 87 nach
o. Die Relais S und A sprechen gleichzeitig cri. Bevor aber das erstere
seinen Ruhekontakt s öffnet und die Verzweigung unterbricht, schließt das Relais
A den Kontakt a1, a2. so daß es sich nun selbst hält.-Gleichzeitig wird der Pol
p über die Kontakte a1, -a2, a5 mit dem Motor 88 verbunden, der über das Getriebe
89, 9o die Zeitscheibe 87 in der Pfeilrichtung in Drehung setzt. Schließlich wird
der Kontakt a3, a4 geschlossen, wobei d2, a3 geöffnet wird. Das Zeitwerk ist nun
für eine Zeiteinheit eingestellt. Wird das Relais S mit Beendigung des Erregerimpulses
stromlos, so schließt sich sein Ruhekontakt s. Gibt man einen neuen Impuls .auf
das Relais S, so findet eine Verzweigung statt über die Kontakte s, a3, ä4; b3,
b2 des zweiten Kettenrelais B,
das B-Relais selbst, -Leitung 9i, Zeitscheibe
87 nach o. Jetzt sprechen die Relais S und B gleichzeitig an. B hält. sich
in gleicher Weise wie A über den von ihm geschlossenen Kontakt b1, b2 und
bereitet durch Schließendes Kontaktes b3,b4 den Weg für die Erregung .des dritten
Kettenrelais C vor. Das Zeitwerk ist damit für zwei Zeiteinheiten eingestellt. Je
nach Zahl der Kettenrelais kann man so beliebig viele Zeiteinheiten speichern.
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Die Leitungen 86, 9i, 92, 93 enden in Kontaktfedern, -die an der Zeitscheibe
87 schleifen. Gleitet beim Umlauf das in die Scheibe eingesetzte Isolierstück 94
unter einer .der Kontaktfedern vorüber, so wird das entsprechende Kettenrelais zum
Abfall gebracht, da sein Stromkreis nach o unterbrochen ist. Aber jedes Relais,
dessen übergeordnetes Relais erregt ist, spricht, wie gezeigt werden wird, sofort
wieder an, nachdem seine Schleiffeder das Isolierstück passiert hat. Sind z. B.
drei Zeiteinheiten gespeichert, so ist als letztes das C-Relais erregt. Wird die
Leitung 86 beim Passieren des Isalierstückes-94 stromlos, so fällt das Relais A
ab, und seine Kontakte nehmen die Ruhelage ein. Also öffnen sich auch die Kontakte
a1,. a2, a5 über die der Motor gespeist wird, aber ein parallel geschalteter, von
der Zeitscheibe gesteuerter Kontakt 95 hält die Stromzuführung aufrecht, bis die
Zeitscheibe' die (gezeichnete) Ausgangslage erreicht hat. Nachdem die Kontaktfeder
der Leitung 86 das Isolierstück passiert Ihat, spricht das Relais A sofort wieder
an, weil es auch nach Öffnung seines Haltekontaktes a1, a2 über die Kontakte b1,
b2, b5 des übergeordneten Kettenrelais B mit dem Pol p verbunden ist. Darauf.
wird die Leitung 9i unterbrochen. Nach vorübergehendem Abfall spricht das Relais
B wieder an, da es über' die Kontakte cl, c2, c5 mit dem Pol p verbunden
bleibt. Nun wird die Leitung 92 unterbrochen. .Das Relais C fällt ab und kanxi nicht
wieder ansprechen, da das übergeordnete Relais D nicht erregt wurde. Beim nächsten
Umlauf der Zeitscheibe wird auf die gleiche Art das B -Relais zum Abfall gebracht,
das nicht wieder ansprechen kann, weil C abgefallen ist, und
beim
dritten Umlauf schließlich das Relais A, ohne daß es wieder ansprechen kann. Hat
die Zeitscheibe ihre Grundstellung erreicht, dann öffnet sich der Kontakt 95, und
der Motor wird stromlos. Die Zeitscheibe bleibt somit nach drei vollen Umläufen
in ihrer Grundstellung stehen. Für die so zum Ablauf gekommenen drei Zeiteinheiten
ist das dem Motor parallel geschaltete Relais M erregt, das über seinen Schaltkontakt
m die Speiseleitung o1 der Treppenhausbeleuchtung mit dem Polo verbindet.
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Die Benutzung eines Treppenhauses geschieht in der Regel von der Haustür,
also vom Erdgeschoß her, zu einem der Stockwerke oder in umgekehrter Richtung. Ein
Verkehr zwischen den Stockwerken ist selten. Daher ist es zur Vereinfachung der
Bedienung der Anlage wünschenswert, daß in den Stockwerken jeweils die Beleuchtungsdauer
für den Weg bis zur Haustür mit nur einem einzigen Tastendruck eingeschaltet werden
kann und von der Haustür aus jeweils die Beleuchtungsdauer für den Weg nach einem
beliebigen Stockwerk. Das ist auch möglich, und zwar durch Erregung der Relaiskette
von rückwärts. Hierzu dienen Direkttasten te, t1, t2, t3 in .den gestrichelt gezeichneten
Leitungen 96 bis 99. Schließt man beispielsweise die Taste t2, so wird über die
Leitung 98 das Relais C erregt. Dieses hält sich in beschriebener Weise über den
Kontakt c1, c2 selbst. Über den mitgeschlossenen Kontakt c5 erregt es das Relais
B, das sich wiederum selbst hält und über den Kontakt b. das Relais A erregt.
A hält sich auch selbst und schaltet über seinen Kontakt a5 den Motor 88
ein. Dieser läuft an, und nun werden nacheinander von Zeiteinheit zu Zeiteinheit
die Relais C, B, _A
abgeschaltet, bis schließlich die Zeitscheibe 87 wieder
in ihrer Grundstellung angekommen ist.
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Während man also bei Erregung der Relaiskette von vorn einen
i- oder i -Kontakt dreimal hintereinander schließen muß, kann man denselben
Effekt dadurch erzielen, daß man den drei Zeiteinheiten entsprechenden Kontakt t2
nur einmal schließt. Verlegt man die t'-Tasten in die einzelnen Stockwerke, so kann
man also von hier aus unmittelbar die Zeit für den Weg bis zum Erdgeschoß einstellen.
Hierbei sind Überlappungen -ohne weiteres möglich, da nach Belieben bereits abgefallene
Kettenrelais sowohl von vorn als auch von rückwärts wieder zugeschaltet werden können.
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Zur Ausgestaltung der Anlage für den Wählvorgang i ist eine Ergänzung
der Schaltung erforderlich, z. B. durch ein Hilfsrelais nach Fig. 6. Schließt man
beispielsweise für den Weg vom zweiten Stockwerk II zum Erdgeschoß E die Direkttaste
t2, so wird das Relais C.erregt, das über seinen Arbeitskontakt c' die Lampe L2
einschaltet und sich selbst hält, sobald. vom Zeitwerk (Fig. 5) aus der Pol o über
den Kontakt m auf die Leitung o1 durchgeschaltet ist. Diese Durchschaltung wird
dadurch bewirkt, daß gleichzeitig mit C
über die Leitung 98 das C-Relais und
damit die Relaiskette von rückwärts erregt wird. Mit der Erregung der Relais B und
A werden von diesen aus auch die Hilfsrelais B' und A' erregt, und
diese schalten ihre Lampen L, (nicht gezeichnet) und L, über ihre Arbeitskontakte
ein. Die Lampen des Treppenhauses brennen also vom zweiten Stockwerk bis zum Erdgeschoß.
Die Einschaltdauer ist automatisch mitgewählt; sie beträgt drei Zeiteimreiten. Mit
dem Ablauf der Zeitscheibe werden die Relais C, B, A nacheinander abgeschaltet.
Die Relais C , B', A' halten sich so lange wie der Motor läuft,
d. h. !sie fallen erst ab, wenn yn öffnet und die Beleuchtung ausschaltet.
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Will man diese Wählerschaltung für den Wählvorgang 2 ausgestalten,
so führt man die Leitungen 86, gi, 92, 93 über eine einzige Schleiffeder an die
Zeitscheibe 9q.. Dann fallen alle Ketten- und Hilfsrelais gleichzeitig ab. Diese
dienen also nur zur Wahl der Lampenkreise. Die Einschaltdauer der Lampen ist stets
gleich. Da diese jetzt eine einzige Zeiteinheit beträgt, ist sie durch entsprechende
Bemessung der Übersetzung des Getriebes 89, 9o genügend groß zu machen.
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In Fig.6 sind auch i-Kontakte eingezeichnet. Diese haben ja den Zweck,
die Relaiskette von vorn zu erregen. Man kann in jedem Stockwerk den i- und den
t-Kontakt in einen einzigen Druckknopf vereinigen, wie das gestrichelt angedeutet
ist. Dadurch erreicht man, daß beim ersten Drücken die Relaiskette von rückwärts
erregt und damit alle Lampen abwärts bis zum Erdgeschoß eingeschaltet werden. Mit
dem Ablauf der Schaltzeit fallen Kettenrelais von rückwärts beginnend ab. Diese
kann man nun durch erneutes Drücken wieder zuschalten, so daß sich die Schaltzeit
verlängert. Schließlich bewirkt der mit dem t-Kontakt vereinigte, von .der Vorderseite
der Relaiskette wirkende i-Kontakt, daß man durch mehrfaches Drücken auch mehr Kettenrelais
zuschalten kann, als durch das erste Drücken erregt wurden. Damit schaltet man auch
die Lampen der oberen Stockwerke ein. Dadurch ist auch der Fall berücksichtigt,
daß man von seinem Stockwerk nicht abwärts, sondern nach oben gehen will. Für diesen
Einzelfall werden allerdings mehr Lampen eingeschaltet, als für den beabsichtigten
Weg erforderlich sind, nämlich die Lampen in den tieferliegenden Stockwerken.
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Durch Anbringung einer Wähl- und Anzeigetafel nach Fig. 7 kann man
das Wählen im Erdgeschoß bequemer gestalten. Eine solche Tafel kann mit dem Zeitwerk
nach Fig. 5 räumlich vereinigt werden, so daß Leitungen gespart werden. I, II und
III sind Druckknöpfe mit den Bezeichnunger,- der oberen Stockwerke und dienen zur
Betätigung von t-Kontakten zur Erregung der Relaiskette von rückwärts. L sind Signallampen,
die anzeigen, bis zu welchem Stockwerk die Beleuchtung eingeschaltet ist. Für das
Erdgeschoß ist keine solche Signallampe vorgesehen, da angenommen wird, daß sich
die Tafel in der Nähe der Lampe L, des Erdgeschosses befindet. Wohl aber ist zur
Einschaltung dieser Lampe ein Druckknopf E vorgesehen, mit dem über einen i-Kontakt
die Relaiskette von vorn erregt werden kann. Ferner sind
Signallampen
i bis q. in Kammern angeordnet, die eine Leuchtsäule bilden, aus deren Höhe man
Schlüsse auf den Ablauf der Schaltzeit ziehen kann. Diese Lampen werden von den
Kettenrelais gesteuert, während die Signallampen L parallel oder in Reihe zu den
Lampen der Stockwerke geschaltet sind. Will jemand zum zweiten Stockwerk, so drückt
er den Druckknopf Il. Darauf schalten sich alle Lampen vom Erdgeschoß bis zum zweiten
Stockwerk ein. Die links neben I und II befindlichen Lampen leuchten auf, desgleichen
die Säule von i bis 3. Während des Ablaufes des Zeitwerkes verkleinert sieh die
Säule, indem erst 3, dann 2 und schließlich - i erlischt. Damit gehen auch die Lampen
L sowie die ganze Treppenhausbeleuchtung aus. Kommt während .der Beleuchtung noch
jemand nach Hause und will auch nach oben, so kann er ein höheres. Stockwerk anwählen
oder mittels des Knopfes E einfach die Schaltzeit verlängern.
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Einige der beschriebenen Wählerschaltungen erfordern einen beträchtlichen
Leitungsaufwand. Dieser kann aber oft durch geschickte Ausnutzung bereits vorhandener
Leitungen von Signallampen, -Türöffnern, Fernsprechern usw. weitgehend verkleinert
werden. Umgekehrt ist es auch möglich, neu installierte Wählerschaltungen für die
genannten Zwecke und ähnliche mitzubenutzen. BeispieIsweise können Druckknöpfe zur
Betätigung elektrischer Wecker oder solche zur Betätigung der Treppenhausbeleuchtung
zu einer einzigen Tafel vereinigt werden, oft können solche Druckknöpfe sogar beide
Funktionen ausüben.