DE946081C - Kontinuierliches Verfahren fuer die Entparaffinierung von Schmieroeldestillaten und Rueckstandsschmieroelen - Google Patents

Kontinuierliches Verfahren fuer die Entparaffinierung von Schmieroeldestillaten und Rueckstandsschmieroelen

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DE946081C
DE946081C DEN9053A DEN0009053A DE946081C DE 946081 C DE946081 C DE 946081C DE N9053 A DEN9053 A DE N9053A DE N0009053 A DEN0009053 A DE N0009053A DE 946081 C DE946081 C DE 946081C
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John Galbraith Pratt Jun
John Nicholas Limbach Jun
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax
    • C10G73/02Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils
    • C10G73/06Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils with the use of solvents

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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Kontinuierliches Verfahren für die Entparaffinierung von @Scthmieröldestillaten und Rückstandsschmierölen Die Erfindung bezieht sich rauf ein Verfahren zur Entfernung von Paraffin aus Mineralölen und betrifft insbesondere Verfahren zur Entparaffinierung mit Lösungsmitteln, bei denen es wünschenswert ist, die Zusammensetzung des Lösungsmittels periodisch zu wechseln.
  • Die Entparaffinierung von Mineralölen mit Lösungsmitteln, insbesondere von paraffinhaltigen Schmieröldestillatfraktionen sowie auch von partffinhaltigen schweren Rückständen, ist bekannt und wird in technischem Maßstab weitgehend ausgeübt. Es istbei der Entparaffinierung mitLösungsmitteln allgemein üblich, als Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel Gemische von zwei oder mehreren flüssigen Stoffen zu verwenden. Diese Bestandteile, gewöhnlich zwei oder drei, werden in einem solchen Verhältnis gemischt, daß das Paraffin bei der gewünschten Entparaffinierungstemperatur so vollständig wie möglich ausgefällt wird, wobei die gewünschte Entparaffinierungstemperatur oder die Temperatturen von den gewünschten Eigenschaften des abgetrennten Paraffins oder den gewünschten Eigenschaften des gewonnenen 151s oder von beiden abhängen. In einem solchen Gemisch von Verdünnungsmitteln -oder Lösungsmitteln kann oder können der Bestandteil oder die Bestandteile mit einer größeren Lösungsfähigkeit als das Lösungsmittel.und der oder die Bestandteile mit geringerer Lösungsfähigkeit als Gegenlösungsmittel bezeichnet werden. Der Begriff »Lösungsmittelgemisch«, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf ein. Gemisch von Lösungsmitteln A mit Gegenlösungsmitteln B. Gewöhnlich ist es erwünscht, so viel Gegenlösungsmittel zu verwenden, wie iulässig ist, ohne eine Abtrennung einer gesonderten flüssigen Ölphase bei der Entparaffinierungstemperatur zu verursachen. Infolgedessen besitzt, wenn die Zusammensetzung so eingestellt ist, daß die Öllösung auf der Grenze der Phasenabtrennung liegt, die Lösung das niedrigste Lösungsvermögen für Paraffin und weist noch eine ausreichende Lösefähigkeit für die Ölbestandteile auf.
  • Bei einer Anzahl der derzeitigen technischen Entparaffinierungsverfahren mit Lösungsmitteln wird das paraffinische oder gemischtbasische Schmierölausgangsöl bei vermindertem Druck unter Gewinnung von zwei oder mehr, gewöhnlich drei, Schmierdestillatfraktionen fraktioniert, wobei ein paraffinhaltiger schwerer Rückstand hinterbleibt, aus dem das sogenannte Rückstandsschmieröl gewonnen wird.
  • Die Destillutfraktionen können tnit Lösungsmitteln extrahiert werden. Der schwere Rückstand wird entasphaltiert, z. B. durch eine Entasphaltierung mit Propan, und kann auch mit Lösungsmitteln extrahiert werden. Die- Destillat- und Rückstandsfraktionen werden dann einer Entparaffinierung mit Lösungsmitteln unterworfen. Es ist die übliche Praxis, .die Entparaffinierung dieser Stoffe nach dem Umsteuerverfahren durchzuführen, bei denen die gleiche Anlage zu verschiedenen Zeiten für die Entparaffinierung einer angesammelten Menge einer der Fraktionen verwendet wird, da es wirtschaftlicher ist, einegrößere Entparaffiiiierungsanlage zur Behandlung aller Schmierölfraktionen für Umsteuerverfahren zu bauen, als gesonderte kleinere Entparaffinierungsanlagen für jede der zu entparaffinierenden Schmierölfraktionen vorzusehen. Bei solchen Verfahren wird ein Teil oder es werden alle verschiedenen S chmierölf raktionen, gewöhnlich gesondert, bei etwa der gleichen Temperatur oder bei verschiedenen Entparaffinierungstemperaturen (Filtrier-, Zentrifugier- oder Absitzetemperaturen) entparaffiniert, wobei man entparaffinierte Öle niit etwa dem gleichen oder mit verschiedenen Stockpunkten erhält. Es ist notwendig, Paraffin aus dem Paraffin-Lösungsmittel-Öl-Schlamm bei einer Temperatur abzutrennen, die etwas unterhalb der gewünschten Stockpunkttemperatur des- daraus zu gewinnenden Öls liegt. Dieses Temperaturgefälle (Stockpunkttemperatur minus Entparaffinierungstemperatur) hängt von. der Natur der paraffinhaltigen Schmierölfraktion, dem speziellen Lösungsmittelgemisch und der Art und Weise ab, in der das Paraffin aus der paraffinhaltigen Öl-Lösungsmittellösung ausgefällt wurde. Es ist wünschenswert, dieses Temperaturdifferential so klein wie möglich zu halten, da bei der Entparaffinierung eines Öls auf einen gegebenen Stockpunkt hin ein Mindesttemperaturdifferential zu der höchsten noch wirksamen Entparaffinierungstemperatur führt. Eine möglichst hohe Entparaffinierungstemperatur ist wegen der Viskosität der Öl-Lösungsmittellösungg _ während der. Trennung von Wachs und Lösung z. B. durch Filtration, Zentrifugierung oder Absitzenlassen wünschenswert. Sie-wird dann so niedrig wie möglich sein und führt dadurch zu einer hohen Leistung der Anlage und zu einer .scharfen Trennung des Paraffins von der Lösung. Außerdem werden die Kosten für die Kühlung hierdurch vermindert.
  • Wenn jedoch der gleiche Strom oder die gleiche Masse des Lösungsmittelgemisches abwechselnd für die Entparaffini$rung einer D.estillatfraktion und eines Rückstandsöls verwendet wird und die Zusammensetzung des- Lösungsmittelgemisches auf die optimale Zusammensetzung für die Entparaffinierung der Destillatfraktion eingestellt ist, dann hat das gleiche Lösungsmittelgemisch einen zu hohen Gegenlösungsmittelgehalt, der für die EntparaffinieTung des Rückstandsöls ohne Abscheidung einer gesonderten Ölphase zugelassen werden kann. Auf der randeren Seite erfordert, wenn die Zusammensetzung des Lösungsmittelgemisches auf eine optimale Arbeitsweise bei der Entparaffinierung der schwereren Ölfraktion, z. B. des Rückstandsöls, eingestellt ist; das gleiche Lösungsmittelgemisch eine übermäßige Temperaturdifferenz zwischen der Stockpunkttemperatur des entparaffiniertenÖls und der Entparaffinierungstemperatur, wenn es für die Entparaffinierung der Destillatfraktion mit einem. niederen Molekulargewicht verwendet wird. Es ist somit wünschenswert -und manchmal sogar notwendig, die Zusammensetzung des Lösungsmittelgemisches periodisch für die Verarbeitung der verschiedenen Ausgangsöle zu wechseln.
  • Es ist ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren für aufeinanderfolgende Lösungsmittelentparaffinierungen von verschiedenen paraffinhaltigen Schmierölfraktionen von verschiedenen Siedebereichen, z. B. leichte, mittlere und schwere Schmieröldestillatfraktionen und Rückstandsschmieröle, zu schaffen. Die Erfindung soll ferner ein verbessertes Verfahren zur wechselweisen Lösungsmittelentparaffinierung einer Schmierölraffinatfraktion aus einer Lösungsmittelextraktion einer Schmieröldestillatfraktion und eines Raffinates einer Schmierölfraktion aus der Lösungsmittelextraktion eines entasphaltierten schweren Rückstandes schaffen, der bei der Vakuumdestillation von Schmieröldestillaten aus paraffinhaltigen Schmierölrohölen oder getoppten Rohölen erhalten wurde. Des Weiteren bezweckt die Erfindung ein verbessertes Umsteuerverfahren der Entparaffinierung mit Lösungsmitteln für eine wechselweise Entparaffinierung von Schmieröldestillatfraktionen und Schmierölrückstandsfraktionen. Diese Ziele werden besser verständlich, und weitere werden ersichtlich aus der Beschreibung der Erfindung, die nunmehr, zumindest teilweise, unter Bezugnahme auf die Zeichnung folgt, in der die einzige Figur ein schematisches Fließschema des Verfahrens nach der Erfindung ist.
  • Bei den meisten kontinuierlichen technisch durchgeführten Entparaffinierungsverfahren mit Lösungsmitteln wird die Rückgewinnung des Lösungsmittelgemisches aus der Öl-Lösungsmittelgemisch-Lösung, nach Entfernung des ausgefällten Paraffins, durch Erhitzen der Lösung und Verdampfen des Usungsmittelgemisches bewirkt, wodurch das flüchtigere Lösungsmittelgemisch von dem weniger flüchtigen Öl getrennt wird. Das entparaffinierte Öl wird als Bodenfraktion der Verdampfung gewonnen, und das Lösungsmittelgemisch wird durch Kondensieren der über Kopf abgehenden Dämpfe erhalten. Das kondensierte Lösungsmittelgemisch wird dann im Kreislauf zum ankommenden paraffinhaltigen Ausgangsöl zurückgeleitet, wodurch der Kreislauf des Lösungsmittelgemisches vollständig wird. Es ist bekannt, daß bei einem solchen Rückgewinnungsverfahren für das Lösungsmittel es oft wirtschaftlicher ist, wegen des Wärmebedarfes die Verdampfung in zwei oder mehreren Stufen vorzunehmen, in denen das Lösungsmittel vom Filtrat bei stufenweise höheren Drücken und bzw. oder Temperaturen schnell abgedampft wird. Gewöhnlich besitzen das Lösungsmittel und das Gegenlösungsmittel eine verschiedene Flüchtigkeit, oder bei Lösungsmitteln mit mehreren Komponenten und bzw. oder Gegenlösungsmitteln mit mehreren Komponenten ist die mittlere Flüchtigkeit der Lösungsmittel von der mittleren Flüchtigkeit der Gegenlösungsmittel verschieden. Das bei einer bestimmten Verdampfungstemperatur verdampfte Gemisch der Lösungsmittel ist daher reicher an Gegenlösungsmittel als die Gesamt= menge des umlaufenden Lösungsmittelgemisches: Umgekehrt ist das verdampfte Lösungsmittelgemisch der übrigen Verdampfungsstufen ärmer an Gegenlösungsmittel als die Hauptmenge des umlaufenden Lösungsmittelgemisches.
  • Es wurde nun gefunden, d.aß die gewünschte Veränderung" der Zusammensetzung durch Lösungsmittelgemische während des ununterbrochenen Betriebes des Verfahrens durch eine besondere Behandlung der gesonderten Ströme des zurückgewonnenen Gemisches der Lösungsmittel, die verschiedene Konzentrationen an Lösungsmitteln und Gegenlösungsmitteln enthalten, erreicht werden kann. Gemäß der Erfindung wird die Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches an geeigneten Stellen der aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge eingestellt, indem man bestimmte Ströme des aus den Verdampfungsstufen zurückgewonnenen Lösungsgemisches für eine temporäre Speicherung abzweigt.
  • Die Erfindung ist wertvoll, wenn die optimale Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches in verschiedenen Teilender Arbeitsgänge wesentlich verschieden ist, wenn während dieser Folge wechselnd schwere und leichte paraffinhaltige Fraktionen zugeführt werden. Sie ist z. B. vorteilhaft, wenn die Konzentration des Gegenlösungsmittels im Lösungsmittelgemisch während eines Teiles der Arbeitsgänge nur um i bis 4 Volumprozent höher als während eines anderen Teiles liegt. Sie ist jedoch besonders wertvoll, wenn das Optimum der Gegenlösungsmittelkonzentration in größerem Ausmaß, um z: B. 15 bis 2o Volumprozent des Lösungsmittelgemisches, schwankt.
  • Die Kreislauffolge nach der Erfindung wird am leichtesten verständlich durch Einteilung eines vollständigen Kreislaufes in vier »Phasen« wie folgt: Die Phase I ist der Arbeitsgang während der Zuführung einer verhältnismäßig leichten Schmierölfraktion, wobei die Zusammensetzung des um-' laufenden Lösungsmittelgemisches bei einem verhältnismäßig hohen Gegenlösungsmittelgehalt konstant bleibt.
  • Die Phase II ist der Arbeitsgang nahe dem Ende der Zuführung der relativ leichten Fraktion, wobei die Zusammensetzung des Lösungsmittelgemisches auf einen niedrigeren Gegenlösungsmittelgehalt geändert wird in Vorbereitung für den Wechsel der paraffinhaltigen Ölbeschickung von einer leichteren auf eine schwerere Fraktion.
  • Die Phase III ist der Arbeitsgang während der gesamten Zeit =der Zuführung einer verhältnismäßig schweren Fraktion, wobei die Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches konstant auf einen verhältnismäßig niedrigen Gegenlösungsmittelgehalt gehalten wird.
  • Die Phase IV ist der Arbeitsgang, der mit der Umschaltung von einer Beschickung mit der verhältnismäßig schweren Fraktion auf die Beschikkung mit einer verhältnismäßig leichten Fraktion beginnt, wobei die Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches auf einen- verhältnismäßig hohen Gegenlösungsmittelgehalt geändert wird, wie sie für die optimale Entparaffinierung unter diesen Bedingungen gewünscht wird. Die Phase I beginnt unmittelbar am Ende der Phase IV, um den Kreislauf der Arbeitsgänge vollständig zu -machen-Die Behandlung derLösungsmittelgemischströme gemäß der -Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung, welche ein Fließschema darstellt, erläutert.
  • Der Zufluß von paraffinhaltigem Öl und des zuzumischenden Lösungsmittelgemisches zu dem Verfahren erfolgen während des ganzen Kreislaufes kontinuierlich. Die Beschickung- tritt durch die Leitung i ein, ist entweder ein Destillat iA oder ein Rückstand i$ und wird mit dem Lösungsmittelgemisch aus Leitung a vermischt. Die erhaltene Lösung tritt in die Kühl- und Entparaffinierungszorre 3 ein, in der das Paraffin aus der Lösung ausgefällt und auf beliebige bekannteArbeitsweise, z. B. durch Filtration, Zentrifugieren oder Absitzenlassen, abgetrennt wird. Das abgetrennte Paraffin wird durch Leitung 4 abgezogen und, falls gewünscht, weiter gereinigt. Die Lösung aus Öl und Lösungsmittelgemisch wird über die Leitung 7 aus der Zone 3 zu einer ersten Schnellverdampferzone 5 übergeführt, in der ein Teil des Lösungsmittelgemisches durch Verdampfung raus der Lösung abgetrennt und nach Kondensation durch die Leitung 8 abgeführt wird. Die restliche Lösung -wird durch. die Leitung g in eilie zweite Schnellverdampferzone 6 überführt, ,iri` der `des Rest des Lösungsmitt@lgemisches durch..; Verdampfung von der Lösung abgetrennt und, nach Kondensation durch die Leitung i i abgeführt wird. Der flüssige Rückstand dieser letzten Schnellverdampferzone ist das entparaffinierte Öl, das durch die Leitung zo abgezogen wird und, falls gewünscht, weiter gereinigt oder behandelt werden kann.
  • Während der Phasen I und III, in denen die Zusammensetzung des Lösungsmittelgemisches konstant gehalten wird, werden die beiden Xondensatströme des Lösungsmittelgemisches aus den Schnellverdampferzonen 5 .und 6 vereinigt, und der Gesamtstrom wird im Kreislauf zurückgeleitet, um mit einer weiteren Menge des eintretenden paraffinhaltigen Ausgangsöls vermischt zu werden, wodurch der Kreislauf des Lösungsmittelgemisches vollständig wird. Während einer dieser Phasen (I oder III) fließen die vereinigten Ströme durch die Leitung 12 zu einer Speicherzone 13 und direkt aus dieser heraus mit gleicher Geschwindigkeit durch die Leitung 14 zur Leitung 2. Während der anderen Phase fließt der vereinigte Strom durch die Leitung 22 zur Speicherzone 2o und direkt wieder heraus, bei praktisch gleicher Geschwindigkeit durch die Leitung 21 zur Leitung ,2. Abwechselnd kann während der Phasen I und III das Lösungsmittelgemisch - durch geeignete Umwegleitung, die nicht gezeigt ist, die Speicherzonen umgehen. Das Lösungsmittelgemisch durchströmt also einen geschlossenen kontinuierlichen kreislouf bei praktisch gleicher Geschwindigkeit und praktisch konstanter Zusammensetzung in beiden Phasen I und IH, wobei ein unvermeidlicher Verlust an Lösungsmittelgemisch oder an dessen Bestandteilen je nach den Erfordernissen wieder aufgefüllt wird.
  • Jedoch ist wegen des Unterschiedes der mittleren Flüchtigkeit des Lösungsmittels und des Gegenlösungsmittels die Zusammensetzung des Gemisches aus der -ersten Schnellverdempferzone 5 gegenüber der Zusammensetzung des durch die Leitung 2 eintretenden Lösungsmittelgemisches immer reicher an Gegenlösungsmittel; wenn die mittlere Flüchtigkeit des Gegenlösungsmittels größer ist als die des Lösungsmittels, oder:immer reicher. an Lösungsmitteln, wenn die mittlere Flüchtigkeit des Lösungsmittels größer ist als die des Gegenlösungsmittels. Demgemäß weicht die Zusammensetzung des Gemisches aus der zweiten Sc hnellverdampferzone 6 immer in der entgegengesetzten Richtung ab.
  • Wenn das Gegenlösungsmittel flüchtiger ist als das Lösungsmittel, wird gemäß der Erfindung das Lösungsmittelgemisch während der Phase I im Kreislauf durch die Speicherzone 13 und während der Phase III durch die Speicherzone 2o geführt und umgekehrt, wenn das Gegenlösungsmittel weniger flüchtig ist als das Lösungsmittel. Hernach wird zwecks Erläuterung die Diskussion auf den Fall begrenzt, daß das Gegenlösungsmittel flüchtiger ist als das Lösungsmittel. Es ist jedoch klar, daß die Erfindung voll anwendbar und nutzbringend ist, wenn das Umgekehrte der Fall ist,.und die notwendigen Abänderungen der Arbeitsgänge werden aus der Zeichnung in Hinblick auf die Erläuterung des vorliegenden Falles selbstverständlich.
  • Demgemäß und beim Wechsel zwischen einer leichten (Destillat-) Beschickung und einer schweren (Rückstands-) Beschickung ist während der Phase I die paraffinhaltige Ölbeschickung, z. B. ein Destillat, und das gesamte umlaufende Lösungsmittelgemisch fließt durch die Leitung 12 zur Speicherzone 13 - und aus dieser durch Leitung 14 zur Eintrittsstelle der Beschickung mit paraffinhaltigem Öl zurück. Wenn die Zusammensetzung des umlaufenden Ölgeriiisches auf eine niedere Konzentration an Gegenlösungsmittel eingestellt werden soll, in Vorbereitung auf die Umschaltung auf eine Rückstandsbeschickung, wird die Phase Il durch Öffnen der Ventile 18 und i9 und Schließen der Ventile 15 und 17 .eingeleitet. Die Gesamtumlaufgeschwindigkeit des Lösungsmittelgemisches durch Leitung-2 wird nicht geändert: Somit wird der Inhdlt, im Speicher 13 erhöht und der Inhalt im Speicher 2o erniedrigt. Das Material, das aus dem umlaufenden Lösungsmittelgemisch zur Speicherzone 13 abgezweigt wird und nur aus der ersten Schnellverdampferzone 5 stammt, enthält einen höheren Anteil des flüchtigeren Gegenlösungsmittels B als das in die Leitung 2 eintretende Lösungsmittelgemisch. Zur gleichen Zeit enthält das Material, das im Kreislauf zur, Speicherzone 2o fließt und nur aus der Schnellverdampferzone 6 stammt, einen niedrigeren Anteil des flüchtigeren Gegenlösungsmittels B als das durch Leitung 2 eintretende Lösungsmittelgemisch. Daher verarmt während der Phase II das umlaufende Lösungsmittelgemisch ständig an Gegenlösungsmittel B, und die Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches, wie es für die Phase III gewünscht wird, wird schnell erreicht. Jetzt wird die Phase III durch Öffnung des Ventils 15 und Schließen des Ventils 16 eingeleitet, wodurch man eine Zirkulation des gesamten Lösungsmittelgemisches aus beiden Schnellverdampferzonen durch die Speicherzone 2o erreicht. Der Inhalt der Speicherzone 13 am Lösungsmittelgemisch mit einer hohen Gegenlösungsmittelkonzentration bleibt während dieser Phase unverändert in Ruhestellung.
  • Wenn die gewünschte. Menge Rückstandsöl verarbeitet ist, ist die Phase III beendet. Die Phase IV beginnt mit dem Umschalten auf Destillat als Ausgangsöl. Nun werden, um den Gegenlösungsmittelgehalt im umlaufenden Lösungsgemisch zu erhöhen, die Ventile 16 und 17 geöffnet und' die Ventile 15 und 18 geschlossen. Hierbei bleibt ebenfalls die. Gesamtumlaufgeschwindigkeit des Lösungsmittelgemisches durch Leitung 2 konstant, daher wird der Inhalt der Speicherzone 2o erhöht, und der Inhalt der Speicherzone 13 wird erniedrigt. Das Material, das aus dem umlaufenden Lösungsmittelgemisch zur Speicherzone 2o abgezweigt wird und nur aus der zweiten Scbnellverdampferzone 6 strammt, enthält einen geringeren Anteil des flüchtigeren Lösungsmittels als das in die Leitung 2 eintretende Lösungsmittelgemisch. Zur gleichen Zeit enthält das Material, das zur Speicherzone 13 im Kreislauf geführt wird und nur aus der ersten Schnellverdampferzone 5 stammt, einen höheren Anteil des flüchtigeren Gegenlösungsmittels B als das Lösungsmittelgemisch, das in die Leitung 2 eintritt. Daher wird während der Phase IV das umlaufende Lösungsmittelgemisch fortlaufend mit Gegenlösungsmittel B angereichert, und die für die Phase I erwünschte Zusammensetzung des umlaufenden Lösungsmittelgemisches wird schnell erreicht. Jetzt wird die Phase I durch Öffnen des Ventils 15 und Schließen des Ventils i9 eingeleitet, wodurch wiederum eine Gesamtzirkulation des Lösungsmittelgemisches aus beiden Schnellverdampferzonen durch die- Speicherzone 13 bewirkt wird. Der Inhalt an ösungsmittelgemisch mit niedriger Konzentration an Gegenlösungsmittel B in der Speicherzone 2o ruht über die ganze Phase I. Somit ist der volle Kreislauf der Arbeitsgänge vollständig.
  • Wenn mehr als zwei Verdampfungsstufen bei der Lösungsmittelrückgewinnung vorhanden sind, so ist leicht ersichtlich, daß die verschiedenen kondensierten Lösungsmittelgemischströme so kombiniert werden können, daß zwei Lösungsmittelgemischströme gebildet werden; von denen einer einen höheren Gegenlösungsmittelgehalt als das umlaufende Lösungsmittelgemisch und von denen der andere einen geringeren Gegenlösungsmittelgehalt besitzt als das umlaufende Lösungsmittelgemisch. Nach der Kombinierung dieser Ströme wird das Verfahren genau in der gleichen Weise, wie oben beschrieben, durchgeführt, wobei der- eine Strom durch die Leitung 8 und der andere Strom durch die Leitung i i fließt.
  • Die Erfindung wird aus der Beschreibung eines speziellen Beispieles leichter verständlich. Das um-12.ufende Lösungsmittelgemisch ist ein Gemisch aus Methyläthylketon (Kp. et-,va 8o°) als Gegenlösungsmittel B und Toluol (Kp. etwa i i i') als Lösungsmittel A. Die Ausgangsöle waren ein durch Lösungsmittelextraktion gewonnenes East-Texas-Schmieröldestillat (Viskosität 25o SSU bei 38o) und ein Rückstandsraffinat, erhalten durch Entasphaltierung und Lösungsmittelextraktion aus einem schweren Enst-Texas-Rückstandsöl. Beide Ausgangsöle wurden bis auf einen Stockpunkt von - i5° entparaffiniert. Die Methyläthylketonkonzentration wurde während der Phase IV auf 65 Volumprozent für die Entparaffinierung des Destillats in der Phase I und während der Phase II auf 48 Volumprozent für-die Entparaffinierung des Rückstandsöls in der Phase III eingestellt. Der Zufluß von Lösungsmittelgemisch raus den Vorratszonen wurde konstant auf etwa 3,97 m3 je Minute durch den ganzen Kreislauf gehalten. Der Lösungsmittelgemischstrom aus der ersten Schnellverdampferzone beträgt 1,85 m3 je Minute, und der Methyläthylketongehalt im Lösungsmittelgemischkondensat der ersten Schnellverdampferzone liegt in diesem speziellen Beispiel um etwa 7,3 Volumprozent höher als die Konzentration in dem umlaufenden Lösungsmittelgemisch während der Phase I und um etwas mehr als 8,3 Volumprozent höher «jährend der Phase III mit dazwischenliegenden Werten in den Phasen II und IV. Der Lösungsmittelgemischstrom aus der _ zweiten Schnellverdampferzone beträgt etwa 2,o5 m3 je Minute, und der Methyläthylketongehalt liegt demgemäß um etwa 7,5 Volumprozent geringer als der in dem umlaufenden Lösungsmittelgemisch während der Phase I und etwas mehr als 7,5 Volumprozent geringer während der Phase III mit intermediären Werten während der Phasen II und IV. Obgleich die Größe des Konzentrationsunterschiedes zwischen den Lösungsmittelgemischströmen aus den Schnellverdampferzonen etwas von der Zusammensetzung des umlaufenden und in die Schnellverdampferzonen eintretenden Lösungsmittelgemisches abhängt, liegt diese Differenz trotzdem in dergleichen Richtung für eine gegebene Kombination der Flüchtigkeit des Lösungsmittels sowie des Gegenlösungsmittels.
  • Der Speicherbehälter 13 weist einen Arbeitsinhalt von i i i m3 Lösungsmittelgemisch während der Phase I auf. Der Inhalt steigt während der Phase II allmählich auf etwa 320 m3 und verbleibt während der Phase III bei diesem Wert. Dann wird der Inhalt während der Phase IV allmählich vermindert auf etwa i i i ms. Der Speicher 2o enthält einen Ruheinhalt von etwa 320 m3 Lösungsmittalgemisch während der Phase I. Der Inhalt nimmt eijährend der Phase II allmählich auf etwa i i i m3 ab und verbleibt während der Phase III auf einem Arbeitsniveau von i i i m3 und steigt allmählich während der Phase IV wieder rauf 32o m3 an. Es ist ersichtlich, daß die Phasen II und IV jede in etwa 3 Stunden beendet sind. Da die mittlere Dauer eines vollständigen Kreislaufes der Arbeitsgänge in der üblichen technischen Anlage 35 bis 3o Tage beträgt, wird klar, daß die 3 Stunden übergang von einem Lösungsmittelgemisch auf das andere ein verschwindend kleiner Teil der Kreislaufzeit ist. Daher werden beide Arten von Ausgangsölen fast gänzlich in größter Annäherung an die optimalen Bedingungen und ohne Unterbrechung des Verfahrens entparaffiniert. Falls die Ölfraktionen noch bis auf einen tieferen Stockpunkt, z. B. von -i7,8° oder -i9,5° oder -23,3° usw., entparaffiniert werden sollen, so wird, wie ersichtlich ist, der Lösungsmittelanteil in dem Lösungsmittelgemisch höher sein als bei der Entparaffinierung der beiden Ölfraktionen in den vorstehenden Beispielen. So kann diese Zusammensetzung des Gemisches für eine Entparaffinierung des Rückstandsöls 45 Volumprozent Methyläthylketon und 55 Volumprozent Toluol oder sogar 42 Volumprozent Methyläthylketon und 58 Volumprozent Toluol betragen, und dementsprechend können höhere Lösungsmittelanteile bei der Entparaffinierung der Destillatfraktion angewendet werden. Umgekehrt kann man, wenn die Ölfraktionen auf einen. höheren Stockpunkt als -i5° entparaffiniert werden sollen, geringere Lösungsmittelantei.le sowohl für das Destillat wie für die Rückstandsölfraktion verwenden.
  • Die Erfindung ist anwendbar für viele Lösungsmittelgemische für die Entparaffinierung, solange der Lösungsmittelanteil des Gemisches eine wesentlich andere mittlere Flüchtigkeit raufweist als der Gegenlösungsmittelanteil, z. B. Benzol (Lösungsmittel A) und Furfural (Gegenlösungsmittel B) ; Benzol (Lösungsmittel A) und Aceton (Gegenlösungsmittel B) ; Toluol und Benzol (Lösungsmittel A) und Methyläthylketon (Gegenlösungsmittel B) ; Toluol (Lösungsmittel A) und Methylisohutylketon (Gegenlösungsmittel. B) ; Schwefeldioxyd (Lösungsmittel A) und Dichloräthylen (Gegenlösungsmittel B) und viele andere.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kontinuierliches Verfahren für die Entparaffinierung von Schmieröldestillaten und Rückstandsschmierölen mit einem Umlaufgemisch aus einem oder mehreren Lösungsmitteln (A), die eine bessere, und einem oder mehreren Gegenlösungsmitteln (B), die eine schlechtere Lösefähigkeit für Öl besitzen, nach dem Umsteuerverfahren und Rückgewinnung des Lösungsmittelgemisches aus den entparaffinierten Raffiriatlösungen in mehreren hintereinander geschalteten Verdampfüngsstufen,- dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt des Umlaufgemisches an Gegenlösungsmittel (B) zu Beginn der Zufuhr des Destillatöls durch Abzweigung von Lösungsmittelgemisch aus Verdampfungsstüfen, welche einen Lösungsmittelgemischstrom mit einem niedrigeren Gehalt an Gegenlösungsmittel (B) als dein Umlaufgemisch entspricht, liefern, in eine erste Speicherzone erhöht, während man die Umlaufgeschwindigkeit des Umlaufgemisches durch Zugabe von Lösungsmittelgemisch aus' einer zweiten Speicherzone so lange konstant hält, bis ein gewünschter höherer Gehalt an Gegenlösungsmittel (B) in dem Umlaufgemisch erreicht ist, dann den nachfolgenden Strom mit geringerem Gehalt an Gegenlösungsmittel (B) aus den genannten Verdampfungsstufen zum Umlaufgemisch zurückschaltet und gegen Ende der Zuführung des Destillatöls den Gehalt "des Umlaufgemisches an Gegenlösungsmittel (B) herabsetzt, indem man ein Lösungsmittelgemisch aus anderen Verdampfungsstufen, welche ein Lösungsmittelgemisch. mit einem höheren Gehalt an Gegenlösungsmittel (B) als dem Umlaufgemisch entspricht, liefern, auf eine zweite Speicherzone umschaltet, während man die Kreislaufgeschwindigkeit des Umlaufgemisches durch Zugabe von Lösungsmittelgemisch aus der ersten Speicherzone so lange konstant hält, bis ein gewünschter niederer Gehalt an Gegenlösungsmittel (B) in dem Umlaufgemisch erreicht ist, dann den nachfolgenden Strom mit höherer Konzentration an Gegenlösungsmittel (B) . aus den anderen Verdampfungsstufen auf das Umlaufgemisch zurückschältet und darauf mit der Zufuhr von Rückstandsöl beginnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei hintereinander geschaltete Verdampfungszonen verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlaufgemisch Methyläthylketon als Gegenlösungsmittel (B) und Toluol als Lösungsmittel (A) enthält.
  4. 4. Verfahren nucli Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlaufgemisch während der Entparaffinierung von Rückstandsöl 48 Volumprozent Methyläthylketon und 52 Volumprozent Toluol enthält und für die Entparaffinierung von Destillatölen auf 65 Volumprozent Methyläthylketon und 35 Volumprozent Toluol eingestellt wird.
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