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Vorrichtung zur Herstellung elektrischer Lampen, insbesondere Blitzlichtlampen
Die Erfindung.bezieht sich auf eine Vwrichtung zur Herstellung elektrischer Lampen,
insbesondere Blitzlichtlampen, gemäß Patent 930365, bei welcher das Entlüften,
das Füllen mit einem oxydierenden Gas oder Gasgemisch und die vakuumdichte und mechanisch
haftende Verbindung zwischen Sockel und Kolbenhals der Lampe innerhalb einer Pumpkammer
vorgenommen wird. Während nach dem ' Hauptpatent von einer mehrteiligen Pumpkammer
Gebrauch gemacht wird, die den Lampenkolben und den Sockel vollständig einschließt,
so daß innerhalb der Kammer die vorher in den Sockel eingebrachte Vergußmasse durch
Aufheizen und anschließendes Abkühlen die Verkittung der 'i.ampenteile bewirken
kann, wird. nach vorliegender Abwandlung eine lediglich den Kolbenhals der Lampe
in sich aufnehmende und an ihrem offenen Ende mit einem als Auflage für die Kolbenbrust
dienenden Dichtungsring versehene Purnpkammer verwendet. Mit ihr verbunden ist eine
gleichachsig angeordnete Kolbenzentriereinrichtung, deren Zentrierrungskörper durch
Federkraft oder Magnet den eingesetzten Lampenkolben mit seiner Brust vakuumdicht
gegen den Dichtungsring der Pumpkammer
zu drücken vermag. Gegenüber
der mehrteiligen Pumpkammer nach dem Hauptpatent -ist bei der vorliegenden Abwandlung
der Vorteil gegeben, daß das von der Pumpkammer umschlossene Volumen, das ja ebenfalls
luftleer gepumpt und mit dem oxydierenden Gas gefüllt werden ruß, bedeutend kleiner
gehalten werden kann. Infolgedessen wird das erforderliche Vakuum schneller erreicht,
und beim Füllen wird weniger oxydierendes Gas benötigt. Außerdem ist es möglich,
#das Pumpen und Füllen der Lampe direkt, z.'B. mittels eines Tesla-Gerätes, an dem
aus der Pumpkammer herausragenden Kolbenteil zu überwachen.
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Zweckmäßig wird bei der neuen Pumpkammer die Sockelaufnahme zwecks
Ausübung eines leichten axialen Druckes gegen den in den Sockel eingesetzten Kolbenhals
durch die vorgesehene magnetische oder Federkraft in Azhsrichtung beweglich geführt,
so daß der Kolbenhals beim Erweichen der im Sockel befindlichen, erwärmten Vergußmasse
in diese dichtend lmeingedrückt wird. Um .die notwendige Erwärmung der Vergußmasse
leicht von außen her bewirken zu können, empfiehlt sich, .die Wandungen der Pumpkammer
in Höhe des Sockelaufnahmeraumes besser wärmeleitend, z. B. dünnwandiger, auszuführen
als die benachbarten Wandungsteile. Zwecks rascher Kühlung nach erfolgter Abdichtung
zwischen Kolbenhals und Lampensockel kann schließlich für die heizbaren Pumpkammerwandungsteile
eine Lwftblaseinrichtung vorgesehen sein. Vorteilhaft sind wie beim Hauptpatent
oberhalb der Sockelheizstelle Kühlkanäle zur Durchleitung eines Kühlmittels oder
wenigstens Kühlrippen angeordnet. Dadurch ist es möglich, auch schon. während der
Heizperiode diejenigen Teile oder Pumpkammer zu kühlen, die dem Dichtungsgummi benachbart
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in
der Zeichnung veranschaulicht. Die Vorrichtung besteht aus der Pumpkammer i und
der Zentrierungseinrichtung 21. Die Pun1pkammer i enthält die Sockelaufnahme 2,
die mittels einer Feder 3 in Achsrichtung der einzusetzenden Lampe .einen leichten
Druck ausüben kann. Oberhalb der Sockelaufnahme 2 weist die Pumpkammer i einen Saugstutzen
¢ und Kühlrippen 5 auf. Darüber befindet sich die Beschickungsöffnung der Puunpkammer
mit einem Gummidichtungsring 6, der durch eine Überwurfmutter 7 in seiner Lage festgehalten
wird. An der Sockelheizstelle 12, wo der Lampensockel 8 Aufnahme in der Sockelaufnahme
2 findet, ist die Wandung der Sockelaufnahme und der Pumpkammer dünnwandiger, so
daß eine schnellere Wärmeleitung durch die Gasbrenner 9 und eine bessere. Abkühlung
nach dem Abstellen der Gasbrenner erfolgen kann. Die Kühlrippen 5 sind. durch eine
-Kühlluftzuführung i o abkühlbar, um ein Überhitzen des Dichtungsgummis ,6 zu verhindern.
Der Lampenkolben i i wird durch die Zentrierungseinrichtung 21 unter Drück ,einer
Feder 22 zentrisch auf :die Öffnung des Dichtungsgummis 6 .aufgepreßt, wodurch die
Pumpkammer vakuumdicht verschlossen ist. Die Herstellung der Blitzlampe geschieht
nun vorteilhaft in folgender Reihenfolge: Zunächst werden die Einzelteile der Lampe
für den Zusammenbau vorbereitet. Die Stromzuführungsdrähte 13, 14 der Lampe werden
durch eine Glasperle 15 in passendem, isolierendem Abstand als sogenannter Perlfuß
gespannt und an ihrem oberen Ende durch einen Zünddraht 16 verbunden, wonach dieser
Zünddraht und/oder die Enden der Zuführungsdrähte 13, 14 mit einer Zündpille 17
versahen werden. Die Sockelkappe 8 weist ein Bodenloch 23 auf, in das ein Bakelit-
oder Glas-Sockelsbein 18 fest eingepreßt ist. Auf der Innenseite hat der Sockelstein
eine konische Einführung für,die Mittelelektrode 14, während die Außenseite mit
einem 24 versehen ist, an das die Mittelelektrode 14 angelötet oder angeschweißt
ist. Der andere Zuführungsdu-aht 13 ist am Boden der Sockelkappe 8 ebenfalls angelötet
oder angeschweißt. In die Sockelkappe 8 ist dann noch eine für die spätere Abdichtung
ausreichende Menge Verrgußmasse i 9 derart eingefüllt, daß. deren Oberfläche Unebenheiten
aufweist, damit nach .dem Aufsetzen des Kolbenrandes zwischen den sich .dabei bildenden
Spalten die Entlüftung - und - anschließende Gasfüllung erleichtert wird. Getrennt
hiervon wird ebenso wie bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent in der Arbeitsvorbereitung
ein innen und/ oder außen mit einem Schutz- oder Farbfilterlack überzogener Glaskolben
mit dem brennbaren Blitzli:chtStOff 20 gefüllt.
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Nunmehr wird in die beweglich angeordnete Sockelaufnahme 2 der Pumpkammer
i der mit der Vergußmasse 19 versehene Sockel 8 eingesetzt und darauf ein mit Verbrennungsblitzstoff
20 gefüllter Kolben i I 7T1 den Sockel aufgesteckt. Auf die Kolbenkuppe wird die
Zentriereinrichtung 21 aUfgesetzt, welche unter .dem Druck der Feder 22 den Lampenkolben
i i mit der Lampenbrust gegen die Offnung des Dichtungsringes 6 anpreßt und dadurch
die Pumpkammex vakuumdicht schließt. Dabei schiebt gleichzeitig der Kolbenhals,
der auf der Vergußmasse 19 im Sockel 8 aufsitzt, die Sockelaufnahme .entgegen dem
Drack der Feder 3 nach unten. Damach wird der Blitzlampenkolben i i durch die spaltartigem.
Kanäle zwischen Kolbenhals und Vergußmasse entlüftet und anschließend mit einem
oxydierenden Gas gefüllt. Nun wird die Pumpkammerau'läenwand an der Sockelheizstelle
12 so lange mit dem Gasbrenner 9 geheizt, bis die Vergußmasse i 9 plastisch geworden
ist und die Sockelaufnahme 2 durch den Druck der Feder 3 nach oben, d. h. der Kolbenhals
in die erweichte Vergußmasse hineingedrückt wird. Jetzt wird die Heizung abgestellt
Bald die Sockelheizstelle vorzugsweise durch einen Kühlluftstrom abgekühlt, wodurch
die Vergußmasse erstarrt. Die Kühlrippen 5 können dauernd, auch wähnend der Heizperiode,
durch die Kühlluftzufüh,#ung io abgekühlt werden, damit der Dirhtungsgummi'6 nicht
zu warm wird. Die Blitzlichtlampe ist gebrauchsfertig und kann nach Hochfahren der
Zentrierungseinrichtung 21 entnommen werden.
Wie beim Hauptpatent
können die einzelnen Arbeitsgänge auch mit der Pumpkammer nach vorliegender Erfindung
zur Herstellung der Blitzlichtlamp:e taktmäßig in einem Automaten, z. B. in einer
sich absatzweise drehenden Rundlaufmaschine, durchgeführt werden. Das Verfahren
ermöglicht eine einfache, schnelle und gleichzeitig zuverlässige Herstellung von
Blitzlichtlampen, wodurch auch eine wesentliche Verbilligung und Verbesserung gegenüber
bekannten Blitzlichtlampen erzielt wird.
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Wenn auch .die Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung von
Blitzlichtlamp.en beschrieben und erläutert wurde, so kann sie sinngemäß auch für
das Pumpen, Gasfüllern und Einschmelzen von anderen Lampen, z. B. Glühlampen und
Entladungslampen, angewendet werden. Die Gasfüllung erfolgt dann natürlich nicht
mit oxydierendem Gas, sondern mit üblichen Lampenfüllgasen.