DE2410400C3 - Verfahren zur Herstellung einer Metalldampfentladungslampe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer MetalldampfentladungslampeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Metalldampfentladungslampe aus
einem mit einem Pumpstengel versehenen Kolben, bei dem sich innerhalb des Pumpstengels ein Vorrat an in
den Kolben einzubringendem Material befindet, das nach dem Pumpen der Lampe durch Erhitzung in den
Kolben eingeleitet wird, worauf der Pumpstengel zwischen dem Kolben und der Stelle, an der sich das
Material befand, geschlossen wird.
Bei der Herstellung von Quecksilberdampf entladungslampen werden zum Einbringen der erforderlichen
Quecksilbermenge verschiedene Methoden angewandt. So ist es bei Niedfirdruckquecksilberdampfentla- 6s
dungslampen üblich, mit Hilfe eines sogenannten
Dosiergeräts eine bestimmte Quecksilbermenge in den Kolben einzubringen. Auch verwendet man Feststoffe,
die bei Erhitzung Quecksilber abgeben und in getrennten Behalten» in die Lampen gebracht werden.
Weiter werden Amalgame verwendet, die in unterschiedlicher Stellen, z, B, in einem Pumpstengel, in den
Kolben eingebracht werden, und aus welchen durch Erhitzung im geeigneten Augenblick das Quecksilber
befreit wird. Bei Verwendung eines komplizierten Quecksilberdosiergerätes muß man mehr Quecksilber in
den Kolben bringen, als für die gute Wirkung der L^mpe
erforderlich ist, weil die Dosiergenauigkeit gering ist Dies verursacht einen übermäßigen Quecksilberverbrauch
und damit eine unnötig hohe Umweltverschmutzung.
Die oben erwähnten Nachteile haften in geringerem Ausmaß der Verwendung von Quecksilberamalgam an,
z. B. bestehend aus Indium und Quecksilber, da man die Quecksilbermenge leicht dosieren kann. Die Verwendung
eines Quecksilberamalgams nach den bekannten Methoden hat jedoch den Nachteil, daß der sogenannte
Träger des Amalgams, z. B. das Indium, im Kolben zurückbleibt Beim Betrieb der Lampe wird dann der
Quecksilberdampfdruck durch das TrägermetalL und dessen Temperatur bestimmt Zu jedem Amalgam, wie
dessen Zusammensetzung auch sei, gehört nämlich ein bestimmter Quecksilberdampfdruck, der eine Funktion
der Temperatur ist Die Folge davon ist, daß die Wahl der Zusammensetzung des zu verwendenden Amalgams
äußerst beschränkt ist und daß der Lampenbetrieb durch Temperaturschwankungen beeinflußt wird. Dies
kann z. B. bei Niederdruckquecksilberdampfentladungslampen
zu bedeutenden Schwankungen in der Menge der ausgesandten Strahlung führen.
Bei einem aus der DE-PS 6 10 422 bekannten Verfahren eingangs erwähnter Art ist in dem als
Vorratsgefäß ausgebildeten Pumpstengel einer Metalldampfentladungslampe
ein Meiallvorrat untergebracht, der während des Einbrennens der Lampe in den
Lampenkolben überdestilliert Hierbei sitzt der Metallvorrat in offenbar flüssiger Form am Boden des
abgeschmolzenen Pumpstengels. Aus der Patentschrift geht nicht hervor, wie man den Meiallvorrat in den
Pumpstengel hineinbekommt.
Bei einem aus der deutschen Patentanmeldung H 5617 bekannten Verfahren zum Einbringen von
Quecksilber in elektrischen Entladungslampen wird zwar ein Amalgam benutzt, das aber direkt in den
Kolben eingebracht wird, wo es mittels einer Elektrode erhitzt und damit zersetzt wird, wobei reines Quecksilber
entsteht Hierbei verbleibt aber die andere Amalgamkomponente, z. B. Kadmium, im Kolben, so
daß bei Abkühlung wiederum ein Amalgam entstehen kann, das den Dampfdruck des Quecksilbers innerhalb
der Lampe in unzulässiger Weise beeinflußt.
In der US-PS 3510189 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Halogenlampen beschrieben, bei dem Kristalle aus einer organischen Halogenverbindung in
einem Halter oder in einem horizontalen Stengelansatz untergebracht sind. Kristalle haben aber den Nachteil,
daß sie während der Herstellung der Lampe leicht in den Entladungsraum selbst kommen können. In diesem
Fall würde sich das Kristallmaterial als Ganzes im Kolben befinden, d. h. auf den Anmeldungsgegenstand
bezogen, das Amalgam.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Quecksilberdampfentladungslampen
zu schaffen, bei dem zwar von Amsilgam ausgegangen wird, in der Lampe selbst jedoch nur das
Quecksilber verbleibt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren eingangs erwähnter Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
zum Einbringen von Quecksilber in den Kolben einer Queeksilberdampfentladungslampe auf die Innenwandung
des Pumpstengels eine dünne Amalgamschicht aufgebracht wird, aus der durch Erhitzung des
Amalgams das Quecksilber befreit wird,
Besondere Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Unter einer Quecksilberdampfentladungslampe sei
hier jedes Entladungsgefäß verstanden, in dem sich Quecksilberdampf befindet, z.B. eine Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe,
eine Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe, eine Glimmlampe mit einer Füllung aus Quecksilberdampf oder aus
Edelgas und Quecksilberdampf usw.
Wie bei der vorbeschriebenen bekannten Amalgammethode weist das erfindungsgemäße Verfahren den
Vorteil auf, daß eine genaue Dosierung des Quecksilbers möglich ist, aber bei Anwendung der Erfindung gibt es
nicht den. Nachteil, daß der Träger des Amalgams, z. B.
Indium, im Kolben zurückbleibt Denn der Pum.71ster.gel
wird abgeschlossen, nachdem das Quecksilber aus dem Amalgam in das eigentliche Entladungsgefäß eingetrieben
ist Mit dem Teil des Pumpstengels, der eventuell durch Abschmelzen von der Lampe gelöst wird, wird
auch der Träger des Amalgams entfernt Durch Verwendung einer Amalgamschicht wird darüber
hinaus erreicht, daß der Pumpstengel für den Pumpvorgang offen bleibt
Mit dem oben erwähnten Begriff des »Pumpens« der Lampe ist das Füllen mit einer gewünschten Gasatmosphäre
(außer Quecksilber), das Glühen und Entgasen von Elektroden, das Entgasen der Wand und anderer
Lampenteile im Entladungsraum usw. gemeint
Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich auf Entladungslampen verschiedener Form anwenden,
wenn immer ein Pumpstengel vorgesehen ist. Dies ist bei den meisten Entladungslampen der Fall. Der
Pumpstengel kann sich dabei in Verlängerung des eigentlichen Entladungsgefäßes, an der Seite des
Gefäßes oder an anderer Stelle befinden. Bei einem Entladungsgefäß mit besonders geringen Abmessungen,
wie z. B. bei Glimmlampen, kann der Pumpstengel den gleichen Durchmesser wie die eigentliche Entladungslampe
haben, Entladungsraum und Pumpstengel bilden dann zusammen gleichsam eine durchgehende Röhre.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben.
In den Fig. 1 bis 10 ist schematisch und in
verkleinertem Maßstab beispielsweise die Herstellung einer Niederdruckquecksilberdampfentladungslampe,
eines Pumpstengels und eines Pumpstengelfußes wiedergegeben. SS
der in einer getrennten Bearbeitung mit einer Schicht Indiumquecksilberamalgam versehen werden muß.
Dazu wird in den Stengel t eine Röhre 2 eingeführt, in
der sich eine Menge Amalgampaste 3 befindet. Dieses Amalgam wird mit einem Kolben 4 aus der Röhre 2
herausgedrückt, wodurch es in den Pumpstengel gerät,
wie in F i g. 2 wiedergegeben. Durch schnelles Rotieren des Pumpstengels 1 breitet sich das Amalgam 3
streifenförmig auf der Stengelwand aus, dabei gegebenenfalls von einem Luftstrom unterstützt, der bei 7 in ein
Rohr 5 eingeblasen wird und durch eine öffnung 6 gegen das Amalgam 3 bläst Das Ergebnis dieser
Bearbeitungen ist in F i g. 3 dargestellt Das Amalgam 3 hat sich jetzt streifenförmig auf dem ganzen Umfang
des Pumpstengels 1 ausgebreitet Fig.4 zeigt einen Lampenfuß 8 mit einer Elektrode 9 und dem am Fuß
befestigten Pumpstengel 1 nach Fig.3. Bei dieser
Befestigung kann die Temperatur des Amalgams 3 so niedrig gehalten werden, daß sich das Quecksilber nicht
aus dem Amalgam befreit Nötigenfalls kann das Amalgam z. B. durch einen Gasstrom gekühlt werden.
In F i g. 5 ist ein Teil einer Lampe mit einem Kolben
10 und dem Fuß 8 nach Fig.4 wiedergegeben. Der
Pumpstengel 1 ist über einen Schlauch 17 mit einer (nicht wiedergegebenen) Pumpanlage verbunden. Mit
dieser Pumpanlage können Gase aus der Lampe 10 entfernt und eingeführt werden, wie es bei der
Lampenherstellung üblich ist Da beim Pumpen die Lampen z. B. in einem Ofen erhitzt werden, muß
entweder der Abstand zwischen dem Kolben 10 und dem Amalgam 3 so groß sein, daß die Temperatur des
Amalgams so niedrig bleibt daß sich daraus kein Quecksilber freimacht oder man muß das Amalgam
z. B. durch einen Gasstrom, der über ein Röhrchen 11
gegen den Pumpstengel 1 ar. der Stelle des Amalgams 3 geblasen wird, kühlen. Nach dem Pumpen wird, wie in
F i g. 6 angegeben, das Amalgam 3 mit einer Gasflamme 12 erhitzt. Bei dieser Erhitzung wird nicht mehr
gepumpt Das Quecksilber, das aus dem Amalgam in Dampfform freikommt geht hauptsächlich in den
Kolben 10. Anschließend wird, wie in F i g. 7 angedeutet, der Pumpstengel 1 mit Hilfe einer spitzen Gasflamme 13
zwischen dem Kolben 10 und der Stelle 3, an der sich nur noch das Trägermaterial, ζ. Β Indium, des Amalgams
befindet, abgeschmolzen.
In F i g. 8 ist eine Herstellungsphase angegeben, die der nach Fig.5 folgen kann. In Fig.8 ist 14 eine
Gasflamme, mit der der Pumpstengel 1 an einer Stelle, die weiter als das Amalgam 3 vom Kolben 10 entfernt
liegt, abgeschmolzen wird. Das Amalgam 3 in dem auf diese Weise gewonnenen Produkt wird in einer
nächsten Phase, wie in Fig.9 angedeutet, mit einer Gasflamme 15 erhitzt Anschließend wird, wie in F i g. 10
angedeutet, der Pumpstengel 1 zwischen dem Kolben 10 und der Stelle 3, an der sich das Amalgam befand, mit
einer spitzen Flamme 16 abgeschmolzen.
Claims (8)
- Patentansprüche;J, Verfahren zur Herstellung einer Metalldamplentladungslampe aus einem mit einem Pumpstengctl s versehenen Kolben, bei dem sich innerhalb des Pumpstengels ein Vorrat an in den Kolben einzubringendem Material befindet, das nach denn Pumpen der Lampe durch Erhitzung in den Kolben eingeleitet wird, worauf der Pumpstengel zwischen t0 dem Kolben und der Stelle, an der sich das Material befand, geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einbringen von Quecksilber in den Kolben (10) einer Quecksilberdampfentladungslampe auf die Innenwandung des Pumpstengels (1) eine dünne Amalgamschicht (3) aufgebracht wird, aus der durch Erhitzung des Amalgams das Quecksilber befreit wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß <itr Pumpstengel vor dem Befreien des m Quecksilbers aus dem Amalgam an einer Stelle, die weiter als das Amalgam vom Kolben entfernt liegt, geschlossen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Amalgam an einer derartigen Stelle im Pumpstengel befindet, daß bei allen der Erhitzung des Amalgams vorangehenden Bearbeitungen nahezu kein Quecksilber aus dem Amalgam befreit wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß, außer bei der Befreiung des Quecksilbers, das Amalgam gekühlt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, i, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpstengei erst am Kolben befestigt wird, nachdem in Jner getrennten Bearbeitung die Amalgamschicht in den Pumpsten.· gel eingebracht ist
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpstengel ein Teil eines in einer getrennten Bearbeitung hergestellten Fußes ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderliche Amalgammenge in mehr oder weniger flüssiger Form in den Pumpstengel gebracht und durch Rotation des Pumpstengels zu einer dünnen Wandschicht ausgebreitet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beim Rotieren des Pumpstengels ein feiner Gasstrahl auf das Amalgam gerichtet wird.50
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