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Ausziehbarer, schwenkbarer Halter für den Handapparat eines Fernsprechgerätes
Es sind Vorrichtungen bekannt, die dem Benutzer eines Fernsprechapparates erlauben,
während des Gespräches beide Hände frei zu bewegen. Derartige Vorrichtungen sind
besonders dann erwünscht, wenn der Sprechende sich während des Gespräches Notizen
machen will oder andere Arbeiten auszuführen hat, z. B. die Betätigung von Rechengeräten,
KartenmeBgeräten, Zeichengeräten usw.
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Vorrichtungen dieser Art können einen am Tisch befestigten ausziehbaren.
Schwenkarm besitzen, in dessen Ende der Hörer festgeklemmt wird, so daB beim Eintreffen
des Weckrufes die Vorrichtung ausgezogen werden kann, wobei durch andere geeignete
Einrichtungen gleichzeitig der Gabelumschalten freigegeben wird. Der Sprechende
kann den Handapparat beliebig nah heranziehen und ohne Behinderung der Hände sprechen:.
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Bestimmte Typen von Fernsprechgeräten, z. B. Feldfernsprecher, besitzen
am Handapparat eine zusätzliche Taste, z. B. die sogenannte Sprechtaste, die während
des Sprechens gedrückt werden muB. Für Handapparate dieser Art sind die bekannten
Vorrichtungen nicht verwendbar, obwohl gerade im militärischen Gebrauch, z. B. in
den Stäben der Truppenführung, der Sprechende stets beide Hände frei haben muB,
um sich Notizen zu machen und besonders, um z. B. Entfernungsmesser, Kartenwinkelmesser,'
Schablonen für taktische Zeichen
usw. ohne Beeinträchtigung seiner
Bewegungsfreiheit verwenden zu können.
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Die Erfindung betrifft einen ausziehbaren, schwenkbaren Halter für
den Handapparat eines Fernsprechgerätes, bei dem der Gabelumschalter beim Ausziehen
selbsttätig -freigegeben wird. Erfindungsgemäß ist dabei eine Einrichtung vorgesehen,
die eine am Handapparat vorhandene Taste beim Ausziehen betätigt.
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Vorzugsweise ist der Schwenkarm teleskopartig ausgebildet und in der
Teleskopverbindung eine Scherenanordnung untergebracht, mit der die Einrichtungen
zum Freigeben des Gabelumschalters und zur Betätigung der Taste, am Handapparat
zusammenwirken.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Einrichtung zur
Betätigung der Taste am Handapparat aus einem federnd gelagerten Bügel, welcher
dazu dient, die Taste in der Betriebslage - zu halten, wobei ein Stift od. dgl.
an dem äußeren Teil der Scherenanordnung vorgesehen ist, welcher beim Zusammenschieben
des Schwenkarmes derart auf den Bügel einwirkt, daß dieser die Taste am Handapparat
in die Ruhestellung versetzt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
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Fig. i zeigt die Gesamtanordnung des Halters gemäß der Erfindung in
vereinfachter Darstellung; Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die Einrichtung
zur Betätigung einer Taste am Handapparat.
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Der in Fig. i dargestellte Halter ist auf einem Tisch i od. dgl. befestigt
und besteht aus einem Drehkranz 2, einer Tragsäule 3, einem Haltekopf.q., einem
teleskopartig ausgebildeten Schwenkarm 5 und einer Einrichtung-22, 23 zur Befestigung
des Handapparates 6.
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Der Schwenkarm 5 besteht aus den Teleskopelementen 7, 8 und 9, deren
erstes Element 7 am Haltekopf q. befestigt ist. Innerhalb des Schwenkarmes ist eine
Scherenanordnung io untergebracht, die z. B. mit ihrem einen Ende an einem Befestigungsteil
i i des Teleskopelementes 7 und deren anderes Ende an einem Befestigungsteil 12
des Teleskopelementes 9 befestigt sein kann. An der ersten Kreuzung 13 der Scherenanordnung
io ist eine Betätigungsstange 14 befestigt; die mit einem am Haltekopf q. schwenkbar
gelagerten Schwenkhebel 15 zusammenwirkt.- Der Schwenkhebel 15 arbeitet seinerseits
mit einer Druckstange 16 zusammen, die auf den Gabelumschalter17 des Fernsprechapparates
18 wirken kann. Zur Verstellung' des Schaltweges der Druckstange 16 ist eine Sehraube
i9 vorgesehen.
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An der letzten Kreuzung 2o der Scherenanordnung io ist eine Betätigungsstange
21 befestigt, welche durch das Teleskopelement 9 hindurchgeführt ist und noch näher
zu beschreibende Einrichtungen betätigen kann, durch die ein Druckstück 24 bei ausgezogenem
Schwenkarm auf die Sprechtaste 25 gedrückt wird.
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Einzelheiten der Halteeinrichtung für den Handapparat und der Betätigungseinrichtung
für das Druckstück 24 sind in- Fig. 2 erkennbar. In der Figur ist die Vorrichtung-
bei ausgezogenem Schwenkarm dargestellt. In dieser Lage steht die Betätigungsstange
21 nicht in Berührung mit einem Kopf 26 eines unter der Einwirkung einer Druckfeder
27 stehenden Stiftes 28. Am Ende des Stiftes 28 ist ein Bügel 29 angeordnet, der
das Druckstück 24 trägt.
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Der Mittelteil 31 des Handapparates ist in einer Greifvorrichtung
30 festgeklemmt, aus der der Handapparat -bei Bedarf durch Ausschwenken eines
Verschlußteiles 32 (strichpunktiert dargestellt) entnommen werden kann.
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Da die Druckfeder die Tendenz besitzt, den Bügel derart zurückzuziehen,
daß das Druckstück 24 fest auf der Sprechtaste 25 aufliegt, ist bei ausgezogenem
Schwenkarm die Sprechtaste gedrückt. Bei Einschieben des Schwenkarmes wird jedoch
(vgl. Fig. i) die Betätigungsstange 21 in Richtung auf den Handapparat bewegt, so
daß sie mit ihrem Ende auf den Kopf 26 des Stiftes 28 auftrifft und die Feder 27
zusammendrückt, so daß die Sprechtaste freigegeben wird und kein Mikrophonstrom
fließt.
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Durch geeignete Dimensionierung der Betätigungsstange 21 und des Stiftes
28 oder durch andere geeignete Maßnahmen kann die Vorrichtung so ausgebildet sein,
daß schon ein geringes Einschieben des Schwenkarmes 5 genügt, um sowohl ein Niederdrücken
des Gabelumschalters als auch eine Freigabe der Sprechtaste zu bewirken. , Die Erfindung'ist
nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt; sie kann z. B. auch für
andere Typen von Fernsprechapparaten verwendet werden, bei denen andere Manipulationen
am Handapparat vorzunehmen sind, die durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung nunmehr
selbsttätig erfolgen können.
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Als besonders zweckmäßig hat sich die Kombination der Teleskopeinrichtung
mit der Scherenanordnung erwiesen. Man kann dabei die Vorrichtung so auslegen, daß
die eigentliche Tragkraft zum Halten des Handapparates von der Scherenanordnung
, aufgenommen wird, während die Teleskopanordnung nur zur Verkleidung dient; da
eine solche. Scherenanordnung störungsanfällig ist, schwer zu reinigen ist und auch
unschön aussieht. Es ist jedoch auch möglich, die Teleskopanordnung zum Übertragen
der Tragkraft zu verwenden, wobei die Scherenanordnung lediglich zur Steuerung der
gewünschten Schaltvorgänge beim Ausziehen und Einschieben des Tragarmes verwendet
wird. In diesem Fall kann die Scherenanordnung verhältnismäßig schwach ausgeführt
sein.