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Grubenstempel aus relativ verschieblich aneinander geführten und gegeneinander
verspannten, geflanschten Rinnenprofilen Die Erfindung betrifft einen Grubenstempel,
bestehend aus im überlappungsbereich gleichsinnig ineinanderliegenden und relativ
verschi@eblich aneinander geführten, geflanschten Rinnenprofilen, welche vom Rinnenboden
zu den Flanschen divergierende Stege besitzen, die einen öffnungswinkel von etwa
15 bis etwa 45' einschließen und so bemessen sind, daß im verspannten Zustand durch
einen im Stempelschloß angeordneten und in die Rinne des innenliegenden Profils
eingreifenden Schleppkeil :die Profilee außer an den Stegen auch mit des Flanschen
und/oder Böden gegeneinandergepreßt sind, und kennzeichnet sich dadurch, daß der
Hub des Schleppkeils unter Verwendung an sich bekannter, quer zur Stempellängsachse
gerichteter Anschlagflächen auf ein so kleines Maß begrenzt ist, daß die Abwärtsbewegung
des Schleppkeilsetwa zu der Zeit beendet ist, zu der die Profilflansche und/oder
Böden in pressenden Kontakt gen Die Verwendung geflanschter Rinnenprofile, und zwar
auch solcher, die sich mit den Flanschen innerhalb des Bereichs der überlappung
aufeinander abstützen, ist im Gruhenausbau bekannt. Es ist ferner bekannt, zum Verspannen
von Rinnenprofilen, und zwar solchen, .die für Stempel verwendet werden,, Schleppkeile
innerhalb des Stempelschlosses an7uardnen, und zwar so, daß der Schleppkeil in die
Rinne des jeweils innenliegenden Profils eingreift. Bei Schleppkeilen ist es im
übrigen auch bekannt,
diesen am oberen und gegebenenfalls auch am
unteren Ende quer gerichtete Anschlagflächen zuzuordnen, die sich gegen entsprechende
Flächen des SchloßgehäuGes oder des Unterstempels abstützen. Bei den bekannten Vorschlägen
besitzen die Schleppkeile einen sehr großen Hub, so daß bei der Einschubbewegung
des Schleppkeils quer zur Stempelachse gerichtete Verspannungskräfte auftreten müssen,
die zu einer Verformung der Profile führen und das zuverlässige, ein Nachgeben bei
Druckiibezschreitung zulassende Arbeiten dieser Stempel beeinträchtigen oder verhindern.
Auch sind die .Schloßspannungen derart groß, daß das Rauben schwierig ist.
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Dem. Bekannten gegenüber liegt die Erfindung gerade in der Kombination
der vorbekannten geflanschten Rinnenprofile mit dem einen sehr kurzen Hub besitzenden
Schleppkeil. Der Vorteil der Gesamtbauart nach dar Erfindung besteht darin, daß
der Hub des Schleppkeils so rechtzeitig beendet ist, daßgerade die Kräfte vermieden
werden, welche auf ein Aufklaffen der beiden ineinandergelegten Profilabschnitte
hinwirken. Der Schleppkeil entsprechend der Anordnung nach der Erfindung dient mithin
nur dazu, die korrespondierenden Reibungsflächen der Rinnenprofile zur. völligen
Anlage zu bringen. Dieses ist nämlich beim Audstellen des Stempels durch den Bergmann
im - Grubenbetrieb nicht von vornherein .der Fall, da, die mehr oder weniger großen
Walz- und Herstellungstoleranzen dieser Profile dazu führen, daß beim Aufstellen
des Stempels die Reibungsflächen nur teilweise auf einanderliegen und noch kleine
Spalten zwischen diesen Flächen verbleiben. Durch die Bewegung des Schleppkeils
werden diese Ungenauigkeiten aus, geglichen und unter allen Umständen eine flächige
Anlage dieser Rinnenprafile erreicht. Da nach Herstellung der satten Anlage der
Stege und Flansche und/oder Böden kein weiterer Einschub des Schleppkeils weder
in Längsrichtung noch in Querrichtung :erfolgt, wird auch eine übermäßige Horizontalspannung
-im Schloß vermieden, so daß das Stempelschloß selbst einfach gehalten werden kann
und auch das Rauben, d. h. das Entspannen des Schlosses leicht @durchführhar ist.
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Bei Anwendung von Schleppkeilen, an welchen an beiden Enden Anschlagflächen
zur Begrenzung des Bewegungsspiels vorgesehen sind und welchen zwecks des beim Lösen
des Schlosses erforderlichen Zurückführers in die Ausgangsstellung eine Rückstellfeder
zugeordnet ist, wird dadurch eine weitere Verbesserung erreicht, .daß der Abstand
der- beiden Endanschlagflächen des Keils im Hinblick auf die Gegenflächen des Schloßgehäuses
derart eingestellt ist, daß bei gelöstem Schloß der Schleppkeil nur um den Abstand
angehoben wird, welcher bei dem unter Last erfolgenden Einschub des Schleppkeils
ausreicht, um die Stege und Flansche und/oder Böden der Profile in pressende Anlage
zu bringen. Hierdurch wird besonders das Setzen des Stempels erleichtert, und es
werden die Voraussetzungen für stets gleichbleibende Aulastungen des Stempels erzielt.
Besonders geeignet ist die Kombüriation hach der Erfindung bei einer solchen Stempel-Grundbauart,
bei welcher,der Schleppkeil außenseitig gegen einen durch einen Querkeil gesicherten
Fallkeil abgestützt ist. Gemäß der Erfindung soll der Fallkeilwinkel groß, insbesondere
zwischen 25 bis q.o° bemessen sein. Bei einem Fallkeil handelt es sich um
ein Element, welch&s nach aufwärts verjüngt ist und nach Foxtnahme eines Feststellelements,
insbesondre des genannten ,Querkeils, durch die Last des einsinkenden Innenstempels
nach abwärts aus dem Sehloßgehäuse herausgedrückt wird. Durch das Zusammenwirken
der besonderen Rinnenprofile mit dem nun- einen geringen Hub besitzenden Schleppkeil
wird gerade der Fallkeil vom Axialhub entlastet; so daß. auch der Querkeil beim
Rauben ,des 'Stempels leichtentfernt werden kann. Ein Vorteil .der Kombination nach
der Erfindung mit dem Fallkeil liegt aber auch darin, daß . während des Setzdns
des Stempiels die eigentliche Verspannung ausschließlich ,durch das Eintreiben des
Fallkeils erfolgt, welcher den. Schleppkeil dabei in seine oberste Stelle hineüih:ebt,
so daß der Schleppkeil in jedem Fall den eingestellten Hub beim Abwärtsbewegen des
Oberstempels ausführen ruß.
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Eine weitere Verbesserung beim Stempel nach der Eifindung liegt darin,
däß der Schleppkeil mit einer quer zu den Stegen der Profile gerichteten Fläche
versehen ist, die geeignet ist, den horizontalen Einschub des. Schleppkeils in bezug
auf das obere Stempelprofil zu begrenzen. Durch diese Einschubbegrenzung des Schleppkeils
werden die eingangsgeschilderten vorteilhaften Wirkungen begünstigt. .
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Für den Innenstempel und den Außenstempel können Profile verschiedener
Querschnittsform verwendet werden. Weiterhin können die Stege der Profile keilförmig
ausgebildet werden, derart, daß sie bei der Verspannung des Schlosses mit federnder
Klemmwirkung gegenemandergepreßt werden. Um diese Wirkung bei kongruenten Profilen
zu erreichen, müssen die Profilstege von den Flanschen zurr Boden hin keilförmig
verjüngt sein, so daß beim Ineinanderlegen der Profile zwischen den Stegflächen
zunächst kleine keilförmige Spalten verbleiben, die sich beim Verspannen des Schlosses,
d. h. beim weiteren Ineinanderdrücken der Profile, schließen und ;dabei gleichzeitig
eine gleichmäßige Anlage der Profilstege herbeiführen. Es lassen sich auf diese
Weise gerade bei Stempeln außerordentlich hohe Reibungskräfte erzielen, so daß das
.Stempelschloß im Aufbau sehr .einfach gehalten werden kann.
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In ,der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ,dargestellt.
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Fig. i zeigt den Stempel im Längsschnitt in verspanntem .Zustand;
Fig. a ist eine Ansicht zur Fig. i ; Fig: 3 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig.
i. Ober- bzw. Innenstempel i und: Unterstempel z bestelien bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus geflanschten Rinnenprofilen, wobei die Querschnitte beider
Profile kongruent gewählt sind. Der
Öffnungswinkel zwischen den
Stegen 3 ist so gewählt, daß sich im verspannten Zustand nicht allein die Stege
der beiden Profile gegeneinander abstützen, sondern auch die Flansche ¢. Am Kopfende
des Unterstempels 2 ist das Schloßgehäuse 6 befestigt, gegen dessen stark geneigte
Seitenfläche 6" der Fallkeil 7 abgestützt ist. Zwischen dem Fallkeil 7 und dem Innenstempel
i ist zwischen den Stegen ,des letzteren der Schleppkeil 8-angeordnet. Der Fallkeil
7 ist auf einem selbsthemmenden Querkeil 9 abgestützt, der sich in Ausnehmungen
des SOhloßgehäuses führt.
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Der Schleppkeil 8 ist als Hohlkeil ausgebildet und besit2t an seinem
oberen Ende einen Anschlag io, der sich beim Einschieben des Keils um das Maß X
auf die obere Stirnfläche des Schloßgehäuses aufstützt. An der Unterseite besitzt
der Schleppkeil einen stangenartigen, mit Gewinde versehenen Ansatz oder Zapfen
i i, welcher durch eine vorspringende Leiste 12 des Schloßgehäuses hindurchgreift.
Auf dem freien Ende des Gewindeansatzes i i sind die Muttern 13 aufgesetzt,
welche als Anschlag zur Begrenzung der Aufvvärtsbewegung des Schleppkeils dienen.
Weiterhin ist zwischen der Unterseite des Keils 8 und der Oberseite der Leiste 12
auf dem Ansatz i i ,eine Druckfeder 14 angeordnet, welche im urverspannten Zustand
den Keil in seine Ausgangslage bringt. Durch Verstellen der Muttern 13 kann
man das Bewegungsspiel x den jeweiligen Verhältnissen entsprechend bemessen.
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Der Keilwinkel des Fallkeils 7 ist sehr groß bemessen, während derjenige
des Setzkeils 9 verhältnismäßig gering ist. Bei geringem Eintreiben des Keils 9
wird der Keil 7 in Querrichtung des Schlosses um ein verhältnismäßig großes Maß
bewegt und dadurch eine schnelle Verspannung des Schlosses ermöglicht. Die mittels
.des Keils 9 erzielte Verspannwngskraft genügt nicht, um den Stempel bis zur Grenze
seiner zulässigen Tragfähigkeit belasten zu. können. Zur Erzielung dieser Verspannung
dient der Schleppkeil 8, dessen Bewegungsspiel x durch entsprechende Anordnung
der Anschläge i o und 13 so bemessen ist, daß bei einer satten Anlage der
Profile von Unterstempel und Oberstempel der Anschlag io auf die Stirnseite des
Schloßgehäuses aufsetzt.
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Zwischen den Böden 5 der Profile ist in Höhe des Schloßgehäuses eine
Einlage 15, z. B. eine Reibeinlage, angeordnet. Es ist aber auch möglich, die Profile
selbst so auszubilden, daß sie gleichzeitig im Bereich der Böden gegeneinander verspannt
werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich; ist der Schleppkeil so geformt, daß er in die
Endstellung mit seiner vorderen Querfläche 16 gegen die Innenseite des Profilbodens
5 des Oberstempels i anliegt. Mindestens im Bereich der Reibflächen kann einer der
beiden Stempelteile gehärtet sein, wodurch in bekannter Weise ein Fressen verhindert
werden kann und auch beim Rauben des Stempels das Auseinanderlösen der Profile leichter
erfolgt.