DE9444A - Apparat zur Bereitung von Oel-Lack und OeU Firnifs - Google Patents

Apparat zur Bereitung von Oel-Lack und OeU Firnifs

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DE9444A
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Original Assignee
J. C. ZIMMERMANN & O. HOLTZWICH in Dresden

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Description

1879.
Klasse 22.
J. C. ZIMMERMANN und O. HOLTZWICH in DRESDEN. Apparat zur Bereitung von Oe I lack und Oelfirnifs.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Juli 1879 ab.
Zur Lackfabrikation werden Besonders diejenigen Harze verwendet, welche einen hohen Schmelzpunkt besitzen. Dies sind die Copal- und Bernsteinharze. Der Siedepunkt der ersteren' liegt über 2500C, der der letzteren über 300° C.
Um diese Harze zur Auflösung in Leinölfirnifs tauglich zu machen, müssen die in ihnen enthaltenen flüssigen und flüchtigen Substanzen entfernt werden.
Die Erhitzung erfolgte zeither in offenen, thönernen, eisernen oder kupfernen Gefäfsen über directem Feuer, welches Verfahren nachstehende Uebelstände zur Folge hat.
a) Die in solchen Gefäfsen geschmolzenen Harze geben ein Product, welches stets dunkel ausfällt, weil infolge der hier und da auftretenden Stichflamme einzelne Theile verkohlen und den Lack braun färben.
b) Die beim Schmelzen der Harze oft vorkommende Ueberhitzung der Gefäfse steigert sich manchmal bis zum Anbrennen der Schmelzmasse.
c) Der Geruch der beim Schmelzen entstehenden brenzlichen OeIe verpestet die Umgegend.
Diese Nachtheile werden durch das in folgendem Apparate auszuführende Verfahren vermieden.
Derselbe besteht aus drei Theilen:
.1. aus dem Luftheizungsapparate A, in welchem ein langsam durchströmender, mittelst Ventilen oder Hähnen regulirbarer Luftstrom auf eine bestimmte Temperatur erhitzt wird, und welcher diese erhitzte Luft dem Schmelzraume zuführt;
2. aus dem Schmelzraum B, mit darin befindlichen und befestigten kupfernen Schmelzgefäfsen, die zur Schmelzung der betreffenden Harze und Abtreibung der flüchtigen brenzlichen OeIe und Säuren dienen, und
3. aus der Condensationsvorrichtung C, in welcher die genannten flüchtigen Destillationsproducte verdichtet werden.
Der Luftheizungsapparat A, Fig. 1, besteht aus einem inwendig mit feuerfesten Steinen ausgemauerten Ofen, in welchem die Luftheizrohre a a a etc. liegen, die bei kleinen Anlagen aus Gufseisen, bei gröfseren aus Chamottemasse gefertigt sein>müssen. Diese Rohre werden unter -einander durch bogenförmige Kniestücke bbb etc.
verbunden, die, um hermetisch zu .schliefsen, mit Thonkitt verdichtet werden. Der Ofenraum, worin diese Rohre liegen, wird entweder direct durch Heizung auf dem Rost q, Fig. 1, oder bei gröfseren Anlagen durch Generatorgase erhitzt.
Die kalte Luft wird in die Rohre α aa a bei c mittelst eines Ventilators oder Gebläses, auch Luftpumpe, im langsamen Strom eingetrieben, und da die über dem Roste liegenden Rohre in glühenden Zustand versetzt werden, so wird die langsam durch dieselben sich fortbewegende Luft ebenfalls erhitzt und geht durch das gufseiserne Rohr cl nach dem Schmelzapparat Β* Die hier einströmende Luft mufs auf gleicher Temperatur gehalten werden und deren Regulirung erfolgt theils durch stärkeres oder geringeres Feuer unter den Heizrohren a a, theils durch langsameres oder schnelleres Durchtreiben der Luft von c aus.
Behufs dieser Regulirung sind .an den Punkten d d d, Fig. 2, verschliefsbare Oeffnungen angebracht,, durch welche die Temperatur mittelst Thermometer beobachtet werden kann.
Der Schmelz apparat besteht aus dem genannten Raum B, dessen oberer Theil mit gufseisernen Platten χ χ χ abgedeckt ist, in welchen die aus Kupfer gefertigten viereckigen Kessel DDD eingelassen und fest aufgeschraubt sind.
Die hier befindlichen drei Schmelzkessel sind durch gufseiserne Wandungen // von einander getrennt, so dafs jeder Raum für sich allein erhitzt und.benutzt werden kann, und an dem Rohre cl befindet sich für jeden Kessel ein schmiedeisernes Rohr, welches durch Ventile oder Hähne eee die heifse Luft in den Raum EEE, der die Schmelzbehälter umgiebt, führt.
Die Schmelzkessel DDD werden oben mit kupfernen Deckeln bedeckt, in denen sich verschliefsbare Oeffnungen mm m befinden, ggg sind mit eisernen Stöpseln oder Hähnen verschlossene Ablafsrohre; kkkk ebendaselbst sind Rührvor-■ richtungen, die dadurch in Gang gesetzt werden, dafs man die Eisenstange, an der sich der starke rechtwinklig befestigte Eisendraht s befindet, herauszieht und hineinschiebt.
Die Oeffnungen /// am unteren Theile des gemauerten Schmelzraumes dienen dazu, die in denselben, befindliche abgekühlte Luft entweder
in den Schornstein oder behufs Weiterbenutzung fortzuleiten. Zu diesem Zwecke münden sie sämmtlich in einen gemeinschaftlichen Kanal und sind mit Schiebern iiii zum Reguliren des Zuges versehen, η η η sind aufgenietete, gebogene kupferne Rohrstücke, an welche die Zinkrohre «' angesteckt werden, um die Condensationsvorrichtung CCC mit dem Schmelzapparat zu verbinden.
h h h h sind gemauerte Feuerbrücken, welche die erhitzte Luft nöthigen, in den oberen Theil des Ofens zu treten, bevor sie in die Kanäle/// einströmen kann.
Der Condensationsapparat besteht aus einem unten offenen Thongefäfse C, welches mit dem offenen Theile in einer Thonschüssel r steht. Aufser der in der Mitte des oberen Theiles befindlichen Muffel zur Aufnahme des Rohres ηi sind um dieselbe herum noch vier Oeffnungen angebracht. Diese enthalten dieThonrohre oooo, in deren Mitte am unteren Boden die schwachen Thonrohre//// eingesetzt sind und mit jenen ein Ganzes bilden. Da diese engen Thonrohre / unten und oben offen sind, so ermöglichen sie die Ausströmung der in den Condensationsgefäfsen befindlichen Luft.
Nachdem man mittelst eines Ventilators oder Gebläses, oder einer Luftpumpe einen Luftstrom langsam durch das Rohr c, Fig. i, in die Rohre α α etc. getrieben hat, bringt man dieselben entweder mittelst directer Feuerung oder durch brennende Generatorgase in Rothglühhitze. Ist die Temperatur von 2000 erreicht, so beginnt man durch die Oeffnungen m m m der Schmelzgefäfse DDD die zu schmelzenden Copal- oder Bernsteinharze in erbsengrofsen Stücken einzuschütten. Beim Schmelzen von Copal sucht man die Temperatur von 280° C, beim Bernstein von 300 bis 3100C. constant zu erhalten. Vorher müssen im Schmelzapparate alle Oeffnungen geschlossen werden.
Nach Verlauf von '/,-bis % Stunde kann mit dem Durchrühren der Masse durch Hin- und Herziehen der Stange s begonnen werden.
Sobald die Harze in die Kessel geschüttet sind, füllt man die Rohre 000 des Cöndensationsapparates. mit kaltem Wasser, wozu eine einmalige Füllung ausreicht, und da durch die Rohre //// kein Dampf, sondern nur Luft entweicht, so setzen sich die Destillationsproducte hier vollständig ab und man kann aus der in der Schüssel r angesammelten Menge dieser Producte, welche sich nach der Natur des Harzes richtet, sowie an einer aus dem Schmelzapparat entnommenen Probe erkennen, qb die in dem Harze enthaltenen OeIe, Säuren u. s. w. in solcher Menge abdestillirt sind, um einen guten Lack zu erhalten.
Fabrikation und Apparate zur Erzeugung
von Firnifs
behufs Herstellung von Oellacken nach obiger Art.
Alle Apparate oder Utensilien, mit denen das Leinöl oder der sich daraus bildende Firnifs in Berührung kommt, müssen entweder aus Blei gefertigt oder mit Bleiblech überzogen sein, weil man dadurch den Zusatz von Bleiglätte erspart. Das zur Firnifsbereitung zu verwendende Leinöl mufs von guter, heller. Beschaffenheit und an der Luft gebleicht sein, um einen hellen Firnifs zu bilden.
Man bedient sich zur Firnifsbereitung eines
Apparates, den wir Schnellkochapparat für Firnifs nennen wollen, und der auf der Zeichnung in der Ober-, Vorder- und Seitenansicht zu sehen ist.
Er.besteht aus drei Haupttheilen, und zwar:
ι. aus einem Kasten A von Schwarzblech
zur Erhitzung des Leinöls und Bereitung des Firnisses,
2. aus einem eisernen mit Bleiblech ausgeschlagenen Behälter B, und
3. aus zwei geschlossenen, mit Blei ausgelegten Eisenblechkesseln C C, sogenannten Montejus.
Aus dem Behälter B fliefst das Leinöl durch den Hahn/ und den Trichter^ in den obersten Kasten a, gelangt durch die Oeffhung c in den unmittelbar darunter gelegenen Kasten a, durchläuft in schwachem Strome die sämmtlichen Kästen a a etc., bis es sich an dem untersten Kasten a' sammelt, und tritt von da aus durch das Rohr d d und dessen mit Hähnen versehenes, Zweigrohr d d in einen der darunter befindlichen Eisenblechcylinder C C. Die darin befindliche Luft entweicht durch den Lufthahn k, der während der Füllung offen gehalten werden mufs.
Ist ein solcher Kessel C mit Leinöl gefüllt, so wird derselbe durch das Bleirohr e wieder hinauf in das Reservoir gepumpt, um bis zu dessen vollständiger Umwandlung in Firnifs wiederholt den Kreislauf durch A und C durchzumachen. Das Hinauftreiben geschieht auf die Weise, dafs man nach Füllung eines Kessels dessen Hahn k schliefst und durch das nun zu öffnende Rohr / mittelst einer Luftpumpe auf die Oberfläche der Flüssigkeit Luft treibt und jene durch die Rohre e e m die Höhe drückt.
Zwei Kessel sind deshalb nöthig, um continuirlich arbeiten zu können, da der ein% gefüllt werden mufs, während der andere entleert wird.
Die Verbindung dieses Apparates mit dem Schmelzapparate hat den Zweck, die dort bei χ entweichende, noch auf 1800C. erhitzte Luft hier noch zum Leinölsieden zu benutzen.
Dieselbe tritt bei h in das Innere des Raumes A, bringt das durchfliefsende Leinöl auf gleiche Temperatur und ermöglicht auf diese Weise die Firnifsbildung. Je nach der Consistenz der im Reservoir B aus C wieder angekommenen Flüssigkeit erkennt man, ob der Procefs der Firnifsbildung beendet ist oder ein nochmaliges Durchlaufen derselben nöthig wird.
Die an den Seiten des Blechkastens A befindlichen Handhaben b sind Verschlüsse, durch die es ermöglicht wird, die Flächen α α, worauf das Leinöl läuft, übersehen und reinigen zu können.
Zur Abführung der aus dem siedenden Leinöl sich entwickelnden, die Augen angreifenden Dämpfe dient das auf dem Apparate angebrachte, mit stellbarer Klappe versehene Ventil i, welches diese brenzlichen Gase nach und durch den Schornstein abführt.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Ein Apparat zum Schmelzen von Harzen für die Lackfabrikation, der mittelst heifser Luft, überhitzter Wasserdämpfe etc. erwärmt, wird.
2. Der beschriebene Apparat, um contimiirlich aus Leinöl Firnifs herzustellen, indem das zu benutzende OeI in einem geschlossenen Räume in dünner Schicht über Bleiflächen, geleitet wird, während ein Strom heifser Luft, von unten in den Apparat eintretend, dem OeI entgegenströmt.
Die Anwendung eines aus einer Combination von Röhren bestehenden Condensationsapparates.
Die Combmation des Schmelzapparates für Harze mit dem Apparat zur Bereitung von Firnifs derart, dafs die heifse Luft oder der überhitzte Wasserdampf zuerst zum Heizen des Schmelzapparates und demnach zur Erhitzung des Apparates zur Firnifserzeugung benutzt wird, in Verbindung mit dem erwähnten Condensationsapparat, zum Zwecke, Oellacke aller Art zu fabriciren.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.

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