DE943716C - Verfahren zur Herstellung von Schmierfetten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Schmierfetten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen Schmierfetten aus oberhalb 2000 siedenden Mineralölen.
• Es ist bekannt, daß man durchEinleiten von oxydierenden Gasen in Mineralöle bei höheren Temperaturen ohne oder in Gegenwart von Katalysatoren Sauerstoffverbindungen von Kohlenwasserstoffen gewinnen kann, die eine höhere Viskosität als die zugrunde liegenden Kohlenwasserstoffe besitzen. Die Oxydation führt jedoch nicht zu Produkten, die unmittelbar als feste Schmierfette für technische Zwecke verwendet werden können (vgl. z. B. F. W i t t k a, Gewinnung der höheren Fettsäuren durch Oxydation der Kohlenwasserstoffe, S. 1q., Abs. 3, Leipzig, 194o). Auch nach sehr langer Einwirkungsdauer (etwa aoo bis 5oo Stunden) erhält man im allgemeinen nur hochviskose Erzeugnisse unter gleichzeitiger Bildung von mehr oder weniger großen Mengen Koks, die bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter Temperatur (bis etwa q.0°) flüssig sind.
• Im Gegensatz dazu ergeben Syntheseöle bei langdauernder Oxydation (über 300 Stunden) asphaltähnliche Stoffe.- Jedoch sind auch diese Produkte als Schmiermittel ungeeignet. Lediglich bei vereinzelten Handelsmotorenölen gelang es, durch Oxydation feste Erzeugnisse zu gewinnen, deren Anwendungsbereich eng begrenzt ist und günstigstenfalls in den Temperaturgrenzen zwischen-2o bis -i- 6ö9 liegt. Dieses Verfahren konnte nicht rep.röduzierbar gestaltet werden, und zwar 'im wesentlichen deshalb nicht, weil bereits kleine Unterschiede im chemischen Aufbau und im mittleren Molekulargewicht .des Ausgangsöles, wie sie bei der Destillation und Raffination unvermeidlich sind, zur Entstehung völlig verschiedenartiger Erzeugnisse Anlaß geben.
• Erfindungsgemäß werden feste Schmierfette aus oberhalb 20o° siedenden Mineralölen in der Weise erhalten, daß man diese Mineralöle gemeinsam mit oberhalb 20o° siedenden Syntheseölen durch Einleiten von oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur ohne oder mit Anwendung von Oxydationskatalysatoren einer Oxydation unterwirft. Es kÖnnen dabei Mineralöle beliebiger Herkunft als Ausgangsmaterial benutzt werden. Unter Mineralölen sollen nicht nur Erdöle, sondern auch Teeröle aus Steinkohlen, Braunkohlen, Ligniten u. dgl., ferner Schieferöle usw. verstanden sein. Unter oberhalb 200° siedenden Syntheseölen sollen die entsprechenden Fraktionen aus synthetisch hergestellten Ölen sowie aus Hydrierungs-, Polymerisations-, Kondensationsprodukten u. dgl. verstanden-werden. Das anzuwendende Mischungsverhältnis- - beider Komponenten wird zweckmäßig empirisch ermittelt, und zwar deshalb, weil die zuzusetzenden Mindestmengen an synthetischen Schmierölen je nach der Art des angewandten Mineralöles und je nach dem angestrebten Tropfpunkt des gewünschten Schmierfettes verschieden sind. Im allgemeinen hat sich gezeigt, daß man schon bei Zusätzen von 1o % Syntheseöl aufwärts befriedigende Ergebnisse erzielen kann. Die obere Grenze des Zusatzes an Syntheseölen liegt bei 9o °/o und mehr.
• Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man auch tiefstockende Öle oxydieren und dadurch Fette mit bester Kälteverwendbarkeit erzeugen.
• Im folgenden soll die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Beispiel Ein Gemisch aus gleichen Teilen eines Spindelöles ,.aus Erdöl und eines Ruhrchemiesyntheseö.les wird bei-2oo° unter Einleiten von 81 Luft stündlich und unter -ständigem Rühren etwa 22o Stunden lang behandelt. Man erhält dabei ein Oxydationsprodukt mit einem Tropfpunkt von 1q:7° C, das in einem Temperaturbereich von etwa - 30 bis -i- 1409 C als festes Schmiermittel verwendbar ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schmierfetten aus Mineralölen, dadurch gekennzeichnet, daß _ man oberhalb 20o° siedende Mineralöle gemeinsam mit oberhalb 20o° siedenden Syntheseölen,- letztere in Mengen von 1o % aufwärts, durch Einleiten von oxydierenden Gasen bei erhöhter Temperatur ohne oder mit Anwendung von Oxydationskatalysatoren einer Oxydation unterwirft.