DE943434C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril

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DE943434C
DE943434C DEF11614A DEF0011614A DE943434C DE 943434 C DE943434 C DE 943434C DE F11614 A DEF11614 A DE F11614A DE F0011614 A DEF0011614 A DE F0011614A DE 943434 C DE943434 C DE 943434C
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Germany
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acrylonitrile
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acid
acrylic acid
copolymers
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DEF11614A
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English (en)
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Dr Gerhard Bier
Dr Hans Gampp
Dr Albert Gumboldt
Dr Adolf Hartmann
Dr Leopold Kuechler
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F220/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/42Nitriles
    • C08F220/44Acrylonitrile

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril Aus Polyacrylnitril können Filme und Fäden mit besonderen textilen Eigenschaften hergestellt werden. Jedoch weisen diese eine ungenügende Hydrophilie auf, die sich beim Anfärben ungünstig auswirkt. Um diesen Mangel zu beheben, wurde bereits eine Anzahl ungesättigter Komponenten, die für die Acrylnitril-Mischpolymerisation geeignet sind, vorgeschlagen. Zum Beispiel kann man die Hydrophilie des Polyacrylnitrils durch den Einbau von OH-Gruppen enthaltenden Monomeren verbessern. An derartigen Monomeren sind bereits genannt: Allyl- und Methallylalkohol, Vinylphenol sowie Glykolester und -äther. Weiterhin ist die Verbesserung der Anfärbbarkeit durch Mischpolymerisation mit Aminovinyläthern oder deren Salzen beschrieben, wobei bemerkt sei, daß Mischkomponenten des Acrylnitrils, die Stickstoff in Aminobindung enthalten, schlechte Eigenschaften im fertigen Produkt in bezug auf beispielsweise die Vergilbung zeigen.
  • Es ist ferner bekannt, daß Polymerisate aus Acrylsäureoxyalkylamiden als Bindemittel verwendet worden sind, um Pigmente auf Textilgut zu fixieren.
  • Ein Nachteil der bekannten, die Hydrophilie verbessernden Monomeren ist, daß sie verhältnismäßig schwer mischpolymerisieren. Es wurde nun gefunden, daß sich besonders gut Oxalkylamide ungesättigter, polymerisier- oder mischpolymerisierbarer Säuren dazu eignen, diese die Hydrophilie verbessernden O H-Gruppen in das Makromolekül einzuführen. Die erhaltenen Mischpolymerisate zeichnen .sich durch verbesserte Anfärbbarkeit und Löslichkeit aus.
  • Diese beanspruchten Mischpolymerisationskomponenten bestehen als Säureamide aus zwei charakteristischen Bestandteilen: der gegebenenfalls eine Oxygruppe enthaltenden Säurekomponente und dem Aminoalkohol der allgemeinen Formel worin R1 einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest und R2 Wasserstoff, einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder Arylrest oder ebenfalls die Gruppe R,011 bedeuten. Es können verwandt werden a) als Säurekomponente: z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, -Oxyäthylacrylsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Crotonsäure, Itaconsäure; b) als Aminoalkoholkomponente: Aminoäthanol H2N-CH,-CH2-OH Amino (1)propanol (3) H2 N - C H2 - C H2- CH,-OH
    /CH2-CH2-OH
    Diäthanolamin HN
    CH,-CH, OH
    /CH2-CH2-CH2-CH3
    Oxyäthylbutylamin N H
    \CH2-CH2-OH
    O
    Oxyäthylcyclohexylamin H N
    CH,-CH,-OH
    Die monomeren Carbonsäure-oxalkylamide können auf verschiedenen Wegen in bekannter Weise dargestellt werden:. 1. Umsetzung. der Säüreamide mit Aminoalkoholen; 2. aus Säure und Aminoalköhol; 3. aus Ester und Aminoalkohol; 4. für Acryl- und Methacryloxalkylamide durch Kondensation der Aminoalkohole mit ß-Chlorpropionylchlorid (bzw. ß-Chlor-a-methylpropionylchlorid) in wäßrig-sodaalkalischer Lösung und nachfolgender Chlorwasserstoffabspaltung mittels wäßrigem Alkali.
  • Die Mischpolymerisation dieser Öxalkylämide mit Acrylnitril erfolgt nach den bekannten Methoden, am zweckmäßigsten in wäßriger Phase. Der Acrylnitrilanteil in der Mönomerenmischung beträgt im allgemeinen mindestens 6o °/°, vorzugsweise 8o bis 9o °/°. Die Polymerisation kann mit oder ohne Emulgator erfolgen, unter Verwendung von radikalbildenden Stoffen, wie z. B. Benzoylperoxyd, Azoisobuttersäurenitril, K2 S20$ oder H,0" oder von. Redoxsystemen, wie H202 + Formaldehydnatriumsulfoxylat, K,S20a + Bisulfit, K,S20$ + Dithionit oder Benzoylperoxyd + Benzoin usw. Die Polymerisation kann auch in Gegenwart weiterer mischpolymerisationsfähiger Monomerer vorgenommen werden.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Mischpolymerisate können .wegen der erwähnten verbesserten Anfärbbarkeit der Produkte z. B. mit Vorteil zur Herstellung von geformten Gebilden, wie Fäden, Filmen usw., verwendet werden.
  • Beispiel 1 In einen 4-1-Kolben mit Rührer werden gegeben 1500 g Wasser, 5 g Paraffinsulfonat, 72o g Acrylnitril, 12o g Acrylsäureäthanolamid, 1 ccm Eisessig, 5 ccm Wasserstoffperoxyd (350%ig). Man läßt eine Lösung von 4 g Formaldehydnatriumsulfoxylat in looo ccm Wasser im Laufe von 3 Stunden bei 50° zufließen. Man erhält in 65°/°iger Ausbeute ein Polymerisat mit der relativen Viskosität 3,35 (10/°i8 in Dimethylformamid). Beispiel 2 Es wird wie in Beispiel i gearbeitet, jedoch wird folgende Monomerenmischung verwendet: 672 g Acrylnitril, 84 g Acrylsäurepropanol (3) -amid (1), 84g Vinylisobutyläther. Man erhält in 650%iger Ausbeute ein Mischpolymerisat mit der relativen Viskosität 3,4 (1°/°i8 in Dimethylformamid).
  • Beispiel 3 Es wird eine wäßrige Lösung, die im folgenden als Flotte bezeichnet wird, hergestellt: 101o g Wasser, 5 g Paraffinsulfonat. Es wird ferner folgende wäßrige Lösung angesetzt: i.o'g Acrylsäurepropanol (3)-amid(i), werden mit Wasser auf 400 ccm verdünnt.
  • In einen 4-1-Kolben werden vorgelegt: 478 ccm Flotte, 22 ccm Acrylsäurepropanolamidlösung, i ccm Eisessig, i ccm Wasserstoffperoxyd (35°/oig), 50 ccm Acrylnitril. Man läßt die Polymerisation mit nachstehend beschriebener Formaldehydnatriumsulfoxylatlösung anspringen und gibt dann die folgenden drei Lösungen im Volumenverhältnis i : i : i nach.
  • a) 4 g Formaldehydnatriumsulfoxylat in iooo ccm Wasser, ß) 4 ccm Wasserstoffperoxyd (35%ig) in 622 ccm Flotte und 378 ccm Acrylsäurepropanolamidlösung, y) Acrylnitril.
  • Die Polymerisationstemperatur wird konstant auf 5o° gehalten. Man erhält in 7o°/oiger Ausbeute ein Mischpolymerisat mit der relativen Viskosität 3,3 (i °/oig in Dimethylformamid). Beispiel 4 72o Teile Wasser werden durch Einleiten von gereinigtem Stickstoff von gelöstem Luftsauerstoff befreit und nach Zusatz von 5 Teilen Acrylnitril und je 8o Teilen der Lösungen von o,6 Teilen Kaliumpersulfat bzw. o,6 Teilen Natriumdithionit in je 24o Teilen Wasser unter Rühren im Stickstoffstrom erwärmt.
  • Sobald die Polymerisation unter Trübung einsetzt, wird die Badtemperatur auf 6o° gesteigert, und es werden ein Gemisch von go Teilen Acrylnitril und 5 Teilen Acrylsäure-ß-oxäthylamid sowie die restlichen Mengen der Persulfat- und Dithionitlösungen während 5 Stunden zugegeben. Dann wird das in feinverteilter Form abgeschiedene Polymerisat abgenutscht und nach gründlicher Wasserwäsche bei 6o° unter vermindertem Druck getrocknet.
  • Es werden 4% Heterokomponente in das Polymerisat eingebaut. Das erhaltene Produkt löst sichin Dimethylformamid zu viskosen, wenig gefärbten Lösungen, die eine sehr gute Stabilität gegen Verfärbung zeigen, auch bei längerem Erhitzen in Luft (bis i2o°). In bekannter Weise lassen sie sich zu Fasern verspinnen oder zu Filmen vergießen, die um ein Mehrfaches ihrer Länge verstreckbar sind. Die Fasern weisen eine gute Festigkeit auf und sind in ihren hydrophilen Eigenschaften gegenüber Polymeren aus ioo °/o Acrylnitril verbessert.
  • Beispiel 5 3 Teile Acrylsäure-ß-dimethylaminoäthylester werden in 41,8 Teilen Acrylnitril gelöst, die Mischung auf o° gekühlt und mit 2,64 Teilen Dimethylsülfat versetzt. Dann läßt man 24 Stunden bei o° stehen und fügt 1,25 Teile Acrylsäure-ß-oxäthylamid zu. 36o Teile Wasser werden inzwischen durch Einleiten von geri#inigtem Stickstoff von gelöstem Luftsauerstoff befreit und nach Zusatz von 4 Teilen Acrylnitril und je 40 Teilen einer Lösung von o,3 Teilen Ammoniumpersulfat bzw. 0,3 Teilen formaldehydsulfoxylsaurem Natrium in je igo Teilen Wasser unter Rühren erwärmt. Sobald sich die Lösung zu trüben beginnt, tropft man während 5 Stunden die nach obiger Vorschrift hergestellte Mischung ein und führt die Polymerisation durch. Man nutscht dann das Polymerisat ab und wäscht gründlich mit warmem Wasser nach. Es enthält 3,2 °/o (Acrylsäure=ß-trimethylaminoäthylester-)methylsulfat sowie 2,2 % Acrylsäure-ß-oxyäthylamid. Das Produkt löst sich leicht in Dimethylformamid, wobei gegenüber einem Mischpolymerisat aus 94 Teilen Acrylnitril und 6 Teilen quaterniertem Acrylsäuredimethylaminoäthylestersalz eine wesentlich geringere Verfärbung eintritt. In bekannter Weise lassen sich diese Lösungen zu Fasern verspinnen, die mit zahlreichen Farbstoffen, z. B. sauren Wollfarbstoffen oder Acetatseidefarbstoffen, sehr gut anfärbbar sind. Von Alizarinblau FFB-werden 5,2 °/o, berechnet auf das Fasermaterial, aufgenommen, wenn bei g8° während 11/Z Stunden mit Zusatz von io °/o Ameisensäure (berechnet auf das Fasermaterial) ausgefärbt wird. Beispiel 6 5 Teile Acrylsäure-y-Oxypropylamid werden zu 95 Teilen Acrylnitril und 6oo Teilen Aceton, das 0,5 Teile Azodüsobuttersäurenitril gelöst enthält, gegeben. Unter Einleiten von Stickstoff und langsamem Rühren erhitzt man auf dem Wasserbad am Rückfiuß zu gelindem Sieden. In kurzer Zeit beginnt die Polymerisation. Nach 17 Stunden hat sich polymeres Produkt in reichlicher Menge gebildet, welches-abgenutscht und mit warmem Aceton gewaschen wird. Man trocknet bei 5o° unter vermindertem Druck. Die Lösungen in Dimethylformamid sind kaum verfärbt und lassen sich in bekannter Weise zu Fasern verspinnen oder zu Filmen vergießen, die verstreckt werden können und dann hohe Festigkeit besitzen. Die Gebilde sind in ihren hydrophilen Eigenschaften gegenüber Polymeren aus ioo °/o.Acrylnitril verbessert.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung- von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril, dadurch gekennzeichnet, daß man Acrylnitril mit Oxalkylamiden aus ungesättigten, polymerisierbaren oder mischpolymerisierbaren Säuren und Aminoalkoholen der allgemeinen Formel: worin R, einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest und R2 Wasserstoff, einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder Arylrest oder ebenfalls die Gruppe ROH bedeuten, mischpolymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Mischpolymerisation weitere polymerisationsfähige Komponenten teilnehmen. Angezogene Druckschriften USA.-Patentschriften Nr. 2 56o 68o, 2 6oi 251, 264o324.
DEF11614A 1953-04-19 1953-04-19 Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Acrylnitril Expired DE943434C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2560680A (en) * 1948-09-03 1951-07-17 American Viscose Corp Acrylonitrile copolymers
US2601251A (en) * 1948-10-08 1952-06-24 Ind Rayon Corp Acrylonitrile polymers
US2640324A (en) * 1948-12-10 1953-06-02 Spahn Edward Clinton Double-acting master cylinder brake control

Patent Citations (3)

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