DE943328C - Waermeschutzeinrichtung fuer den staehlernen Laeufer einer Gasturbine mit hohen Treibmitteltemperaturen - Google Patents
Waermeschutzeinrichtung fuer den staehlernen Laeufer einer Gasturbine mit hohen TreibmitteltemperaturenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 17. MAI 1956
M 8293 laj46f
Die Erfindung befaßt sich mit der Wärmeschutzeinrichtung der stählernen Tragelemente (Scheiben
oder Trommeln) eines axial durchströmten ein- oder mehrstufigen Turbinenläufers, der für sehr
hohe Treibmitteltemperaturen vorgesehen ist und deshalb Laufschaufeln aus keramischen Sonderwerkstoffen
oder gleich geeigneten Massen besitzt. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen ergibt sich
aus der bekannten, mit zunehmender Temperatur ständig größer werdenden Unterlegenheit metallischer
Werkstoffe hinsichtlich der Dauerstandfestigkeit, andererseits aber auch aus dem thermodynamischen
Streben, eine Abwanderung von thermischer Energie, die für die Erzeugung mechanischer Arbeit
geeignet ist, weitgehend einzuschränken.
Bei den harten Betriebsbedingungen am heißen, schnell umlaufenden Kranz des Turbinenlaufkörpers
ist die betriebssichere Gestaltung einer wirksamen Wärmedämmzone an der Oberfläche sehr schwierig.
So wurde bereits vorgeschlagen, die den heißen Gasen ausgesetzte Oberfläche einer radial beaufschlagten
Laufscheibe mit Lamellen, welche unter Anwendung von Distanzstücken mit Schrauben
oder Nieten befestigt sind, zui versehen, um zwischen den Lamellen eingeschlossene, ruhende Gasschichten
zu bilden. Eine derartige Befestigung weist jedoch infolge ihrer Störungsanfälligkeit
große Nachteile auf. Man hat auch schon versucht, einen Wärmeschutz dadurch zu erreichen, daß man
in den Schaufeln mittels Längs- und Querbohrungen
hergestellte V-förmige KJühlkanäle anordnete, die
an der Schaufeloberfläche zum Abschluß gegen den Treibgasraum mit einem Deckel verschlossen
wurden. Eine solche Ausführung ist jedoch sehr kompliziert und schwer herzustellen.
Bei einem stählernen Läufer für Gasturbinen nach der Erfindung mit Hohlräumen in der den
heißen Treibgasen unmittelbar ausgesetzten Oberfläche werden die Nachteile der bekannten, mit
ίο Wärmeisolierungen versehenen Läufer dadurch vermieden,
daß die Hohlräume durch in den Laufkörper eingearbeitete Nuten gebildet werden, deren
Begrenzungswände spanlos so verformt sind, daß eine Einengung oder ein völliger Abschluß der
Nuten nach dem Treibmittelraum hin erzielt wird. ' Die Erfindung gestattet somit die Herstellung einer
betriebssicheren Wärmeschutzeinrichtung mit einfachen Mitteln. An sich ist auch eine Gasturbine
bekannt, in der zur Verringerung des Wärmeübergangs vom Treibgas zu den Wänden die Gasströmung
in Wandnähe verzögert und dadurch die Wärmeisolierung des Läufers unterstützt wird'. Zur
Verzögerung der Strömung in Wandnähe wird hierbei die Anordnung von Nuten oder Einkerbungen
as in den Wänden empfohlen. Die Anordnung von Nuten lediglich zum Zwecke der Verzögerung der
Strömung an den Wänden ist aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, wonach, die Nuten in
erster Linie dazu dienen, dem Wärmefluß von der Läuferoberfläche nach dem Innern einen größeren
Widerstand entgegenzusetzen, der im wesentlichen durch die Dicke der zwischen den Nuten verbleihenden
Stege bestimmt ist.
Die Nuten können nun bei einem Läufer nach der Erfindung je nach den örtlichen Bedingungen etwa
in axialer und/oder in Umfangsrichtung verlaufen. Ihr Abstand voneinander ist so zu bemessen, daß
ein zuverlässiger mechanischer Zusammenhang mit dem Laufkörper gewährt bleibt. Die Verformung
der Begrenzungswände kann in einfacher Weise durch Umwälzen der äußeren Enden der zwischen
den Nuten verbleibenden Stege vorgenommen werden, wonach dann in der Oberfläche Hohlräume mit
praktisch ruhenden Gasschichten entstanden sind. Diese ergeben zusammen mit den verringerten
Wärmeleitquerschnitten zum massiven Scheibenteil einen wirksamen Abbau der Kranztemperaturen von
dem Wert, der durch die Treibmittelströmung gegeben ist, auf genügend tiefere Werte im tragenden
Teil, die zur Bereitstellung einer ausreichenden Dauerhaltbarkeit notwendig sind. Damit werden
auch die Wärmespannungen im tragenden Teil des Läufers, namentlich beim Anfahren und bei schnellem
Lastwechsel kleiner. Selbst in dem Fall der Innenkühlung eines Trommelläuifers durch einen
Wasserring, seien die Laufschaufeln ungekühlt und aus keramischem Werkstoff -oder aus Stahl und
durch Sacklöcher an diesen Kühlmantel angeschlos- · sen, rufen bekanntlich die Wärmespannungen durch
den schroffen Temperaturunterschied in der Trommelwand (bis auf die Kühlmitteltemperatur) eine
beachtliche Einengung der Gestaltungsfreiheit hervor. Durch Maßnahmen gemäß der Erfindung läßt
sich die Trommelwandstärke auch dicker ausführen, wodurch der Laufkörper tragfähiger wird. Die Eil·
haltung kleiner Laufspiele der Leitschautfelung gegenüber dem so geschützten Laufkörper ist durch
Überschleifen der niedergewalzten Zwischenwände ohne Schwierigkeit zu beherrschen. Die beim Umwälzen
der Zwischenwände entstandenen Hohlräume können auch mit einem Luftstrom beschickt
werden. Die Isolierung wird dadurch in bekannter Weise erhöht, wobei die Luftschleierbildung, ausgehend
von den Hohlraumspalten, nach außen den Wärmeeinfall von Seiten der vorbeiströmenden
heißen Treibgase wesentlich herabsetzen kann.
In Weiterentwicklung der Erfindung kann eine Lösung der Wärmedämmaufgabe mit verstärkter
Wirkung auch dadurch erreicht werden, daß die Wärmeleitquerschnitte von der beheizten Oberfläche
des Gasströmungsringraumes zum tragenden massiven Läuferkern durch Kreuz- und Quernuten
auf zapfenförmige Querschnitte beschränkt werden. Die Möglichkeit einer Gasströmung zwischen den
entstandenen Zapfen, die eine gewisse Beeinträchtigung der angestrebten Isolierwirkung zur Folge
hätte, -wird praktisch ausgeschaltet, indem die Zapfen mit einer Keramik- oder Emailschicht überzogen
werden, die weitgehend den Raum zwischen den Zapfen einengt. Infolge der Drallströmung der
heizenden Gashülle um den Laufkörper "herum ist durch entsprechende Richtung der Nuten die Ausbildung
einer Konvektionsbewegung des Treibmittels innerhalb der noch verbleibenden schmalen
Spalte möglichst vermieden und damit eine maßgebliche Herabsetzung der Isolierwirkung der·
Schicht ausgeschlossen. Durch die weitgehende Unberührtheit der Zapfen vom Spannungszustand der
Tragscheibe oder Trommel kann bei einer angenäherten Anpassung der Dehnungseigenschaften des
Überzuges an die Daten des Stahlwerkstoffes eine zuverlässige Haltbarkeit der Wärmedämmschicht
sichergestellt werden.
Schließlich kann man auch durch einen aushärtenden hitzebeständigen Kitt ''mit Wärmeschutzcharakter
und passenden Dehnungseigenschaften den gesamten Zwischenraum zwischen den Zapfen
ausfüllen, so daß die Wärmedämmschicht an der Läuferoberfläche nahezu vollkommen ist.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbei- iiospiele
von Wärmedämmschichten gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι einen Schnitt durch einen Teil eines Turbinenlaufrades,
Fig. 2 einen _ Schnitt durch die Wärmedämmschicht eines Läufers, teilweise mit umgebogenen
Zwischenwänden,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine anders gestaltete Wärmedämmschicht, teilweise mit umgebogenen
Zwischenwänden,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil des Läuferkranzes mit Längs- und Quernuten und
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Wärmedämmschicht mit Längs- und Quernuten.
Bei dem Turbinenlaufrad nach der Fig. 1 sind in Umfangsnuten 1 die Schaufeln 2 angeordnet. An
der Scheiben- oder Trommelmantelfläche sind die Wärmedämmschichten, vor und hinter bzw. zwischen
den Schaufelkränzen mit 3 und ihre Stärke mit χ bezeichnet. In die genannten Oberflächen sind
Ringnuten 4 (Fig. 2) eingearbeitet, deren stehenbleibende Zwischenwände 5 in ihrem äußeren Teil
umgebogen sind und in diesem Zustand Hohlräume 6 bilden, die entweder eine stehende Gasschicht
enthalten oder durch die Kühlluft geleitet wird.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind die Zwischenwände 7 mit zwei Lappen 8 und 9 versehen,
die nach entgegengesetzten Seiten umgebogen werden und zusammen mit den Lappen 8 und 9 der
Nachbarwand den oberen Abschluß der Hohlräume 10 bilden. Die Hohlräume 6 und 10 verlaufen je
nach der Ausbildung der Nuten quer zur Längsachse des Läufers oder parallel zu dieser.
Bei der Ausführung der Wärmedämmschicht nach Fig. 4 und 5 sind Quer- und Längsnuten 11
und 12 angeordnet, die die Dämmschicht in einzelstehende Zapfen 13 aufteilen. Die Zapfen 13 sind
mit einem wärmebeständigen Überzug aus keramischem Material, Email u. dgl. versehen, wobei die
Nuten 11 und 12 bis auf schmale Spalten eingeengt
werden (Fig. 5). Gegebenenfalls kann man die Nuten 11 und 12 auch ganz mit einer hitzbeständigen,
isolierenden Schicht ausfüllen.
Die Herstellung der Wärmedämmschicht nach der Erfindung ist denkbar einfach und hat den
großen Vorzug, daß lose Abschirmelemente vermieden werden, deren sichere Befestigung am
Läufer wegen der hohen Drehzahlen oft sehr schwierig ist.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Wärmeschutzeinrichtung für stählerne Läufer von Gasturbinen mit hohen Treibmitteltemperaturen mit einer in der Oberfläche zwischen den Turbinenschaufeln durch Hohlräume gebildeten Wärmedämmschicht, insbesondere für Läufer mit keramischen Schaufeln, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der dem heißen Treibgas unmittelbar ausgesetzten Oberfläche des Läufers vorgesehenen Hohlräume (6, 10) durch in den Läuferkörper eingearbeitete an sich bekannte Nuten (4 bzw. 11, 12) gebildet werden, deren Begrenzungswände (5 bzw. 8, 9) spanlos so verformt sind, daß eine Einengung oder ein völliger Abschluß der Nuten nach dem Treibmittelraum hin erzielt wird.
- 2. Wärmeschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten etwa in axialer und/oder in Umfangsrichtung, insbesondere zwischen den einzelnen Laufradgittern einer mehrstufigen Gasturbine vorgesehen sind.
- 3. Wärmeschutzeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Hohlräume (6, 10) in an sich bekannter Weise Kühlluft geleitet wird.
- 4. Wärmeschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Einengung des Nuitenquerschnittes auf die Wände (5) oder die Zapfen (13) zwischen den Nuten (4 bzw. 11, 12) keramische Überzüge aufgebracht sind.
- S- Wärmeschuttzeinrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (4 bzw. 11, 12) zwischen den Wänden (5) und den Zapfen (13) vollständig von keramischgebundenem Überzugsmaterial ausgefüllt sind.
- 6. Wärmeschutzeinrichtuing nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (4 bzw. 11, 12) und Hohlräume (6, 10) etwa senkrecht zur Relativbewegungsrichtuing des heißen Treibgasstromes an der Oberfläche des Läufers verlaufen, damit die Ausbildung einer Konvektionsströmung des Treibmittels innerhalb der verbleibenden schmalen Spalten oder Hohlräume verhindert wird.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 800800, 716062, 837, S63092·Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 S04 5.56
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