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Bei zweitrümigen Turmförderanlagen sind beide Förderkörbe oder -gefäße
normalerweise gleich groß und so nebeneinander angeordnet, daß die für die Richtung
der Seilführung maßgebende Verbindungslinie ihrer Grundflächenschwerpunkte rechtwinklig
zu ihren Grundflächenachsen verläuft. Dabei sind nach diesen Längsachsen auch die
Achsen der Treibscheibe und der Ablenkscheibe ausgerichtet.
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Anders liegen jedoch die Verhältnisse, wenn es "sich um eintrümige
Turmförderanlagen handelt, bei denen an Stelle des zweiten Förderkorbes oder -gefäßes
ein Gegengewicht vorgesehen ist. Dieses Gegengewicht hat gewöhnlich eine kleinere
Grundfläche als der vorhandene Förderkorb öd. dgl. und ist außerdem gegen das eine
Ende desselben -hin verschoben. Infolgedessen verläuft dann die .Verbindungslinie
zwischen den Grundflächenschwerpunkten des Förderkorbes und des Gegengewichtes schiefwinklig
zu den Grundflächenlängsachsen derselben. . Entsprechendes gilt also auch für die
wieder um go° zu der betreffenden Verbindungslinie gerichteten Achsen der Treibscheibe-und
der Ablenkscheibe. _ In einem solchen Falle ergeben sich gewisse Schwierigkeiten
für eine Mehrseilförderung, weil die verhältnismäßig schmale Grundfläche des Gegengewichtes
eine Befestigung von mehreren, z. B. vier, Seilen nebeneinander mit dem erforderlichen
gegenseitigen Abstand nicht, in beliebiger Richtung zuläßt. Um diese Schwierigkeiten
zu vermeiden und auch eine eintrümige Mehrseilförderung mit Gegengewicht zu ermöglichen,
besteht die Erfindung darin, daß für jedes Förderseil eine besondere, unabhängig
von den anderen drehbare Ablenkscheibe vorgesehen ist, wobei diese Scheiben eine
gemeinsame, rechtwinklig-zu der Verbindungslinie zwischen den Grundflächenschwerpunkten
des Förderkorbes od. dgl. und des Gegengewichtes verlaufende Drehachse und der Reihe
nach in Richtung der Längsachse der Gegengewichtsgrundfläche abgestufte Durchmesser
haben. Dabei sind die Ablenkscheiben nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmäßig
auf einer drehbar gelagerten Achse angeordnet, mit der eine Ablenkscheibe, und zwar
gegebenenfalls die bzw. eine innenliegende Scheibe, fest verbunden ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht
der neuen Anordnung.
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Die Fig. r läßt von einer eintrümigen-Vierseilförderanlage die im
Turm des Fördergerüstes angeordnete Treibscheibe i, die etwas tiefer und seitlich
versetzt dazu angeordneten vier Ablenkscheiben 2 bis 5 und die Förderseile 6 bis
g erkennen.
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In der Fig. 2 sind der Förderkorb io und das Gegengewicht ii angedeutet.
Beide haben rechteckige Grundflächen, wobei aber die Grundfläche des Gegengewichtes
kleiner als die Grundfläche des Förderkorbes und gegenüber der letzteren so verschoben
ist, daß die Verbindungslinie V der beiden Grundflächenschwerpunkte SF und Sa schiefwinklig
zu den unter sich parallelen. Längsachsen. LF und La -der betreffenden .Flächen
verläuft. Die Treibscheibe i und die Ablenkscheiben 2 bis 5 sind mit Rücksicht auf
eine den Gleichgewichtsbedingungen entsprechende Aufhängung des Förderkorbes io
und des Gegengewichtes -' ii an mehreren Seilen so angeordnet, daß ihre Drehachsen
D,s bzw. D,& rechtwinklig zu der Verbindungslinie V der Grundflächenschwerpunkte
SF und Sa liegen. ' Daraus ergibt sich durch die gleichmäßige Umlenkung aller Seile
6 bis g in den zugehörigen Rillen der Treibscheibe i gemäß Fig. 2 eine annähernd
diagonal zur Grundfläche des Förderkorbes io gerichtete Lage der Seilbefestigungspunkte
auf dem Förderkorb. Eine entsprechende Lage der anderen Seilbefestigungspunkte auf
dem- Gegengewicht ii ist aber wegen der wesentlich geringeren Breite seiner Grundfläche
unzweckmäßig und gegebenenfalls sogar nicht einmal möglich. Deshalb sind die Förderseile
zwischen der Treibscheibe und dem Gegengewicht gemäß der. Erfindung nicht über eine
gemeinsame Ablenkscheibe, sondern über je eine besondere Ablenkscheibe 2 bis 5 geführt.
Die Durchmesser dieser Ablenkscheiben sind gegenseitig so abgestuft, daß die Befestigungspunkte
der Seile in der Längsachse der Grundfläche des Gegengewichtes senkrecht unter den
zugeordneten Seilauflagestellen der Ablenkscheiben liegen.
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In diesem Zusammenhang müssen sich die einzelnen Ablenkscheiben, um
gleiche Umfangsgeschwindigkeiten zu haben und damit ein. Gleiten der Seile auf ihnen
zu vermeiden, unabhängig voneinander drehen können. Das wird im Sinne möglichst
geringer Relativbewegungen in den Lagerstellen zweckmäßig dadurch erreicht, daß
eine drehbare Achse vorgesehen ist, auf der-eine bzw. die innenliegende Ablenkscheibe
mit mittlerem Durchmesser und entsprechend mittlerer Drehzahl fest angeordnet ist,
während die anderen Ablenkscheiben lose auf der gleichen Achse angeordnet sind und
sich entsprechend ihrem größeren oder kleineren Durchmesser langsamer bzw. - schneller
drehen können.