DE943041C - Verfahren zum Herstellen eines Backhilfsmittels - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Backhilfsmittels

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DE943041C
DE943041C DEB28749A DEB0028749A DE943041C DE 943041 C DE943041 C DE 943041C DE B28749 A DEB28749 A DE B28749A DE B0028749 A DEB0028749 A DE B0028749A DE 943041 C DE943041 C DE 943041C
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flour
dough
water
baking
mixture
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DEB28749A
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Carl Wilhelm Brabender
Wilhelm Kuhlmann
Bernd Pagenstedt
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Brabender O H
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Brabender O H
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/02Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
    • A21D8/025Treating dough with gases

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen eines Backhilfsmittels Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Mittels zum Verbessern der Backeigenschaften von chemisch nicht behandelten Getreidemahlprodukten.
  • Es ist bekannt, ein solches Mittel durch mechanische Bearbeitung eines Mehl-Wasser-Gemisches herzustellen. Bei diesem bekannten Verfahren geht man so vor, daß die Hälfte der Mehl- und die gesamte Wassermenge, die für die Herstellung eines Teiges erforderlich ist, in einer vorzugsweise mit 350 Upm laufenden Knetmaschine so lange bearbeitet, d. h. gemischt, geschlagen bzw. geknetet werden, bis die Bearbeitungsmaschine ein Leistungsoptimum anzeigt; die mechanische Bearbeitung kann noch etwa bis 1/2 Minute nach Erreichen des Leistungsoptimums fortgesetzt werden. Die mechanische Bearbeitung dieses Mehl-Wasser-Gemisches soll sich in einer Luft- bzw. mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre abspielen, damit Sauerstoff in das während der mechanischen Bearbeitung mehr und mehr quellende und schließlich stark gequollene sowie mit Luft und Sauerstoff emulgierte Mehl-Wasser-Gemenge eintreten kann.
  • Das so vorbehandelte Mehl-Wasser-Gemenge wird mit der restlichen Mehlhälfte und den übrigen Ingredienzien, wie beispielsweise Salz, Hefe, Zucker, Fett usw., in bekannter Weise zu einem Teig verarbeitet, der, ohne daß es des Zusatzes von irgendwelchen chemischen Oxydationsmitteln bedarf, optimale Teig- und Backeigenschaften besitzt. Die für die Vorbehandlung benötigte Mehlmenge verhält sich demnach zum Rest des unbehandelten Mehles wie i: i.
  • Bei dem bekannten Verfahren weiden also das Verhältnis Mehl zu Wasser..sowie die Art und die Dauer der mechanischen Beanspruchung der sich aus dem Mehl-Wasser-Gemenge ergebenden dick- bis zähflüssigen .bzw. teigähnlichen Masse so gewählt, daß im fertig vorbehandelten Produkt sämtliche EiweiBmizellkolloide so weit gequollen sind, daß praktisch kein freies Wasser mehr zugegen ist und sich die innerhalb des gequollenen Kleber-Eiweiß-Komplexes auftretenden Adhäsions- und Kohäsionskräfte noch die Waage halten; denn die mechanische Bearbeitung des Mehl-Wasser-Gemenges soll ja lediglich bis zum Erreichen des Leistungsoptimums der Bearbeitungsmaschine oder bis 1/2 Minute über das Leistungsoptimum hinaus erfolgen.
  • Bis zum Erreichen dieser Behandlungsstufe des Mehl-Wasser-Gemenges stehen also die Kohäsionskräfte, durch welche die Eiweißmizellkolloide in sich zusammengehalten werden, noch im Gleichgewicht mit den Adhäsionskräften, die das Aneinanderhaften und das Verkleben der durch die Wasseraufnahme stark gequollenen Eiweißmizellkolloide bewirken.
  • Es wurde gefunden, daß hinsichtlich der backverbessernden Wirkung solcher nach dem bekannten Verfahren vorbehandelten und hergestellten Mehl-Wasser-Gemenge erheblich günstigere Ergebnisse erzielt werden können, wenn ein Gemisch aus einem chemisch nicht behandelten Getreidemahlprodukt und mindestens einer zur völligen Quellung der im Getreidemahlprodukt enthaltenen Eiweißmizellkollöide ausreichenden Menge Wasser in Gegenwart von Luft, Sauerstoff oder einer mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre mittels einer vorzugsweise hochtourigen Bearbeitungsmaschine so intensiv und mindestens so lange einer sich als Scherung auf die einzelnen Teilchen des Mehl-Wasser-Gemenges auswirkenden mechanischen Bearbeitung unterworfen werden, bis ein teilweiser oder vollkommener Zerfall der durch die Wasseraufnahme gequollenen und stark aneinanderhaftenden Eiweißmizellkolloide in kleine bzw. kleinste Teilchen eingetreten ist. Wird also die mechanische Bearbeitung des Mehl-Wasser-Gemenges nach Erreichen der im bekannten Verfahren angegebenen Behandlungsstufe fortgesetzt, wie es vorliegende Erfindung vorsieht, dann tritt durch das fortgesetzte und intensive Scheren und Zerreißen der gequollenen und stark aneinanderhaftenden Kleber-Eiweißteilchen ein Zerfall der Eiweißmizellkolloide in kleine und kleinste Bruchstücke ein, die dann nicht mehr aneinanderhaften.
  • Die Dauer der mechanischen Bearbeitung der Mehl-Wasser-Gemenge, die für die Erzielung der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren festgelegten strukturellen Veränderung des gequollenen Eiweiß-Systems erforderlich ist, und die damit erreichte spezielle Behandlungsstufe des Mehl-Wasser-Gemenges ist, abgesehen von der Grundqualität des Mehles, von zwei Faktoren abhängig: a) Von dem Verhältnis Mehl zu Wasser, das zur Herstellung der Mehl-Wasser-Gemenge gewählt .wird, und b) von der Umdrehungszahl der Bearbeitungsmaschine sowie von der Ausbildung der die mechanische Bearbeitung im Mehl-Wasser-System bewirkenden Knet- bzw. Schlagarme.
  • Das Leistungsoptimum (Höchstwert des dem Mischer entgegenwirkenden Widerstandes) ist um so schneller erreicht, je kleiner der zur Herstellung des Mehl-Wasser-Gemenges zugesetzte Wasseranteil ist und je höher die Umdrehungszahl der zur mechanischen Bearbeitung des Mehl-Wasser-Gemenges eingesetzten Bearbeitungsmaschine ist.
  • Weiterhin ist bei der Bearbeitung der verschieden zusammengesetzten Mehl-Wasser-Systeme nach überschreiten des Leistungsoptimums, das durch die jeweils auftretenden Kurvenmaxima gekennzeichnet ist, ein mehr oder weniger starker Leistungsabfall festzustellen. Die Schnelligkeit des Leistungsabfalls ist ebenfalls wieder von den oben unter Ziffer a) und b) genannten Faktoren abhängig.
  • Wenn eine mit 288o Upm laufende Bearbeitungsmaschine eingesetzt wird, zeigt es sich, daß dieLeistungskurve nach verhältnismäßig kurzer Zeit einen asymptotischen Verlauf nimmt und das Mehl-Wasser-Gemenge nahezu die Anfangskonsistenz wieder angenommen hat.
  • Die Dauer der mechanischen Bearbeitung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten vorbehandelten Mehl-Wasser-Gerhenge ist daher dadurch gekennzeichnet, daß der oben-näher beschriebene und erläuterte Leistungsabfall um mindestens 2o0/0 niedriger liegen muß als der im Leistungsoptimum erzielte maximale Leistungswert, unabhängig vom gewählten Mehl-Wasser-Verhältnis und von der Umdrehungszahl der eingesetzten Bearbeitungsmaschine.
  • Die Veränderungen des strukturellen Gefüges von derartig starkmechanisch beanspruchten Mehl-Wasser-Gemischen sind aus der Tabelle I ersichtlich. Solange Proben zentrifugiert werden, die vor Erreichen oder bei Erreichen des Leistungsoptimums aus dem der mechanischen Bearbeitung ausgesetzten Mehl-Wasser-Gemenge entnommen wurden; setzt sich die Masse- 'im Zentrifugengläschen einheitlich ab, und die Klebermenge bleibt praktisch bis zu diesem Zeitpunkt konstant. Jedoch bereits i Minute nach Überschreiten des Leistungsoptimums und bei allen später entnommenen Proben kommt es zu einer ausgeprägten Stopfenbildung im Zentrifugengläschen, und die Gesamtklebermenge nimmt mit steigender Dauer der mechanischen Bearbeitung ab.
  • Es wurde die überraschende Feststellung gemacht, daß solche nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenge ein Produkt ergeben, welches im Gegensatz zu. den nach dem bekannten Verfahren hergestellten und vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemengen mit verhältnismäßig sehr großen Mengen unbehandelten Mehles unter-Zusatz von Wasser und den sonstigen Teigzusätzen in bekannter Weise zu einem Teig angeknetet werden kann, der optimale Teig- und Backeigenschaften besitzt.
  • Zur Veranschaulichung dieser überraschenden Wirkung dienen als Beispiel die in den Abb. iA und iB wiedergegebenen Teigdehnungskurven: Extensogramme nach 135 Minuten. In Abb. iA gibt Kurve a die Dehnungseigenschaften eines aus unbehandeltem Mehl hergestellten Teiges wieder. Kurve b dagegen zeigt die Veränderung der Teigeigenschaften des gleichen Mehles, wenn ein Teil nach dem ,bekannten Verfahren bis zum Leistungsoptimum bzw. 1/2 Minute darüber hinaus vorbehandelt und mit dem restlichen Teil des unbehandelten Mehles zu einem Teig verarbeitet wird. Das so vorbehandelte Mehl-Wasser-Gemenge muß also ganz zugesetzt werden, um die in Abb. i A (Kurve b) wiedergegebene Verbesserung der Teigeigenschaften zu erhalten.
  • Abb. i B dagegen gibt die stark verbessernden Eigenschaften des nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenges wieder.
  • Kurve a gibt wie in Abb. iA die Teigdehnungskurve des unbehandelten Mehles wieder (ioo °/o -unbehandeltes Mehl).
  • Kurve b erhält man, wenn man, wie in Abb. i A (Kurve b) das ganze nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelte Mehl-Wasser-Gemenge mit dem restlichen Teil des Mehles zu einem Teig verarbeitet. Die Kurve b zeigt an, daß der so erhaltene Teig bereits einen stark überbehandelten Charakter besitzt (i Teil Mehl vorbehandelt, i Teil Mehl unbehandelt). Kurve c gibt die Dehnungseigenschaften eines Teiges wieder, der aus der Hälfte des nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenges mit einer dementsprechend größeren Menge unbehandelten Mehles hergestellt wurde (i Teil Mehl vorbehandelt, 3 Teile Mehl unbehandelt). Kurve d erhält man, wenn man ein Drittel des nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenges mit einer dementsprechend noch größeren Menge unbehandelten Mehles zu einem Teig anknetet (i Teil Mehl vorbehandelt, 5 Teile Mehl unbehandelt).
  • Vergleicht man die in Abb. i A und i B wiedergegebenen Teigdehnungskurven miteinander, so ergibt sich, daß die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Mehl-Wasser-Gemenge einen bedeutend stärkeren Wirkungsgrad besitzen als die nach dem bekannten Verfahren hergestellten Mehl-Wasser-Gemenge, so daß man nur den dritten Teil des so vorbehandelten. Mehl-Wasser-Gemenges zu einem entsprechend größeren Anteil unbehandelten Mehles zuzusetzen braucht, um die gleichen backverbessernden Teigeigenschaften zu erzielen wie mit dem bekannten Verfahren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet also die Möglichkeit, aus einem vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenge, je nach der Qualität des zur Verarbeitung kommenden unbehandelten Mehlprodukts, zwei bis acht Teige mit optimalen Teig- und Backeigenschaften herzustellen, während bei dem bekannten Verfahren das ganze Mehl-Wasser-Gemenge zur Herstellung nur eines Teiges bei gleicher backverbessernder Wirkung benutzt wird.
  • Mit dem gleichen Erfolg können nach dem Verfahren der Erfindung auch backverbessernde Mittel aus Mehl-Wasser-Gemengen hergestellt werden, deren Wasseranteil so groß gewählt ist, daß sich bei der mechanischen Bearbeitung kein Leistungsoptimum der Bearbeitungsmaschine ergibt. Solche Mehl-Wasser-Gemenge müssen je nach der Qualität des verwendeten Getreidemehlproduktes 5 bis 30 Minuten vorzugsweise in einer hochtourigen Bearbeitungsmaschine geschlagen werden.
  • Zur Veranschaulichung der backverbessernden Wirkung solcher vorbehandelten Mehl-Wasser-Gemenge, die bei der mechanischen Bearbeitung kein Leistungsoptimum ergeben, dienen die als Beispiel in den Abb.2A und 2B wiedergegebenen Teigdehnungskurven (Extensogramme nach 135 Minuten) von zwei Weizenmehlen mit unterschiedlicher Qualität. Die in Abb. 2A wiedergegebene Kurve a gibt die Dehnungseigenschaften eines aus unbehandeltem Mehl hergestellten Teiges wieder.
  • Kurve b dagegen erhält man, wenn man ein Mehl-Wasser-Gemenge bei einem Verhältnis von Mehl zu Wasser = r : 1,25 vorbehandelt und mit der restlichen unbehandelten Mehlmenge zu einem Teig anknetet (i Teil Mehl vorbehandelt, i,22 Teile Mehl unbehandelt).
  • In Abb. 2B gibt Kurve a abermals die Dehnungseigenschaften eines aus unbehandeltem Mehl hergestellten Teiges wieder, während Kurve b die verbesserten Teigeigenschaften zeigt, die man erhält, wenn man ein. Mehl-Wasser-Gemenge bei einem Verhältnis von Mehl zu Wasser = i : 2,1 nach dem Verfahren der Erfindung vorbehandelt und mit dem restlichen unbehandelten Mehl zu einem Teig anknetet (i Teil Mehl vorbehandelt, 3 Teile Mehl unbehandelt).
  • Es ist weiterhin möglich,- den Wirkungsgrad des nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten backverbessernden Mittels noch dadurch zu erhöhen, daß man den Mehl-Wasser-Gemengen von Beginn der mechanischen Bearbeitung an Substanzen zusetzt, welche die Quellungs- und Oxydationsvorgänge des Kleber-Eiweiß-Komplexes.und auch die im späteren Hefeteig auftretende Kohlensäureentwicklung fördern, wie Enzyme, Oxydationsbeschleuniger und Emulgatoren, z. B. Ascorbinsäure, Diastasepräparate, Milch und Milcherzeugnisse.
  • Während der mechanischen Bearbeitung wird die Temperatur der Mehl-Wasser-Gemenge normalerweise auf 30° gehalten. Wenn man jedoch die Temperatur der Mehl-Wasser-Gemenge bis max. 5o° erhöht und diese Temperatur während der mechanischen Bearbeitung einhält, so wirkt dies ebenfalls oxydations-und quellungsbeschleunigend auf das Endprodukt ein, und es tritt ebenfalls eine Erhöhung des Wirkungsgrades des so hergestellten backverbessernden Mittels ein.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen backverbessernden Produkte können so, wie sie anfallen, d. h. im nassen bzw. feuchten Zustand, mit dem restlichen unbehandelten Getreidemahlprodukt und den übrigen Teigingredienzien zu einem Teig mit optimalen Teig- und Backeigenschaften verarbeitet werden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung eignen sich insbesonders hochtourige Bearbeitungsmaschinen, deren Knet- bzw. Schlagarme so ausgebildet sind, daß das Mehl-Wasser-Gemenge nicht nur einer intensiven mechanischen Bearbeitung unterliegt, sondern dabei gleichzeitig die quellenden und gequollenen Teilchen des Kleber-Eiweiß-Komplexes einer dauernden Scherung und einem fortlaufenden Zerreißvorgang unterworfen sind, wobei gleichzeitig Luft bzw.. Sauerstoff in das Gemenge emulgiert werden soll. Zu diesem Zweck stehen bekannte Bearbeitungsmaschinen zur Verfügung.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Produkte können getrocknet werden, so daß ein Trockenpulver anfällt, dessen Anwendbarkeit in der Praxis besonders einfach ist. Bei der Trocknung ist darauf -zu achten, daß eine Temperatur-von-5o' nicht überschritten wird. Mit einem Zusatz von 5 Teilen des so hergestellten Trockenpulvers zu 95 Teilen unbehandelten Getreidemahlprodukten wird der backverbessernde Effekt im_ fertigen Teig und Gebäck erzielt.
  • Die in der Abb.3 als Beispiel wiedergegebenen Teigdehnungskurven (Extensogrämm nach 135 Minuten) sollen diesen Effekt demonstrieren. Kurve a stellt die Teigdehnungskurve eines Teiges dar, der aus unbehandeltem Mehl hergestellt wurde. Kurve b dagegen zeigt deutlich die backverbessernde Wirkung, wenn man dem unbehandelten Mehl 5 % Trockenpulver zusetzt.
  • Der nach dem Verfahren der Anmeldung erzielte technische Fortschritt ergibt sich ferner aus den nachstehend wiedergegebenen Backversuchen, die mit unbehandeltem Mehl und vergleichsweise mit Mehl durchgeführt wurden, dem verschiedene Mengen des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in flüssiger und trockener Form erhaltenen Backhilfsmittels zugesetzt waren. Die Versuchsreihe A' betrifft Backversuche mit flüssigen Backhilfsmitteln, die Versuchsreihe B Versuche mit trockenen Backhilfsmitteln. Für beide Versuchsreihen wurde die gleiche Mehlmischung verwendet, die aus jeweils zwei gleichen Teilen Weizenmehl der Type 550 zusammengemischt war; die Weizenmehle waren weder gebleicht noch chemisch behandelt.
  • Versuchsreihe A -I. Herstellung des flüssigen Backhilfsmittels 28509 Weizenmehl wurden mit 300o ccm Wasser in Gegenwart von Luft in einer hochtourigen (27ooUPM), mit einem Wassermantel versehenen zylindrischen Schlagmaschine bei einer Schlagzeit von 12 Minuten zu einer dünnflüssigen und homogenen Masse geschla-.gen, so daß ein Zerfall der durch die Wasseraufnahme gequollenenMehl-Eiweiß-Teilchen inkleineundkleinste Teile gewährleistet war: Um eineErwärmung des Mehl-Wasser-Gemisches während des Schlagens in der Maschine zu vermeiden, wurde der Mantel der Schlagmaschine mit durchlaufendem Wasser gekühlt.
  • II. Teigbereitung Die Teigbereitung erfolgte mit einer Diosna-Laboratoriums-Knetmaschine. Alle Teige wurden mit 4.0o Schlägen des Knetarms angeknetet. Die Wasseraufnahme des Mehles war vorher mit einem Farinograph für eine Teigkonsistenz von 400 F£ mit 58 0/0 ermittelt. ts wurden 1,5 % Salz und 3 % Hefe, bezogen auf die Mehlmenge, zugesetzt. Die Zusammensetzung der einzelnen Teige war folgende: a) Teig aus unbehandeltem Mehl
    5700,0 g Weizenmehl
    33=0,o ccm Wasser (gleich 58 % von 5700)
    85,5 g Salz
    171,o g Hefe
    9266,5 g Teig
    b) Teig mit 12,5 % Mehl als flüssiges Backhilfsmittel
    4987,0 g Weizenmehl
    -r463,0 g flüssiges Backhilfsmittel,
    bestehend aus 713 g Mehl (= 12,5 %
    von 5700) und 750 ccm Wasser
    2560,o ccm Wasser
    $5,5 g Salz
    171,o g Hefe
    9266,5 g Teig
    c). Teig mit 17 b/, Mehl als flüssiges Backhilfsmittel
    4750,0 g Weizenmehl
    1950,0 g flüssiges Backhilfsmittel,
    bestehend aus 950 g Mehl (= 17 % von
    . 5700) und iooo ccm Wasser
    23=0,o ccm Wasser
    85,5 g Salz
    =7=,o g Hefe
    9266,5 g- Teig
    d) Teig mit 25 % Mehl als flüssiges Backhilfsmittel
    4275,0 g Weizenmehl
    2925,0 g flüssiges Backhilfsmittel,
    bestehend aus 1425 g Mehl (= 25 0/0
    von 5700), und 1500 ccm Wasser
    18Io,o ccm Wasser
    85,5 g Salz
    171,0 g Hefe
    9266,5 g Teig .
    e) Teig mit 50 % Mehl als flüssiges Backhilfsmittel
    2850,0 g Weizenmehl
    5850,0 g flüssiges Backhilfsmittel,
    bestehend aus 2850 g Mehl (= 5o0/,
    von 5700) und 3000 ccm Wasser
    310,0 ccm Wasser
    85,5 g Salz
    171,0 g Hefe
    9266,5 g Teig
    III. Teigführung Die wie vorstehend angegeben zusammengesetzten und angekneteten fünf Teige (jeweils rund 9250g) wurden bei einer Teigtemperatur von 26 bis 26,5° und einer Raumtemperatur von 26° alle gleichbleibend wie folgt behandelt: I. Erste Teiggare I Stunde.
  • 2. Durchstoß des gesamten Teiges. 3. Zweite Teiggare I Stunde.
  • 4. Teilen und Abwiegen der Teigstücke.
  • Dabei wurden von jedem Teig folgende Teigstücke abgewogen a) Fünf Teigstücke zu 50o g (für Rundstücke), b) drei Teigstücke zu iooo g (für Teebrote). 5. Aufmachen und Formen.
  • a) Die fünf Teigstücke zu 500 g wurden zu freistehend gärenden Rundstücken aufgemacht und geformt, b) die drei Teigstücke zu =ooo g wurden zu Teebroten aufgemacht und geformt.
  • 6. Endgare.
  • a) Für die fünf Teige zu 500 g, die zu Rundstücken aufgemacht und geformt waren, wurde jedes Teigstück mit einer um jeweils =5Minuten längeren Endgare in den Ofen geschoben. Die Endgare der einzelnen Stücke betrug: Erstes Stück 45 Minuten, zweites Stück 6o Minuten, drittes Stück 75 Minuten, viertes Stück go Minten, fünftes Stück =05 Minuten; b) die Teebrote wurden einheitlich mit einer Endgare von 45 Minuten geführt.
  • 7. Das Backen.
  • Das Backen erfolgte in- einem Elektrobackofen bei einer Backtemperatur von 235°. Die Backzeit betrug a) für die Rundstücke 2o Minuten, b) für die Teebrote 30 Minuten.
  • Sämtliche Teigstücke wurden freigeschoben verbacken.
  • IV. Die Backergebnisse Teige, denen 12,5 bzw. 170/, flüssiges Backhilfsmittel zugesetzt war, erwiesen sich schon während ihrer Verarbeitung qualitativ besser als Teig aus unbehandeltem Mehl; sie waren insbesondere bedeutend trockener. Die Teige, die mit einem Zusatz von 25 und 5o0/, vorbehandeltem Mehl als Backhilfsmittel verarbeitet waren, zeigten schon eine leichte Tendenz zur Teigkürze und Überbehandlung, was sich durch das Reißen der Teige beim Aufmachen und Formen deutlich erkennen ließ.
  • Die erhaltenen Gebäcke sind in den Abb. 4 und 5 im Schnitt wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. 4 die Rundstücke und Abb. 5 die Teebrote. Die waagerechten Reihen der Abb. 4 zeigen Gebäcke, die aus Mehl. ohne Zusatz eines Backhilfsmittels und Gebäcke, die aus Mehl mit steigenden Mengen an zugesetzten Backhilfsmitteln erhalten wurden. Die senkrechten Reihen der Abb. 4 lassen den Einfluß einer um jeweils =5 Minuten längeren Endgare auf die Gebäckform deutlich erkennen.
  • Aus den Abb. 4 und 5 erkennt man deutlich die Verbesserung des Gebäckstandes und der Gebäckausbildung, die mit Hilfe eines flüssigen Backhilfsmittels gemäß der Erfindung erzielt wird. Die Abbildungen lassen aber ferner erkennen, daß es hinsichtlich der anzuwendenden Mengen Backhilfsmittel ein Optimum gibt.
  • Versuchsreihe B I. Herstellung des Backhilfsmittels in Trockenpulverform 2850 g Weizenmehl wurden zunächst mit 3000 ccm Wasser, genau wie in der Versuchsreihe A, Ziffer I, beschrieben, zu einer dünnflüssigen und homogenen Masse geschlagen. Diese'Masse wurde dann in verhältnismäßig dünner Schicht auf große Aluminiumplatten gleichmäßig verteilt aufgetragen und in einem Raum mit einer Lufttemperatur von 3o° bei entsprechender Luftumwälzung getrocknet. Die so erhaltene Trockenmasse wurde dann in einer Kegelmühle zu einem feinkörnigen Trockenpulver vermahlen.
  • II. Teigbereitung Wie bei der Versuchsreihe A erfolgte die Teigbereitung stets mit der Diosna-Laboratoriums-Knetmaschine. Sämtliche Teige wurden mit 25o Schlägen des Knetarms aasgeknetet. Die Wasseraufnahme wurde je nach der Höhe des Zusatzes an Trockenpulver für eine Teigkonsistenz von 400 FE mit einem Farinograph ermittelt. Es wurden =,5 °/o Salz und 3 0/,. Hefe, bezogen auf die Mehlmenge, zugesetzt.
  • Zusammensetzung der einzelnen Teige: a) Teig aus unbehandeltem Mehl
    3000 g Mehl
    1740 ccm Wasser (= 58 °/o von 3000)
    45 g Salz
    go g Hefe
    4875 g Teig
    b) Teig mit 7,5 % Trockenpulver als Backhilfsmittel
    2775 g Mehl
    225 g Trockenpulver
    1749 ccm Wasser (= 58,3 % von 2775)
    45 g Salz
    9o g Hefe
    4884 g Teig
    c) Teig mit =o °/o Trockenpulver als Backhilfsmittel
    27oo g Mehl
    300 g Trockenpulver
    =76= ccm Wasser (= 58,7 % von 2700)
    45 g Salz
    go g Hefe
    4896 g Teig
    d) Teig mit =5 0/ö Trockenpulver als Backhilfsmittel
    2550 g Mehl
    .450 g Trockenpulver
    =77o ccm Wasser (= 59 °/o von 2550)
    45 g Salz
    go g Hefe
    4905 g Teig
    e) Teig mit 2o °/a Trockenpulver als Backhilfsmittel
    9,400 g Mehl
    6oo g Tröckenpulver
    1782 ccm Wasser (= 59,4 °/o von 24oo)
    45 g Salz
    go g Hefe
    4917 g Teig
    III. Die Teigführung Die wie vorstehend angegeben zusammengesetzten und aasgekneteten fünf Teige (jeweils rund 4850 g) wurden genau wie in Versuchsreihe A mit einer Teigtemperatur von 26 bis 26,5° und einer Raumtemperatur von rund 26° alle gleichbleibend, ebenfalls wie in Versuchsreihe A, Ziffer III, r bis 7, beschrieben, geführt. Es wurden jedoch von jedem Teig nur fünf Teigstücke zu 500 g abgewogen und zu Rundstücken aufgemacht.
  • IV. Die. Backergebnisse Teige, denen 1o bzw. 15 °/o Trockenpulver als Backhilfsmittel zugesetzt waren, erwiesen sich schon während ihrer Verarbeitung qualitativ besser als Teig aus unbehandeltem Mehl. Der Teig mit 2o °/o Zusatz an Trockenpulver zeigte indes schon eine deutliche Teigkürze und Überbehandlung.
  • Die erhaltenen Gebäcke sind in der Abb. 6 im Schnitt dargestellt. Die Abbildung läBt deutlich erkennen, daB .Gebäcke , mit 1o und 15 % Trockenpulver hinsichtlich Gebäckstand und Gebäckausbildung auch bei verschieden langen Endgaren besser sind als bei einem Teig, der aus einem Mehl ohne zugesetztes Trockenpulver hergestellt war.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen eines Backhilfsmittels durch mechanische Bearbeitung eines Mehl-Wasser-Gemisches in Gegenwart von Luft oder Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daB das Gemisch mittels einer vorzugsweise hochtourigen Maschine so stark Und mindestens so lange geschlagen wird, bis ein Zerfall der durch Wasseraufnahme gequollenen EiweiBmizellkolloide in kleine bzw. kleinste Teile eingetreten ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB ein Gemenge aus Mehl und Wasser, das in seiner Zusammensetzung so gewählt ist, daB es während der mechanischen Bearbeitung eine zähflüssige Konsistenz mit fast teigiger Struktur annimmt, so stark und mindestens so lange .geschlagen wird, bis nach Erreichen des hierbei auftretenden Leistungsoptimums (Höchstwert des dem Mischen entgegenwirkenden Widerstandes) der Schlagmaschine wieder ein Leistungsabfall von mindestens 2o"/, eingetreten ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB eine Mehl-Wasser-Suspension in den Mengenverhältnissen 1: o, q. bis i:2,1 5 bis 30 Minuten geschlagen wird. q.. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB ein Mehl-Wasser-Gemenge geschlagen wird, dem von Beginn der mechanischen Bearbeitung an Substanzen zugesetzt werden, welche die Quellungs- und Oxydationsvorgänge des Kleber-Eiweiß-Komplexes und auch die 'im späteren Hefeteig auftretende . Kohlensäureentwicklung fördern, wie Enzyme, Oxydationsbeschleuniger und Emulgatoren, z. B. Ascorbinsäure, Diastasepräparate, Milch und Milcherzeugnisse. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB das durch Schlagen erhaltene Produkt bei einer 50° nicht überschreitenden Temperatur in ein Trockenpulver übergeführt wird. . Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 817581:.
DEB28749A 1953-12-08 1953-12-08 Verfahren zum Herstellen eines Backhilfsmittels Expired DE943041C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE817581C (de) * 1948-04-30 1951-10-18 Joseph Rank Ltd Verfahren zur Herstellung von Brot unter Verwendung unbehandelten und ungebleichten Mehles

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