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Vorrichtung zur Aufbringung einer Matte oder Lage aus zerkleinertem
Material, insbesondere Holzspänen od. dgl., auf eine Tragfläche Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Aufbringung einer Matte oder Lage aus zerkleinertem Material,
insbesondere Holzspänen od. dgl., auf eine Tragfläche, zwischen der und dem darüber
angeordneten Vorratsbehälter für die Späne ein Rüttelsieb 'angeordnet ist. Bei den
bekannten Vorrichtungen dieser Art dient das Rüttelsieb dazu, um die Späne, die
beispielsweise mit einem in der Hitze abbindenden Bindemittel gemischt sein können,
möglichst gleichmäßig auf die Tragfläche aufzubringen, so daß eine klumpenfreie
Matte von gleichmäßiger Dichte auf der. Tragfläche erzeugt wird. Das Rüttelsieb
ist in einem Abstand von der Tragfläche angebracht, der größer ist als die zu erzeugende
Matte, so daß die Späne aus den Maschen des Rüttelsiebes auf die Tragfläche herunterfallen.
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Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung, bei der die
Tragfläche sich unter der Vorrichtung hindurchbewegt, so daß eine fortlaufende Matte
erzeugt wird, die in einer kontinuierlichen Presse zu Tafeln gepreßt wird.
Die
Erfindung besteht darin, daß das Rüttelsieb in einem Abstand entsprechend der Dicke
der Matte von der sich fortbewegenden Tragfläche angeordnet ist. Demzufolge dient
das Rüttelsieb gleichzeitig zum Abstreifen der Oberfläche der 'aufzuschüttenden
Matte und gewährleistet deren gleichbleibende Dicke.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung zu. ersehen. Die Zeichnung zeigt Fig. i eine Seitenansicht einer Mattenlege-.
vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig.2 eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung
gemäß Fig. i mit der Einbringung des spanförmigen Materials, Fig. 3 einen Schnitt
nach Linie 3-3 der Fig. i,. Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig.
i, wobei der Fülltrichter oder die Rutsche für die Materialzuführung entfernt ist,
- Fig. 5 eine Seitenansicht einer anderen Form einer Mattenlegevorrichtung gemäß
der Erfindung, Fig. 6 einen herausgebrochenen Querschnitt nach der Linie 6-6 der
Fig. 5 und Fig.7 das perspektivische Bild einer vorzugsweisen Maschenausführungsform
für das Rüttelsieb. Gemäß der Erfindung ist bei dem Ausführungsbeispiel an der Auslieferungsstelle
eines Fülltrichters, Rutsche 6 od. dgl. ein Rüttelsieb i rechteckigen Querschnitts
vorgesehen, das in seiner Breite der Breite der -herzustellenden Matte entspricht
und in seiner Länge der maximalen Aufnahmefähigkeit für die Späne angepaßt ist,
zum Zwecke, eine ununterbrochene Matte oder Lage von Spänen abzulegen, die innig
mit einem thermoplastischen oder in der Hitze abbindenden Binder in Pulverform gemischt
sind, um Wandbekleidungen od. dgl. zu schaffen. Das Sieb i besteht aus versetzt
angeordneten rautenförmigen Maschen vorzugsweise mit zur Bewegungsrichtung der Tragfläche
senkrecht liegenden; langen Diagonalen (s. besonders Fig. 4 und 7), wobei vorteilhaft
die Maschenöffnungen in Förderrichtung der Tragfläche schräg geneigt angeordnet
sind. Für Holzspäne von io mm Länge und 5 mm Breite haben sich Siebe aus Streckmetall
mit Maschenöffnungen von etwa 3o mm größter Länge und 2o mm größter Breite als besonders
geeignet erwiesen. Bei Spänen von zwischen io und 13 mm Länge und 5 min Breite haben
die Maschenöffnungen vorteilhaft eine größte Länge von 9o mm und eine größte Breite
von 40 mm. Das aus Streckmetall bestehende Sieb i ist in einem rechteckigen Rahmen
2 befestigt, der Iotrechte Wände 3 und 4 besitzt, die mit einem die Rüttelbewegung
gestattenden Spiel 2i- teleskopartig in eine Hülse 5 passen, die von der rechteckigen
Mündung eines Fülltrichters oder einer Rutsche 6 für die Späne abhängig ist, die
in der dargestellten Weise vorteilhaft geneigt ist, um das Gewicht der auf dem Füllkopf
lastenden Späne zu vermindern und auch das Sieb i zu entlasten. Die teleskopische
Anordnung erleichtert die senkrechte Einstellung des Rahmens :2 und des Siebes i
in bezug auf die Tragfläche, auf die die Matte aufgelegt werden soll, und in bezug
auf -die feste Zuführeinrichtung in Gestalt des Fülltrichters oder der Rutsche 6.
Verstellmittel irgendwelcher Art mögen vorgesehen sein, um den Rahmen in der'gewünschten
senkrechten Stellung einstellbar vom Mattenträger zu halten, damit eine vorherbestimmte
Dicke der Matte erreicht wird. Beispielsweise können die Seitenwände 3 des Rahmens
2 mit nach 'außen gerichteten Flanschen 7 versehen sein, die Gewindezapfen 8 aufnehmen,
die an den Seitenrahmenteilen oder Stützen io ihre Gegenmuttern 9 finden, so daß
durch Drehen der Gewindezapfen 8 der Rahmen :2 gesenkt oder gehoben werden kann.
-Das Sieb und sein Rahmen 2 sind über einem Förderband i i als Tragfläche für die
Matte angeordnet, das als endloses Band ausgebildet sein mag, wobei vorteilhaft
die kürzere der Diagonalen der J,VIaschen . des Siebes parallel zur Richtung der
Bewegung des Förderbandes i i verläuft (s. den Pfeil 12 in Fig. 4 und 7). Die lotrechte
Ausdehnung der Seitenrahmenteile io sollte etwas größer sein als die maximale Dicke
der Matte, die hergestellt werden soll, wobei sie die Wände 3 des Rahmens 2 bei
allen Höheneinstellungen des Rahmens 2 über dem Förderband i i überlappen.
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Die Seitenrahmenteile io als Träger des höhenverstellbaren Rüttelsiebes
i können auch dazu bestimmt sein, die Schicht der Späne während des Auflegens zu
begrenzen; wobei aber die Vor- und Rückseite des Siebes frei für die Förderung bleiben,
um den freien Zufluß der Matte 14 (Fig. 2) während ihrer Bildung zu gestatten und
ihren Weg mit dem Förderband ii nicht zu behindern. Jedoch können die Seitenrahmenteile
io lediglich als Stützen ausgebildet sein, wenn ein Material verarbeitet wird, das
ausgesprochen geballt ist und" die Tendenz hat, aneinander zu haften.
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Um dem Rahmen 2 und dem .Sieb i eine Vibrations- oder Rüttelbewegung
mitzuteilen, sind Antriebe mit Verbindungselementen zum Sieb' vorgesehen. Die Schwingungen
liegen vorteilhaft in der - Richtung 12 des Weges des Förderbandes i i. Die Vibrations-
oder Rüttelbewegung kann entweder elektromagnetisch oder mechanisch erzeugt werden
(s. Fig. i bzw. Fig. 5).
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Eine Anordnung zur Erzeugung einer Vibration hoher Frequenz und kleiner
Amplitude für das Rüttelsieb. i ist in Fig. i bis 4 ersichtlich. Die Seitenrahmenteile
oder Stützen io sind- jeweils durch ein Paar von Armen 15 mit dem Grundgestell 13
der Vorrichtung verbunden oder an ihm befestigt. Diese Arme sollen sich in begrenztem
Maße verbiegen können, so daß die Verbindung federnd ist. Jeder Arm 15 kann in einer
vorteilhaften Ausführungsform aus einer hölzernen Latte oder einem Holzstreifen
16 bestehen, der an seinem unteren Ende an einer festen Verankerung 17 am Grundgestell
13 und an seinem oberen Ende an einer zweiten Verankerung 18 befestigt ist, die
sich außen an den Seitenrahmenteilen oder Stützen io befindet. Über einen Teil der
Länge der hölzernen Latten oder Streifen 16 erstrecken sich zusätzlich Platten oder
Streifen i9, die das freie Schwingen
der letzteren vermindern bzw.
begrenzen. Die Seitenrahmenteile oder Stützen io sind auf diese Weise parallel oder
nächst den Rändern des Förderbandes befestigt und in der Lage, in Richtung ihrer
Längsausdehnung eine begrenzte Vibrationsbewegung auszuführen.
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Wie schon beschrieben, wird das Sieb und der Rahmen 2 an den Seitenrahmenteilen
io durch die Höheneinstellvorrichtung getragen, die die Gewindezapfen 8 und zugehörige
Gegenmuttern y umfaßt, die zwischen Ohren 2o an den Seitenrahmenteilen oder Stützen
io gehalten sind. So wird also die Vibration der Seitenrahmenteile io auf den Rahmen
2 mit dem Sieb i übertragen, wobei zwischen der Hülse 5 des Fülltrichters oder der
Rutsche 6 und den Vorder- und Rückseiten 4 des Rahmens 2 das bereits erwähnte Spiel
2i (s. Fig. 2) vorgesehen ist.
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Die Vibration wird der Anordnung vorteilhaft durch einen bekannten
Vibrator 22 mitgeteilt, der z. B. elektromagnetisch betrieben werden mag und an
einem Träger 23 befestigt ist, der sich am hinteren Ende der Seitenrahmenteile io
zwischen diesen befindet und mit ihnen verbunden ist. Der Träger 23 dient auch als
Strebe zwischen den Seitenrahmenteilen oder Stützen io.
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Gemäß einer Abänderung für die Mitteilung der Vibrationsbewegung auf
das Rüttelsieb i kann dieses mit einer viel niedrigeren Frequenz geschüttelt oder
geschwenkt werden, wobei aber eine größere Amplitude Anwendung findet als beim Vibrationsverfahren.
Diese größere Amplitude erfordert gewisse bauliche Abänderungen (s. Fig. 5 und 6)
der beschriebenen Anordnung; die abgeänderte Anordnung ist jedoch ähnlich, so daß
für ähnliche oder identische Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet sind.
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Die Seitenrahmenteile oder Stützen io sind in .diesem Fall jeweils
für eine gleitende Schwingt )ewegung parallel zur Bewegung des Förderbandes :an
einer Konsole 26 gelagert, die am Traggerüst 13 mittels einer Stange 27 befestigt.
ist, die in in Abstand voneinander liegenden Augen 28 an den Seitenrahmenteilen
io gehalten ist und durch an der Konsole 26 befestigte Lager 29 hindurchgeht.
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Die hinteren Enden der Seitenrahmenteile oder Stützen io sind wie
vorher durch den Träger 23 miteinander verbunden, an dem der Schwingungsmechanismus
3o des Rüttlers angreift (Fig. 5). Dieser Schwingungsmechanismus 30 mag wie
dargestellt eine drehbare Kurbel 31 besitzen, die durch eine Verbindungsstange 32
am Träger 23 angelenkt ist. Andererseits kann die Schwingbewegung auch mit Hilfe
eines Nockens erzeugt werden.
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Mit Rücksicht auf die vergrößerte Amplitude der Schwingung kann der
Fülltrichter oder die Rutsche 6 nicht mehr mit der Hülse 5 in den Rahmen 2 hineinragen.
Es ist daher eine biegsame Schlauchkupplung, beispielsweise in Form eines Faltenbalges,
vorgesehen, die eine Bewegung des Rahmens 2 in senkrechter Richtung für die Einstellung
und in waagerechter Richtung während der Schwingbewegung gestattet. Bei Inbetriebnahme
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sei angenommen, daß das Förderband i i stillstehe,
während die Vibrationsvorrichtung 22 (Fig. 2) angelassen wird. Die von der Rutsche
6 dann dem Sieb i zugeführten Späne fallen frei durch die Maschen dieses Siebes,
bis der Zwischenraum zwischen dem Förderband und dem Sieb i vollständig gefüllt
ist. Hiernach hört der Zufluß des Materials zum Band auf, obwohl die Vibration des
Siebes fortgesetzt wird. Wenn das Förderband in Bewegung gesetzt wird, fällt das
Material weiter durch das Sieb i und wird in einer ebenen Lage gleichmäßiger Dichte
auf dem Förderband abgelegt. Hierbei wird der Abstand zwischen dem Band und dem
Sieb fortschreitend mit der längs gerichteten Bewegung des Bandes angefüllt. Angenommen,
die Gesamtmenge der vom Band i i in Form einer Matte 14 fortgetragenen Späne ist
nicht mehr, als die Kapazität des Siebes t zu fördern vermag, so wird der Betrag
an geförderten Spänen vollständig durch die Geschwindigkeit des Förderbandes gesteuert.
Die auf das Band fallenden Späne lagern sich dort schichtweise zu ,einer Matte 14
gleichmäßiger Dichte ab, deren seitliche Ränder durch die Begrenzung vermittels
der Rahmenseitenteile oder Stützen io während des Auflegens der Matte senkrecht
bleiben und diesen Zustand über den ganzen Weg der Matte auf dem Förderband beibehalten,
auch wenn dieses von dem Auflegerahmen z fortwandert. Wie schon angegeben, hört
die Zuführung des Materials.durch das Sieb selbsttätig auf, wenn die Matte gegen
die Unterseite des Siebes anliegt, und da die Oberfläche der Matte durch das Förderband
weitergezogen wird, erfährt sie durch die Relativbewegung zwischen dieser Fläche-
und den nach vorn geneigten Begrenzungsflächen der Maschen des Siebes i (s. Fig.
2) eine Glättung, so daß die Maschen des Siebes eine selbsttätige Abstreichwirkung
vermitteln.
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Eine Mattenlegevorrichtung der obigen Art kann auch zur Formung von
Matten oder Platten rechteckiger Form auf eine feststehende Tragfläche herangezogen
werden. In diesem Fall mag die Tragfläche ein Tisch oder eine Platte sein, die nach
dem fertigen Einfüllen der Blatte fortgezogen wird, wobei die Bewegung des Fortziehens
eine ähnliche Abstreichwirkung an der Oberfläche der :Matte verursachen kann, wie
bereits mit Bezug auf das Vorwärtswandern des Förderbandes dargelegt. Die Auflegevorrichtung
mag mit einem Schieber ausgestattet sein, der waagerecht zwischen den Spänen im
Fülltrichter und dem Sieb verschiebbar ist oder unmittelbar über dem Sieb und in
Kontakt mit ihm angeordnet sein mag, um die Zuführung der Späne jederzeit unterbrechen
zu können.
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Die Erfindung kann auch für die Auflage einer ebenen Matte oder Menge
von Spänen auf einen feststehenden oder nicht fortdauernd bewegten flachen Kasten
oder ein Blech angewandt werden. indem man diese an Stelle des Förderbandes setzt.
Der Kasten oder das Blech ist dabei auf einem Tisch angeordnet oder auf waagerechten
Führungen gelagert und mag während des Stillstandes oder
während
des Fortziehens gefüllt werden. In diesem und dem vorhergehenden Beispiel kann eine
Mehrzahl von Lagen in Abstand voneinander gleichzeitig aufgelegt werden, wobei die
Abstände parallel zur Bewegungsrichtung der Tragfläche oder quer zu dieser sich
erstrecken mögen. Die Größe der Abstreichwirkung des Siebes kann durch Einstellen
der Geschwindigkeit der Fortbewegung in bezug auf die Länge des Siebes oder in bezug
auf die Menge der geförderten Späne verändert werden.
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Die Auswahl zwischen einer Vibration oder einem Rütteln kleiner Amplitude
-hoher Frequenz und großer Amplitude - niedriger Frequenz ist von der Natur des
Materials abhängig, ferner von der Art der gewünschten Matte, der Geschwindigkeit
der Förderfläche und anderen Variablen, z. B. dem Gehalt an Bindemitteln in dem
Material. Im allgemeinen neigt eine Vibration hoher Frequenz dazu, eine Trennung
des Materials zu verursachen, wenn es einen Gehalt an sehr kleinen Teilen aufweist.
Für einen Arbeitsgang mit niedriger Frequenz ist der günstige Frequenzbereich zwischen
200 und q.oo Schlägen in der Minute, und zwar mit Amplituden von 5 bis 13 cm, eine
vorteilhafte und befriedigende Frequenz für Weichholzspäne von etwa 12 mm liegt
bei etwa 300 Schlägen je Minute bei einer Amplitude von io cm. Diese Werte
sind jedoch nur beispielhaft.